einen Militärbcvollmächtiglcn in Petersburg, sowie Zulagen für den Gesandten in Hamburg und für einen Stabsossicicr bei der Bnndes-Militärcoinmissiou in Frankfurt, denn wie Virchow den Rcgierungsvertre- teru kurz erwiderte, „machen es die Verhältnisse und Bedürfnisse im Innern des Staates uns nicht mög lich, auf die Stellungen im Auslande jetzt so viel Gel der zu verwenden.' Hannover, 8. April In der heutigen Sitzung der Kammer erklärt der Finanzminister.' Die Ncgicrung sei entschlossen, den diesseitigen Theil derParis-Ham- burger Bahn
, so verhindere man dadurch für immer den Anschluß der italienischen Bah nen an die römischen. Dieses Besorgtsein klinge komisch im Munde der Conventionisten, die doch der festesten Ueberzeugung leben in zwei Jahren in Rom zu sein. „Ich appellirc,' ruft unter allgemeiner Heiterkeit der Kammer der Redner, „an den Deputirten Pepoli, den ich heute seit so langer Zeit wieder einmal auf seinem Platz erblicke. Nicht wahr, Hr. Pepoli, die Befürch tungen des Ministeriuuls sind ungeg^mchet, da unsHie, ConveÄioü v'oÄ
15. Septbr. die Versiihewng. giot^ nach mcht mehr ganz zwei Jahren an der Tiber zu tagen?' NaHizem nun Boggio die Einwürfe der Geg ner einen um den andern glänzend widerlegt, ersuchte er die Kammer, das Gesetz ohne Bcdcnken zurückzu weisen, besonders den Theil, welcher den Verkauf der Bahnen vors! lägt; denn müsse man doch einmal ein Anlehen von 425 Millionen machen, so finde er cs siir ersprießlicher weitere 2(X) Millionen dazu aufzu nehmen und sich nicht des Capitals und des Ertrags der Eisenbahnen
zu berauben. Boggio beklagt, daß man nicht den Muth hatte die Kirchengüter einzuziehen. Diese Schwache werde sich dadurch strafen, daß die nächste Kammer eine klerikale fein werde, mit welcher alle Crrungcnschastcn in Frage gestellt seien. Finanz- minister Sella erwiedert in flüssiger Rede: daß die Vollendung des Eisenbahnnetzes für Italien einecivi- lisatorische Nothwendigkeit sei, der Staat aber deren Erbauung nicht über sich nehmen könne, sondern sich an die Privatindustrie, au Gesellschaften wenden
müsse, welche eben ohne ciue Garantie seitens der Regierung nicht eintreten wollen. Der Verkauf der Bahnen aber sei sowohl vom nationalökonomischen als vom industriellen und politischen Standpunkt aus gerechtfertigt, und die Regierung köuue nimmer der Kammer so ernste Con- tracte und für das ganze Land so hochwichtige Gesetze vorlegen ohne die Frage zu einer Cabinetsfrage zu machen, um fo mehr als dieselbe mit der Sicherung des öffentlichen Credits und mit der Finanzfrage so eng verbunden sei