einem an die Staffelei leh- ienden Bild nähern, um es aus der Nähe anzu- ehen. „Anekdotik. Ein Genie sollte sich nicht damit iligeben, Anekdoten zu erzählen.' Ärubicy setzte seine Brille auf und notierte sich nnt Mühe eine schmierige fürstliche Adresse-, er hatte mit dem Fürsten einen Abschluß für zwei sym bolistische Bilder getätigt, die innerhalb der näch sten Jahre zu liefern waren, um in Rußland als Leweis dafür zu dienen, was ein italienischer Maler, ein „Gläubiger', zu leisten oermochte. Unterdes wurden
Grubicy an der Jacke. „Der Kuchen von Cova', belehrte ihn dieser, „ist nicht für Bären, weder für weiße, noch für schwarze.' Segantiiii rief ihn aus dem Studio. „Alberto! Komm und schau dir das Bild an.' Er zog aus dem Haufen der an die Wand ge lehnten Bilder das größte hervor. Das Bild war ziemlich weit gediehen: die Gruppe der Figuren heb sich vom Hintergrund der Berge ab. „Das soll in Venedig angemeldet werden!' „Und der Titel?' „Rückkehr ins Vaterland.' xxxiv. Drei Monate später war das Bild
fertig: Se gantini wollte es nach Mailand befördern und von dort nach Venedig schicken. Fradeletto, erster Sekretär der Venediger Zweijahrausstellungen, hatte darauf bestanden, daß das Bild beizeiten ab gesandt werde. Die divifionistischen Freunde, vor allem de rMaler Pellizza, baten Segantini, nach Venedig zu kommen und das Hängen der Bilder zu überwachen. Nachdem Segantini sich mit Bice beraten, be schloß er, das Bild bis Chiavenna zu begleiten und sich zum Eröffnungstag in Venedig einzufinden
Zollbeamten und einige Leute, die-mit ihnen in Castasegna umherlungerten, er kannten den Maler und baten ihn, die Kiste aus zumachen, ihnen das für die Ausstellung bestimmte Bild zu zeigen. Der Deckel war kaum zugeschraubt, und Segantini konnte die Bitte erfüllen Das Bild wurde aus der Kiste genommen, auf eine Bank ge stellt und an die Wand gelehnt. Der Anblick rief verblüfftes Schweigen hervor: es war ein Bild, keinem anderen ähnlich. Man erkannte im Hin tergrund die Berge von Mqloja mit der Eigenart
der Kunst er» reicht, indem - er mit der Kraft, der Wahrheit wir ken und erschüttern kann. Der Alte vor ihm ruft in ihm plötzlich das alte, liebe, väterliche Bild Berrettarossas wach, der vielleicht schon seit vielen Jahren auf einem Friedhof am Tessin ruht, mitten unter nassen und klanggefüllten Feldern. Kaum reißt er sich für kurze Zeit aus dem. warmen Kreis der Familie, so packt ihn schon die Vergangenheit. Zsortietzuna wlal verantwortlich: Mario Serravo».