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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 12.03.1919
Umfang: 16
.. Auf Grund dieses Rech tes, das England und sein getreuer Schild knappe Wilson als Sprengmittel gegen Oester reich während des Krieges erfunden hatte und in Anwendung brachte, erklärten sich die Tschechen berechtigt, zum Feinde überzulau fen und gegGn uns zu kämpfen, auf Grund dieses neuen Rechtes erklärten sie sich als Bundesgenossen unserer Feinde und wurden auch von diesen als solche anerkannt, Als das Mittel seine Wirkung getan hatte, da be gannen die Tschechen ganz genau wie die Eng länder

und der Amerikaner Wilson, dieses neumodische Recht zum ölten Eisen zu ' wer fen. Da die Deutschen erklärten, daß sie das gleiche Recht für sich in Anspruch zu nehmen ! gedenken, «klärten die Tschechen, ganz genau so wie ihre Freunde, so sei das Ding nicht ge meint. Sie müßten darauf bestehen, das Kö nigreich Böhmen in seinen alten Grenzen, wie es vor dem Jahre 1272 bestand, wieder auszu richten. Dementsprechend sollte das neue Tschechenreich aus ganz Böhmen, Mähren und den entsprechenden Teilen Ungarns (Slo

wakei) und Schlesiens bestehen. Der deutsche Michl machte ob solcher Auslegung ^große Augen, schien aber nicht abgeneigt zu sein, darauf einzugehen. Namentlich die großen deutschen Fabrikanten, die schon in Friedens zeiten mit Vorliebe tschechische Arbeiter ange stellt und so. viel zur Verdrängung des Deutschtums des schnöden Profites wegen bei getragen hatten und allen voran die deutschen Juden, denen früher, nichts deutsch genug war. gaben zu verstehen, die wirtschaftlichen Be ziehungen

zwischen den beiden Völkern ein und desselben Landes seien derartig enge, daß es wohl vernünftiger wäre, man füge sich ins Unvermeidliche und mache aus der Not eine Tugend. Dazu kamen die Lockungen sei tens der Tschechen. Großmaulig und honigsüß erklärten Masaryk und Kramarsch, daß die Deutschen im neuen Tschechenstaat sich wohl fühlen werden und behandelt würden, wie Brüder; im Gebrauch ihrer Sprache zu Haus und in der Öffentlichkeit werden sie selbst verständlich in keiner Weise behindert wer den. Ihre Schulen

, Gymnasien, Universitäten u^dergl. würden gesichert werden» kurz, nichts sollte ihnen fehlen. Sie sollten nur den Schritt wagen und sich zum tschechischen Staate be kennen. Die Herren Tschechen haben sehr bald den Beweis erbracht, daß sie gelehrige Schü ler ihrer Bundesgenossen seien und daß ihre schönen Worte halt auch nur schöne Worte oder Lockmittel sind. Von einer brüderlichen Be handlung/ ja auch nur von einer Duldung keine Spur. Allerorten wurden die Aemter und Schulen vertschecht. die deutschen

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Tiroler Volksbote
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Seite 12 von 16
Datum: 11.12.1919
Umfang: 16
, dieselben erst freizulassen, wenn Deutschland SV0.VW Arbeiter zum Wiederaufbau der zerstörten Gebiete bereitgestellt haben. Frank reich verlangt neuestens auch, daß Deutschland siir die in der englischen Bucht Scapa Flow versenkten deutschen Kriegsschiffe die Auslieferung von sechs kleinen Kreuzer und von 400.000 Tonnen Bagger maschinen, Schleppschiffen und anderweitigen Schif fen und Schiffbaumaterial. Auch beansprucht eS das Rxcht. in Deutschland trotz Frieden einzurücken, wenn Deutschland irgend

können. Von ! solchen BerkehrSzentren aus droht dem Wirt- ^ schaftSleben der Dnitschen eine ernste Gefahr, l Aigens angemerkt zu werden verdient, daß die Lrgften ,Htil'-Schreier die ersten sind, die Haus Hof den Welschen ausliefern. Sie meinen, de« Deutschtum mehr zu nützen, wenn sie deutschen Hode« verlassen, feige über den Brenner laufen ! «nd mm in Nördtirol oder anderswo ihre kra- ^ellende Tätigkeit fortsetzen. Ekelbafiere Sipp schaft, als diese alldeutschen Maulhelden, wird man kam« irgendwo in allen fünf Erdteilen ausfindig

machen kSmren^ Ich meine, daß die Deutschen Punkts Besitzwechsel untereinander ausmachen soll« ten. daß jeder Käufer deutscher Abstammung sein «uß. ES mag ja richtig fein, daß da und dort ein ruinierter Hotelier oder Geschäftsmann sein Vütl zu verkaufen gezwungen ist. Aber eb?nfo .» gewiß müßte sich bei gutem Willen mit Leichtigkeit ein deutscher Käufer finden lassen. Wenn ich lese Fder höre, daß ein Deutscher sein Haus an einen Welschen verkaust hat. dann kommt es mir immer s vor, als würde dem deutschen

Verfolgten der ganzen Welt das Gastrecht einzuräumen. Wir fragten nichts ob er Monarchist oder Kommunist W wenn er ein politisch Verfolgter ist, so mag er bei uns leben,' — Schöne Aussichten! Wahr ist, daß die Kommunisten bei uns sicher und geborgen sind. Wer anders denkt, wird ausgewie sen oder mit einsperren bedroht — oder mit Schnee ballen beworfen. ^ Di edeutfchen Gefangenen in Frank reich werden noch immer trotz Friedensschluß nicht freigelassen. Frankreich macht allerlei Aus flüchte. Es erklärt

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Tiroler Volksbote
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Seite 1 von 16
Datum: 24.03.1915
Umfang: 16
, daß Oester reich und Deutschland binnen weniger Wochen voll und gänzlich zu Boden geschmettert sein würden. Und sie hatten auch alle Vorbedingun gen zu dieser Annahme. Schon seit fast einem Jahrzehnt wurden die beiden Kaiserreiche auf allen Seiten eingekreist, es bildete sich eine form- Eche. Verschworung von drei Weltmächtenz einer Großmacht und verschiedener Kleinstaaten, um Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu zer trümmern. Fieberhaft rüsteten die verbündeten Gegner, halfen einander reichlich

Zeitungen in Nord-. und Südamerika« in Italien, Spanien, Rumänien, Bulgarien usw. mit ungeheuren Geldsummen bestochen, aus daß sie gegen Oester reich und Deutschland schreiben sollten. Gleich zu Anfang deS Krieges schnitt England die über seeische Telegraphenleitung (das Kabel) ab, so daß von Oesterreich und Deutschland keine ein zige Nachricht über das Meer inS Ausland ge brächt werden konnte. Die größten Telegraphen agenturen (Nachrichtenverbreitungsstellen) der Welt — daSBüro »Reut e r' in London

und die Agentür „H a v a s' in Paris — waren in den Händen unserer Gegner und einzig ihre Meldungen über den Krieg fanden im Auslande Verbreitung. Neben dem Feldzug mit den Waf fen ging nun ein Lügenfeldzug an, der jeder Beschreibung spottet. Da wurde gemeldet, die Franzosen hätten den Rhein uberschritten und besänden sich auf dem siegreichen Vormarsch nach Berlin, Bayern und die deutschen Südstaaten hätten sich von Preußen losgesagt, die deutsche Flotte sei in der Nordsee vollständig vernichtet worden

gegen uns zu locken und zu Hetzen. — Neben den ver logenen Schrecknackrichten wurden von der geg nerischen Großpresse und von all d^u hundert bestochenen Auslandsblättern die abscheulichsten Verleumdungen gegen Oesterreich und Teutsch land verbreitet. Die Deutschen und Oesterreicher, ls wurde aeichriDen. hätten in. Velsien ärger gehaust als die Hunnen und Tartaren; Kinde? hatten sie aufgespießt und gebraten, Greise ge- martert, ganze Städte verbrannt und keine« Menschen herausgelassen, Kirchen zerstört

diese Freundschaft zu Tage in den ! katholischen Zeitungen-diesseits hnd jenseits deS ' Weltmeeres. Während in Spanien die ganze freimaurerisch-republikanische und ein großer Teil der liberalen Presse den wildesten Deutschen baß mitfeierte, trat vom ersten Tage ab die aanze katholische Presse ' entschieden auf Oesterreichs und Deutschlands Seite. Diese Stellungnahme wuchs allmählicb. zur Begeisterung; unsere spanischen Freunde sprachen von Deutschlands Siegen wie von ihren eigenen Siegen. Für Oesterreichs

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 20
Datum: 24.12.1919
Umfang: 20
Seit« tzk. SS. öebensmittelzufuhr an Jugoflawien gewiesen hat. Alles in allem, die Kräfte, die einst im Spiele waren» Oesterreichs Staatsgesüge zu sprengen, sind heute wieder rührig an der Arbeit, um aus den Ruinen ein neues Oester reich zu bauen. Wie lang's dauern wird, weih Gott. Vorgetan und nachbedacht, sagt ein alter Spruch. — Man hätte sich die Geschichte offenbar ersparen können, aber wie es scheint, will alle Welt nicht eher klug werden, ehe sie sich nicht die Nase angerannt

oder angebrennt hat. Der Vater der Armen. Allgemein hegte man die Hoffnung, daß mit Ende des Krieges ein rascher Friede folgen werde und mit Abschluß des Friedens erhoffte man sich die Rückkehr geordneter Zustände. Wir haben uns bit ter getäuscht. Der Friede hat bei uns Rot und Elend nicht gelindert, sondern vermehrt. Liegt auch viel SchuU» an dem Elend an der beispiellosen Un fähigkeit unserer Regierung, so ist doch die Entente von derselben nicht freizusprechen. Sie hat uns die fruchtbarsten deutschen

, um sich gegen Kälte und Frost zu schützen. Wie wandelnde Leichen ziehen in Wien zahlreiche Leute durch die Straßen und haben nur den einen Wunsch: »Gebt mir was zum Essen!' Die Kranken müssen frieren und den Kindern schaut die Not und der Hunger aus den Augen. Hun derte starben in den letzten Wochen in Wien des Hungertodes; es war keine Seltenheit, daß neuge borene Kinder in den Gebäranstalten erfroren find. ; Deutschland liegt selbst am Boden; und »das er trinkende Deutschland kann dem versüßenden Oester reich

seine hilfreiche Hand nicht reichen', schreibt das Blatt der deutschen Regierung, die »Deutsche Allge meine Zeitung'. Ist die Not in Deutschland auch nicht so groß wie bei uns und sind die Zustände dort geordneter, so leidet auch Deutschland schwer, namentlich die Kinder in den Groß- und Fabriks- städtcn. Das kommende Geschlecht in den Städten wird ein schwaches, unterernährtes Geschlecht wer den. Was man darüber liest, ist traurig genug, wenn cs auch immer noch besser steht als in Wien und anderen Städten

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Tiroler Volksbote
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Seite 4 von 24
Datum: 16.06.1915
Umfang: 24
es sich um eine Erlösung der Tiroler Italiener, obzwar eine solche von dem Volke Südtirols nicht uur niemals angerufen, sondern stets auf das klarste zurückgewiesen Wörden war. Die Herren ersuchten im weiteren den Statt halter, ihre heißesten Wünsche für den Sieg un serer Waffen und die Versicherung ihrer un erschütterlichen Treue zu Kaiser und Reich an die Stufen des Allerhöchsten ThroneS gelangen zu lassen. Der türkische Krieg Die Kämpfe der letzten Woche haben zu Land weder ein bedeutendes noch ein ent scheidendes

. Aus diesem Grunde erfolgte vor 14 Tagen der Angriff gegen unsere Armee in der Bukowina. Aus diesem Grunde erfolgte in der verflossenen Woche der Angriff gegen die Armee Linsingen in der Richtung gegen Stryj und dem UeKergang über den Dnjester bei Zurawno. Die österrei-- chisch-deutschen Armeen sollten hier nicht bloß Zurückgeworfen, fondern durchstoßen und so ein Keil zwischen dieselben hineingetrieben werden. Der Versuch, der mit großer Kraft in Angriff genommen wurde, fchien zu gelingen. Der Brückenkopf

, das ist vor Warschau, die deutschen Trup pen unvermutet zum Angriff übergegangen und haben die russischen Stellungen ins Weichen ge bracht; 1900 Mann und 8 Geschütze wurden er beutet. Ob der Angriff fortgesetzt wird, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen. Möglich, daß man bloß die Russen zwingen wollte, ihreTruppen hier festzuhalten und nicht an die bedrohten Punkte oben und unten abzugeben. Ganz oben in Kur land wird nach wie vor mit großer Heftigkeit gekämpft. Die Russen haben große Verstärkun gen herangezogen

. Um das Städtchen Neuville wurde wochenlang gekämpft. Franzosen hielten den einen Teil desselben besetzt, die Deut schs n den anderen. Um jeden Handbreit Boden wurde mit großer Hartnäckigkeit ge kämpft. Am 9. ds. gaben die Deutschen das Nest auf, da ein weiteres Halten desselben allzuviel Blut gekostet hätte. Am 13. ds. inackten die Franzosen wieder einen wüten den Sturmängrisf auf die Lorettohöhe. Schon tagsüber wurde mehrfach zum Sturm ange setzt. Die deutsche Artillerie erstickte die An griffe aber jedesmal

zunimmt. Soviel man hört, ist man in Rußland mit der Tätigkeit und den Erfolgen der Franzosen sehr unzu frieden. Die Russen klagen nicht mit Un recht, daß die ganze Schwere des Krieges auf ihren Schultern laste; sie müßten den Stoß der deutschen und österreichischen Armeen fast allein aushalten, das könne un möglich so weiter gehen, wenn nicht ^ne russische Armee unter den furchtbaren ^An griffen der Gegner zusammenbrechen solle. Es ist aber fraglich, ob die Franzosen allem» ohne Hilfe der Welfchen

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 25.08.1915
Umfang: 16
über die Polenfrage kluge Worte, aus denen man die Pläne über Polens Geschick allerdings ziemlich deutlich heraus lesen kann: „Die Besetzung der polnischen Grenzen gegen Osten (Nußland) wird den Beginn einer - Entwicklung darstellen, die die alten Gegensätze zwischen Deutschen und Polen aus der Welt schaf fen und das vom russischen Joch befreite Land einer glücklichen Zukunft entgegenführen wird, in der es die Eigenart seines Volkslebens Pflegen und ent wickeln kann. Das von uns besetzte Land

. Im Deutschen Reiche hat die Rede geradezu ungeheueren Beifall gesunden. ' Kriegskosten und Kriegsentschädigung Ebenso erfreulich wie der Stand und Ver lauf des Krieges, ist auch der Stand der Finanzen. Die Ausgaben für den Krieg gehen zwar ins Un geahnte nnd Ungeheuerliche. Nach den Ausführun- . gen des Schatzmeisters Dr. Helfferich, der unmit telbar nach dem Reichskanzler das Wort ergriff, belaufen sich die Kriegsausgaben Deutschlands ein schließlich der neubewilligten 10 Milliarden, gerade

Milliarden, Wovon auf Deutschland und Oesterreich, nach den Worten des deutschen Schatzmeisters, nicht viel mehr als ein Drittel fallen. Dr. Helfferich schloß seine Aus führungen mit den beachtenswerten Worten: „Wenn Gott uns den Sieg verleiht und damit die Möglichkeit, den Frieden nach unseren Bedürfnissen und Lebensnotwendigkeiten zu ge stalten, dann wollen und dürfen wir neben allem anderen auch die Kostenfrage nickt vergessen. Das sind wir der Zukunft des Volkes schuldig. Die ganze künftige

zu Lande bietet wenig beson deres. Einige kleinere Durchbruchsversuche der Franzosen in den Vogesen ist alles, was gemeldet wird. Die Versuche führten nirgends zum Ziele. Vor etwa mehr als acht Tagen wurden einige kleinere Fortschritte der Deutschen aus den Ar- gönnen gemeldet. Das weitaus größere Inte» reffe nehmen zur Zeit die Vorgänge im fran zösischen Parlament in Anspruch. Wie wir schon letztesmal kurz berichteten kam es bei den letzten Sitzungen zu sehr heftigen Angriffen vonseiten der Radikalen

sollte sie neuerdings aufge nommen werden. Man erwartete vielfach, daß es scharf hergehen Werde, daß die Regierung gestürzt Werde, daß an Stelle V'vianis, Briand Minister« Präsident werde. Von Briand glaubte man, daß er für den Frieden sei. und daß dann Frankreich unabhängig von England. Frieden schließe werde und der Krieg somit ein rasches Ende finden werde. Was man wünsckt, glaubt man gern. Es kam der 20. August und berausgekoinmen ist nichts. England, und die Knenspartei in Frank reich hatten vorgebaut

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 05.09.1917
Umfang: 12
des welschen oder ru* mänischen Königs, des Serbenpeters und auch des Herrn Wilson selbst. Will etwa Wilson, daß Deutschland den Deutschen Kaiser abschüttle, ähnlich wie Rußland den Zaren? In diesem Falle wüßte jedes Kind, was er eigentlich im tiefsten Herzenskämmerlein damit bezweckt: »Ich will den Hirten schlagen und die Herde wird sich zerstreuen', sagt die Hl. Schrift; dürfte in diesem Falle zutrefen. Auf diesen Leim gehen die Gim pel in Deutschland denn doch nicht und in Oester reich noch weniger

biete, daß sie ihr gegebenes Wort in Zukunft halten würde. Um das zu erreichen, müsse hierin Wandel ge schaffen werden. ,Wir können das Wort des ge genwartigen Beherrschers Deutschlands, daS seine Worte, nicht als eine Bürgschaft für irgend- etwas annahmen, was dauerhaft sein soll, wenn eS nicht durch den beweiskräftigen Ausdruck des Willens und der Absicht des deutschen Vol kes selbst unterstützt wird, so daß die anderen Völker der Welt gerechtfertigt wären, es anzu nehmen. Ohne ftzlche

Bürgschaften kann kein Volk sich abhängig machen von geheimen Aus gleichsverträgen, von Abkommen über Abrüstung, von Verträgen, um Schiedsgerichte an Stelle der Gewalt zu setzen, von Gebietsregelungen und Wiederherstellung der kleinen Nationen, wen« solche mit der deutschen Regierung abgemacht würden. Wir müssen einige neue Beweise für Hie Absichten der großen Völker der Mittel' mächte abwarten. Gott gebe, daß diese bald und dergestalt gegeben werden, daß sie das Vertrauen aller Völker auf den guten

Glauben der Natio nen und die Möglichkeit eines vertraglich ge schlossenen Friedens wiederherstellen.' Worin diese Beweise bestehen sollen, sagt Wilson nicht. Ob man ihn darum fragen wird, weiß ich nicht, wahrscheinlich dürften wir sie bald aus der Ant wort der anderen gegnerischen Mächte erfahren. Wir können es uns zum Schlüsse nicht versagen, ein paar Bemerkungen zu machen. Wir glauben einmal, daß das Wort des Deutschen Kaifers mindestens Äemoviel Wert hat, als etwa das Wort und die Bürgschaft

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 20
Datum: 27.09.1908
Umfang: 20
kräftig aus und spuckte ihm in das Gesicht. Ein hinter ihm stehender »Herr' mit einem goldenen Zwicker rief ihm dafür ,Heil! Heil!' zu und schenkte ihm eine Zigarre.' Es, war ein häßliches, niedriges, wüstes Treiben, das sich drei Tage lang in den Straßen der „deutschen' Stadt Rumburg breit machte. Förmlich wie rasende Wilde aus den Steppen Amerikas geberdeten sich die „gebildeten' Herren der roten und blauen Garde. In Rumburg hat man einmal gesehen, wie es die Herren mit der Bildung, der Duldsamkeit

angegliedert werden. Unter dem Dache der roten Brüderlichkeit. Letzte Woche tagten in Nürnberg die deutschen Sozialdemokraten. So stürmisch wie diesmal ist es noch auf keinem Parteitag zugegangen. Es regnete förmlich durch ganze lange Versammlungen hindurch von Schimpfwörtern. In der Frage, ob die Sozialdemokraten den Staatsvoranschlag (Budget) in einem Landtage bewilligen dürfen, sind die Süddeutschen von den Norddeutschen überstimmt worden. Hierauf gaben 66 süddeutsche sozialdemokratische Abgeordnete

, weil er nicht in allem nach ihrer Pfeife tanzt, vielmehr seine Wache verstärkt, um auf alle Fälle sicher zu sein. — Die türkische Re gierung hat den Vertreter des Fürstentnmes Bulgarien in Kon stantinopel, Geschow, tief beleidigt, weil sie ihn nicht zu einem Festmahle einlud, zu dem alle Vertreter fremder Staaten geladen waren. Bulgarien ist nämlich dem Namen nach kein selbständiges Reich, sondem dem türkischen Kaiser Untertan. — Eine Volks zählung in China, die erste, die von der Regierung mit Ernst durchgesetzt wurde

, hat eine Bevölkerung von 428,214.000 Seelen ergeben. Das Reich birgt also fast ein Drittel sämtlicher Be wohner der Erde. Die Zahl der in China lebenden Ausländer beträgt nur 69.852.

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 04.09.1902
Umfang: 16
noch dies und jenes. — Auch die großen Zeitungen wissen von der Sache nicht viel Bestimmtes zu berichten; sie gebrauchen lieber den bildlichen Ausdruck: „Am Faden des Ausgleichs wird noch immer weitergesponnen.' Gesponnen ist der Faden jetzt lang genug; wär' er nur auch eingefädelt! Preußische Vruderlichlrekk. Im großen Deutschen Reich sollten eigentlich die An gehörigen der verschiedenen Bundesländer unter einander als gleichwertige Bundesbruder gelten. Die Preußen aber wollen mit so etwas nicht zufrieden fein und tun, als hätten

Nr. 18. „Tiroler Volksbote.' Seite 3. Katholiken ohne besondere päpstliche Dispens schließen und kein kirchliches Begräbnis erhalten kann. Daher kann es für den Katholiken gar keinen Grund geben, der seinen Austritt aus der katholischen Kirche vor Gott rechtfertigen oder ent schuldigen würde, am allerwenigsten der j?tzt von einigen Deutschnationalen gebrauchte Vorwand, um dadurch das Deutschtum zu fördern; denn das deutsche Volk hat seine höchste Blütezeit damals gehabt, als alle Deutschen

, Dr. v. Koerber habe für uns Österreicher einiges herausgeschlagen, z. B. daß Ungarn bezüglich dec Weinzollklausel nachgeben und gestatten müsse, daß dec Zoll auf italienischen Wein auf 25 Kronen per Hekto liter erhöht werde; twß ferner das ungarische Vieh vor der Einfuhr nach Österreich genauer wegen der S-uche untersucht werde u. f. w. Dann he»ßt es aber wieder, Öfter- - reich müsse in anderen Dingen, den Ungarn nachgeben, und schließlich heißt es, noch sei der Ausgleich immer nicht fertig, es brauche

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 21.05.1919
Umfang: 16
. Und bei einer Zwangsverwal tung würden die Gegner nicht so viel aus dem Reiche zieyeH als sie tu den Friedensbedingnngen — fordern. Die LebenSmtttelsperre, Mit der gedroht wird, sei so ziemlich gegenstandslos, denn fürs erst» bestehe sie tatsächlich jetzt noch, wenn auch in etwas - gemilderter Form. Und was nützen Deutschland die Aufhebung der Blockade, wenn eS nicht das Geld ^ Aufbringe, die notwendigen Bedarfsartikel und Le« bensmittel zu kaufen. Unrecht kann man den ^ Deutschen, die so sagen, nicht geben. Heute schon

der Frist, daS ist am 22. ds., einfachhin eine glatte ANchnung her gegnerischen FrtedenS- vorsHlage erfolge« werde. O nein; die Deutschen wollen ernstlich den Frieden, aber einen annehm baren. Ist ein solcher nicht erreichbar, so sollen die Gegner die BerantwortnM dafür übernehmen. V!e dttUschen Staatsmänner in Versailles haben daher «ine ganze Diethe von Gegenvorschlägen anS- gkkrbettst und »Gereicht. Vor allem eine« Entwltrf fik «wen w«yre« Völkerbund. Sie habe« Wetters sftr ein allgemMeS

abzulehnen, ohne sich selbst vor aller Welt schwer tuS Unrecht zu fetzen. In deutschsozialdemokratischen Kreisen hofft mau noch immer auf den Beistand der fran zösische« Sozialisten. Zweifellos wie immer ver geblich. In diesem Stücke wird der deutsche Michel nie klüger^Der Haß und die Siegesfreude ist in Frankreich zu groß, als daß die dortigen Sozialisten zugunsten der deutschen sozialistischen Regierung etwas ausrichte« könnten, wenn sie auch wollten. Aber da fehk schon der Wille. DaS hat der Ver lauf

des Krieges zu deutlich gezeigt. Die Deutschen werden mit ein Paar schönen Redensarten abge speist werden, das wird dann die ganze sozialistische Hilfe sein. Die deutschen Katholiken haben sich durch den Kardinal Hartmann von Köln an den Papst gewandt. Der Heilige Bater hat sich bereit erklärt, sich nach Möglichkeit bei d.n feindlichen Sie- gternngen zugunsten besserer Bedingungen zu der» wenden. Ob die Freimaurer im gegn-rischen Lager der Stimme des Heiligen Vaters Gehör schenken? Unsere Vertreter

in das andere überführt werden könnten und man die gleichen Zölle gegenüber dem übrige« AnS» land festsetzt. UnS wäre damit geholfen, nanrent- lich, wenn noch Rumänien in diesen Verband auf-^ genoimnen würde. Diese -Zollvercinigung hatte gar alles. -WaS sie zum Leben braucht: Getreide^ Kohle,!, Zucker, Bieh, Wein, Obst und die not wendige« Rohstoffe für die Fabriken usw. Ohne eine solche Zollverelnignng sind wir arm und noch Armer werden unsere Arbeiter. Die ZoSveremi- gnng hätte noch den Vorteil, daß die deutschen

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Seite 4 von 16
Datum: 08.10.1919
Umfang: 16
zu entscheiden, aber nur sür den Fall, als die Mehrheich der B«Volk»» rung d o rt die gleiche Sprache spricht und der! gleichen Rasse angehört wie fie. Ein Italiener in! Wien kann ohne Rücksicht aus seine Zuständigkeit^ auf Grund dieses Artikels sür Italien entscheiden,, ein Südslawe sür Jugoslawien, ein Deutscher für! DeittschSsterreich. Das gilt natürlich umfomehr sür solche Deutschen, die z. B. in Nordtirol wohnen,^ ihre Anstellung und Geschäft dort habe«, aber in «wem der neuen Staaten zuständig

. Dazu ist das neue polnische Reich in unzahlige Parteien zerklüftet. Wenn wir recht gezählt haben, zählt Polen zurzeit 29 politische Parteien, kommt in- solgedessen nicht zur Ruhe. Durch seinen Linder- Hunger hat es sich mit Deutschland und Rußland sür immer verfeindet. Wenn diese zwei Reiche einmal zur Ruhe kommen, dann dürften für Pol«« Zeiten kommen, die schlimmer find, als die früh»' ren. Wahrscheinlich wird Polen dann Wohl end- gültig geteilt werden. Polen hat seine Stunde nicht Erkannt. Als es im Jahre

1916 von uns befreit worden war, hätte es sich sollen mit ganzer Seele uns anschließen und uns behilflich sein, den Krieg rasch zu Ende zu sichren. Statt dessen stand es im Schmollwinkel und tat, als ob es unsere Schuldig keit gewesen wäre, dastand aus russischer Knecht schaft zu befreien, verlangte nichts mehr und nichts weniger, als daß rasch ein großpolnisckes Reich errichtet werden, zu dem nicht b.l»ß alle de^sch' und österreichisch-polnischen, sondern auch ale mals polnischen Gebiete

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Seite 11 von 16
Datum: 05.11.1919
Umfang: 16
werden Natürlich gegeben, ohne oaß die Deutschen mitberaten oder beschließen können. - - In nationaler Hinsicht ist ein Einlenken leider ?°ch nicht zu bemerken. Zahlreiche deutsche Schulen wurden geschlossen oder ihre Klassenzahl reduziert ^windert), tschechische werden an zahlreichen, auch beinahe ganz deutschen Orten errichtet. Was eme Schule notwendig, bezw. überflüssig sei, ^d in Prag bestimmt;^ Platz für die tschechische schule muß geschaffen werden, meist auf Kosten ^deutschen. ' Was die Religion

. Das hat sich an der böhmischen Geist lichkeit leider zu sehr gezeigt. Dem deutschen Kle nts hat man nicht selten den Vorwurs gemacht, das; er zu wenig national sei. man hat nicht selten auf das. Beispiel des tschechischen und welschen Klents Hingewiesen. Das dsuische Volk mag dem Herrgott danken, daß seine Geistlichkeit sich von die sem übertriebenen Nationalismus, von der ül'er- trieben.'n Hoch- und Wertschätzung seines Volks- tumes und seiner Sprache ferne gehalten bat, . er ist um so treuer seiner Pflicht

, aus dessen Lehren die spateren deutschen' Reformatoren Luther usw. viel entnommen habend Man hat es im Lause der Zeit verstanden, ans diesem Ketzer einen tschechischen Nationalhelden' zu machen und man Ha4 es verstanden, dem tsche-' chischen Klerus und Volke es einzureden, das Rich tige wäre für Böhmen/es würde sich auch kirchlich nicht bloß von Wien, sondern auch von Rom frei machen. Eine eigene nationale Landeskirche, wo alles bis zum Herrgott hinauf tschechisch wäre und' nach althussitischer Lehre

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Seite 4 von 16
Datum: 09.06.1915
Umfang: 16
einen halbkreisför migen Ring um die Russen bilden würden, der vom untern San oder Przemysl sich durch das südliche Galizien und quer durch die Bukowina Russen aus eine Hauptschlacht ankommen lassen oder ob sie Galizien aufgeben wollen. — In Polen waren keine größeren Kämpfe. Ganz oben im Kurland scheint es den Deutschen zu gelingen, die russische Linie zu durchbrechen und somit den dor tigen Festungen in den Rücken zn kommen. Die deutsche Flotte hat in den letzten Tagen einige Er- kundigungssahrten

und seinen Besitz gefährdet? Sa- landras Wort besagt nichts anderes, als, wenn ein Räuber, der auf einsamer Straße einen wohl habenden Menschen begegnet, erklärt, er sei aus einem unwiderstehlichen Drang genötigt, dem fried lichen Wanderer sein Geld abzunehmen. Des Weitern versicherte Salandra, Italien müsse Krieg führen, um die romanische Kultur (italieni sche Bildung) gegen den deutschen Barbarismus (Verwilderung) zu retten. Das wirkt noch köst licher. Italien ist das Land der Analphabeten (daS heißt

solcher, die nicht lesen und schreiben können; mögen die Ausweise auch etwas höhere Prozente angeben, in Wirklichkeit können nur ein Viertel aller Italiener lesen und schreiben), Italien ist das Land der notorischen Räuber, Diebe und Betrüger, das Land der unredlichen Geschäftsleute. Wer in Italien gereist ist, wird mir zustimmen. Diebstahl und Betrug gelten im italienischen Volke nicht als etwas Schimpfliches. And diese seine Kultur, diese Bildung und Sittlichkeit wollen also die Italiener vor uns Deutschen retten

in Wort und Bild in einem europäischen Staats geduldet würden. Aber die italienische Re gierung schmunzelt dazu. Wird ja mit diesen Nie derträchtigkeiten das Volk recht für den Krieg auf gepulvert und in einen wahren Blutrausch ver setzt. Die Früchte zeigten sich schon in Mailand und aperen Städten. Besonders in Mailand kam es in den letzten zwei Wochen zu furchtbaren Deut- schenverfolgungen. Hunderte von deutschen, öster reichischen und schweizerischen Geschäften wurden durch den rasenden Pöbel

überfallen, ausgeraubt und zerstört. Wer einen deutschen Namen hatte, war des Lebens nicht sicher. Schließlich griffen die Plünderungen auf italienische Geschäfte über, so daß mehrere Tage lang ein förmliches Schreckens- rcgiment herrschte. Jetzt erst suchten die Behörden, welche vorher keinen Finger gerührt und den Plünderern noch Vorschub geleistet hatten, Einhalt zu tun; aber es gelang ihnen nicht mehr, erst die Militärgewalt konnte einigermaßen die Ruhe'her- stellen. Was in Mailand geschah, war schon

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Seite 1 von 16
Datum: 16.10.1918
Umfang: 16
keineswegs schröff von sich wies. Wilson hat aber mit seiner Antwort iNehr ^er weniger alle enttäuscht. Er hat die Frie- ^nKvermittlung weder angenonrmen noch abge-' 'kynt, seme Antwort bestand in einer Anfrage an w deutsche Regierung. Der amerikanische Staats- etretär (Außenminister) Lansing ließ im Auf- ^age des Präsidenten den deutschen Reichskanzler '°chfolgende Mitteilung zukommen: „Ehe er (der Präsident) aus das Ansuchen der kaiserlich deutschen Regierung antwortet und damit die Antwort

Regierung die von ihm aufgestellten Grundsätze zur Herbeiführung eines dauerhaften^Friedens auch in Wirklichkeit an-' nimmt, es sich somit bei den Verhandlungen nur mehr um die Einzelheiten ihrer Anwendung handly oder nicht. Mit anderen Worten, der Prä sident will wissen, ob sich Deutschland-voll unA ganz aus den Boden der Wilsonschen Grundsätze stelle oder ob die deutsche Regierung bloß sich be- -mühe, einmal zu Verhandlungen zu kommen. 2. Ob der Reichskanzler auch im Na- -men des ganzen deutschen

er im. Winter 1916—17 tatsächlich mit seiner Friedensvermittlung von der deutschen Regierung ' auf's Eis geführt worden. Wir wollen die Bestätt» gung dieser aufsehenerregeirden Mitteilungen ein mal abwarten. Außerdem hat es gewiß im ge genwärtigen Augenblick keinen Zweck, solche Dinge an die'Glocke zu hängey. Geschehenes läßt sich nicht ungeschehen machen. Daß sich das Spi^ nicht wiederhole, dafür.sorgt die Kriegslage än der Westfront. Einen Waffenstillstaick getraut sich «der Herr Präsident

seinen Bundesgenosse» nicht vorzuschlagen, solange , unsere Heere . auf feindlichem Boden stehen. Die deutsche Regierung hat alle drei Punkte klipp und klar beantwortet. Sie erklärt die Grundsätze Wilsons anzunehmen, sie versichert, im Namen der großen Mehrheit deS deutschen Volkes zu sprechen und erklärt sich auch^ bereit, auf Räumungsvorschläge einzugehen. Nicht die sofortige Räumung des von uns und Deutschland besetzten Gebietes wird versprochen, noch weniger vorgenommen, sondern eS heißt, den Räumungs

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 19.01.1916
Umfang: 16
zu biegen und sich einen Ausgang zu verschaffen, gleich ist ein Tierbändiger mit einem eisernen Knüttel da und gibt dem Brummlmren eins auf die Nase. Vor mehr als. zehn. Jahren hatte. Nußland sich einen Ausgang drüben in Oftasien bei Port Ar- tnr in China verschafft. Gleich kam ZW4 der Ja paner, von England aufgehetzt, und versetzte dem Bären eins auf die Nase, will sagen, nahm.ihm Port Artur und die ganze schöne Gegend ab. Zu Beginn dieses Krieges stellte ihm England die deutschen Hafenstädte Danzig

können; sie ^befinden sich ja fast ganz in den Händen der N'^sn; wohl aber erheben, sich die einzelnen Volksstämme unter ihren Fürsten, um die Russen und Engländer zu vertreiben« Daß die Türken dabei ihre Hand im Spiele haben, ist klar; sind sie selbst ins Land eingerückt unter dein Jubel des Persischen Volkes, das die russisch-eng lische Fremdherrschaft gründlich satt hat. Von der Beute an den Dardanellen ' berichten die Türken, daß dieselbe überaus reich- sei, nicht Zwar an Geschützen, von denen die Eng lander

sind die Was' serbehälter und Steriliskrmaschinen nicht ent halten. . , Auf dem Kampsfelde ist nicht viel Bemer kenswertes. Herr Valentin schreibt von der Nordfranzösischen Front zum Beispiel: „Bei uns ist immer die alte Leier. Hin und wieder gM ieZ Flicgcrkämpfe, aber, meistens ist das WÄter M schlecht. An; 5. Jänner holte wieder einer diop uns einen großen feindlichen Dreisitzer herunter.^ Die großen Ereignisse, die sich vorZubereiten Hie- , nen und die man auch in deutschen Soldaten- kreisen allgemein ertvartete

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 16
Datum: 09.02.1916
Umfang: 16
Kreuzer „Karolius' mit einer Bombe derart glücklich getroffen, daß er samt Mann nnd Maus versank. Letzter Tage war die Tätigkeit und der Erfolg der deutschen Unterseeboote im Meer gebiet um England eine bedeutend regere und ausgiebigere, wurden doch sogar in der Themse mündung, also unweit von London, zwei Schiffe Tie Beziehungen zwischen Teutschland und Amerika dürften demnächst zur Entscheidung kom- /Men, so oder so. Mir kommt vor, Teutschland hat sich von Amerika eigentlich am politischen Narren

seile führen -lassen. In Westafrika haben die Deutschen einen schmerzlichen Verlust zu beklagen. Nach einem heldenhaften Kampfe von anderthalb Jah ren mußten sie das Gebiet von Kamerun räu men und dem Feinde überlassen. Die Deutschen haben sich des Verlustes lvahrhaft nicht zu scha uten. Mit einigen hundert Mann hielten sie der englisch-franzosischen Uebermacht stand. Der Nest der Truppen und die ganze deutsche Bevölkerung, 900 Mann und 14.000 der ihnen ergebenen Ne- lMbevolZerung traten

italienische Ministerrat soll beschlossen baben, trotz dem sich der Oberkommandierende Ea 0 0 rna heftig dagegen sträubte, 100.000 Mann nach Va- lona und 60.000 Mann nach Saloniki zu Immen. Co hat der englische Druck in Italien doch die Dberhand bekommen. Nun soll der Klan durch« gefuhrt lverden, daß. sich die englisch-französisch- Uallenische Armee in Saloniki und die italienisch serbische Armee in Valona die Hände reichen und dann vereinigt die Bulgaren, Deutschen u. Oester- reicher am .Balkan

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