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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.08.1879
Umfang: 8
: „Lustige Abenteuer, Erzählungen aus dem Volke- und Touristenleben der Alpen von B. Rauchenegger, Tuckett u. A.' (2. Fortsetzung.) Mittlerweile wurde daS Schiff entladen, der Heuwagen fuhr über die Planke, das Schiff neigte sich langsam abwärts und schnellte, von seiner Last befreit, plötzlich empor — der unglückliche Schneider wurde nun von dem Verhängnis zu «iuer akrobatischen Leistung gezwungen; mit einem regelrechten, nach rückwärts ausgeführten Lalto mortale verschwand er von seinem Platze. Glück

licherweise hatte der alte Charrn diesen Vorfall bemerkt und schneller, als man eS ihm zugetraut Hätte, ergriff er einen Bootshaken, harpunirte den auftauchenden Schneider an den Kleidern »nd dirigirte ihn dem Ufer zu, wo dex unfrei- »illige Schwimmer pustend und nießend an'S Land stieg und von seinem glücklicheren Leidens- Zefährten lheilnahmsvoll empfangen wurde. Schneider hatte außer dem unzeitigen Bade Luven Schaden genommen; uur Bergstock und Hut waren «in Opfer des FlußgotteS geworden; der schöne

ihr Anliegen vor trugen. Mit großer Dienstwilligkeit kam der Letztere ihren Wünschen zuvor und bald saß Schneider im Sonntagsstaate deS WirtheS, wel cher sich zufälliger Weise ebenfalls einer großen Körperfülle erfreute, neben seinem Freunde Meyer, der bereits eifrige Studien auf der vor ihm liegenden Karte machte, um für morgen auf alle Fälle gesichert zu sein/ Die beiden Bergfahrer waren in der übel sten Laune angekommen und besonders in dem Innern des vielgeprüften Schneider tauchten schon ganz

Zuversicht erhob sich wieder langsam zum neuen Wachsthum. Ein treffliches Mahl, dem Schneider in sei ner Tiefsinnigkeit doch alle Ehre angedeihen ließ, hob ihn vollends zur Höhe deS HeldenmutheS und bald lauschte er mit Aufmerksamkeit den Darlegungen Meyer'S, der seiner Sache schon ganz gewiß schien. Nach dem Abendessen setzte sich der Wirth und die Kellnerin zu den städtischen Gäste», dar sie offenbar von der Pflicht durchdrungen waren, denselben nicht nur leibliche, sonder» auck» geistige Nahrung

zukommen zu lassen. Der Wirth, ei»r gemüthlicher Mann, der sich stark dem qnieS» zenzkähigen ManneSalter zuneigte, begann mit dem üblichen V:rhör über Herkunst und Ziel der Reise, in welchem Schneider gewissenhaft Rede stand, ohne jedoch die unangenehm bestan» denen Abenteuer mehr als flüchtig zu berühren. Nachdem er den Zweck ihreS AuöflugeS dar gelegt hatte, der nur in dem Besuch einer Alm bestehe, bemächtigte sich der Wirth der Situa tion und entwickelte einen Plan, der so einfach und leicht

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 20.08.1879
Umfang: 8
, daS auß.r einigen Heiligenbil dern und sonstigem Einsiedler-Handwerkzeuge kein Mobiliar zeigte. Eine Bank ging rings um die Wand und auf einer Commode stand ein Glas sturz. unter dem das Santo Vambino auS Wachs in friedlichem Schlafe lag. Schneider glaubte eine kleine Anwandlung von Elnfuichl zu v r- spüren, Meyer aber dehnte seine kühne Forschung weiter aus und entdeckte noch eine Thür, gegen welche er sofort einen neuen Angriff unternahm. Ohne Antwort abzuwarten, traten Leide ein und waren erstaunt

in Bosnien und A der Herzegowina sich der freisinnige» und auf geklärten österreichischen Regierung bald unter werfen müßten, und daß mit einer übewiegendea und zufriedenen slavischen Bevölkerung und einer Handelsstraße nach dem ägäischen Meere. Oester reich auf der Balknih ltbinsel eine Macht aus üben werde, durch welche der Einfluß Rußlands vollständig beseitigt werden würde. zücken hin; Schneider setzte sich auf einen Fel sen und betrachtete ruhig die Scenerie vor sei nen Auaeu; der Abhang

, den sie eben erstiege» halten, fiel ziemlich steil gegen eine» Waldsaunl ab und am Fuße desselben war das graue, mit Steine» beschwerte Schindeldach eireS Bauern- Häuschens sichtbar. Meyer sprang vor Vergnügen; ein «stein zu seinen «üßen gcrieth in's Rollen, mit wunderlichen, ungeheuren Sätzen flog er in die Tiefe hinab und lange hörten die beiden Tou risten noch daS Auffalle« desselben auf die Fels- blöcke im Walde. DaS war herrlich und amüsant. Selbst der phleg natische Schneider beeiferte sich» große

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