Beilage zum.Tiroler Volksblatt' Nro kt CsrrespsndenM. Klausen, 27. Juli. Ein Zuträger des Tiroler Boten, der sich als Korrespondenzzeichen ein Verdienstkreuz (wahrscheinlich die stille Sehnsucht seines bescheidenen Herzens) gewählt, hat in Nr. 163 seine Liebenswürdigkeit an die konservativen Männer von Klausen, vor allem an den Klerus verschwendet, um ihnen den Ausfall der Wahlen zu llngunsten des Dr. Grebmer heimzuzahlen. Er findet die klerikale Wahlagitation fabelhaft, seine Schilderung
ausschließlich die hohen Steuern und die schlechte Staatswirthschaft in die Schuhe geschoben wurden. Es ist eine Lüge, daß die Mitglieder deS dritten Ordens zur^. Agitation bei ihren Männern und Anverwandten benützt wurden, — und daß selbst die „Kinder in der Schule' dazu verwendet wurden. Es ist eine L ü g e, daß den zweifelhaften Wählern gedroht wurde, es werden nach der Wahl die Zettel aufgelegt und sohin die Fehlenden erkannt werden. Wenn sich der Zuträger des Boten ärgert, daß den Kooperatoren
sein. — Wie haben denn unsere Gegner gekämpft? — Drei Liberale giengen von Haus zu Haus, um für ihren theuern Grebmer zu werben, weßhalb man sie „Hausirer' nannte. (Ich möchte nicht gut stehen, ob nicht auch der Correspondent des Boten an Dieser Hausirer-Trias betheiligt war.) Sie drohten mit Entziehung der Arbeit, einem Wirthe sagten sie vor, wenn die Wahl konservativ ausfalle, so dürfe an Sonntagen während des Gottesdienstes kein Seitel Wein mehr ausgeschenkt werden u. s. w. Sie setzten zwei Aufrufe für Dr. Grebmer
in Umlauf, ver sprachen durch diesen Kandidaten Verminderung der Steuern, sogar der Wahlkommissär wurde gleich beim Aussteigen aus dem Waggon von der liberalen Zudringlichkeit zweier Herren in Beschlag genommen; die Wahlkommission wurde von Seite deS RegierungSkommissärS ganz liberal zusammengesetzt. — Mit solchen Waffen haben wir allerdings nicht gekämpft und wollen nicht damit kämpfen; daß wir dennoch glänzend gesiegt, daS mag den Boten, seine Dienstmänner und Hausirer ärgern
, wie es will, eS ist doch einmal so. Vor dem Correspondenten des Boten und seiner Sippschaft machen wir ein Kreuz, — größer noch als sein Wappenkreuz im „Boten.' Brüssel, 24. Juli. Das ganze Land befindet sich gegenwärtig in einer fieberhaften Aufregung. Man rüstet sich zu einem doppelten Kampfe, dessen Ausgang für Belgiens Zukunft entscheidend in die Wagschale fällt. Man rüstet sich einmal zur Wahlschlacht für Senat und Kammer. Durch die letzten Wahlen hatten die Katholiken in der Kammer die Majorität erlangt, das Ministerium Frere-Orban mußte gehen