Seite 2 Tiroler Volksblatt 12. Dezember 1908 Gaben, die ihr dem notleidenden Petrus gebracht habt. Ich danke Meinen lieben Brüdern, den Kar- dinälen wie den Bischöfen. Gedenket Meiner auch im Gebete! Im übrigen erteile Ich euch allen, wie ihr erwartet, die Vollmacht, an einem beliebigen Tage den apostolischen Segen zu spenden, mit dem ein vollkommener Ablaß für alle verbunden sein soll, welche zuvor die heiligen Sakramente der Buße und des Altars würdig empfangen haben! Ich segne
, daß der Tiroler Landtag im Januar zu einer längeren Session einberufen werde und daher Gelegenheit haben werde, die dringliche Frage der Gehaltsregelung der Lehrer einer gedeihlichen Losung zuzuführen. Der Minister präsident sowohl als der Leiter des Unterrichts ministeriums anerkannten die Notwendigkeit einer Besserung der Lage der Tiroler Lehrerschaft und versprachen, alles, was an der Regierung liegt, zur Lösung dieser Frage beizutragen. Zunächst aber sei der Tiroler Landtag dazu be rufen, die Wünsche
der Tiroler Lehrer schaft zu erfüllen. Die Regierung werde ge wiß alles vorkehren, was geeignet sei, dem Tiroler Landtag hiezu die Möglichkeit zu bieten. Mit dem Ausdrucke des Dankes für das Entgegenkommen der Regierung und für die Zusicherung, daß der Tiroler Landtag zu einer längeren Session zu sammenkommen werde, schieden die genannten Ab geordneten vom Ministerpräsidenten. — Hinsichtlich dieses Berichtes müssen wir denn doch unser Er staunen ausdrücken, mit wie Wenigem unsere Ab geordneten zufrieden
ausharren. Oester reich-Ungarn hat uns das aber übermäßig erschwert. (Beifall.) Wir sind nicht nur berechtigt, die schlechte Behandlung, welcher unsere Siammesgenossen in Oesterreich ausgesetzt sind, aufs bitterste zu bedauern.' Offen gesagt, wir wissen tatsächlich nicht, wann und wo die Italiener in Oesterreich schlecht behandelt worden sind. Vielleicht im Tiroler Landtag, wo man ihnen das eine Zuckerl nach dem andern in den Mund streicht? Es ist aber traurig, wenn ein Abgeordneter in gewissenloser
, Herr Franz Perger, 55 Jahre alt. Das Wkolsnsfest der Frauen orts- grnppen des deutschen Schulvereines und Tiroler Volksvundes war aus allen Gesellschaftskreisen sehr gut besucht und nahm einen recht animierten Ver lauf. Der Reingewinn mag wohl ein sehr hübscher sein, denn die „Treffer' verschleißenden Nikolos walteten mit Eiser ihres Amtes, als hätten sie's auf den letzten Kreuzer abgesehen gehabt und wohl manche Tasche mögen die lieblichen Schelme geleert haben. Das Programm des Abends wickelte