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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.04.1917
Umfang: 8
der Beseitigung des Zarismus erstehen? Die Reaktionäre in Oesterreich wie in Deutschland, die im Frieden vor dem Zarismus krochen — man er innere sich nur, wie sie im Jahre 1805 und auch noch später die revolutionären Bewegungen in Rußland als „jüdische Mache" beschimpften —, ließen auch im Kriege noch von ihrer Zarenanbe- tnng nicht ab. Ja, als die Revolution in Rußland den Zaren davonjagte, suchten sie die Stimmung der Bevölkerung dahin zu beeinflussen, daß sie die revolutionäre Bewegung als eine Bewegung

für eine energischere Kriegführung ansehe und die Rück kehr des Zaren als für den Frieden günstiger. Die Revolution war ihnen — wie im Frieden eine jü dische — nun eine englische Erfindung und es däm merte ihnen kaum eine Ahnung davon auf, daß wenn auch in Rußland — wie anderswo — die Bourgeoisie und namentlich die bürgerliche Hetz presse für einen Krieg ohne Ende sein mag, das Proletariat für den Frieden ist. Das war von allem Anfänge klar, daß das ruffi sche Proletariat nicht eine Revolution gemacht

haben kann, um den Krieg für annexionistifche Träumereien weiterznführen, sondern daß es seine Peiniger nur deshalb vertrieb, um den Weg für eine friedliche Entwicklung freizumachen. Aber das wollten unsere Reaktionäre nicht einsehen und so stehen sie jetzt ganz verständnislos den Nachrichten ans Rußland gegenüber. Gewiß ist die Lage in Rußland noch immer nicht ganz geklärt, aber das Eine geht mit -vollster Klarheit hervor, daß in dem Machtkampf, der sich innerhalb -der Revolution ab spielt

Entwick lung der Dinge in Rußland etwas hoffen kann, so ruht die Hoffnung ausschließlich daraus, daß es dem russischen Proletariat gelingen wird, sich als die stärkere -der in der Revolution nm ihre Geltung ringenden Klassen zu erweisen und ihr Friedens* ideal gegenüber dem bourgeoisen Eroberungsideal durchzusetzen. ... , , Aber für uns Sozialdemokraten in Oesterreich hat diese Hoffnung aus das russische revolutionäre Proletariat auch noch eine andere Bedeutung, ans die schon oben kurz hingewiesen

Friedensangebot an Rußland. Wien, 14. April. Das k. k. Korrespondenzbüro ist zu folgender Verlautbarung ermächtigt: Die Regierung der österreichisch-ungarischen Monarchie hat von der am 11. April l. Js. veröf fentlichten Erklärung der provisorischen Regierung Rußlands Kenntnis erhalten. Sie hat hieraus ent nommen, daß Rußland nicht die Absicht verfolgt, andere Völker zu beherrschen, ihnen ihr nationales Erbe wegzunehmen und gewaltsam fremde Gebiete zu besetzen; daß es vielmehr einen dauerhaften Frieden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 03.12.1956
Umfang: 8
ihre überragende Stellung behaupten konnten, während bei den Leichtathletinnen Australien — ebenso wie sich dies im Schwimmen abzeichnet — als neue „Großmacht“ noch vor Rußland auf scheint. In der (gesamten Leichtathletik errangen die USA in 31 Bewerben 16, die Russen und Australier je 4 Goldmedaillen. Im Gehen erwiesen sich die Russen als stärkste Na tion. Auch bei den Gewichthebern gab es eine Neuauflage des Zweikampfes USA gegen UdSSR, in dem die Amerikaner diesmal mit vier gegen drei Goldmedaillen

siegreich blieben. Als beste Rudernation erwiesen sich die USA mit 3 Goldmedaillen vor Rußland mit 2, Italien und Kanada je 1. Bei den Kanuten war diesmal Rumänien mit 3 Goldenen über, raschend stark, es folgten Schweden und Rußland mit je 2 sowie Deutschland und Un garn mit je 1 Goldmedaille. Die Ueberlegenheit der Amerikaner im Basketballturnier war sehr eindeutig. Im modernen Fünfkampf siegte im Einzelbewerb traditionsgemäß ein Schwede, in der Mann schaftswertung etwas überraschend Rußland

. Das Boxtumier brachte den russischen Faustkämpfern 3, den USA-Boxem und de nen Großbritanniens je 2 Goldmedaillen, je 1 Goldene eroberten Boxer aus Deutschland, Rumänien und Ungarn. Die östlichen und orientalischen Länder setzten sich im Freistilringen durch. Iran, Türkei und Japan erkämpften je 2, Rußland Und Bulgarien je 1 Goldmedaille. Der Medaillenstand * Nach den Entscheidungen von Samstag ergibt sich in der Medaillenwertung folgende Länderreihung: 1. USA 2. UdSSR 3. Australien 4. Schweden

28 18 9 18 20 19 6 5 12 6 1 1 5 12 5 5 ß 7 5 5 6 4 3 1 2 7 5 2 2 6 2 2 1 2 2 — 2 11 12 3 1 1 10 1 1 3 1 1 1 1 1 — 1—2 1 — 1 1 — — 1 — — — 2 2 — 1 1 — 1 1 — 1 1 1 — 1 — 1 — 2 2 1 1 1 1 In der inoffiziellen Punktewertung führt nach den Entscheidungen des Samstags die USA mit 379 Punkten vor Rußland mit 358 Punkten. Die weitere Reihung; Deutschland 150.5, Australien 141.5, Großbritannien 112, Italien 104.5, Ungarn 93, Schweden 76, Frank reich 67, Finnland 59, Rumänien 57.5, Polen 53, Iran 39, Japan 35, Tschechoslowakei 29, Türkei 23, Kanada 23, Irland 22 5, Korea 22, Bulgarien 18, Chile 17, Norwegen 15, Argen tinien 13.5, Dänemark 13, Jugoslawien 11, Bra silien 9, Neuseeland 9, Oesterreich

war von keinem Experten, aber auch von keinem der Beteiligten selbst erwartet worden. Durch das warme Wetter und die hervorragenden Ab lösen begünstigt, konnten sich die drei Neger und der weiße Sprinter voll ausgeben und eine Zeit erreichen, die einen 100-m-Durchschnitt von knapp 9.9 Sekunden entspricht. IXIOÖ-Metcr Lauf der Männer: 1. USA (Murchison-King-Baker-Morrow) 39,5 Sekun den (neuer Welt- und Olympiarekord, bisher USA 39,8); 2. Rußland 39,8 (neuer Europa rekord); 3. Deutschland 40,3. 4X100 Meter-Staffellauf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 01.07.1915
Umfang: 8
einen Artikel, der das Verhältnis Oester- eich-Ungarns zu den Balkanstaaten ins richtige !icht stellt und nachweist, daß die Balkanstaaten von )esterreich-Ungarn, das ja auch während des Krie gs den Grundsatz verkündete: Der Balkan den Bal- 'anstaaten! nicht das geringste zu fürchten haben, »ährend Rußland immer der Feind war, der ihre lnabhängigkeit bedrohte. Wie wir während des Bal- änkrieges hervorgehoben haben, daß Rußland der Linfädler war, um die-Balkanstaaten noch mehr n seine Gewalt zu bekommen

und den Balkanbund zuerst zur Vernichtung Oesterreichs zu benützen und ie dann in seinen mächtigen Magen aufzunehmen, o verweist auch Dr. Renner auf die russischen Um riebe. Er erörtert auch die Ursachen, weshalb die ilmtriebe Erfolge haben, während unser ehemals mbefrrittenes Ansehen in den Balkanländern so viel gelitten hat. Der Erfolg gegen Rußland dürfte jedoch diese unnatürliche Situation ändern und die Balkanstaaten wieder an die europäischen Zentral staaten fesseln, wo ihre Unabhängigkeit unter siche rem

Schutze ist. Gelingt es, Rußland eine ganze und dauernde Niederlage zu bereiten, dann dürfte der bisher sür den Frieden Europas so gefährliche Balkan zu dau ernden Besitztumsverhältnissen kommen und zur Herstellung des europäischen Gleichgewichtes ohne agressive Großstaatsbündnisse sehr viel beitragen. Der Krieg selbst müßte mit dem Augenblick ein Ende finden, wo England und Rußland keine Hoff nung mehr haben, in den Balkanstaaten so willige Werkzeuge zu finden, wie in Italien. In der Tat scheinen

auch die Balkanstaaten der Erkenntnis ent gegen zu gehen, daß die Gefahr für sie vor allem in Rußland und nun auch in dem höchst agressiven Italien liegt, welches den Grundsatz: Der Balkan den Balkanvölkern! durch seine Aspirationen auf Albanien verleugnet hat. Die durch Rußland betriebene Vergiftung hat ztvar in allen Balkanstaaten eine starke Stimmung gegen die Zentralmächte erzeugt, aber doch nur Ser bien allein so vollständig erfaßt, daß es den Weg zur ruhigen Entwicklung nicht mehr zurücklegen kann. Schon

im Balkanstreit ist Bulgarien merklich von Rußland abgerückt und Rumänien nie ganz ins- Garn gegangen. Der gegenwärtige Krieg hat aber die Aspirationen Rußlands und seiner Verbündeten derart demas kiert, daß mit Bulgarien nun auch Rumänien und Griechenland mißtrauisch geworden sind. Griechen land wird in seinem Besitz und Ausdehnungsbedürf nis durch England bedroht, das seine Inseln besetzt , hält und durch Italien nun seinen albanischen An teil gefährdet. Rumänien ist in Gefahr durch Rußland

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.05.1918
Umfang: 8
ist. Der am 7. Oktober 1879 unterschriebene Vundes- vertrag bestimmt ausdrücklich, daß sich beide Teile verpflichten, falls einer von ihnen von Rußland an gegriffen werden sollte, einander mit der gesamten Kriegsmacht beizustehen und den Frieden nur ge- meinsanl und übereinstimmend abzuschließen. Bei einem Angriff durch eine andere Macht verpflichtet sich der andere Teil mindestens zu einer wohlwol lenden Neutralität. Bei den Verhandlungen in Gastein hatte Bismarck ein generelles Bündnis für den Fall eines Angriffes

ab, für Oester reich-Ungarn Partei zu ergreifen, indem er er klärte, es sei Deutschland gleichgültig, was aus Bulgarien werde, und Gras Kalnoky erklärte diese Auffassung als berechtigt. Noch während der Kon flikt andauerte, schloß Bismarck mit Rußland den auch für Oesterreich geheimen „Rückversicherungs vertrag" ab, der nach Bismarcks späteren Mittei lungen die beiden Mächte zu wohlwollender Neu tralität verpfli^tete, falls eine von ihnen durch eine dieser Macht angegriffen werde. Rußland

soll über dies freie Hand in Bulgarien und Konstantinopel verbürgt worden sein. Hatte Bismarck das größte Gewicht darauf gelegt, daß der „Draht nach Peters burg" nicht zerrissen werde, so änderte sich diese Politik unter Wilhelm II., der nicht nur den Rück versicherungsvertrag mit Rußland 1890 nicht er neuerte, weil er inzwischen eine Annäherung an England vollzogen hatte, das damals überall in schärfstem Gegensatz zu Rußland stand. Das Ergeb nis dieser Annäherung war der Vertrag aus dem selben Jahre

, durch den Deutschland Helgoland im Austausch gegen Sansibar bekam. Eine Folge der Annäherung Deutschlands an England war die Annäherung Rußlands an Frankreich und der Ab schluß des russisch-französischen Bündnisses im Jahre 1891. Dadurch war Deutschland im Westen und Osten bedroht und mußte sich enger an Oester reich-Ungarn anschließen. Die deutsch-englische Freundschaft dauerte aber nicht lange. Schon 1895 tfcßten Rußland, Deutschland und Frankreich zu sammen und zwangen Japan nach dessen Krieg mit China

im Frieden von Schimonoseki den Verzicht auf Annexionen ans, wodurch Japan in die Arme Englands getrieben wurde. Mit der Parteinahme für Rußland, das dadurch Port Arthur erhielt, während Deutschland Kiau- tschau bekam, beginnt die Feindschaft zwischen Deutschland und England, die fortan der ganzen Weltpolitik das Gepräge aufdrückte. Durch die deutsch-russische Freundschaft wurde auch der In halt des deutsch-österreichischen Bündnisses gelvan- delt, da Rußland, dessen Kräfte in Ostasien gebun

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1913
Umfang: 8
mitgeht, breiten Spielraum. Zweitens kann der Hauptzweck, das ist zu verhin dern, daß die Blamage noch größer werde, doch nicht erreicht werden. Das wenige, was man über Das Treiben des Generalstabsschurken Redl er fahren hat, reicht nämlich redlich hin zu einer Rie senblamage. die aber nicht von der heiteren, sondern von der traurigen Seite zu nehmen ist. Man denke nur: Zwölf Jahre lang hat Redl für Rußland spioniert. Schon als junger Offizier hat er den Staat, dem er diente, an die Macht verkauft

, mit der Oesterreich-Ungarn seit langer Zeit auf ge spanntstem Fuße steht und mit der wir zweimal sn jüngster Vergangenheit vor einem Kriege gestan den sind. Dieser Macht, diesem Rußland, hat Redl schon als junger Offizier militärische Geheimnisse verraten. Redl verbrauchte die Summen, die ihm sein schuftiger Verrat eintrug, in einem prasserii^en Wohlleben; aber die Machthaber forschten nicht nach, woher er das Geld nahm. Im Gegenteil: Äls er auf großem Fuße zu leben begann, schenkten sie ihm nur noch mehr

Vertrauen und stellten den Spion Rußlands im österreichischen Spionagebüro an. Dem Spion Rußlands wurde das Amt zuge teilt, die österreichischen Spione in Rußland zu überwachen! ! Das ist schon die ärgste „Irrung", aber sie wurde noch schlimmer. In der Annexionskrisis, also in den Tagen, als der Ausbruch eines Krieges mit Ruß land vor der Türe stand, hat man den russischen Spion zum stellvertretenden Leiter der Spionage- abteilung gemacht. Wie einige Zeitungen behaupten, ist Redl damals auch den streng

vertraulichen Be ratungen des Generalstabes zugezogen worden und lsoll über alle geheimen Pläne unterrichtet gewesen sein — und hat gar alle Pläne an Rußland be richtet. Man hat zwar damals schon einen Spion vermutet, aber auf Redl fiel kein Verdacht, obwohl er, der von Haus aus arme Offizier, Ausgaben machte, die in keinem Verhältnis standen zu seinem Einkommen, und obwohl auch allgemein bekannt war, daß Redl keinerlei Schulden hatte. Auch meh rere andere Indizien haben, wie heute bekannt

wird, auf ihn hingewiesen, trotzdem ist er avanciert. Im heurigen Winter war Redl, der Spion Ruß lands, einer der Führer, auf die unsere Machthaber Hauten! Redl war bestimmt, in einem Kriege mit ^Rußland eine wichtige Rolle zu spielen. Für den Streich, aus einem Spion Rußlands einen unserer -Cchlachtenlenker gegen Rußland machen zu wollen, werden sich die militärischen Machthaber besonders verantworten müssen. Denn die Ausrede, daß sie £>e# Spion nicht kannten, kann nicht gelten, denn das Kriegsministerium lieferte

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Tiroler Post
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Seite 5 von 24
Datum: 29.11.1912
Umfang: 24
und die christliche Kirche wurde in eine Moschee umgewandelt. Nun naht bk Stunde, wo dieses alte Heilig tum wieder in Christenhände fallen soll. Wird dieses große, welthistorische Ereignis die alte Aja Sophia noch unversehrt an ihrer Stelle finden? Rußland gegen Oesterreich. Die internationale Lage wird andauernd als sehr ernst betrachtet. Es scheint, daß Ruß land tatsächlich willens ist, mit Oesterreich-Un garn erwart Waffen gang zu wagen. Allem An schein nach hat in Petersburg eine österreich-feind liche

Kriegspartei die Zügel der auswärtigen Politik des Zarenreiches an sich gerissen. Wie in den schweren Zeiten der bosnischen Annexion hält Rußland abermals die Gelegenheit für gün stig, seiner ailteiugewurzelten Abneigung gegen Oesterre i ch-Ungarn freien Lauf zu lassen. Wie im Leben des einzelnen und in dein der Menschen untereinander Vorurteile nur sehr schwer auszurotten sind, so geht es eben auch im Leben und im Verhältnis der Staaten zu einan- der: Unangenehme Erinnerungen, mißverständ liche, lämgft

war, und endlich sollte d«och au«ch Rußland uns Glauben schenken. Zur Zeit der Annexion, nun ja, da mag es vielleicht doch noch wenigstens be greiflich erschienen sein, daß Rußland Neigung zeigte, den serbischen Wünschen diplomatisch zu Hilfe zu eilen. Heute hat man es aber selbst in Italien schon.eingesHen, und in Petersburg weiß man es wen'igDems nicht m inder neu an, daß d ie Befürchtungen, die m«an d«a>mals hegte, völlig un begründet waren. Und daß sie es heute ebenso sind, ist oft genug seitens

. Oesterreichs versichert worben» Rußland ist es niemals eingefallen, . einen wirtschaftspol irischen Kampf gegen unsere Monarchie am Balkan zu führen und für d«en anderen Kamps fehlen alle Voraussetzungen. Ebenso sind alle jene Voraussetzungen wegge- sallen, die Rußland noch ferner, veranlassen kön nen, d«en Protektor der Balkanstaaten zu spielen. Serbien versucht anvererseits die politische Mission, die ihm Rußland zugedacht hat, in einer Weise auszuführen, die Rußland selbst in keiner Weise erwünscht

sein kann. Die strittige Hafen- frage, die durch Serbien aufgeworfen wurde, hat Wohl für ^Oesterreich-Ungarn und Italien emi nentes Interesse, nicht aber für Rußland, zumin- destens nicht jenes Interesse, welches es rechtser tilgen würde, eventuell internationale Verwick lungen herbeizuführen. Rußland hat keinen ent- schuldlbarn Anlaß, sich in den Streit, den man zwar den österreichisch-serbischen nennt, in dem aber in Wirklichkeit auf seiten Oesterreich-Un garns diesmal auch Italien steht, irgendwie zu exponieren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.08.1914
Umfang: 4
und den anstoßenden russischen Grenzgebieten tobte auch ge stern den ganzen Tag-, soviel man aus den einge- j langten Situationsberichten entnimmt, ist das Ende l dieser größten Schlacht, die je geschlagen wurde, j überhaupt noch nicht abzusehen. Rußland hat un- i geheure Soldatenmassen ins Feld geworfen und ! Oesterreich-Ungarn setzt naturgernäß alle verfüg baren Kräfte ein, um die Truppen des Zaren zu ; Boden zu ringen. Wie aus den an anderer Stelle i abgedruckten Spezialberichten, die wir vom Kriegs

berichterstatter der „Arbeiterzeitung", Gen. Hugo Schulz, empfangen, hervorgeht, sind unsere Streit- kräste in Ostgalizien in siegreichem Vorrücken. Trotz- ! dem wird die Schlacht, die schon mit Rücksicht auf die aufgebotenen ungeheuren Heeresmassen den Cha rakter einer Entscheidung hat, noch lange forttoben. Wild prallen dort Völkermassen aneinander; zu Bergen häufen sich die Leichen, in Strömen fließt das Blut. Daß Rußland so starke Heeresmassen auf den ga- lizischen und russisch-polnischen Kampfplatz werfen

konnte, wird vielfach überraschen, denn man weiß, wie arm Rußland an Verkehrsmitteln ist, wie lang sam sich also der Truppenaufmarsch vollziehen muß. ■ An die langgestreckte galizische Grenze, über die Rußland große Heeresmassen geworfen bat, stoßen beispielsweise nur zwei Bahnlinien aus Zentralruß land. Daß Rußland seit der offiziellen Verlaut barung der Mobilmachung oder auch nur seit der Zeit, wo die Gegensätze zwischen Oesterreich und Serbien so akut geworden sind-, daß eine Auseinan dersetzung

mit den Waffen in den Bereich der Mög lichkeiten gerückt ist, auf diesen zwei Bahnen die Truppenmassen an die ostgalizische Grenze Wersen konnte, die es nun dort im Felde stehen bat, ist ganz und gar ausgeschlossen. Mithin muß Rußland vor langer Hand diesen Krieg vorbereitet, es muß be reits im Frühjahr mit dem Aufmarsch gegen Oester reich-Ungarn begonnen haben. Rußland hat also den Krieg bereits vorbereitet, als in Oesterreich-Ungarn und Deutschland noch niemand an die unmittelbare Möglichkeit

eines europäischen Krieges dachte. Ruß land hat den Krieg gewollt. Und mit Rußland na türlich auch das offizielle Frankreich und England. Denn daß die Machthaber der Republik und jene von England von allen Maßnahmen Rußlands nicht nur genauestens unterrichtet, sondern damit auch einver standen waren, beweist ja die Tatsache, daß Frank reich im heurigen Frühjahr umfassende Kriegsvor bereitungen traf und daß England gleichzeitig seine Flotte in den Kriegszustand setzte. Die Entente mächte haben zielbewußt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 12
Datum: 01.12.1956
Umfang: 12
Goldmedaillen an neun Nationen Punkten; James Boyd (USA) schlägt Ro- monaldo Murauskas (Rußland) nach Punk ten. Lucas und Murauskas erhalten Bronze medaillen. Schwergewicht: Peter Rademacher (USA) schlägt Daniel Bekker (Südafrika); Abbruch in der 3. Runde; Lew Muchin (Rußland) schlägt Giacomo Bozzano (Italien) 2. Runde, K.-o. Bekker und Bozzano erhalten Bronze medaillen. Ungarn erfolgreichste Kanuten In den Kanu-Langstreckenbewerben schnitten die Ungarn mit einer Goldmedaille, zwei

und 1952 verlorene Goldmedaille diesmal wieder zu gewinnen. Kajakeiner, 10.000 m: 1. und Goldmedaille Gert Fredriksson (Schweden) 47:43.4 Minu ten; 2. und Silbermedaille Ferenc Hatlaczky (Ungarn) 47:53.3; 3. und Bronzemedaille Mi chel Scheuer (Deutschland) 48:00.0; 4. Tor- vald Stromberg (Finnland) 48:15.8; 5. Igor Pissarew (Rußland) 49:58.2. Oesterreich und Frankreich hatten ihre Nennungen zurück gezogen. K a jakzweier, 10.000 m: 1. und Goldme daille Ungarn (Uranyi-Fabian) 43:37.0 Mi nuten

; 2. und Silbermedaille Deutschland 43-40.6; 3. und Bronzemedaille Australien 43:43.2; 4. Schweden 44:06.7; 5. Rußland 45:59.3; 6. CSR 46:13.1; weiter 11. Oester reich (Schmidtberger-Salzner) 49:03.7 Minu ten. Einer-Kanadier, 10.000 m: 1. und Goldme daille Leon Rottman (Rumänien) 56:41.0 Mi nuten; 2. und Silbermedaille Janos Parti (Ungarn) 57:11.0; 3. und Bronzemedaille Ge- nadij Bucharin (Rußland) 57:14.5; 4. Jiri Vokner (CSR) 57:44.5; 5. Franz Johannsen (Deutschland) 58:50.1 Minuten. Zweier-Kanadier, 10.000

m: 1. und Gold medaille Rußland (Charin-Botjew) 54:02.4 Minuten; 2. und Silbermedaille Frankreich (Drausart-Renaud), 54:48.3; 3. und Bronze medaille Ungarn (Farkas-Hunits) 55:15.6; 4. Deutschland 55:21.1; 5. Rumänien 55-51.1; 6. Dänemark 56:54.3; weiter 8. Oesterreich 56:47.7 Minuten. Vater in dessen in einem Vorort von Sydney gelegenen Kindergarten bei der Arbeit. Ueberraschungssiegor im Pistolenschießen Der Finne Pentti Linnosvul gewann die Goldmedaille im Scheibenpistolenschießen. Sein Erfolg

im Da menflorett abgeschlossen. Acht Konkurren tinnen, darunter die Oesterreicherin Ellen Müller-Preis, waren auf der Planche. 1. und Goldmedaille Gillian Sheen (Groß britannien), 6 Siege, 1 Niederlage, nach Rittergefecht, 2. und Silbermedaille Olga Orban (Rumänien), 6, 1, nach Rittergefecht, 3. und Bronzemedaille Renee Garilhe (Frankreich), 5. 2; 7. Eilen Müller-Preis (Oesterreich), 1, 6, 25 erhaltene Treffer. An neun Nationen fielen die gestern zur Vergebung gelangenden 11 Goldmedaillen. Rußland (Zweier

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 4
Datum: 02.08.1914
Umfang: 4
Seite 2. — Nr. 59b. Sonntag, nun abzuwarten, welcherart die Antwort auf die von Deutschland an Rußland gestellte Frage sein wird. Die Lage ist also ernst, ernster als je zuvor; trotzdem aber braucht man noch nicht das Schlimmste zu erwarten und zu befürchten, ehe nicht die Diplo matie ihre letzten Trümpfe ausgespielt hat. Die letzte Entscheidung muß nun binnen Kürze fallen. Das diplomatische Zaudern, das Rußland anstatt jeder ehrlichen, offenen Meinungsäußerung über die Auf fassung

am Petersburger Hofe beobachtet, drängt einem, und wohl mit Recht, die Ansicht auf, daß Rußland vielleicht durch seine Reserve Zeit gewinnen will, seine Truppen zu versammeln und dann Forde rungen aufzustellen, die unsere Monarchie nie und nimmer bewilligen kann, und daß Rußland dann mit seinen Armeen seinen Forderungen Nachdruck verleihen will. Ein solches hinterhältiges Vorgehen Rußlands würde den europäischen Krieg, den alle auf das Gleichgewicht und den Frieden in Europa bedachten Mächte, Oesterreich

, Deutschland und Eng land, unbedingt verhindert wissen wollen, bedeuten und Deutschland ist voll und ganz im Rechte, wenn es nachdrücklich betonte und jetzt gefordert hat, daß Rußland ehrlich und offen seine Wünsche und seine Meinung ausspreche, seine Haltung genau präzisiere. Dieses Verlangen ist in so ernster Stunde, möglicher weise am Vorabend eines furchtbaren europäischen Krieges, billig und gerecht, es ist selbstverständlich und man muß sich wundern, daß Rußland, insofern es ihm überhaupt ehrlich

um den Frieden in Europa zu tun ist, erst gemahnt und zum Schluffe noch auf gefordert werden muß, offene Farbe zu bekennen. Rußland mobilifiert. Men, 1. August. (K.-B.) In Berlin traf vom deutschen Botschafter in Petersburg gestern abends die Nachricht ein, daß die allgemeine Mobilmachung der russischen Armee und der Flotte befohlen wurde. Darauf hat der Deutsche Kaiser den Zustand der drohenden Kriegsgefahr befohlen. Der Kaiser über siedelte nach Berlin. Allgemeine Mobilisierung in Rußland

, die Einfahrt von Sewastopol ist nachts verboten. Es ist auffallend, daß die russische Mobili sierung in Gouvernements erfolgt, die nicht direkt an der deutschen oder an der österreichischen Grenze liegen. Rußland kann wohl aus diesen Bezirken gegen Oesterreich und Deutschland vorstoßen, doch es fragt sich, warum in diesem Falle nicht eher eine Mobilisierung in Russisch-Polen durchgeführt wird. Noch auffallender aber sind die Kriegsvorbereitungen in Sewastopol, von dort aus kann auf keinen Fall ein Vorstoß

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 08.08.1914
Umfang: 12
aber wissen wir genau, daß unsere Rohre, ob groß oder klein, am sichersten gehandhabt werden, und daß die Stahl pferde uns sofort an jeden bedrohten Posten des Reiches bringen können. Den vielen Millionen von Streitern, die mit diesem Zeugnisse der Weltgeschichte auf den Plan treten, stehen gegenüber Rußland mit seinen zwei Kreaturen des Balkans, Frankreich und nun hat, wie wir hören, auch England und Belgien sich ihnen zugesellt. Der „faire Engländer" sieht Serbiens Mord versuche an Milan, an Nikita

seines Diktators an der Newa gefolgt, gering ist die Begeisterung in dem Volke und der Arbeiter hat, zumal nach der Ermordung seines Führers, keine Lust, ohne Schuhe den Marsch an den Rhein anzutreten, wo ihn so mancher Hügel an die Niederlagen seiner Vorfahren erinnert. Rußland ist mit Peter dem Großen in die europäische Ge schichte eingetreten, der jugendliche Karl von Schweden hat bei Narwa dessen Heer geschlagen, und wenn im Verlaufe des Krieges Peter die Oberhand gewann, so hat er dieses am wenigsten

der Tapferkeit seiner Russen zu danken. Austerlitz ist eine Niederlage der Russen, die Riesenfestung Sewastopel ergab sich den Italienern und Fran zosen, bei Plewna wurde Rußland durch Rumänien gerettet und die Züchtigung, welche der Zar dem kleinen Japan androhte, hat dieses mit wuchtigen Schlägen zurückgewiesen. „So ist der russische Soldat, der selbst dem „kranken Manne" kaum gewachsen war, nicht zu fürchten, in seinem Lande selbst wühlt Hunger und Revolution, die unterdrückten Polen erheben ihr Haupt

. Im allgemeinen ist man heute mehr als früher geneigt, die Zahl als den im Kriege entscheidenden Faktor deshalb anzusehen, weil man die Heere der Großmächte im übrigen als annähernd gleich wertig einschätzt. Die Zahl ist jedoch keineswegs die wichtigste Bedingung des Erfolges. Es können sogar Verhältnisse eintreten, in denen die Massen gar nicht zur G ltung kommen, weil sie nicht früh genug herangezogen oder räumlich nicht entwickelt werden können (Rußland). Es wäre daher töricht, sich auf die Zahl allein

, was als ausgebildet und zunächst verfügbar in Betracht kommt. Bernhardi beschränkt sich daher bei Rußland und Frankreich auf das, was sie tatsächlich auf den europäischen Kriegsschauplatz stellen können, zieht also die bedeutende Heeresmacht ab, die Rußland vorerst und wahrscheinlich auf die Dauer des Krieges in Asien lassen muß; ebenso stellt er bei Frankreich nur die Kolonialtruppen in Rechnung, die im Heimatlande stehen oder aus den nächsten Kolonien Algier und Tunis herausgezogen werden können. Die Berechnung

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 07.07.1927
Umfang: 16
in die Ereignisse eingegriffen. Die Polen sind ein hochbegabtes Volk, das im Gegensätze zu der Hauptmasse der Slawenvölker in Rußland und in Südosteuropa durch seinen römisch-katholischen Glauben sich der westeuropäischen Kultur eingegliedert hat. Der alte polnische Staat war an seiner beispiellosen Mißwirt schaft zugrunde gegangen. Dem Namen nach ein König- reich, war Polen in Wirklichkeit eine Adels republik geworden, in welcher die zahlreichen mäch tigen Adelsgeschlechter ihre eigennützige Politik schließ

und da mit zum Verschwinden des polnischen Staates. Nachdem dieses namenlose nationale Unglück geschehen war, wurde es den führenden Schichten allmählich klar, was sie mit ihrer wahnsinnigen Politik angerichtet hatten. Es er- folgten wiederholte polnische Aufstände, die sich haupt sächlich gegen Rußland richteten, unter dessen Herrschaft der größere Teil des polnischen Gebietes geraten war. Andere Teile Polens waren dem preußischen und dem österreichischen Staat einverleibt worden. Oesterreich hatte sich nur sehr ungern

an der Teilung Polens betei ligt. Dagegen hatte sich nicht nur das Rechtsempfinden der Kaiserin Maria Theresia gesträubt, sondern auch die Erkenntnis, daß dadurch Rußland übermächtig gemacht und ihm ein weites Ausfallstor nach Mitteleuropa ge öffnet wurde. Ohne die Teilung Polens wäre Rußland kaum jemals so mächtig geworden, um die Entscheidung über Krieg und Frieden in Europa in seine Hand zu be- kommen, wie es beim Ausbruche des Weltkrieges tatsäch lich zu'getroffen hat. Polen

' bei allen Kulturvölkern lebhafte Sympathie gefunden. Namentlich waren es die Deutschen, die sich an den von deutschen Dichtern ver- faßten schwermütigen Polenlieder immer wieder für diese unterdrückte Nation begeisterten. Als der Weltkrieg aus- brach, war in Deutschland und Oesterreich-Ungarn das Volksgefühl ein allgemeines, daß dieser Krieg auch die Wiederherstellung Polens bringen wird. Polen ist durch die Siege der Deutschen und Oesterreicher tatsächlich aus aer Unterjochung durch Rußland befreit worden. Das Volk

ziemlich allgemein und unverhohlen zugegeben worden, als Polen von ihnen noch nicht als Sturmbock gegen Rußland benötigt wurde. Die heutigen polnischen Führer wollen aber von einer Grenzberichtigung zu Gunsten Deutschlands absolut nichts wissen. Sie möchten im Gegenteil vom Deutschen Reiche noch weitere große Gebiete abreißen. Bei solchen Stimmungen hüben und drüben müssen die heutigen deutsch-polnischen Grenzverhältnisse als eine fort dauernde Bedrohung des Friedens betrachtet werden. Augenblicklich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 19.01.1918
Umfang: 4
, daß uns nur. die Raubgier des Feindes zur Fortführung des Krieges zwinge! Endlich hat die russische Revolution die Hindernisse der Friedensverhandlungen mit kühner .Hand aus dem Wege geräumt. In Brest-Litowsk sind die Vertrauensmänner der jungen russischen Republik mit den Bevollmächtigten Deutschlands und Oesterreich-Ungarns zu Friedensverhandlun- gen zusammengetreten. Die Völker begannen wie der zu hoffen. Sie hofften auf den Frieden mit arbeitende Volk! Rußland.' Sie hofften, daß der Frieden mit Ruß land

auch dem a l l g e m einen Frieden, dem Frieden mit unseren anderen Gegnern den Weg bahnen werde. Jetzt aber erfahren wir, daß die Verhandlungen in Brest-Litowsk gefährdet sind. Es ist zweifelhaft geworden, ob unsere Re gierung imstande sein wird, sich mit dem demokrati schen Rußland zu verständigen. Mit welcher an deren Regierung sollen wir Frieden zu schließen fähig sein, wenn wir uns nicht einmal mit der rus sischen Arbeiterregierung, mit dieser friedensbe dürftigsten und friedenswilligsten aller Regierun gen verständigen

können? Rußland verlangt von uns gar nichts. Es verlangt nicht einen Fußbreit 'deutschen oder österreichischen, bulgarischen oder türkischen Bodens. Es ist bereit, die von seinen Truppen besetzten Ge biete Oesterreichs, der Türkei und Persiens zu räumen. Haben wir wirklich nichts im Sinne als die Verleid igungunseres Landes und der Länder unserer Verbündeten, dann kann der Friede mit Rußland noch heute geschlossen wer den. Und dennoch sind die Verhandlungen iu Brest- Litowsk auf große Schwierigkeiten gestoßen

. Rußland verlangt nicht nur nichts von uns, es ist sogar bereit, aus einen Teil seines Besitzes zu verzichten. Es ist bereit, aus Polen, Litauern und Kurland, aus ein Gebiet, so groß und so volkreich wie Ungarn, zu verzichten, wenn es der Wille der Bewohner dieses Gebietes ist, sich von Rußland zu trennen. Rußland verlangt nur. daß die Völker Polens, Litauens und Kurlands selbst entscheiden sollen, was mit ihnen geschehen soll: daß in diesen drei Ländern das Volk, das ganze Volk, in aller Freiheit

an diesen Streitfragen scheitern, dann müßten wir den Krieg gegen Rußland zu dem Zwecke weiterführen, damit nicht das Volk, sondern nur die Herrenklas sen Polens, Litauens und Kurlands über das Ge schick dieser Länder entscheiden! Welches Interesse haben wir an Polen, Litauen und Kurland? Welches Interesse daran, daß pri vilegierte Herrenklassen über die staatliche Zuge hörigkeit dieser Länder entscheiden? Nur e i n In teresse: von der Entscheidung dieser Herrenklassen erwarten die herrschenden Klassen Deutschlands

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 16.12.1914
Umfang: 12
Englands und bei seiner sofortigen Ablehnung die Kriegserklärung zu überreichen. Ich habe mich damals zu dieser endgültigen Stellungnahme der britischen Regierung nicht äußern können. Heute möchte ich einige Be merkungen dazu machen. Die Verantwortung für diesen größten aller Kriege liegt für uns klar. (Sehr richtig!) Die äußere Verantwortung tragen die Männer in Rußland, die die gesamte Mobili sierung der russischen Armee betrieben und durch geführt haben, die innere Verantwortung aber liegt

von der Trifanna. In russischer Gefangenschaft. Unser Mitbürger Josef Karl Rokita, Elektro techniker, der seit 26. August keine Nachricht gab und vom Regimente als vermißt gemeldet wurde, befindet sich in Rußland in Gefangenschaft, aber nicht verwundet, wie früher irrtümlich ge meldet wurde. Am 12. Dezember erhielt nun seine Gattin wieder ein Lebenszeichen von ihrem Manne. D«r Brief hat auszugsweise folgenden Inhalt: Jagabor (Rußland), 19. November 1914. Liebe Luise! Da ich nun endlich Gewißheit

habe, daß unsere Briefe jetzt wirklich nach Oesterreich gelangen, so will ich dir und meinem lieben Waller aus meiner Gefangenschaft im tiefen Rußland kurze Nachricht geben. Du warst gewiß in großen Aengsten, daß rch vielleicht im Kriege gefallen, da ich so lange keine Mitteilung machen konnte. Aber Gott- seidank, ich bin noch am Leben und was mein Befinden anbetriffl, so kann ich dir versichern, daß es mir ganz gut geht, so la la? Ich bin hier in der elektrischen Zentrale beschäftigt und kann daher voll

und ganz mich meinem Be-, rufe widmen. Konflikt einen Kontinentalkrieg der Großmächte hervorwachsen zu lassen. (Lebhafte Zustimmung.) Bei einer solchen Frage wäre auch Frankreich ge zwungen gewesen, Rußland energisch von allen Kriegsmatzregeln abzuhalten. Dann aber gelang auch unsere Vermittlungsaktion zwischen Wien und Petersburg. England hat das nicht getan. England kannte die kriegslüsternen Treiber in einer kleinen, aber sehr mächtigen Gruppe um den Zaren, es sah wie das Rad ins Rollen kam

den Lebensnerv seines größten wirtschaftlichen Konkurrenten auf dem Festlande zu zerstören. (Stürm. Zustimmung.) England und Rußland tragen die Verantwortung für diesen Weltkrieg, für diese Katastrophe, die über Europa ! und die Welt hereingebrochen ist." j Vor aller Welt schleuderte hiermit der deutsche j Reichskanzler England die Anklage ins Gesicht, j den Ausbruch des furchtbaren Weltkrieges nicht ! verhindert zu haben, obwohl das in seiner Macht gelegen sei. Nun ist es etwas anderes, ob solche I Anklage

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 05.08.1914
Umfang: 12
, zu erklären: Vorbereitende militärische Maßnahmen Rußlands müßten uns zu Gegenmaßregeln zwingen. Diese müßten in der Mobilisierung der Armee bestehen; die Mobilisierung aber bedeutet den Krieg. Wir konnten nicht annehmen, daß Rußland einen europäischen Krieg entfesseln wolle. Am nächsten Tage erklärte der russische Kriegs minister unserem Militärattache, es sei noch keine Mobilmachungsorder ergangen, kein Pferd aus- gehoben, kein Reservist eingezogen, es würden lediglich vorbereitende Maßregeln getroffen

Telegramm, daß er die Aufgabe dis Vermittlers auf dem Appell an seine Freund schaft und Hilfe bereitwillig übernommen habe. Dementsprechend wurde sofort eine diplomatische. Aktion in Wien eingeleitet. Während diese in Aktion war, lief die offizielle Nachricht ein, daß Rußland gegen Oesterreich-Ungarn mobil machte. Sofort hierauf wies der Kaiser den Zaren in einem weiteren Telegramm daraus hin, daß durch die russische Mobilisierung gegen Oesterreich-Ungarn seine auf Bitten des Zaren übernommene Ver

der Kaiser ein letztes Te legramm an den Zaren, in dem er hervorhob, daß die Verantwortung für die Sicherheit des Reiches ihn zu definitiven Maßregeln zwinge. Er sei mit seinen Bemühungen um die Erhal tung des Weltfriedens bis an die äußerste Grenze des Möglichen gegangen. Nicht er trage die Ver antwortung für das Unheil, das jetzt der Welt drohe. Er habe die Freundschaft für den Zaren und das russische Volk stets treu gehalten. Der Friede Europas könne jetzt noch erhalten werden, wenn Rußland aufhöre

, Deutschland und Oesterreich- Ungarn zu bedrohen. Während also die deutsche Regierung aus Er suchen Rußlands vermittelte, machte Rußland seine gesamten Streitkläfte mobil und bedrohte damit die Sicherheit des Deutschen Reiches, von dem bis zu dieser Stunde noch keinerlei außer gewöhnlichen militärischen Maßregeln ergriffen waren. Die russische BetriHerei. Bezüglich des Depeschenwechsels zwischen Kaiser Wilhelm und Kaiser Nikolaus teilt der „Lokalan zeiger" mit, daß der Zar telegraphisch den Kaiser Wilhelm

ist von russischer Seite in der schmählichsten Weise betrogen wor den ; die ganze Wucht der Verantwortung für dieses jeder Loyalität ins Gesicht schlagende Ver halten der russischen Krone fällt auf diese selbst zurück. Kaiser Wilhelm zeigte bisher, daß er ein Friedensfürst ist. Nun soll Rußland auch erfahren, daß dieser Abkomme Friedrich des Großen ein Kriegsfürst sein wird. Bündnis zwischen Sesimeich-llimrn und jnpnn ? Man meldete aus Wien, 1. August. Bei der gestrigen Unterredung zwischen dem japanischen

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 17.02.1922
Umfang: 12
. Tatsächlich fanden im Februar Zwischen Pomcare und dem in Paris weilenden ehemaligen russischen Minister Sasonow Verhandlungen statt, denen folgende Verhandlungspunkte zugrunde lagen und die in großen Zügen zwischen Pomcare und Sasonow vereinbart wurden. 1« Rußland verpflichtet sich, die russische Dorkriegsschuld .an Frankreich anzuerkennen. 2, Frankreich erklärt demgegenüber sein Tesinteresiement am Bestände der Republik Polen und der übrigen Nand- staaten, ausgenommen Finnland. Den vorgenannten Staate

« mutz jedoch die Selbstregkerung im russischen Staats- bunde gewährleistet sein. 3. Rußland «cklärt sein Desinteressement an den Meer- engen und stimmt der Bildung eines südslawischen Staaten- bundeS zu, dem die Lhrazische Küste von Dedcagatsch bis Kavalla zufallt. Uiber Adrianopel werden Sonderverhand- kungen zwischen der Türkei, Rußland und Frankreich ent scheide». 1 Rußland verpflichtet sich, zur Sicherstellung der Vor- kriegS- und Kriegsschulden das oberschlesische und Ostrauer Bulganen

am Scheideweg. G. J. Innsbr u ck, 16. Februar. Ms Ende Oktober der Kömgsflug nach Oldenburg die ^ ^ ^ p _ großartigsten Demaskierungen der französischen und italie- Smvrna zu. Griechenland soll als Ersatz hresür der Dode- . mischen Pläne in den Donauländern *) vorgenommen und so kannes und Südalbanien garantiert werden. !tatsächlich ein positives Ergebnis gezeitigt hatte, brach 8. Frankreich erklärt gegenüber Rußland sein Desinter- sich in den beiden slawischen Nachfolgestaaten mit elementarer effcmcut

an dm persischen Oelselder». Wucht-die Ertennttris Schlnß m,t den B-v°r- 9. Frankreich stimmt zu, daß der Golf von Cattar» zu einer """ nngcn vir r südflawisch-russischen Flottenbasis ausgebaut werde und ist bereit, den Ausbau durch einen von Rußland zu garantieren den Kredit zu unterstützen. 10. Das französisch-ruffische Wirtschaftsabkommen wird durch Sonderbestimmungen geregelt. u, * Man ist versucht, das Ganze als eine Mystifikation z» nehmen. Doch bürgen die Quellen, aus denen die Meldungen stam men, dafür

drängen! Für »ns Deutsche liegt der Fall so: „Berlin" mag sich sputen, die ununterbrochenen Fehler, die seit Brest-Litowsk gegen ~, lS „ n Mit* Xi» AAfiiirA»« <n»4rnT»«m rt u»Tf»« rtit bic russische Bolkspshchose gemacht wurden, zu korrigieren. Diese Industriegebiet und die gal.zr,chen Petroleumqueuen an ctne Fehler werden gegen die in Deutschland lebenden deutsch freundlichen Emigranten ebenso begangen, wie gegen „Moskau" oder gegen jene deutschfreundlichen Russen in Rußland, die weder französische

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Tiroler Post
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Seite 1 von 12
Datum: 02.07.1915
Umfang: 12
aber würde es die russische Gefahr doch weiter fürchten müssen, da ja nicht die geringste seine für Rumänien äußerst gefährliche Balkan politik und sein Streben nach den Dardanellen und Konstantinopel ausgeben würde. „Rußland war immer bereit, uns zu Vernich- t e n", konstatierte Obedanu unter dem lebhaften Beifall der Majorität und des Präsidenten Alex. Marahiloman. Obedeanu hat die tiefste Ueöerzrugung der denkenden Rumänen ausgesprochen. Dazu können wir noch manche andere Gründe ansühren, um die Hetzereien unserer

wir an, daß Rumänien tatsächlich in Kriegszustand mit Oester reich-Ungarn käme, um jene Versprechungen der Entente sich zu erwerben: so wäre Bulgarien sicher zu einem Kriege gegen Rumänien gezwungen; nun könnte aber Rumänien keine Hilfe von dem bereits für geschlagen anzuseyenden Rußland er warten, noch weniger Hilfe von Frankreich oder England; es wäre seinen Gegnern völlig preisge geben. Oder nehmen wir einen anderen, gar nicht wahrscheinlichen Fall an, nehmen wir an, daß Ru mänien einen Krieg

, dem es sein Dasein verdankt, für immer verlieren und statt dessen einen mäch tigen Feind in. uns benachbart haben; drittens müßte es selbst gegen Rußland fortwährend be waffnet dastehen, da die Dardanellenfrage in die sem Falle ebenso aktuell bleiben würde, wie sie es jetzt ist. In dieser Auseinandersetzung ist nichts, was die rumänischen Politiker nicht überdacht hätten. Marghiloman, der gewesene Minister des Aeußern, hat selbst betont, daß wie immer die Aufgaben Ru mäniens aufgefaßt werden können, Rumänien nie

einen Weg einschlagen dürfe» auf welchem es ■- -.-s 17....... " *• r- So hat man in Rumänien die „Versprechun gen^ unserer Feinde beiseite geschoben; man hat erkannt, daß Rußland, wie es in der Vergangen heit immer bereit war, Rumänien zu vernichten, so auch in der Zukunft immer bereit sein wirb, die ses Land aus dem Wege zu schieben. Auch hat Rußland und England den Rumänen versprochen, daß sie nach dem glücklich beendigten Kriege die relative Hegemonie auf dem Balkan als Lohn erhalten werden. Diese Ver sprechung

und der größte Teil des gebildeten Rumäniens hat aber schon längst erkannt, daß die versprochene „Hegemonie" wieder nur ein Irrlicht ist, dem Ru mänien nicht uachgeben kann. Nie wurde einem kleinen Lande ein absurderes Bild vor Augen ge halten, wie dieses es ist. Wenn die Entente die relative Hegemonie auf dem Balkan wirklich für Rumänien Vorbehalten will, warum hat dann Rußland fortwährend eine so schlaue Balkanpolitik getrieben? Warum war es bemüht, die Phantasie- bilder eines künftigen südslawischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 09.12.1955
Umfang: 6
zu ermög lichen. An den einzelnen Konkurrenzen werden Vertreter folgender Länder teilnehmen: Herren: Abfahrt, Slalom, Riesenslalom: Oe, Belgien, Bolivien, Kanada, CSR, Finnland, Frankreich, Deutschland, Japan, England, Griechenland, Irland, Island, Italien, Jugosla wien, Libanon, Liechtenstein, Norwegen, Po len, Rumänien, Spanien, USA, Schweden, Schweiz, Türkei, Rußland, Bulgarien, Un garn. 15 km Langlauf: Oe, Bulgarien, Kanada, CSR, Frankreich, Finnland, Deutschland, Japan, England, Griechenland

, Island, Ita lien, Jugoslawien, Libanon, Norwegen, Po len, Rumänien, USA, Schweden, Schweiz, Rußland, Ungarn. 30 km Langlauf: Oe, Bulgarien, Kanada, CSR, Finnland, Frankreich^ Deutschland, Japan, England, Island, Italien, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumänien, USA, Schwe den, Schweiz, Rußland, Ungarn. 50 km Langlauf: Bulgarien, Kanada, CSR, Finnland, Deutschland, Japan, England, Ita lien, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumä nien, USA. Schweden, Schweiz, Rußland, Un_ 4X10-km.Staffel: Oe, Bulgarien, CSR

, Eng. land, Finnland, Frankreich, Deutschland, Ja pan# Italien, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumänien, USA, Schweden, Schweiz, Ruß land, Ungarn. Nordische Kombination: Oe, Kanada, CSR, Finnland, Deutschland, Japan, Italien, Nor wegen, Jugoslawien, Polen, USA, Schweden, Schweiz, Rußland. Spezialsprunglauf: Oe, Kanada, Finnland, CSR, Frankreich, Deutschland, Japan, Ita lien, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumä nien, USA, Schweden, Schweiz, Rußland, Un garn. Eisschnelläufen: über 500, 1500, 5000

, 10.000 m: Oe, Belgien, Kanada, CSR, Süd korea, Finnland, Frankreich, Deutschland, Japan, England, Italien, Norwegen, Holland, USA, Schweden, Schweiz, Rußland. Ungarn. Zweierbob: Oe, Belgien, Frankreich, Eng land, Deutschland, Italien, Liechtenstein, Po len, Norwegen, Rumänien, Spanien, USA, Schweden, Schweiz. Damen: Abfahrt, Slalom, Riesenslalom: Oe, CSR, Frankreich, Deutschland, England, Is land, Italien, Jugoslawien, Kanada, Norwe gen, Polen, Rumänien, Rußland, Schweden, USA, Schweiz, Ungarn

. Eishockey: Oe, CSR, Deutschland, Italien, Kanada, Polen, USA, Schweden, Schweiz, Rußland. 10 km Langlauf: Bulgarien, CSR, Finn land, Frankreich, Deutschland, Italien, Ju goslawien, Norwegen, Polen. Rumänien, Un garn, Rußland, Schweden. 3X5-km.Staffel: Bulgarien, CSR, Finnland, Frankreich, Deutschland, Italien, Jugosla wien, Norwegen, Polen, Rumänien, Schwe den, Rußland, Ungarn. Eiskunstläufen für Damen und Herren. Oe, CSR, Finnland, Frankreich, Deutschland, Kanada, England, Norwegen, Spanien, USA

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 03.04.1914
Umfang: 16
werden nicht angei ommen, Handschriften nicht zu rückgestellt. Iwwre wkwww M 14. Imst, Freitag, den 3. April 1914. 27. Jahrgang Besteht eine Kriegsgefllhr? In der letzten Zeit wurde wieder diel von Kriegsgefahr und Kriegsrüstungen gesprochen. In Deutschland sind täglich die Spalten der Blätter voll von Nachrichten über die von Frank reich und Rußland drohenden Gefahren, und bei uns sind die Blicke besorgt nach Rußland gerichtet. Unser Parlament ist vertagt worden, weil es nicht rasch genug die Nekrutenvermehrung

und die Geldbeschaffung, die hauptsächlich militärischen Zwecken dienen wird, bewilligte. Rekruten und Geld werden ohne Bewilligung beschafft. In Deutschland wird dem Dolksvermögen eine Mil liarde entnommen zu Rüstungen und auch der dritte Genoffe des Dreibundes, Italien, rüstet. Die Gegenmächte Frankreich, Rußland und Eng land find in ihren Rüstungen voraus. Auch die kleinen Staaten fürchten und rüsten, von den Balkanstaaten gar nicht zu reden. An der rus sischen Grcnze gegen Deutschland und Oesterreich sollen große

? Es ist nicht zu leugnen, daß ernst zu nehmende Gefahren für den europäischen Frieden bestehen, sicher aber ist auch, daß noch mehr unbegründete Angst vorliegt. Zweifellos bereitet sich Frankreich allen Ernstes für einen Waffengang mit Deutschland vor, um Rache zu nehmen für die Niederlage von 1870—71 und Maß-Lothringen wieder zurückzugewinnen. Es läßt sich außer seinen eigenen Rüstungsauslagen ein gewaltiges Stück Geld für Rußland kosten, um dessen Zunge- heures Menschenmaterial zu mobilisieren. In Ruß land

. Aber das Kriegsgeschrei ist noch nicht Krieg. Es gibt mächtige Hemmungen, die sich ge rade dann am stärksten äußern, wenn es ernst werden soll. Deutschland, Oesterreich und Italien sind ein mächtiges F ri e d e n s b o llw e r k, das anzugreifen selbst Frankreich in seinem Haffs j sich hundertmal überlegen wird. Und seine Bun- j desgenossen sind nicht so sicher, wie es scheint, j Aus Rußland hört man die Drohungen, aber es j trägt eine Krankheit im Leibe, die ihm einen ! großen Teil der Kraft raubt. Ein militärischer

j Mißerfolg und das Niesenreich steht in den Flam- j men der Revolution. Die regierenden Kreise ha- ; ben daher auch gewiß keine Kriegslust; man läßt \ die Kriegshetzer gewähren und nimmt gerne das ? französische Geld. Bis zum Kriege aber ist noch i ein weiter Weg. Bezeichnend ist, daß in Rußland z die Behauptung auftauchte, es bereite sich ein j Bund Rußlands mit Deutschland gegen Oesterreich \ vor. Oesterreich werde aufgeteilt werden; Ruß- i land nimmt Galizien und einen Teil der Bukowina, j Rumänien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.11.1912
Umfang: 8
die Geschichte — ein Krieg ein riskantes Wag nis ist, riskant für die Kriegshetzer, wenn der Krieg geführt werden soll gegen den Willen des Volkes. Sesterreich und Rußland aus dem Balkan. In einer sehr lesenswerten, auf Grund eingehen den Quellenstudiums im „Kampf" veröffentlich ten Arbeit über den Krieg um Mazedonien behan delt Genosse Otto Bauer (Wien) den Interessenge gensatz zwischen Oesterreich und dem entstehenden Balkanbunde, hinter dem Rußland lauert, um end lich seinen von einer Diplomatengeneration

würde uns in einen Krieg nach drei Fronten, einen Krieg gegen Rußland, Italien und die Bal kanstaaten zugleich, verwickeln, den Oesterreich nicht wagen kann. Aber wenn der Weg heute nicht gang bar ist, soll er uns doch für die Zukunft offen blei ben. Ein Grund mehr, Serbien die Besetzung des Sandschaks und Altserbiens zu verwehren. Oesterreich kann es heute nicht wagen, selbst nach Saloniki zu marschieren. Aber es will auch nicht dulden, daß Serbien die Länder besetzt, die zwischen Uvac und Saloniki liegen

, wie es von 1815 bis 1870 den Italie nern gegenübergestanden ist: als der Feind ihrer nationalen Einheit und Freiheit. So ist Oesterreich heute auf dem Balkan die konterrevolutionäre Macht, der Beschützer der sozialen und politischen Reaktion. Tritt Oesterreich ihnen mit der Waffe in der Hand gegenüber, so sehen die Balkanvölker ihre Hoffnung auf das Reich des Zaren. Rußland hat seil einem Jahrhundert die Befreiungskämpfe der Serben, der Griechen und der Bulgaren unterstützt. Rußland ist auch heute

der Beschützer des Balkan bundes. Aber Rußland spielt die Rolle des Be freiers der Balkanvölker nur zu dem Zwecke, um selbst zum Herrn der Balkanhalbinsel zu werden. Sein nächstes Ziel ist die Oeffnung des Bosporus und der Dardanellen für seine Kriegsschiffe. Seit dem Meerengenvertrag von 1841 ist der Weg, der das Schwarze Meer mit dem Aegäischen Meer ver bindet, für Kriegsschiffe aller Nationen gesperrt. Rußland hat den Balkanbund gegen die Türkei mo bilisiert, um sich diesen Weg zu öffnen

. Können seine Kriegsschiffe vor Konstantinopel erscheinen, dann ist das größte Handelszentrum des.Orients, der Mittelpunkt der mohammedanischen Welt, die Brücke zwischen Europa und Asien in seiner Hand. Erobert zugleich Serbien einen .^afen an der Adria, Bulgarien die Häfen am Aegäischen Meer, dann werden diese Häfen der slawischen Vasallenstaaten zu russischen Flottenstationen. Rußland wird zur gebietenden Macht im Mittelmeer. Durch eine solche Umwälzung der Machtverbältnisse würden Oesterreich, Italien, Frankreich

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Tiroler Post
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Seite 5 von 16
Datum: 06.03.1909
Umfang: 16
. Nach diesen Mitteilungen hat Serbien sich Rußland gegenüber bereit erklärt, auf alle politischen Kompenfationsansprüche, die es aus dem Titel der Annexion Bosniens und der Her zegowina durch Oesterreich-Ungarn diesem Staate gegenüber erhoben hat, zu verzichten und seine militärischen Vorbereitungen im vollsten Maße einzustellen, falls Oesterreich-Ungarn dasselbe täte. Gleichzeitig erklärt Serbien, daß es be strebt sein werde, in Hinkunft mit Oesterreich- Ungarn ein freundschaftliches Verhältnis auf rechtzuerhalten

. Wie in diplomatischen Kreisen verlautet, wird die Antwort Serbiens an Rußland von Serbien erst dann offiziell verlautbart werden, bis sie von Rußland genehmigt sein wird. Was unseren Standpunkt dieser neuen Wendung in der serbischen Frage gegenüber be trifft, so wird in dieser Erklärung Serbiens Rußland gegenüber eine bedeutende Erleichte rung der Lage, wenn auch noch keine vollständige Klärung derselben erblickt. Um ein abschließen des Urteil zu gewinnen, sind noch zwei Momente abzuwarten: die Kenntnis

des Wortlautes der serbischen Antwort, und daß Serbien diese Er klärungen, falls dieselben befriedigender Natur sind, auch in Wien direkt abgibt. Wiewir aus gut informierten diplomatischen Kreisen weiter erfahren, ist diese Wendung in der serbischen Politik auf die unzweideutige und energische Sprache, die Rußland Serbien gegen über jetzt anwendete, zurückzuführen (?). Herr v. Jswolsky hat sich voll und ganz auf den Stand punkt, den Baron Aehrenthal von Anbeginn der Annexionsfrage einnahm, gestellt

, daß nämlich Serbien keinen Anspruch auf territoriale Kom pensationen infolge der Annexion Bosniens und der Herzegowina habe. Bisher herrschten in Serbien Zweifel, ob Rußland tatsächlich ent schlossen fei, die serbischen Ansprüche nicht zu unterstützen. Diese Zweifel hat Herr v. Js wolsky nun zerstreut, und es wird in diplomati schen Kreisen angenommen, daß der jüngste Schritt Rußlands in Belgrad nicht ohne günsti gen Einfluß auf die Beziehungen zwischen Oester reich-Ungarn und Serbien bleiben

der Balkanfragen war stets friedlich und Rußland hat sowohl im tür kisch-bulgarischen als auch im österreichisch-ser bischen Streite die Rolle des Friedensvermitt lers gespielt. Die letzte, von Rußland in Bel grad überreichte Note beweist die friedliche Ge sinnung Rußlands. Obgleich wir noch keine Ant wort aus Belgrad haben, erwarten wir doch, daß Serbien unsere Vorschläge annehmen werde, und unter diesen Bedingungen scheint sich nichts mehr der normalen Entwicklung des Programms ent gegenstellen zu sollen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 18.08.1914
Umfang: 8
, der selber in Rußland war und die Grenzgegend gut kennen zu lernen Ge legenheit hatte, folgende Ausführungen: „Fast täglich liest man in den Zeitungen, daß die Russen sich zurückziehen, und findet dies dadurch erklärt, daß Rußland noch nicht gerüstet oder gar auf der Flucht sei; nirgends aber wird des eigentlichen Grundes Erwähnung getan. Ich war vor drei Jahren in Wilna und fuhr von dort über Lida nach Süden. Der mich begleitende russische Arzl zeigte in der Nähe der Stadt hart am Njemen (Memel

) auf die weite Ebene und sagte: „Hier ist das künftige Schlachtfeld zwischen Russen und Deutschen" und fügte hinzu, daß Rußland sich erst östlich, hinter Warschau, stellen wird. Wenn man die Karte von Rußland vor sich hat, erscheint dies auch sehr erklärlich. Russisch-Polen ist ein ver hältnismäßig kleiner Zipfel des Riesenreiches, der in Feindesland eingebettet, d. h. von drei Seiten von diesem begrenzt ist und noch dazu von einer Nation bewohnt wird, die Rußland nichts weniger als wohlgesinnt

von Frankreich, Rußland, bekämpft und Frankreichs Feind, das Deutsche Reich, unterstützt. Zugleich er klärte Botschafter Bunsen, daß mit Rücksicht auf das Verhalten Frankreichs auch Großbritannien sich im Kriegszustände mit der österreichisch-ungarischen Monarchie betrachtet. Englands Kriegserklärung ist nun die elfte in Europa: Die chronologische Reihenfolge ist: 28. Juli: Kriegserklärung Öesterreich-Ungarns an Serbien. I. August: Kriegserklärung Deutschlands an Rußland. 3. August: Kriegserklärung

Deutschlands an Frankreich. 4. August: Kriegserklärung Deutschlands an Belgien. 4. August: Kriegserklärung Englands an Deutschland. 5. August: Kriegserklärung Oesterreich-Ungarns an Rußland. 5. August: Kriegserklärung Montenegros an Oesterreich-Ungarn. 6. August: Kriegserklärung Serbiens an Deutschland. 10. August: Kriegserklärung Frankreichs an Oesterreich-Ungarn. II. August: Kriegserklärung Montenegros an Deutschland. Abreise unseres Botschafters von Paris. Paris, 12. August. Die „Agence Havas" meldet

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