7.495 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1923/28_09_1923/TI_BA_ZE_1923_09_28_2_object_8370388.png
Seite 2 von 20
Datum: 28.09.1923
Umfang: 20
ladungen an Getreide nach dem Auslände abgeben. Heute aber, seit die Sozialdemokraten in Rußland die unbeschränkte Herrschaft an sich gerissen, ist dort der Getreideban derart zu g rund eg e richtet, daß Rußland aus der Hungersnot nicht mehr heraus kommt. Auch in Rußland haben die Sozialdemo kraten das Nämliche getan, was fie bei uns in den Tagen ihrer Herrschaft nach dem Kriege taten und was sie auch heute wieder Lun würden, wenn sie durch die heurigen Nationalratswahlen zur Herrschaft

würden, sollte nicht mehr den Bauern sondern allen Russen zusammen gehören. Unter solchen Um standen wollte natürlich niemand mehr ans den Feldern arbeiten und so kam es auf den fruchtbarsten Getreide böden der alten Welt zur schrecklichsten Hungersnot, der bis heute schon fünfmal mehr Men schenleben zum Opfer gefallen sind, als ganz Oesterreich Einwohner zählt. Rußland ist ein Bauernland, dessen Be völkerung zu 90% aus Bauern besteht. Diese Bauen: besitzen einen überaus fruchtbaren Boden, und trotz dem herrscht

zu ver derben. Zu diesem Zwecke wollen die Sozialdemokraten den russischen Bauew die Religion mit Gewalt nehmen. In Rußland zeigen die Sozialisten, wie sie ihren Grundsatz „Religion ist Privatsache!" eigent lich meinen. In Rußland haben die Sozialdemokraten den lieben Gott bereits abgeschafft, indem sie er klärten: „Gott ist auf dem Gebiete der russi schen Republik unbekannt!" Unterricht in der Religion darf im heutigen Rußland nach dem Gebote der Sozialdemokraten erst an Achtzehnjährige erteilt

werden, und jener Geistliche, der an Kinder oder an Jünglinge unter 18 Jahren Religionsunter richt MM, begeht ein Verbrechen und wird schwer bestraft. Und wenn ein schon Achtzehnjähriger sich in der Religion unterrichten laffen will, so muß er vorher die Erlaubnis der Behörde einholen. In Rußland haben die Sozialdemokraten, welche uns Tirolern anläßlich der Wahlen beteuern, daß sie ganz gewiß keine Feinde der Religion seien, jeden öffentlichen mib privaten Gottesdienst unter strenger Strafe verboten und dafür eür FeK

der „AllsehrmK Gottes" eingeführt, das am Weihnachtstage gefeiert werden soll. Wie die Sozialdemokraten in Rußland die Kinder unterrichten und um den Glauben an Gott bringen, zeigt folgendes Beispiel: In Petersburg stellen sozialistische Lehrer an die Schulkinder die Frage, ob sie nicht Zuckerbackwerk haben möchten. Natürlich antworten die Kürder mit einem kräftigen Ja. Nun sagt der sozialistische Lehrer zu den Kindern, sie sollen zn Gott beten, er möge ihnen Zuckerback werk geben. Die Kinder tun es sofort

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1908/15_02_1908/TIGBO_1908_02_15_1_object_7733495.png
Seite 1 von 8
Datum: 15.02.1908
Umfang: 8
einer Standardmeldung zufolge in Rom von neuem lebhafte Beunruhigung. Die Ab reise des Wiener Botschafters Fürsten Urussow nach Petersburg wird als Beginn des Ausbruchs einer Situation angesehen, die man von offiziöser Seite lange zu verheimlichen suchte. Man beschuldigt Rußland der erneuten Absicht. Konstanfinopel einzustecken, während andererseits Oesterreich von Rußland verdächtigt wird, sich mit Hilfe seines Eisenbahnprojekts in den Besitz von Saloniki zu setzen. Man glaubt allgemein, daß ein Krieg

zwischen Rußland und der Türkei zu er warten sei; 100000 Mann der besten türkischen Trup pen würden schon in Mazedonien in Bereitschaft ge halten. Rußland wirft der Pforte vor, daß sie, durch deutschen Einfluß bestimmt, Oesterreich begünstige. Frankreich und die Sandfcbafcbabn. Der Pariser Korrespondent der „Mornig Post" meldet, er könne auf Grund der Erkundigungen im französischen Auswärtigen Amt erklären, daß Frank reich AehrenthalS Balkan Eisenbahnprojekt gleichfalls unfreundlich gegenüberstehe, aber dafür

halte, daß in erster Linie Rußland, Italien, Bulgarien und England so vital intereffiert seien, daß sie einer Ausbreitung des teutonischen Einflusses in West Mazedonien und einem teutonilchen Vordringen nach Salonichi einen Riegel wohl vorschieben werden. Erwägungen der all gemeinen Politik machen aber Frankreich geneigt, sich einem Protest anzuschließen, den Oesterreichs letzter Schachzug wohl Hervorrufen werde. Sine italienitcbe Recbtsfalkultät in Mien. Sowohl Ministerpräsident Freiherr v. Beck

, 1880 und 1897 zerstör* hc^en. Die Anglo-Jndier meinen, Konsequenzen und Ausdehnung dieser Straf expedition ließen sich kaum Voraussagen. Es darf kein Korrespondent mit. Norwegen. (DieIntegritätNorwegens.) Die „Nord deutsche Allgemeine Zeitung" veröffentlicht in der Par lamentsausgabe den Wortlaut des am 2. November I. zwischen Deutschland, Frankreich, England, Nor wegen und Rußland abgeschlossenen, von allen be teiligten Mächten ratifizierten norwegischen Integritäts- Vertrages. Rußland

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1932/24_01_1932/ALABO_1932_01_24_3_object_8272707.png
Seite 3 von 16
Datum: 24.01.1932
Umfang: 16
besetzen und auch in den rein privaten Betrieben wird die Zahl der ausländischen Arbeiter eingeschränkt werden. Von diesen Gesetzesbestimmungen werden sicherlich auch viele Oesterreicher betroffen werden, weshalb mit einer baldigen und ausgiebigen Zunahme der Rück wanderung gerechnet werden mutz. Bemerkenswert für die heutigen Verhältnisse ist es nun, daß ein Teil der Rückwanderer nur kurze Zeit in Oesterreich bleibt und dann nach Rußland weiterreist. Die Russen brau chen heute genau

so wie die Franzosen in den Jahren des Wiederaufbaues vornehmlich Facharbeiter, Tech niker und Ingenieure. Bis sie aus der Maste der vom Lande in die Städte verpflanzten Muschiks (Bauern) eine Armee von geschulten Industriearbc lern gemacht haben werden, wird noch ein ganzes Menschenalter vergehen. In den riesigen Fabriken, die augenblicklich allenthalben in Rußland errichtet werden, sind daher Tausende von ausländischen Werkmeistern, Ingenieu ren und sonstigen Spezialisten beschäftigt. Die'Mehr zahl davon

sind Amerikaner daneben gibt es aber auch viel Deutsche und Oesterreicher. In Wien werden die Leute durch die offizielle rus sische Handelsvertretung angeworben, die dabei mit dem Wanderungsamt zusammenarbeitet. Gesucht wer den zumeist Maschinenschlosser, Fräser, Dreher und Spezialarbeiter. Daneben besteht auch Nachfrage nach Technikern und Ingenieuren. Im vorigen Jahr sind aus Oesterreich insgesamt 891 Arbeiter, 15 Ingenieure und 50 Techniker nach Rußland ausgewanderr. Dazu kommen noch 370 Familienangehörige

, die gewöhnlich erst dann nach Rußland Nachkommen, wenn dort für eine ordentliche Wohngelegenheit gesorgt ist. Die rus- das eine einige Schachtel Zündhölzer' kofiet.können Sie eine ganze Mache lang Kathreiner trinken. Äo dilliS ist er / fische Regierung gewährt den Frauen und Kindern freie Fahrt aus den Bahnen ab Grenze und gestattet auch die Ueberweisung von Geldern, aus denen die Reiseauslagen bis zur russischen Grenze gedeckt wer den. In allen anderen Fällen ist die Ueberweisung von Ersparnissen

Jahren in Rußland tätig sind, genießen übrigens auch heute noch besondere Privilegien; ihre Geldüberweisungen werden auch jetzt noch anstandslos durchgeführt. In vielen Fällen handelt es sich da allerdings um Fachleute ersten Ranges, die nicht zu ersetzen sind und die bis zu 2000 Dollar im Monat verdienen. Bei den Deutschen und Oesterreichern ist man dagegen weit weniger großzügig. Ein gelernter Arbeiter erhält durchschnittlich 150 Rubel im Monat; dock gibt es auch Werkmeister, die das Doppelte davon

4
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1908/30_12_1908/BRG_1908_12_30_3_object_766154.png
Seite 3 von 8
Datum: 30.12.1908
Umfang: 8
mit Frankreich und die Annäherung an Italien für Rußland hervorgehoben, da Rußland friedlicher Sammlung bedürfe und die Stelle einer großen europäischen Macht nicht ausgeben wolle, besprach er Rußlands Haltung in der Balkanfrage. In der Adriabahn- und Sandfchakbahnfrage sei Rußland für die Interessen der Balkanstaaten eingetreten. Gegenüber der Türkei habe das Borgehen Rußlands auf Einmütigkeit der Mächte rechnen können. Mit Unrecht habe die russische Gesellschaft die Regierung angegriffen

, weil sie gegen die Besitznahme von Bosnien seitens Oesterreich-Ungarns nicht scharf protestierte. Ein scharfer Protest entbehrte der recht lichen Grundlage, weil seine (Redners) Vorgänger im Amte Verpflichtungen eingegangen seien, an die er gebunden sei. Die Osenpester Konvention vom Jahre 1877, die Berliner Deklaration vom Jahre 1878 und spätere Abkommen beengen die Freiheit der russischen Diplomatie. Mit Gewalt der Waffen den Protest unterstützen konnte Rußland auch nicht und mußte ihn so bleiben lassen. Dagegen

habe es pflichtgemäß auf den Berliner Vertrag hingewiefen und jene Artikel desselben, die für Rußland, die Balkanstaaten und die Türkei unvorteilhaft seien, da Oesterreich den für es ungünstigen Aitikel abzuändern anregte. Der Gedanke einer neuen Konferenz rühre aber nicht von Rußland, sondern von der Türkei her Die Konferenz brauchen aber alle Mächte, welche die Verträge nicht ohne Zustimmung der Signatar möchte abändern lassen wollen. Die Mehrzahl werde Rußland zustimmen. Gegen Oesterreich-Ungarn sei Rußlands

Haltung nicht unfreundlich gewesen. Ruß- land handle in der Frage mit Frankreich, England und Italien einmütig. Die Türkei könne aus das Wohlwollen Rußlands rechnen. Auch Oesterreich Ungarn, das eben einen Beweis versöhnlicher Stimmung gegeben, und das ihm verbündete Deutsch land weiden sich für eine sriedliche Lösung der Streiifrogen aussprechen. Rußland trete in die Ver Handlungen „ohne selbsüchtige Absichten' und werde auf die Wahrung des allen nötigen Friedens bedacht sein. Ueber Eingreifen

Rußlands sei in das Konferenz' Programm ein Punkt über Begünstigungen für Serbien und Montenegro ausgenommen worden. Für Bulgarien hege Rußland Teilnahme, trotzdenr es sich gegen die russischen Ratschläge für unabhängig erklärt habe. Weil es das ihm von Rußland gestellte Ziel erreicht habe, bemühe sich Rußland, ein gerechtes Abkommen zwischen Bulgarien und der Türkei herbeizusühren. Rußland habe Bul garien verständigt, daß Rußlands fernere Haltung davon abhänge, inwieweit Bulgarien in Zukunft

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/13_01_1905/TIPOS_1905_01_13_1_object_7993424.png
Seite 1 von 20
Datum: 13.01.1905
Umfang: 20
die Behauptung ausstellen, daß nicht der Ehr geiz, sondern die Volkswirtschaft die eigent liche Triebfeder jener vergrößerungssüchtigen Politik der größeren Staaten abgibt, die man gemeinhin als Weltpolitik bezeichnet und die dem Moloch des Militarismus zu Land und zur See immer neue Milliarden in den unersättlichen Schlund wirst. Die größten unter diesen Staaten sind Groß britannien, Rußland, die Vereinigten Staaten, das Deutsche Reich und Frankreich. Großbritannien oder, wie man es häufi ger nennt, England

stehen. Rußland dachte die Herrschaft über Asien anzutreten, über den größtcn und reichsten aller Erdteile. Die Durchführung dieser Weltpolitik kostete aber Unsummen. Diese wurden teils un barmherzig aus den 60 Millionen russischer Bauern h'erausgepreßt, denen zugleich jede Freiheit entrissen und nur die Freiheit, zu verhungern, gelassen wurde. Durch eine wahn sinnige und nur durch die weltpolitischen Pläne erklärbare Schutzzollpolitik wurde den russischen Bauern sogar das Eisen vorent halten

für die notwendigsten Werkzeuge. Den anderen Teil der ungeheuren Summen, die für die Herstellung der Millionenheere und der Eisenbahnen notwendig wurden, nahm Rußland von Europa, indem es viele Mil liarden Schulden machte, für deren Zinsen die Bauern den letzten Halm und die letzte Brotrinde opfern müssen. Mit der Herrschaft über Asien scheint es aber vorderhand noch nichts werden zu wollen. Auch die VereinigtenStaaten von Nordamerika sind durch die Niederhaltung der agrarischen Kreise in den Strudel

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1912/23_11_1912/TIGBO_1912_11_23_2_object_7737986.png
Seite 2 von 12
Datum: 23.11.1912
Umfang: 12
mütigkeit im Augenblick der Gefahr. Anwerbung ölterreichikcher Offiziere für Rußland. Krakau, 20. ds. In manchen ostgalizischen Gar nisonen wurden einzelnen Offizieren Schreiben über mittelt, in denen dieselben eingeladen wurden, aus der österreichischen Armee auszutreten und in die russische Armee einzutreten. Bei ihrem Eintritt in die russische Armee wurden jedem Offizier ein Eintrittsgeld von 6000 Rubel und außerdem andere materielle Vorteile versprochen. Glückwünsche, die den kalkan nie erreichten

. Prag, 20. ds. Die tschechischradikalen Abgeord neten wollten an die Regierungen von Montenegro, Serbien und Bulgarien Glückwunschdepeschen senden. Die politische Zensur hat jedoch den Abgang dieser Depeschen unterbunden. Ausland. Rußland. (Ein Attentat gegen den Zaren?) Peters burg, 20. Nov. Als der Zar auf der Reise von Spala nach Zarskoje Selo die Station Koslowa vor Petersburg bereits passiert hatte, fand man daselbst die Schienen und Schwellen beider Geleise aufgeriffen und Steine

auf den Schwellen. Offenbar hatten die Verbrecher angenommen, daß der Zug des Zaren etwas später die Strecke passieren werde. China. (Drohende Verwicklungen zwischen China und Rußland.) Petersburg. 21. No vember. Meldungen aus Peking zufolge hat der Präsident Juanschikai erklärt, gegen die abtrünnige Mongolei die Geschütze sprechen zu lassen. Ein bevor stehender Zusammenstoß mit Rußland wird in ernste Berechnung gezogen. Zur Mobilisierung würde etwa eine halbe Million Soldaten notwendig sein. Alle politischen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1927/31_12_1927/TIRVO_1927_12_31_5_object_7639784.png
Seite 5 von 36
Datum: 31.12.1927
Umfang: 36
Geschlechter, wirtschaftliche Reorganisation mit Preiskcoitrolle, Kontrolle der Banken und Kartelle, Auf teilung. des Bodens, Nationalisierung der Bergwerke und Eisenbahnen, Uebernahme der Monopole in Staatsbe triebe, ' Militärreform, Regelung des Problems der Beset zung tz.es Rheinlandes und des Saargebietes sowie des Problems der Sonderverträge. Aus Mer Wett. Sty’fne zurMehaltrnen MegsgefengeMtt in Rußland. An der letzten Zeit hat ein Mann, der sich Franz auch Joses/ Bauer nennt und behauptete

. Di«S sofort eingeleiteten Erhebungen haben ergeben, daß Boüuer mit dem den Behörden unter dem falschen Namen D.zvid Gruber bekannten Heimkehrerfchwindler identisch tfU der bereits im Jahre 1924 mit feinen ganz und gar er fundenen Angaben über in Rußland zurückgehaltene K riegsgefangene viele Angehörige in sträflicher Weise alav-- w.f ert hat. Es wurde festgestellt, daß Bauer, alias Gruber, rühtig Johann Kuß heißt. Wegen verschiedener Betrüge- r titen kurrendrert, wurde Kuß am 22. November 1927 ver haftet

und dem Bezirksgerichte Birkfeld emgeliefert. Die 'Gefangenhaltung oder dergleichen einer größeren ? Anzahl ehemaliger österreichischer Kriegsgefangener an rmer Stelle, fei es in Rußland, sei es anderswo, ist aus geschlossen. Um die Eruierung einzelne? noch in Rußland pesindlicher ehemaliger Kriegsteilnehmer' sind daß BurchAß. 1 ^Unübertroffen lei yjieumalischen, gichtischen und nervösen c! 5 chmerzen, (Kopfschmerzen * I e- undörh iiUungskranhheiien. M l» ^8bi4 uberzeuqi I / \öga(ist stark hamsäuzelosendu

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1878/01_04_1878/BTV_1878_04_01_2_object_2875414.png
Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1878
Umfang: 8
aber, die eS anderen Mächten nicht bestreitet, beansprucht Rußland auch für sich selbst. Es würde einer Beschränkung gleichkommen, wenn Rußland allein unter allen Mächten eine Präliminarverpsiichtung ein ginge nnd England diese Mittheilung nicht als ganz klar erachtete. Am 21. März wurde an den Grafen Schnwaloff die Anfiage gerichtet, ob Rußland gewillt sei, die Mit theilung des Vertrages an die verschiedenen Mächte als dessen Vorlegung auf dem Eongresse anzusehen, damit der gesammte Vertrag im Zusammenhange

mit den bestehenden Verträgen erwogen werden könne. Gestern theilte Graf Schnwaloff die Antwort des Fürsten Gortschakoff mit, nach welcher eS das russische Cabinet als seine Pflicht erachtet, an seiner früheren Erklärung sestznhalten. Da den Worten „Freiheit der Appreciation und Action', die Rußland für den Con- greß sich zu reserviren recht hält, eine verschiedene Deutung gegeben wird, so definirt die russische Re gierung dieselbe dahin, daß sie allen Mächten die volle Freiheit läßt, Fragen auf dem Eongresse

sich Rußland daS auch den anderen Mächten zustehende Recht, die Dis cussion eines Vertragsartikels zuzulassen oder nicht. Das Wiener uud Berliner Cabinet theilen diese Ansicht. Die Rnsseit werden vor Koustautinopel bleiben, so lange die Engländer im Marmarameer sind. Ich habe die Wiener Dispositionen freundschaftlich und friedlich ge funden, wie vorauszusehen war, da Nußland immer die österreichischen Interessen berücksichtigt hat, wie die ModisicationS-Fähigkeit verschiedeuerVertragSartikel be weist

. Die Konstantinopeler Conferenz hat, insofern sie sich mit Bosnien und der Herzegowina befaßte/ die Bildung einer fremden Miliz in Betracht gezogen. Oe sterreich könnte von dieser Clansel Gebrauch machen. Die Occupativu von Bulgarien mit dem M.-ximum v»,ii zwei Jahren nnd dem Minimum der für die Bil dung der einheimischen Miliz erforderlichen Zeit ist wegen der Sicherung der Rückkehr der russischen Trup pen der Schleisuug der Festungen und Verhütung von Metzeleien unvermeidlich. Indem Rußland seine Pro- tectiou

nur über die Gräco-Russen ausgeübt, wollte es Frankreich gegenüber den Beweis seiner Mäßigung geben, da es hiedurch vermeidet, eine religiöse Supre matie über die heiligen Stätten zu suchen. In gleicher Weise wollte Rußland die Gläubiger der Türken scho nen, indem es eine Solidarität zwischen diesen und der Kriegsentschädigung durch die Modalitäten der Zah lungsleistung schus.' Der Eindruck des Corresponden- ten ist, das; Rußland den Congreß noch wünscht, an seinem Zustandekommen aber zweifelt, jcde-falls jedoch

11
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1888/24_07_1888/MEZ_1888_07_24_1_object_687477.png
Seite 1 von 10
Datum: 24.07.1888
Umfang: 10
ruisijÄen land mit Bezug auf die von l>em Besuche Kaise^- Blätter Kaiser Wilhelm II. widmen, sind äußerst versöhnlich und friedlich gehalten und nur für Oesterreich-Ungarn fällt ab uno zu ein feindseliges Wort ab. Die Journale geben zunächst lediglich ihrer Festesstimmung und der Zuversicht Ausdruck, daß diese Mo> narchcn-Zusammenkunft die Hoffnungen aus Er haltung oes Friedens stärken und mehren werde. Sie betonen die hundertjährige Freundschaft zwischen Rußland und Deutschland und weisen darauf

hin, daß zwischen diesen zwei mächtigen Nachbarreiche» keine ernsten Ursachen zu Feind seligkeiten vorhanden seien. Wir wählen unter den Artikeln jenen der „Nowosti' als den be merkenswerthesten aus. Das Blatt schreibt: Die Besorgniß, welche so lange die europäischen Völker bedrückt, finde ihr zeitweiliges Ende durch ein Friedenssest, welches ein neues Unter pfand der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland bietet. Der Haupt urheber dieses Festes deS Friedens und der Be ruhigung fei der neue

deutsche Kaiser, welcher jetzt einen klaren Beweis liefere, daß ihm krie gerische Absichten ferne lägen. Rußland habe ttets, seit mehr als einem Jahrhunderte, der Entwicklung Preußens und Deutschlands gegen über sich wohlwollend verhalten. DaS deutsche Volk habe also keinen Grund, mit Rußland m Zwist zu leben. Wenn die beiderseitigen Fehler, welche die Erkaltung zwischen Rußland und Deutschland hervorgerufen und zu einem Kriege führen konnten, den Frieden zwischen den zwei Nachbarn trotzdem

nicht erschüttert hätten, so sei dies ein Beweis, daß die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Rußland aus der entsprechenden Gleichartigkeit Politiker und wirthschastlicher Interessen basiren, welche nur de» Frieden und die Eintracht fördern müßten. Man solle nur keine künstliche Ver schiedenheit zwischen diesen Interessen eintreten lassen und d'.e wirthschastlichen Kämpfe zwischen Rußland und Deutschland würden aushören. Rußland habe viel zu viel Arbeit im Innern des Reiches

, als daß eS leichtsinnig emen so furchtbaren Krieg beginnen sollte, wie jener mit Deutschland wäre. Rußland wolle nur — und in dieser Beziehung seien keine Zugeständnisse möglich — daß ihm die bescheidenen Früchte seiner hundertjährigen Bemühungen im Orient nicht geraubt werde. Neue Lorbeeren brauche cs keine, aber an den Resultaten so vieler Opfer vieler Generationen müsse es festhalten. Anders lautet, wie schon erwähnt, die Sprache, welche mehrere Journale gegen Oesterreich- Ungarn führen. Die „Nowosti' erblicken

12
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1921/15_10_1921/TIR_1921_10_15_15_object_1980001.png
Seite 15 von 20
Datum: 15.10.1921
Umfang: 20
Samstag — Sonntag, 13. u. 1k. Ottober 1921. .Der Tirvler' Seite 15 Versöhnung der Serben mit den Kroaten und Slowenen «ommen. Denn hinter all diesen politischen Machen- schasten steckt die Orthodoxie, die als Ersatz für das vor- läusig verlorene Rußland ein Großserbien schassen will, ebenso wie sie in Griechenland jetzt die Sehnsucht nach d-r 5-gia Sofia nährt und die „Meale idea' von neuem wickl- Der serbische Bauer, der im Krieg soviel erduldet hat. ist jedoch heute für solche politische

Pläne weniger empfänglich als seine machtlüsterne Intelligenz. Wird diese also ausgeschaltet (wenn es nicht auf friedlichem Wege möglich sein wird, wird sie ebenso wie in Ruß land durch den Bolschewismus weggefegt werden), so ist die Bahn zu einer Gesundung der Bciltanverlzältmsse endlich frei und eine Föderation von Bauernrepubliken mit Einschluß Bulgariens, wie sie Radic erstrebt, mög lich. Dann erst wird Europa aufatmen können. M Fing ws hulmrvde Rußland. Während die Hilfsaktion für Rußland

durch die Lowjetregierung selbst rn Frage gestellt wird und die Sache der Menschlichkeit hinter der Politik zu rückzutreten droht, steigt das Elend in Rußland von Tag zu Tag. Erschütternde Bilder von diesen grausigen Zustünden entwirft der Flugberichter statter der „Daily News', Major W. T. Blake, der nach einer gefährlichen und aufregenden Flugreise die Gebiete an der russisch-polnischen Grenze be sucht hat, wo sich die Ströme der nach Westen flu tenden hungernden Bauernmassen anstauen, und der nach rascher Rückkehr

im Flugzeug nun seine authentischen Erfahrungen wiedergibt. „Meine Reise nach Rußland und Polen', schreibt er, „hat mir unauslöschbare Eindrücke von dem Grauen die ser hungernden Millionen vermittelt. Hunderte von tragischen Bildern zucken durch mein Hirn, eine unendliche Zahl von Gefühlen des Schauders, des Mitleids, der Verzweiflung haben mich beim Anblick dieses gigantischen Schreckgespenstes durch wühlt. Das meiste von dem, was ich sah, ist zu grausig, als daß ich es schildern

könnte. Ich will nur einige charakteristische Einzelheiten mitteilen, die eine schwache Ahnung von der ungeheuren Tra gödie geben, in die Rußland gestürzt ist. Die Flüchtlinge fluten in einem mächtigen Strom von Lsten nach Westen,' es ist ein herzzerschneidendes Wogen einer sterbenden Menschheit, die vor den CeHeln des Hungers und des Todes flieht und ws dem Wege zusammenbricht, um sich niemals wiedsr zu erheben. Sie alle suchen ihre Rettung im Zug nach dem Westen, aber es ist nur eine schwache Hoffnung, denn der Hunger folgt

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1917/20_06_1917/SVB_1917_06_20_6_object_2523995.png
Seite 6 von 8
Datum: 20.06.1917
Umfang: 8
- nnd dem Tahinos-See die vorgeschobene Stellung, die sie bisher besetzt hatten, aufgegeben und sich auf ihre Brückenkopfstellung auf dem linken Ufer des Flusses zurückgezogen. Unsere Truppen besetzten Ormanli, Dolaptschiflik, Barakt, Dschumaja, Kumli- Köpri, Prosenik, Topolovo. Kalendra, Jenmahle, Beglikmahle, Salmahle und Kakaraska, Eine Erklärung der..Norddeutschen Allgemeinen Zeitung'. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' ver öffentlicht in Besprechung der Note Wilsons an Rußland einen längeren

Artikel der in folgender, jedenfalls mit Wissen und Einwilligung der deutschen Regierung abgegebenen Erklärung des höchstosfi- ziösen Blattes gipfelt: Das neue Rußland hat wiederholt erklärt, daß Kriegsziele, wie diese find, nicht die seinigen sind; Rußland hat vielmehr für seine Wünsche die Formel des Friedens ohne Annexionen und Kriegs- kontribntionen geprägt. Diefe Formel bildet keinerlei Hintergrund für einen Frieden zwiscdkn Rußland und den verbündeten Mächten, die von Rußland, nie Annexionen

oder Kontributionen gefordert haben. Die Mittelmächte und ihre Verbündeten wollen viel mehr in freier gegenseitiger Verständigung mit Ruß land durch einen Ausgleich einen Zustand schaffen, der ihnen fortan ein friedliches, freundnachbarliches Nebeneinander auf alle Dauer gewährleistet. Die beiden Kaiserreiche haben gewiß nicht nötig, um den Frieden mit Rußland zu werben, aber eine vorausschauende Politik muß bei der Verantwortung, welche die Staatsmänner vor der Zukunft haben, eine Lage schaffen, die künftiges

Wohlwollen erleichtert. Rußland hat, da es keine Eroberungen machen will, jeden Kriegsgrund ver loren. Einen Verteidigungskrieg braucht es nicht zu führen, da die beiden Kaiserreiche ihm zurück geben wollen, was sie besetzt haben. Das ist die Bedeutung der Friedensformel und ohne starken moralischen Einfluß auf die weiteren Volkskreise Ln Rußland wird sie nicht bleiben. Italienische Meuterei. DieKölnifcheZeitung berichtet: In den Kämpfen auf der Hochfläche der Sieben Gemeinden hat die Brigade „Safari

Armee an den russischen Soldatenrat herbeizuführen. * Der „Mornigrpost' zufolge macht die Lenin- Partei in Flugschriften den Exzaren für den Krieg verartwortlich und fordert deswegen die Einlei tung von Sonderfriedensverhandlun- ge n. — Im ganzen Lande ist eine außerordentliche Bewegung im Zuge welche die Aufteilung der Güter fordert. Die Hälfte des Ackerboden sin Ruß land ist nicht bebaut. * Nach den letzten Nachrichten aus Rußland verwirft der Arbeiter- und Soldatenrat endgültigt

15
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/26_07_1921/MEZ_1921_07_26_2_object_629090.png
Seite 2 von 8
Datum: 26.07.1921
Umfang: 8
mit allen Mitteln wieder her- zustellon. Wir setzen in die Objektivität und den guten Willen der Regierung volles Vertrauen. Sie wird — das hoffen wir zuversichtlich — Italien die Schande ersparen, daß die Vertreter des Südtiroler Volkes, dem man in feierlichster Form Schutz und Förderung seiner Interessen zugesagt hat, mit roher Gewalt an der Ausübung ihrer Pflicht gehindert werden. Die Hungerkatastrophe in Rußland. Von unserem —rit—- Berichterstatter. Die Ballade vom russischen Sozialistenstaat droht lm Hun

ger zu ersterben: er ist stärker als die Antibolschewiken-Parteien in Rußland, mächtiger als die gegenrevolutionären Generäle von Kornilow und Kaledin bis zu Semenow und. Baron Wrangel, furchtbarer als die große Entente und ihre polnischen Vorkämpfer, die der Herrschaft Lenins und Trotzkys auf Pariser Kommando ein Ende bereiten sollten. Zehn Millionen russi scher Menschen sind auf der Flucht vor dem Hunger, aus dem grauenhaftesten Elend kommt ihr Weg; wohin er führt, weiß niemand. Maxim Gorki

, der durchaus nicht immer eines Sinnes mit den Moskauer.Extremisten war, schreit seine funken telegraphischen Hilferufe nach Europa an den Deutschen Gerhart Hauptmann und an den Franzosen Anatol France. Aber Europa kann nicht helfen, selbst wenn die europäische Verelen dung eine fjilfe zuließe: die russischen Zustände schaffen die Unmöglichkeit: Rußland hat sich sozial außerhalb des Rahmens Europa gestellt, nun ist es wirtschaftlich und verkehrstechnisch für Europa eine Unerreichbarkeit geworden

eines millionenfachen Hungertodes untätig zusehe» müssen, und als Gewinn bleibt nur die Innerruss! che Erkennt nis, daß auch Rußland nicht auf dem Monde, ondern hart östlich vom Herzen Europas liegt und dieses Europa braucht. Zum Erstenmal seit jenem November 1917, als die Bolsche wiken die Herrschaft an sich rissen, treten sie nicht als heils- bringer, sondern als Hilfesuchende, nicht als Apostel, sondern als Bettler vor Europa hin: und wenn auf dem soeben ge schlossenen Moskauer Kommunistenkongreß

, mit der Freigabe des Geld- und Ueberweisiings- Verkehrs fortgesetzt worden ist. Man kann nicht sagen, daß die russischen Machthaber der Katastrophe untätig entgegengesehen haben oder daß sie von ihr überrascht worden sind. Die Volks kommissare sahen die Hungersnot kommen: darum haben sie der Bauernschaft die Zugeständnisse gemacht, sie hofften, daß da durch der Boden, der heute zu fast zwei Drittel brach liegt — von 35 Millionen Desjetinen im Jahre 1916 sind heute in dem kleineren Rußland nur elf Millionen

17
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1853/16_11_1853/BTV_1853_11_16_2_object_2987126.png
Seite 2 von 6
Datum: 16.11.1853
Umfang: 6
. IZnsNl-nd. Ein Schreiben aus St. Petersburg enthält folgende zur Orientirnng in Bezng anf politische rnss. Ansichten, welche sich meist anf Quellen höheren Ur sprungs zurückführen lassen, nicht nninteressande No tizen. In gleicher Weise, wie die erste Cirknlarde- pesche des Grafen Nesselrode sich über »lügenhafte Entstellungen' ansfprach, die man berichtigen zu müssen glaubte, hält man es jetzt für nicht minder nothwendig, die in der westlichen Presse Rußland ge machten Vorhaltungen, als ob Rußland

sich durch „Uebereilnng' in ein »iinerqnicklichcS Dilemma' ge bracht' habe, durch folgendes, vielleicht inspirirtes Räsonnemenl zu widerlegen: »Man sagt, Rußland als Repräsentant der Legi timität sei von jeher beflissen gewesen, in Frankreich die Illegitimität gleichwie die Revolution, in welcher Form sich diese zeigen möge, zu bekämpfen. Die von Frankreich „anfgerührte' (Ausdruck der Cirkularnote) orientalische Frage hätte Rußland in der Voraus setzung so eifrig aufgeiior^men, daß England mit Frankreich politisch

nicht zusammengehen und letzteres isolirt bleiben werde. Ans der desfallsigen Verrech nung der russischen Diplomatie folgert man nun, Rußland hätte eine politische Schlappe erlitten. Aber zuvörderst liegt nirgends ein thatsächlicher Beweis vor, daß Rußland nicht anch den Fall einer westlichen Allianz wohl erwogen hätte. Graf Nessel rode müßte nicht mehr der bewährte nnd gereifte Staatsmann sein, der er bisher war. So lange Rnßland fest n. konsequent an den ursprünglich ans- gesprochenen Forderungen festhält

, könne überhaupt keine Rede von diplomatischer Niederlage fein. Im Gegentheil, Rußland stehe triumphirend der europäi schen Diplomatie gegenüber. Den Triumph verdanke es der Macht der Umstände und seinem geraden nnd konsequenten Auftreten, vor welchem die Feinheit der westlichen Diplomatie lio» mul die Segel streichen mußte. Hat nicht beim Entwurf der Wiener Note das s.iit nLt.oinz,li der Pfändung durch Occupation eines Theiles des ottomanischen Reiches bei der Diplomatie in so fern Anerkennung

gefunden, als man stillschwei gend darüber hinwegging und diesem Akte offiziell die Berechtigung nicht absprach? Unterhandelte man et wa nicht mit Rußland, das sich aNf einen felbstge- fchassenen Rechrsboden stellte — einen Nechtsboden, der eben so wie die nachmalige Zurückweisung der türkischen Modifikationen durch immer wieder fortge setzte Vergleichsversuche legalisirt wurde? Wer war. hiebei der Kompromittirte: der, welcher die Thatsache vollzog, oder die, welche die vollendete Thatsache

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/02_09_1905/SVB_1905_09_02_1_object_2531110.png
Seite 1 von 10
Datum: 02.09.1905
Umfang: 10
, als der Vertreter Japans, Baron Komura, in der entscheidenden Sitzung der Friedenskonferenz mit kalter »Miene mitteilte, daß Japan alle Forderungen Rußlands bewillige. Es handelte sich um die Weigerung Rnß lands, eine Kriegsentschädigung zu zahlen, sowie um die Weigerung, ganz Sachalin an Japan ab geben zu wollen. Wenn also auch scheinbar Japan aus Liebe zum Frieden gerade in den wichtigsten Friedensbedmgungen nachgegeben hat, kann es an dererseits doch mit dem Erreichten vollauf zufrieden sein. Rußland

hat in Portsmouth diplomatisch ge siegt, Japan moralisch. Japan hat alles erreicht, was es vor dem Kriege anstrebte und noch die! mehr. Das Protektorat' über Korea, die südlich^ viel fruchtbarere Hälfte von Sachalin, Port Arthur und die ganze Kwantünghalbinsel, die ostchinesische Eisenbahn Port-Arthur bis südlich von Charbin, die „offene Tür' in handelspolitischer Hinsicht in der Mandschurei, Fischereirechte u. s. w., all das md Errungenschaften der siegreichen Japaner. Dazu ' 'ommt, daß Rußland in Ostasien

werden müssen. Man glaubt vielfach, daß der während der Friedenskonferenzen abge schlossene Bündnisverttag zwischen England und Japan für das letztere entscheidend zu der unver hofften Mäßigung geworden sei. Man muß die Verlautbarung dieser Allianz erst abwarten, aber wahrscheinlich haben die schlauen Japaner darin so gut abgeschnitten, daß sie > Rußland gnädiger behandeln und sich' gleichzeitig , die Gloriole des Maßvollen, klugen Siegers beanspruchen konnten. Die Nachrichten über das ersreuliche

Uebereinstimmung in allen Fragen erzielt und beschlossen, zur Ausarbei-i tung des Friedensvertrages zu schreiten! Japan hat in allen strittigen Fragen nachgegeben. Nach den Friedensbedingungen zahlt Rußland kei ne Kriegsentschädigüng; Sachalin wird zwischen Rußland und Japan geteilt, und zwar ohne die Zahlung einer Rückkausssnmme an Japan. Auch in den Fragen der Auslieferung der in den fremden Häfen internierten russischen Schiffe und der Beschränkung der russischen Seestreitkräste in Ostasien hat Japan

zwischen Japan und Rußland vorsteht, wobei jede der beiden Nationen die Vorteile der Meistbegünstigten genießt. Diese Klausel schließt das Prinzip der offenen Türe in sich. — In gut unterrichteten New-Aorker Bank kreisen ist ' man der Ansicht/ daß dem Friedens schluß bald die Aufnähme einer Anleihe durch Ruß land und etwas später durch Jä^n folgen wi^ deren Höhe in vollem Maße von den durch die beiden Länder gebotenen Sicherheiten''abhängig sein wird. Es'ist bekannt^ daß Rußland alle Vorkehrungen trifft

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1877/21_08_1877/BTV_1877_08_21_1_object_2872762.png
Seite 1 von 6
Datum: 21.08.1877
Umfang: 6
hat sich also die Stimmung in Rußland entschieden gebessert und der ursprünglichen Panique ist wieder eine Periode größeren Vertrauens in die Zukunft gefolgt. Ob dieselbe verhalten wird, wenn die Türken denn doch die russische Armee aus Bulgarien hinauswerfen sollten, ist nun freilich eine andere Frage. Politische Tages - Chronik. L. ÄVten» 17. August. Anläßlich des 47. Ge- burtsfestes Sr. Majestät des Kaisers sauv heute früh in allen Kasernen, sowie bei der Hauptwache „am Hof' große Reveille hatte; um halb 7 Uhr begann

. „Hon' findet es gar nicht mehr so schrecklich, daß Serbien sich zur Action rüstet. Möge es immerhin in den Kriea ziehen, wie Rumänien eS gethan! Wenn man in Wien nur fest entschlossen sei, in der Stunde der Abrechnung das Gewicht der Stimme unserer Monarchie in die Wagschale zu werfen. Und „Ellenör' geht noch Weiler, indem er aus klugem Raifonnement den Krieg mit Rußland jetzt überhaupt PerhorreScirt. Rußland wird , so argumentirt „Ellenör', wenn es sich nur auf sich selbst zu stützen vermag

, einen Zwei kampf mit unserer Monarchie nicht annehmen. Unter den heutigen Verhältnissen mit Rußland Händel suchen, sei leicht, aber dann würden wir eS nicht mit Ruß land allein zu thun haben. Anders stehe die Sache, > wenn nicht wir den Krieg suchen, nicht wir die von Europa festgestellte Interessensphäre stören, sondern Rußland,' i« solch einem Falle würde Rußland aller dings isolirt dastehen. Man muß gestehen, ein sehr vernünftiges Raifonnement und um so lobenöwerther, da eS unter dem Eindrucke

der finnverwirreuden Meetings geschrieben ist, die Ungarn gegenwärtig Politisch unsicher macheu. Die Meetings gehöre» auch zu dem Capitel, das nicht fehlen darf, wenn von der angeblichen Parteilichkeit der österreichischen Politik für Rußland die Rede ist. Zeigt sich darin etwa Parteilichkeit für Rußland, daß die türkensreundlrchen Meetings in Ungarn ungestört stattfinden, die russen freundlichen in Laibach nnd anderswo aber verpönt werden? Das führt allerdings zunächst zu dem Schlüsse, daß eine sehr verschiedene

Praxis in Ungarn und in Oesterreich geübt wird, aber in weiterer Folge ist die erwähnte Thatsache denn doch ein Zeichen, daß keinerlei Parteilichkeit für Rußland obwaltet, es wäre sonst gar zu seltsam, daß gerade die russenfreundlichen Meetings mit dem Jnterdicte belegt werden. Die Wahrheit ist, daß uusere auswärtige Politik sich bisher jeder Paiteinahme fein gehalten hat. Den Turko- philen in unserer Mitle kann man es allerdings nie recht machen, eS wäre denn, daß man heimlich zwei Armeecorps

21