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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 11.10.1935
Umfang: 10
. Abessinien hat nicht nur seine Ver pflichtungen gegen Italien nicht erfüllt, sondern auch diejeni gen gegen den Völkerbund nicht. Abessinien ist ein barbari sches Land, in dem die Sklaverei immer noch eine sehr große Pedeutung hat, und wo die schlimmsten Unsitten, wie die Verstümmelung der Kriegsgefangenen und sogar der Kinder herrschen. Warum ist der Völkerbund nicht auf Grund des Ar tikels 16, Absatz 4, daraus eingegangen, Abessinien vom Völkerbund auszuschließen, wie dies du.rch die Umstände dMchaus

gerechtfertigt wäre? 'Die Verwerfung der von Italien vorgebrachten An schuldigungen durch den Völkerbund und die Tatsache, daß Italien nicht mehr auf die Unterstützung des Völkerbundes rechnen konnte, um seine Sicherheit und die Einhaltung sei- ner Rechte zu garantieren, hat es gezwungen, zu eigenen Mitteln zu greifen, um den es bedrohenden Gefahren zu be gegnen. Der Redner wandte sich dagegen, daß Italien beschul digt werde, es habe den Kelloggpakt verletzt. Warum spricht man, sagte Baron Aloisi

mit erhobener Stimme, heute zum ersten Male von Sanktionen, während im Dtandschukuo- und im Gran-Chaco-Konflikt niemals davon die Rede war? Warum sind zweierlei Maß angewendet worden? Der Krieg kann nicht abgesagt, sondern nur durch an dere Methoden ergänzt werden. Von Kriegsverhinderung nur mit Worten zu reden, hat keinen Sinn. Die wahre Politik besteht darin, die Ur sachen des Krieges zu beseitigen. Wenn der Völkerbund leben und gedeihen will, so muß er sich von zwei Grundsätzen lei ten lassen

: 1. Die Politik der zwei Maße und zwei Gewichte muß mtschieden beseitigt werden. . 2. Ter Pakt muß in seiner Gesamtheit umgestaltet wer- ' den. Der Teil, der aus die friedliche Entwicklung Bezug hat, muß mit demjenigen Teil, der sich aus die Feststellung der gegebenen Verhältnisse bezieht, in Harmonie gebracht werden, damit dem Völkerbund auf diese Weise die not wendige Elastizität gewahrt werde, damit er dem Lause der Geschicke folgen und eine neue Situation retten kann, die in, jedem Augenblick entstehen

kann. ■I * Genf, 10. Oktober. Nach der Rede Aloins wurde die Aussprache über die Sühnemaßnahmen geschlossen. Ter Präsident der Vollversammlung. Tr. Benesch. stellte fest, daß außer Oesterreich und Ungarn alle anderen Mitglieder des Völkerbundes den Beschlüssen des Rates zullimmen. Hierauf gab der französische Ministerpräsident Laval • eine Erklärung ab, in der er betone, daß Frankreich dem i Völkerbund treu bleibe und stets im Sinne des Paktes han deln werde. Dessenungeachtet verlange aber die Freund schaft

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.07.1935
Umfang: 6
Bezugspreise: Abonnement nur zusammen mi, den „Innsbrucker Nachrichten" möglich. - Knzelnummer 1« Groschen. Sonntag SS Groschen Für Italien Sv kentesimi. Auswärtige Anzeigenannahmestelle: O esterreichifche Anzeigen-Gefellschaft A..G.. Wien. I.. Brandstätte 8. Fernruf v 22-5-95. Nummer 16 S Mittwoch, den 24 . Juli 1935 23 . Jahrgang Der Völkerbund und der abessimsch-ttalienische Streit. Tragische Folgen eines Kraftwagen« Zusammenstoßes. h. Brünn, 23. Juli

, ob und in welcher Form der Völkerbund dem nächst in den italienisch-abessinischen Konflikt einzugreifen haben wird, wird im Völkerbundsekretariat heute noch als völlig ungeklärt betrachtet. Man weist darauf hin, daß Abessinien bisher keinen formellen Antrag auf so fortige Einberufung des Rates gestellt hat. Was die SchlichtungsVerhandlungen in Scheoe- ningen betrifft, so zeigt man in Genf keine Neigung, sie als gescheitert zu betrachten, da die Parteien selbst offenbar nicht dieser Meinung seien

bundstatutes an. Dann hat der Rat zu entscheiden und wenn er sich, was in diesem Falle mit Sicherheit vorauszusehen ist, nicht zu einem einstimmigen Beschluß einigen kann, dann g e w in nen b e i d e Parteien, in diesem Falle also Italien und Abessinien, nach Ablauf von drei Monaten ihre v o ll e Hand ln n g s f r e i h e i t. Italien hätte damit also die Möglichkeit, vom Völkerbund eine Art Legalisierung des Krieges gegen Abessinien zu er langen. In hiesigen politischen Kreisen würde man es zweifellos

be grüßen, wenn Italien sich entschließen könnte, dieser Prozedur vor dem Völkerbundrat freien Lauf zu lassen, denn man hofft, daß auf diesem Wege eine B e l a st u n g s p r o b e des Völ kerbundes, die er vielleicht nicht überstehen würde, vermie den werden könnte. Ein AustrittItaliens wäre jeden falls, nach französischer Auffassung der Lage, der schwerste Schlag, der dem Völkerbund in seiner bisherigen Geschichte zugefügt werden könnte. Eine warnende englische Stimme. London, 23. Juli. Das Blatt

„Observer" meint, nur noch ein Wunder könnte den Krieg in Abessinien verhindern und stellt die Frage, was nun der Völkerbund tun werde. Es wendet sich energisch gegen die von einem Teil der englischen Zeitun gen vertretene-Auffassung, daß mit aller Schärfe vorgegangen werden sollte. Es gebe keine Macht, die sich einer militärischen Aktion Italiens widersetzen könne, ohne daß es angesichts der Lage in Mitteleuropa und Asien zu einem allgemeinen Kriege j käme. Das Blatt glaubt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 10.12.1934
Umfang: 8
, wenn der Mörder von Marseille fein Ziel nicht erreicht hätte. Zum Schluffe seiner Ausführungen erklärte Jestic noch, daß sich die ungarischen Behörden nach dem Attentat von Marseille geweigert hätten, an der Aufklärung des Ursprungs des Komplotts in angemessener Weise mitzuwirken. Die jugo slawische Regierung habe durch die Einreichung ihres Ge suches an den Völkerbund keine politischen Ziele verfolgt, sie bezwecke lediglich, der Gerechtigkeit und dem allgemeinen Frieden zu dienen, indem sie diese äußerst

schwerwiegenden Tatsachen dem obersten Organ des Völkerbundes zur Kennt nis bringe. Sie vertraue darauf, daß der Völkerbund ein auf Gerechtigkeit basierendes Urtell fällen und daß er seine Pflicht im Interesse der Erhaltung des Friedens erfüllen werde. Die jugoslawische Regierung hoffe, daß ihr Ver trauen in die Wirksamkeit des Eingreifens des höchsten Or gans der internationalen Gemeinschaft nicht getäuscht werde. Nach Jeftic sprachen Dr. Benesch (Tschechoslowakei) und Titulescu (Rumänien

zu verschaffen gesucht, sondern es hat sich an den Völkerbund gewendet. Nichts könne mehr als diese Tatsache den Fortschritt kennzeichnen, der im internationa len Leben gemacht worden ist. Es ist jetzt Aufgabe der Genfer Institution, den Beweis zu erbringen, daß sie das ihr entgegengebrachte Ver trauen verdient. Die jugoslawische Regierung hat in ihrer Denkschrift und der jugoslawische Außenminister in feiner gestrigen Rede präzise Anklagen formuliert. Er hat bewiesen, daß jugo slawische politische

Flüchtlinge unter Mitwirkung ungarischer Behörde!: auf ungarischem Gebiet eine terroristische Orga nisation schassen konnten, die die Vorbereitung von Ver brechen durchführte. Ungarische Offiziere und Beamte haben das verbreche rische Treiben dieser Emigranten gekannt. Ungarische Behörden haben diesen Terroristen ungarische Pässe ausgestellt. Da der ungarische Delegierte von der Revisionspolitik seines Landes gesprochen hat. so lege ich Wert darauf, erklärte Laval. vor dem Völkerbund die Erklärung

werde. Anderseits müssen Maßnahmen getroffen werden, um die Wiederholung solcher verbrecherischer Akte nach Möglichkeit zu verhindern. Für dieses Werk der Ge rechtigkeit und des Friedens findet der Rat im Völkerbund pakt selbst die nötige Wegleitung. In Artikel 10 des Paktes haben sich alle Staaten verpflichtet, die territoriale Inte grität und die politische Unabhängigkeit aller anderen dem Bunde angehörenden Staaten zu respektieren. Diese Artikel verpflichtet auch die Regierungen, sich jeder Handlung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 14.09.1935
Umfang: 16
bei den Bemühungen um eine friedliche Regelung des Konfliktes kein Zwiespalt. Unsere Verpflichtungen beruhen aus dem Dölkerbund- pakt und Frankreich wird sich ihnen nicht entziehen." Laval erklärte weiter?, in einer sehr ernsten Stunde müsse jeder seine Verantwortung übernehmen. „Ich habe die Auf gabe, die Stellung Frankreichs bekanntzugeben, Frankreich ist dem Pakte treu und wird die von ihm eingegangenen Verpflichtungen nie verleugnen. Der Völkerbund ist, aus den Leiden der Menschheit geboren, auf Ruinen

aufgebaut worden, um die Rückkehr zum Krieg zu verhindern. Wir stellen unsere Hoffnungen ein auf die Zusamemnarbeit aller Völker und halten an unseren Friedensidealen fest/ Laval betonte dann weiter, daß Frankreich vor allem wieder den Begriff der kollektiven Sicherheit verteidigt hat. Nie werde Frankreich zulassen können, daß der Völkerbund geschwächt werde. Jede Schwächung von Genf bedeute eine Schwächung der französischen Position und der französischen Sicherheit. Es sei also vollständig klar

, daß Frankreich treu zum Völkerbund hält. Lava!! erwähnte dann die Rede Sir Samuel HoareA, in welcher dieser erklärt hatte, England tuet« ohne je den Vorbehalt für die kollektive Sicherheit ein. Kein Land habe mit größerem Vergnügen dkft Warte des englischen Staatsmannes ausgenommen als Frnnk- reich Kein Land habe den Wert dieser Erklärung mehr gewürdigt. Diese Solidaritütserklärung im gegenwärti gen Moment bedeute ein historisches Datum sAr den Völkerbund. „Ich sume mich", erklärte Laval, „mit mei nem Lande

den Schluß ziehen, daß sie etwas leichter zu lösen waren? Wir haben gestern Erfolg gehabt. Werden wir morgen nicht Erfolg haben? In diesem Falle wird eine neue, eine für uns noch beängstigendere Situation entstehen. Wir sind alle durch eine Solidarität gebunden, welche uns verpflichtet. Unsere Verpflichtungen sind im Völkerbund- Pakt eingeschrieben. Frankreich wird sich ihnen nicht ent- ziehen/ Nach Laval sprachen der indische, der südafrikanische und der chilenische Delegierte. Der südafrikanische

ist ein Abkommen über die Errichtung von Stau dämmen beim Albert-See in Belgisch-Kongo geschlossen worden. Die Errichtung der Staudämme bezweckt die Si cherung der Bewäsierung des südlichen Aegyptens. Grirchenlchnd protestiert gegen die italienischen Kriegsschiff, Besuche Athen, 13. September. Die griechische Regierung hat ihren Vertreter beim Völkerbund angewiesen, geeignete Schritte zu unternehmen, um das Anlaufen griechischer Hä sen durch italienische Kriegsschiffe unmöglich zu machen. In der letzten Zeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.07.1935
Umfang: 8
, daß die britische Re gierung seine Pläne in Abessinien, ganz abgesehen von den Schwierigkeiten, in die der Völkerbund durch sie ge raten würde, auch im Interesse der eigenen kolonialen dar Krieg ausgehen werde, meint öte britische Re gierung, der Kampf zwischen einer weihen und schwar zen Armee müsse unweigerlich ernste B«unru.h7gung unter die KolonMvölker tragen, ein Risiko, das weder die britische noch c,uch die französische Regierung gleich gültig aus sich nehmen können. Darüber hinaus wird Sir Eric Drummond

würde, Großbritannien sich gezwungen sehen würde, der im Völkerbundpakt vorgeschlagenen Prozedur gegen Ver tragsbrecher freien Lauf zu lassen, wenn der Rat am 29. Juli Zusammentritt. Der britische Botschafter in Paris Clerk wurde mittags telegraphisch angewiesen, der französischen Regierung den Beschluß des heutigen Kabinettsrates zur Kenntnis zu brin gen. Er ist für 19 Uhr bei Laval angesagt, der seinerseits morgen mit Avenol konferieren wird. Zer AbesfimenkonM kommt vor dem Völkerbund Paris, 22. Juli

auch nach der Ernennung eines neutralen Schieds richters die abessinische Frage in ihrem ganzen Umfange vor dem Völkerbundrat aufgerollt werde. Nach hiesiger Auffassung der Lage eröffnen sich damit zwei Möglichkeiten Entweder Italien weigert sich, der Einladung zu dieser Debatte Folge zu leisten, was für den Völkerbund unabseh bare Konsequenzen haben könnte, oder es läßt sich vertreten ! und ruft seinerseits den Artikel 15 des Völkerbundstatutes 1 an. Dann hat der Rat zu ent'cheidem

und wenn er sich was in diesem Falle mit Sicherheit vorauszusehen ist. nid}: zu einem einstimmigen Beschluß einigen kann, dann gewin- ■ neu beide Parteien, in diesem Falle also Italien und-Äbes- sinien, nach Ablau' run drei Monat-" ihre volle Hand- I lungsfreiheit. Italien hätte damit also die Möglichkeit, vom Völkerbund eine Art Legalisierung des Krieges gegen Abessinien zu erlangen. In hiesigen politischen Kreisen würde man es zweifellos begrüßen, wenn Italien sich ent schließen könnte, dieser Prozedur vor dem Völkerbundrat

freien Laus zu lassen, denn man hofft, daß auf diesem Wege eine Belastungsprobe des Völkerbundes vermieden werden könnte, die er vielleicht nicht überstehen würde. Ein Austritt Italiens wäre jedenfalls, nach französischer Aus fassung der Lage, der schwerste Schlag, der dem Völkerbund in feiner bisherigen Geschichte zugefügt werden könnte. London, 29. Juli. (Reuter.) Großbritannien wird bei der Tagung des Völkerbundrates in der nächsten Woche unverzüglich die volle und ganze Erörterung aller Serien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 16.04.1935
Umfang: 8
und des Gewerkschaftsbundes Einzelnummer 2 0 Groschen Monats-Bezugspreise Durch unser« Austräger in Innsbruck 4 Schilling. Bei Abholen in den Verschleiß stellen in Innsbruck 3.60 Schilling. Auswärts durch die Kolporteure 4 Schilling. Durch die Post für Oester reich 4Schilling,fürDeutsch- land 6 Schilling. Für das übrige Ausland 8 Schilling Postzeitungsliste 523 Nr.U. M. Innsbruck :£svt-n. 43. Jahrgang Frankreichs Protest vor dem Völkerbund Paris, 15. April. (AN.) Die französische Regierung chat an den Generalsekretär

Völkerbund hat die Pflicht, sich damit zu befassen. Indem Deutschland nun die Bestim mungen. die sein militärisches Statut regeln sollen, für null und nichtig erklärt, hat die Reichsregierung mit freiem Willen eines der Fundamente ihrer Mitarbeit an der Gen fer Institution zerstört und den Erfolg der internationa len Verhandlungen über die Rüstungsbeschränkungen schwer beeinträchtigt. Ohne Zweifel hatten sich große Schwierigkeiten er geben. die sich einem Erfolg der Abrüstungskonferenz

in den Weg stellten, aber damit war die deutsche Regierung von ihren Verpflichtungen noch nicht befreit. Die französische Regierung darf sich auf die Vorschläge berufen, die sie für die Begrenzung der Luftrüstungen und dafür gemacht hat. daß die Luftflotten der einzelnen Staa ten dem Völkerbund zur Verfügung gestellt werden sollten, weiters die Gründung einer internationalen Armee in Ver bindung mit einer besseren Organisation der Sicherheit. Die französische Regierung ruft außerdem die Vorschläge ins Gedächtnis

Lage unentbehrlichen Rüstungsmaßnahmen schlagartig ein- setzen konnten. Wenn in der Denkschrift die Preambel des Völkerbund statutes zitiert wird, die ihren Mitgliedern Frieden und Sicherheit garantieren, dann hat Deutschland seit 1926, dem Beginn der Arbeiten jenes vorbereitenden Abrüstungs ausschusses, bis zum Jahre 1934. aksch neun Jahre lang, unermüdlich und vergeblich darum gekämpft, diesen Satz der Preambel auch auf sich angewendet zu sehen. Wenn sich Deutschland bei Eintritt

in den Völkerbund auf das Militärstatut des Völkerbundes verpflichtete, so hat sich Deutschland so lange an diese Zusage gehalten, als noch der Schimmer einer Hoffnung bestand, daß die anderen Mächte noch daran denken würden, zur loyalen Herstellung eines solchen Statutes zu schreiten. Erst die Ueberzeugung, daß dies, im Sinne der Sicherheit für alle, nie geschehen würde, gab Deutschland seine Handlungsfreiheit unbestreit bar und zwangsläufig wieder. Allgemeine Abrüstungsbeteuerungen Frankreichs wir ken gerade

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.10.1935
Umfang: 6
an der Vundeslehranstalt für Elektrotechnik in Salzburg, Eduard Kaiser, Kinomitbesitzer in Salzburg, Franz C z i h a r z, Beamter der Bundeskrankenkassa in Salzburg, und Dr. Kaje tan M ü h l m a n n, Kunsthistoriker in Salzburg. Das Deutsche Reich endgültig aus dem Völkerbund ausgetreten. Gens, 21. Oktober. (2t. N.) Mit dem heutigen Tage scheidet Deutschland endgültig aus dem Völkerbund aus. Wie man sich erinnert, war es nach dem glücklichen Abschluß des Locarno abkommens und mehrmonatigen Vorbereitungen

am 10. September 1926 in feierlicher Weise in den Völkerbund aufgenom- m e n worden. Der damalige Reichsaußenminister Doktor Stresemann hatte bei diesem Anlaß in einer eindrucks vollen Rede den Willen der deutschen Regierung und des deutschen Volkes bekanntgegeben, am Werk des Völkerbundes nach besten Kräften mitzuarbeiten. Sieben Jahre später kam es zum Bruch zwischen dem Deutschen Reich und dem Völkerbund. Infolge tiefgehender Meinungsverschiedenheiten, die zwischen Großbritannien, den Vereinigten Staaten

und Frankreich einerseits und Deutschland andererseits über die tatsächliche Verwirklichung der Gleichberechtigung Deutschlands auf dem Abrüstungsgebiet ausgetaucht waren, erklärte am 14. Oktober 1933 Reichskanzler Hitler den endgültigen Rücktritt des Deutschen Reiches von der Ab rüstungskonferenz und den Austritt aus dem Völkerbund. Der Austritt wurde am 21. Oktober 1933 vom Reichsaußen minister Freiherrn von Neurath in Genf offiziell be kanntgegeben. Heute ist die vorgesehene zweijährige Kündi gungsfrist

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 14.12.1935
Umfang: 16
, so werden die Schwierigkeiten in Genf zusehends größer. Daß der Friedensplan vor den Völkerbund kommt, liegt nicht nur in der Linie der britischen Friedensthese, sondern ist auch begründet durch das Verlangen der übrigen Völker bundstaaten. Die wachsende Opposition in England, und der Beschluß der Radikalsozialisten in Frankreich zeigen die Atmosphäre, die die Beratungen des Völkerbundrates einbe gleitet. Nachstehend die Meldungen über die internationale Situation: Sie offizielle Antwort Addis Adebar Addis Abeba

Vertreter Oesterreichs beim Völkerbund, Pflügt und unterhielt sich mit ihnen über die Sanktionen. Nachher empfing er den griechischen Gesandten in Paris. Politis. . ,' Die italienische Antwort nicht vor Mittwoch Genf, 13. Dezember. Man ist in informierten Kreisen der Ansicht, daß die italienische Antwortnote kaum vor dem Zusammentritt des Völkerbundrates, also am Mittwoch, eintreffen wird. Der Duce hat den Großen Faschistenrat ■ für 18. Dezember einberufen, der wahrscheinlich die Ant wortnote

darauf legte, zu betonen, daß die französisch-britischen Vermittlungsvorschläge keinen endgültigen und unantastbaren Charakter be sitzen und daß, wie bereits früher immer betont wurde, nur eine solche Lösung des Konflikts in Betracht kom men dürfe, welche sowohl für den Völkerbund als auch für Italien und Abesiinien annehmbar sei. Es werde Aufgabe des Völkerbundrates sein, das Verfahren festzusetzen, welches sich aus der Stellungnahme Italiens und Abessiniens zu dem Friedensprojekt ergebe

. Eine Sitzung der Radikalen Paris, 13. Dezember. Die Radikalsozialiften hielten heute eine Fraktionssitzung ab, in der sie für die Kollektiv sicherheit und für den unteilbaren Frieden eintvaten. Nur aw dieser Linie habe die- französische Außenpolitik Erfolg. Der Völkerbund müsse Mittel und Wege finden, um einen Frieden herbeizuführen, der den Völkerbund. Italien und Abessinien zufriedenstelle. Kampf in China Peking, 13. Dezember. Nach dreitägigem, hartnäcki gem Kampfe haben die Chinesen zwei Städte nördlich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 20
Datum: 01.10.1931
Umfang: 20
des chinesischen Vertreters beim Völkerbund — die Re sidenz des obersten chinesischen Generals geplündert, den Ehef des Generalstabes und mehrere Mitglieder den mandschurischen Landtages verhaftet. In verschiedenen Gebieten wurden chinesisches Eigentum zerstört. Etwa 1000 Chinesen sind gefangen genommen worden, 600 Sol- baten und Zivilpersonen haben ihr Leben lassen müssen. Das von den Japanern besetzte Gebiet ist so groß wie die beiden britischen Inseln zusammen. Rach neueren Mel- düngen sind aus Japan neue

Tonnen geschätzt und sind noch zum größten Teile unausgenützt. Es ist begreiflich, daß dieses Gebiet sehr begehrt ist und man versteht auch den chinesischen Ausspruch, 'daß China lieber 20 Millionen Menschen, als die Mandschurei ver- lieren würde. Der Völkerbund greift ein. China hat den japanischen Ueberfall am vorletzten Dienstag vor den Völkerbund gebracht. Der japanische Vertreter versuchte den Völkerbund auszuschalten und sprach davon, «daß ohnedies direkte Verhandlungen mit China bereits

angebahnt seien. Der Völkerbund möge daher die Verhandlungen vertagen. Diesem Begehren widersetzte sich der chinesische Vertreter sehr energisch. Er sagte, China könne mit Japan solange nicht verhandeln, solange japanische Truppen auf seinem Boden stünden. Die Lage sei heute so ernst, daß man unmittelbar vor Ausbruch eines Krieges stünde. Der englische Bertteter Cecil machte den Vorschlag, die amerikanische Regierung als Vermittler einzusetzen. Nach ziemlicher Unruhe und vertraulichen Beratungen, wurde

beschlossen, die beiden Regierungen zur Zurück- ziehung der Truppen aufzufordern und die Akten über den Fall der amerikanischen Regierung zu übergeben. Der Vorschlag wurde einstimmig angenommen. Vertrau- liche Verhandlungen der beiden beteiligten Mächte mit dem Präsidenten des Völkerbundrates sollen den Zwischen- fall aus dem Wege schaffen. Der Völkerbund hat sich in diesem Falle vorläufig bewährt. Denn es ist nicht zu erwarten, daß die Pläne, die von den Japanern mit der Besetzung der Mandschurei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.04.1935
Umfang: 8
zu finden, die nach ihrer Les art für alle akzeptabel erscheinen, aber doch nicht den un erschütterlichen Willen in sich tragen, wirklich Garanten des Friedens zu sein. Für die Allgemeinheit stellt sich ja eigentlich die Sache so dar, daß bei strikter Betonung des Zweckgedankens des Völkerbundes das Problem schon von vornherein als gelöst erscheinen könnte. Daß dem nicht so ist, bewiesen die verschiedenen Vor gänge der letzten Jahre, bewiesen vor allem die starken In teressengegensätze im Völkerbund

und nach ihm zu handeln. Man will von der Empfehlung zur Verpflichtung übergehen und stellt eine dringende Notwendigkeit nachträglich fest. Es ist bei der ungeklärten weltpolitischen Situation klar, daß nur der durch die Tat bewiesene Wille einem Friedensinstrument, wie es der Völkerbund sein soll, über staatliche Legalität verleihen kann. Daß dies heute aner kannt wird, läßt die Hoffnung zu, wirklich ein Sicherheits system ausgerichtet zu sehen, welches die Voraussetzung für eine wirtschaftliche Erholung der Welt

für den durch die französisch-italienischen Abkom men vonr 7. Jänner d. I. befürworteten mitteleuropäischen Pakt aufgestellt worden sei. Dieses Projekt enthält insbe sondere eine Definition des Begriffes der Nichteinmengung in die inneren Angelegenheiten eines fremden Staates. Französischer Ministerrat vor Stresa Paris, 10. April. (AN.) Der Miuisterrat hat gestern, wie verlautet, die Haltung Frankreichs in Stresa festgelegt und den Wortlaut des französischen Memorandums an den Völkerbund sowie den Resolutionsentwurf

Vertragsentwurf Paris. 10. April. (DNB.) Betreffend das grundsätz liche Einvernehmen über einen, französisch-sowjetrussischen Vertragsentwurf erfährt man in gutunterrichteten fran zösischen Kreisen, daß das Schema dieses Abkommens nach ihrer Ansicht ziemlich vollständig ist. Es bestehe in erster Linie aus einem allgemeinen Teil, der die Grundlage für ein enger umschriebenes Abkommen bilden soll, das ausschließ lich die beiden Regierungen betreffe. Der Grundgedanke be stehe darin, den Völkerbund auszufordern

, sich für eine Ver stärkung der Artikel 10, 16 und 17 des Völkerbundpaktes auszusprechen. Man betont, daß das Abkommen, das von einer Empfehlung an den Völkerbund ausgehe, im Rahmen des Völkerbundpaktes abgeschlossen werde und allen anderen Staaten offenstehe. Die Aufrüstung der Randstaaten Riga, 9. April. (-) Das Kriegsbudget ist um mehrere Millionen Lat erhöht worden. Diese Erhöhung wurde, wie der Ministerpräsident erklärte, vorgenommen, um die Ver- iäumnisse früherer Regierungen hinsichtlich der Armee gut

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 24.10.1935
Umfang: 12
Laval gelungen, daß beide Staaten etwas ein lenkten. Der englische Außenminister Hoare hat dem ita lienischen Gesandten in London Grandi zugesichert, daß England nicht daran denke, wegen Abessinien den Ita lienern den Krieg zu erklären oder den Suezkanal zu sperren und militärische oder andere vom Völkerbund nicht gedeckte Maßnahmen zu ergreifen. Zwischen England und Italien ist dann eine leichte Entspannung eingetreten. Eng- Wie politische Woche. Die Umbildung der Negierung in der letzten Woche

zu- rückziehen und Italien feine Truppen ln Lybien vermin dern. Gefahrlos aber sicht die Lage immer noch nicht aus. Schwarzseher meinen, daß es nur eine kleine Atempause sei, die entscheidenden Schritte werden die Engländer erst dann unternehmen, wenn im nächsten Monat die Neu wahlen ln England vorüber sind. In Genf beim Völkerbund wurden verschiedene Zwangsmaßnahmen gegen Italien gleichsam Schlag auf Schlag beschlossen. Mit der Durchführung aber warten die meisten Mitgliedsstaaten noch zu. Vorbehaltlos

endgültig aus dem Völkerbund ausgeschieden, da jetzt die zweijährige Kündi gungsfrist abgelaufen ist. Nach dem Abschluß des Lo carnovertrages war Deutschland am 10. September 1926 feierlich in den Völkerbund ausgenommen worden. 1933 kam es wegen der von Deutschland geforderten Gleichbe rechtigung in der Kriegsaufrüstung zu einem Streit mit England, Amerika und Frankreich, worauf es am 21. Ok tober 1933 seinen Austritt aus dem Völkerbund offiziell bekanntgab. In Frankreich wurden am Sonntag Ergänzungs

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 27.09.1935
Umfang: 8
bei ungeheurem Andrang des Publikums wurde die öffentliche Sitzung des Völkerbund rat es er öffnet. Der Präsident des Fünferausschusses. Madariaga, verlas den Bericht, in welchem das Scheitern der Schlichtungsverhandlungen festgestellt wird. Ratspräsident Guinazu erklärte, er könne nicht glauben, datz alle Möglichkeiten einer Schlichtung erschöpft seien. Der Fünferausschutz wurde nunmehr als Ratskomitee kon stituiert, baldmöglichst einen Bericht ausarbeiten unter Berücksichtigung der zu erwartenden Antwort

der abes- sinischen Regierung und des italienischen Memorandums. Minister Eden bedauerte, datz die Bemühungen des Fün ferausschusses bisher nicht zu einer Lösung des Konfliktes geführt haben. Alle Mittel, die dem Völkerbund zur Verfügung stehen, mützten ausgenützt werden, um eine Lösung herbeizuführen. Während der weiteren Beratun gen könne das Schlichtungsverfahren fortgesetzt werden. Während der Rat arbeite, werden die Regierungen Ge legenheit haben, alle Matznahmen zu prüfen, um den Frieden

zu werden." Wenn das deutsche Reichsoberhaupt dennoch auf die sich immer mehr zu spitzenden Verhältnisse im Memelland ausführlicher zu sprechen kam, so sprengte er doch nicht den sich für die Behandlung des autzenpolitischen Teiles seiner Ausfüh rungen gezogenen Rahmen. Hitler klagt Litauen an. „das deutsche Element im Memelland seit Jahren ver tragswidrig zu mitzhandeln und zu quälen". Die Regierung von Kowilo scheint die Voraussetzung vergessen zu haben, unter der der Völkerbund den im tiefsten Frieden erfolgten Raub

des Memellandes le galisierte. Diese Voraussetzung betrifft die den Memel ländern zuerkannte Autonomie. Das von den Unterzeich nern des Memelvertrages — Frankreich, Grotzbritannien und Italien — garantierte, vom Völkerbund bestätigte und von Litauen anerkannte Autonomiestatut wurde nie mals erfüllt. Im Gegenteil: Im Meinelland sind alle kulturellen und innenpolitischen Freiheitsrechts ge raubt und die freigewählte 'Vertretung ausgeschaltet. Schon oft halten sich die Garantiemächte auf die Hilferufe

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.07.1935
Umfang: 6
zu be stehen und drängt darauf, daß für den Fall des Schei- terns des Schlichtungsverfahrens auch nach der Ernen nung eines neutralen Schiedsrichters die abessinische Frage in ihrem ganzen Umfange vordemVölker- b u n d r a t aufgerollt werde. Nach hiesiger Auffassung der Lage eröffnen sich damit zwei Möglichkeiten: Ent weder Italien weigert sich, der Einladung zu dieser Debatte Folge zu leisten, was für den Völkerbund un absehbare Konsequenzen haben könnte, oder es läßt sich vertreten und ruft seinerseits

den Artikel 15 des Völkerbundstatutes an. Dann hat der Rat zu entscher- den, und wenn er sich, was in diesem Falle mit Sicher heit vorauszusehen ist, nicht zu einem einstimmigen Beschluß einigen kann, dann gewinnen beide Parteien, in diesem Falle also Italien und A b e s s i n i e n, nach Ablauf von drei Monaten ihre volleHand lungsfreiheit. Italien hätte damit also die Mög lichkeit, vom Völkerbund eine Art L e g a l i s i e r u n g des Krieges gegen Abessinien zu erlangen. In hiesigen politischen Kreisen

würde man es zweifellos begrüßen, wenn Italien sich entschließen könnte, dieser Prozedur vor dem Völkerbundrat freien Lauf zu lassen, denn man hasst, daß auf diesem Wege eine B e lastungsprobe des Völkerbundes ver mieden werden könnte, die er vielleicht nicht über- stehen würde. Ein Austritt Italiens wäre jedenfalls, nach französischer Auffassung der Lage, der schwerste Schlag, der dem Völkerbund in seiner bisherigen Ge schichte zugefügt werden könnte. r.en. Präsidialmitgliedern Vizepräsidenten Georg

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 20.09.1934
Umfang: 16
Rundschau in der Welt PolnUcker Schlas gegen -en Völkerbund Der Völkerbund hat am 18. de. einen neuen empfindlichen Schlag erlitten, und zwar einen Schlag , von' der Hand Polens, dar vorher bereits , durch einen „Kuhhandel' mit den Russen eine böse Bresche in das Minderheiten- fchuywesen geschlagen und nun den Völkerbund aus einem ganzen Abschnitt dieses Gebietes aus- gewiesen hat. Der Kuhhandel zwischen War, schau und Moskau besteht in folgendem: die Russen erklärten, auf das Recht

und die Pflich ten einer Ratsmacht zur Wahrnehmung der Minderheiteninteressen gegenüber Polen im voraus zu verzichten, und die Polen verzichteten als Gegengabe darauf, der Gewährung eines ständigen Ratssitzes an Cowjctrußland Oppo« sition zu machen. , Am 13. ds. ist Polen^n Verfolgung einer feit einiger Zeit recht zweideutig und skrupellos anmutemien Politik einen Schritt weiteraeaan- gen: Es sagte dem Völkerbund jede Mitarbeit Lei der Anwendung der für Polen geltenden völkerbundkundltchen

den Regelung des Minderheitenschutzes, die ein zelne Staaten einem willkürlichen und ungerecht fertigten Ausnahmeregime unterstelle, und mit der von dev Mehrheit der im Völkerbund ver tretenen Regierungen bisher an den Tag ge legten Abneigung, auf die polnische Forderung einer Verallgemeinerung des Minderheiten schutzes einzutreten. Die Aufkündigung der wei teren Mitarbeit Polens bei der Anwendung der Minderheitenschutzbestimmungen auf seinem eigenem Gebiet soll so lange gelten, bis der polnischen

, daß Frankreich stets seine Abwehr gegen einen Miß brauch des Minderheitenrechts zum Zwecke poli tischer Einmischungen unterstützt habe. Sehr deutlich wurde Barthou dann mit der Fest stellung, daß die polnische Erklärung als Drohung gegenüber der Versammlung oder sogar als die Schaffung einer vollendeten Tatsache aufgefaßt «erden könne. Ein solches Beispiel, das andere Staaten zu befolgen geneigt sein könnten, würde gleichzeitig die Geltung der Verträge und der durch sie dem Völkerbund übertragenen Mandate

. in welchem Rußland von den Vertretern zahlreicher Mächte eingeladen wurden, um die Aufnahme in den Völkerbund anzufuchen. Die Vertreter der Sow jetregierung, die schon seit Monaten im Verein mit Frankreich auf die Aufnahme ihres Landes in den Völkerbund hingearbeitet hatte, reichten sogleich ein entsprechendes förmliches Ansuchen ei»: welches dann vom Völkerbund im geschäfts- ordnungsmäßigen Wege erledigt wurde. Montag abends wurde die Frage der Aufnahme der Union der Sowjetrepubliken im 6. (politischen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 06.09.1935
Umfang: 8
, die sich mit dem ab essinisch-italienischen Konflikt beschäftigt, ist zu Ende gegangen, ohne eine Klärung oder Aenderung der einzelnen Positionen gebracht zu haben. Die Mit glieder des Rates, die vorher Gelegenheit gehabt hatten, vertraulich Fühlung zu nehmen, legten Wert darauf, vor der Oeffentlichkeit zu erscheinen, um darzutun, daß die Genfer Institution noch bestehe. Der britische Dele gierte Eden berichtete über den Verlauf der Dreierkon ferenz und legte ein energisches Bekenntnis zur Völkerbund satzung ab. Laval

richtet einen Appell an die Zu ständigkeit des Völkerbundes. Der italienische Vertreter A l o i s i hält eine Anklage gegen Abessinien, das infolge seiner sozialen und sonstigen inneren Verhältnisse miß- würdig ^ei, dem Völkerbunde anzugehören. Die Anklage schrift Italiens erscheint sodann in Form dicker Akten bände auf der Bildfläche. Der abessinische Vertreter nimmt dagegen Stellung. Rach einer kurzen Ansprache des spanischen Vertreters, der den Völkerbund vor einem Versagen warnt, schließt

, die lediglich einen Vorwurf bilden, Abes sinien mit Krieg zu überziehen. Abessinien hat volles Vertrauen zum Völkerbund. Wenn es jedoch das Opfer eines Angriffes werden sollte, so wird es seine Existenz mit größtem Opfermut verteidigen. Dann setzte die Wechselrede ein. Der sowjetrussische Delegierte Litwinow erklärte, er habe mit tiefem Bedauern vom Mißerfolg der Dreierkonferenz in Paris Kenntnis genommen. Die ser Mißerfolg zwinge den Rat, sich erneut mit der Frage zu befassen. Man müsse heute im Interesse

des Völker bundes Stellung nehmen. Es sei ausgeschlossen, daß die.Haltung Italiens in diesem Konflikt Annahme finden könnte. Nationalitätenkongreß in Genf. Der 11. Europäische Nationalitätenkongreß, der in diesen Tagen in Genf versammelt war, hat am 3. Sep tember seine Tagung abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Erörterungen des Kongresses stand die schwere Krise, in der sich der Völkerbund gegenwärtig befindet. In der zu dieser Frage angenommenen ' Entschließung wird als gemeinsame Erfahrung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.11.1931
Umfang: 8
verschärfen könnte. Die japanische Regierung wünscht präzisiert zu sehen, daß als feindliche Handlungen nicht diejenigen an gesehen würden, die unerläßlich seien, um berechtigte Ver teidigung und den Polizeidienst sicherzustellen. Ein Telegramm Vriands an Japan und China. Paris, 26. Nov. (Wolfs.) Das Telegramm, das Außenminister Briand als Vorsitzender des Völkerbund rates gestern an die chinesische und an die japanische Ne gierung gerichtet hat, lautet: Der Völkerbund bemüht sich, zu einer friedlichen

Regelung des Streitfalles zu gelangen. Seine Bemühungen würden vergeblich sein, wenn neue Kämpfe zwischen chinesischen und japanischen Streitkrästen Vorkommen. Der Völkerbund macht die beiden Regierungen auf die in der Gegend von Tschintschau herrschende Lage besonders aufmerksam. Sache der beiden Parteien ist es. den Befehlshabern ihrer Streitkräfte die strengsten Wei sungen zu erteilen sich jeder Initiative zu enthalten, die neue Kämpfe und neues Blutvergießen zur Folge

, die deutsch-österreichische Zollunion, umgebracht, daß die Völker und Staaten nahezu den Glauben an alle diese Pläne verloren haben und sich sozusagen in das Innere ihrer nationalen Schneckenhäuser zurückziehen und nach außen hin abschließen. Gewiß ein wirtschaftlich-reaktionärer Rück schlag, aber zum guten Teil vom Völkerbund und besonders von Frankreich mitverschuldet. Am krassesten zeigt sich diese Wandlung wohl in Eng land, dem Land, das wir gewohnt waren bisher als das typische Land der freien

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 30.07.1935
Umfang: 8
LtenSlag, den 30. Jul: ioöö 3ic. 173 Die Friedensabstimmung der Engländer Siti Politischer Akt von großer Bedeutung London, Mitte Juli. (ATP.) Vor einigen Wochen ging die Nachricht durch die Welt, daß sich bei einer großen Abstimmung viele Millionen Engländer für den Frieden und den Völkerbund ausgesprochen hätten. Um was für eine Veranstaltung handelte es sich dabei? Welche Bedeu tung ist ihrem Ergebnis beizumessen? Einfluß auf die Kabinetts-Beschlüsse Die Organisierung des Friedens

durch den Völkerbund, die Kontrolle und Begrenzung der Rüstungen, sowie die Frage der Sanktionen gegen einen Friedensbrecher waren Gegenstand der großen Volksbefragung. 38 Prozent der Jnselbevölkerung haben daran teilgenommen. Die Ergeb nisse der Abstimmung sind am 27. Juni in Albert Hall zu London unter dem Vorsitz Lord Cecils bekanntgegeben wor den. Dieser ist am 23. Juli in Begleitung der Vertreter? von 38 Friedensgesellschaften durch den Ministerpräsidenten Baldwin, den Außenminister Hoare und Mr. Eden

wird. Da sie bald zu allgemeinen Wahlen schreiten will, muß sie derartige Volksströmungen bei ihren Entscheidungen auch aus innerpolitischen Gründen berücksichtigen. Der Völkerbund als Angelpunkt Von einer Gesamtzahl von 11,559.165 Personen über 18 Jahren, die an dem Peace Ballot teilgenommen haben, haben sich mehr als 11 Millionen zugunsten der Mitglied schaft Großbritanniens im Völkerbund ausgesprochen. Mehr als 10 Millionen haben für die Verringerung der Rüstun gen und die Abschaffung der privaten

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1934
Umfang: 8
vor dem Völkerbund Roma, 24. November Die Stefani-Agentur teilt mit: In den veranlworllichsn Kreisen Italiens /erfolgt man mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung, die die Überreichung des Ankla geaktes des jugoslawischen Außenminsters 2ef kic und der kleinen Entente beim Genfer Völ kerbund und anderswo im Gefolge haben kann. In dielen Kreisen wird das Recht Ungarn ieine sofortige Diskussion beim Völterbundsrat über diese Beschuldigungen zu reklamieren, vollinhaltlich anerkannt und dieser ungarische

Gesichtspunkt wird von den Vertretern Italiens beim Völkerbund selbst in klarer Weise unter stützt werden. Die verantwortlichen Kreise Italiens sind der Ansicht, daß eine Nation eine derartig schwere Anklage, wie die im serbischen Memorandum gegen Ungarn erhobene, nicht ohne weiteres hinnehmen darf. Die verantwortlichen kreise Italiens betrach ten die Situation als delikat, aber glauben nicht, daß sie zu unmittelbaren ernsteren Kom plikationen siihren könne. » Diie Situation ist V.4ikat

. .Doch di>e durch das Schreiben der jugoslawischen Regierung an den Völkerbund und durch die Ankündung der Vor lage sines Memorandums Hervorgerufene Aüf- vegung ist nicht sehr groß. ' Wenn es nicht zu überstürzten Handlungen kommt — sollte dies doc Fall sein, würden die .Verantwortlichen ihre Haut zu Markt« tragen — wird auch dieser Zwischenfall dank der Kaltblütig st Italiens und der mäßigenden. Aktion Frank reichs bald beigelegt werden. Auch die würdevoll« Haltung Ungami das den Beweis erbringt, eine Untersuchung

nicht zu fürchten, sondern sie im Gegenteil anruft, aus daß die politische Verantwortlichkeit um dm Königsmord von Marseille restlos geklärt werde, und in der Zwischenzeit die Anklagen stolz zurück weist. verdient als ein günstiges Element gewertet zu werden. Die Situation hat heute folgendes Aussehen: Der Völkerbund befindet sich im Besitze einer Note, in der einerseits Ungarn direkt beschuldigt wird, die Terror-Tätigkeit der jugoslawischen EMgranten, die zum Attentat von Marseille ge führt hat, begünstigt

war. Der Völkerbund wird das jugoslawische Memo randum und auch die ungarische Erwiderung er halten. ; ' ' ' Was die beiden Dokumente enthalten werden, entzieht sich vorläufig der Kenntnis. , Doch was die Gastfreundschaft den Terrorgruppen gegen über betrifft, so befindet sich Jugoslawien gegen über Ungarn gewiß nicht in einer bevorzugten Lage. Italien hat nichts dagegen einzuwenden, auf daß das schmutzige Problem des terroristischen Emigrantenunwefens endlich einmal aufs Tapet gebracht werde. Es versteht

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Alpenländer-Bote
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Seite 7 von 20
Datum: 22.09.1935
Umfang: 20
. Das war ein gutes Wort zur rechten A M es nicht geradezu grotesk, daß zu einer Zeit, England die volle Souveränität Abessiniens „im «esse des Völkerbundes (lies: Großbritanniens!) Migen zu müssen vorgibt, das älteste Kulturland Wpas, Oesterreich, dann aber auch Ungarn und Bul- • vn Völkerbund schlechter gestellt sind, als der taat Abessinien! England und der ganze Völ- Xinö täten gut daran, diese wirklich beschämende Äichheit unter den Zivilisierten Mitgliedstaaten ^Völkerbundes zu beseitigen-! Oesterreich

Außenminister Sir jto hat am 12. September im Völkerbund eine M gehalten, in der er für die volle Souveränität Wniens eintrat und betonte, Großbritannien Be den geschlossenen, einheitlichen Widerstand ge- p jeden nichtprovozierten Angriff unterstützen. Die W dieser Rede war deutlich gegen Italien gerichtet, hs die Anfrage Frankreichs, ob diese feste Haltung hglmds auch für einen eventuellen Angriff in Uopa (zum Beispiel, wenn Oesterreich angegriffen Mte) Geltung habe, hat der englische Außenminister

." Er und ganz Abessinien hofften und wünschten eine ehren hafte, friedliche Regelung auf Grund der Gerechtig keit unter den Auspizien des Völkerbundes. Der Völkerbund und dessen Gerechtigkeit hat sich freilich noch weniger gerührt, als die Rechte des chinesischen Volkes durch das stärkere Japan mit Füßen getreten wurden und so wird, sobald die Großen sich über die Verteilung der Beute einig geworden sein wer den, auch Abessinien seinem Schicksal überantwortet werden. — Bemerkenswert

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