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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1935
Umfang: 6
den Völkerbund in die Lage versetzt, praktisch seinen Willen, den Konflikt zu lösen, der den Frieden ernstlich bedroht, zu beweisen. Doch weder der Rat noch irgend einer der Ausschüsse des Rates haben, in diesem letzten Monat das ita lienische Memorandum berücksichtigt. Sie haben es nicht einmal überprüft/ Der vom Rate bei der Vorlegung des, Memorandums ernannte Fünfer ausschuß hat als Grundlage seiner Arbeiten nicht das italienische Dokument benützt, sondern einen einfachen Satz, der zufällig in einer Rede

nach erfolgter Entscheidung einzuräumen? Gibt es vielleicht irgend einen unter den ehren werten Delegierten, der in der Gesetzgebung sei nes Landes dieselbe Prozedur einführen möchte, wie sie hier gegen Italien eingeschlagen worden Ist? Da nach wie vor hier und auswärts Gerüchte laut werden, daß Italien, hätte es seine „Griefs' oem Völkerbund vorgebracht, volle und gerechte Genugtuung erlangt hätte, bin ich zur Wiederho lung gezwungen, daß Italien seine „Griefs' ge rade dem Völkerbund und in der vom Rate

de la precipitation'. 2. Gehen wir zur politischen Seite der Frage über und betrachten wir vor allem, ob hie Völker bundspässe der beiden Partner in Ordnung sind. Ich übergehe das, was die abendländische Kultur Aalten schuldet. Ich werde bloß darauf hinweisen. was der Völkerbund und die internationale Poli tik der letzten Jahre Italien verdanken. Italien, Gründerland des Völkerbundes, hat nicht weniger als irgend ein anderer, IS Jahre an allen Genfer Initiativen mitgearbeitet. Es hat für den euro päischen Frieden

die Locarno-Verpslichtungen auf sich genommen. Es hat im Rahmen des Völker bundes und unter schweren Opfern zum Wieder aufbau vieler durch den Krieg darniederliegender Länder beigetragen, es hat an der Abrüstung mit gearbeitet und schließlich hatte es vor einem Jahr zum bemerkenswerten Friedenswerk des Völker bundes in der Saar gewaltig beigetragen. Welches sind hingegen die Verdienste Aethio piens? Was Aethiopien ist, hat das italienische Memorandum an den Völkerbund erschöpfend be wiesen. Italien

hat in seinem Memorandum den Zustand äußerster innerer Unordnung in Aethio- Verpslichtungen einzuhalten? Warum hat der Völkerbund in diesem schwerwiegenden und be wiesenen Fall nicht die Maßnahme der Ausschlie ßung im Sinne des Artikels 16 Komma 4 ange wandt, das der Vertreter Großbritanniens in Genf einem Gründerftaat des Völkerbundes ge genüber anwendbar erklärt hatte, obwohl dessen Vergehungen weit geringer waren? Die Aberken nung des Rechtes Italiens hat die Seele des gan zen italienischen Volkes verwundet

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 07.09.1926
Umfang: 8
.) Drahtnachrichten. Ser Völkerbund zusammeugetteteu. Genf, 6. Sept. Heute vormittags fanid die erste Sit zung der Vollversammlung des Völkerbundes statt. Oester reich war durch Mensdorff, begleitet von Ministerialrat Leit mayer, vertreten. Die «Ätzung wurde durch eine feierliche Ansprache des Präsidenten des Völkerbundes, 'des tschecho slowakischen Ministers -des Aeußern Dr. Benesch, eröffnet. Dieser wies in seiner Rede u. a. auf die Vorbereitung der internationalen Wirtschaftskonserenz hin, 'deren vielfältige

habe sich nach Beendi gung seiner Aufgabe einer anderen Tätigkeit zuwenden kön nen. Redner glaube, in aller Namen sprechen zu können, wenn er ihm den herzlichsten Dank ausspreche. Dr. Benesch wies sodann auf die Schwierigkeiten hin, die bezüglich der Vorbereitung der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund von der Reorganisationskommission zu überwinden waren. Weiters gab Dr. Benesch eine Uebersicht über das Werk des Völkerbundes seit seiner letzten ordentlichen Ver sammlung, insbesondere aber seit

, die Einsetzung von Dersähnungskommissionen usw. ver einbart worden. Die Rede Beneschs wurde mit starkem Beifall ausge nommen. Die Türkei möchte einen nichtständigen Ratssitz. Paris, 5. Sept. Der Korrespondent des „Temps" will aus autoritativer Quelle erfahren haben, daß die tür kische Regierung auf diplomatischem Wege ihren Wunsch, in den Völkerbund einzutreten, zu erkennen gegeben habe. In dem Schreiben, das die Regierung von Angora an die verschiedenen Regierungen gerichtet hat, seien nur geringe

. Bedingungen gestellt worden. Die Türkei, die sich darauf vorbereitet, im Völkerbund nicht nur ihre eigenen Inter- esien, sondern auch diejenigen der Länder des vorderen Orients, wie Persiens und Afghanistans, zu vertreten, ver lange, daß ihr ein nichtständiger Sitz im Völkerbundrat Vorbehalten werde. Schöne Worte hör' ich wohl, doch . . . Gens, 6. Sept. (Schweiz. Dep.°Ag.) Heute um 5 Uhr nachmittags trat die Dölker'bundversammlung wieder zu- samm'en. Nach dem von der Mandatsprüfungskommission vorgelegten

, welche in der Geschichte sortleben wird, präsidieren zu kön nen. Trotz aller Schwierigkeiten, welche der Völkerbund durchwacht, wird er aus dieser Tagung stärker als je her vorgehen. Wir haben die Hoffnung, daß die Wolken, welche in den letzten Monaten den Horizont verdunkelten, sich zerstreuen werden. Die bevorstehende Anwesenheit eines großen Volkes mehr unter uns muß uns mit großem Vertrauen erfüllen. Ein neuer Geist wird unser Haus be treten. Wenn wir ihm morgen den Willkommgruß ent bieten

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 22.11.1920
Umfang: 12
, daß der Völkerbund nickt ein- Ge sellschaft der Negierungen, sondern ein Bund der Völker sein müsse. — Novell (Tagada) erklärte. Langda stehe auf dem Standpunkte, daß die Rohstoff-vertoilung eine interne Frage setz Wie jede einzelne Nation für sich zu entscheiden Jenseits des Ozeans herrsch« über bu »EisdemN europäischen Probleme eine abwerchends vvu ,,,,. mnA Tittoni, der als -Mitglied des Völkerbundes 2»«- ergriff. schloß sich der Forderung Lord Cecils tuS % Möglichster Oeffentlichkeit der Verhandlungen WTÄ

Wirtschaftsverkehr Beschränkungen ausMerlegen. !fo weiter gehen sollte, werde der Wiederaufbau her Wirtschaft unmöglich sein. Redner schloß sich auch dem ffiS des BundespräsrdmteN Mvtta an, daß Amerika bM?! Völkerbund beitveten möge. Nach den letzten ErklSn.n, des künftigen Präsidenten der Vereinigten Staat n?? wahrscheinlich, daß schließlich eine Erundlaae mr «vollständig, wenn sämtliche- Nationen der Welt treten seien. — Es ist ein von 18 Staaten untenL^ Antrag eingegangen, daß auch das Spanische als ctS

, daß er seinen Willen and^u G zwingen könne. Der Völkerbund müsse die.Kontrolle 2 üben können. Die Mitglieder des Völkerbundes müßten« doch hierin mit dem guten Beispiele vorangehen. Ln k Losung der Abrüstungsfrage müsse eine Kommission, bie (ft Männern der Politik, der Wissenschaft und der MW schaft gebildet werden solle, teilnehmen. Redner erinnert? auch an Professor Lammasch, der leider zu früh M ben fei und dessen Wort in einer feiner wunderbaren «M ten, daß es echer gelingen werde, den Krieg zu zivilisicm

als abzuschgsfen, m beherzigen sei. —SBeHingt (Indien) trat für ein schrittweises Vorgehen ein, We aleichzeitig von den Regierrmgen Garantien für die Duck führung der vom Völkerkunde gefaßten Beschlüsse werden sollen. — Der brasilianische Delegierte stellte ei« Antrag auf zwangsweffe Einführung des Monopols k Staaten für die Erzeugung von Waffen und MuMo». Deutschlands Aufnahme im Völkerbund. Paris. 30. November. (Korrbüro.) „Ehicago U bune" meldet aus Genf ein Gerücht, wo mach Viriani ts Bewegung

. Man glaube, daß Frankreich diese Frist auch tui dem Grunde wünsche, well sie die Haltung der RepubWei- die im Marz in Amerika zur Regierung gelangen, abnMv wollen. Die französischen Delegierten machen die Znrii- stellung der Entscheidung über die Aufnahme Deutichlsck? um 6 Monate zur Voraussetzung für die sofortige ZMW Oesterreichs und Bulgariens in den Völkerbund. Deutschland hat die „Anmeldung" verpatzt. Genf, 20. November. (Korrbüro.) Lord RobK Ce eil erklärte einem Vertreter der „Tribüne

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.06.1934
Umfang: 6
, daß der Eintritt Rußlands in den Völkerbund ab gemachte Sache wäre, nachdem die Staaten der Kleinen Entente sich zu einer Anerkennung der Sowjetrepublik bereiterklärt hatten und Frank reich eine inossizielle Einladung an Rußland er lassen hatte. Nur zwei Staaten sehen einem even tuellen Beitritt Rußlands mit Mißtrauen entgegen: Polen und Deutschland. Polen sühlt sich insofern peinlich berührt, als Rußland bei seiner Ausnahme in den Völkerbund einen ständigen Ratsitz zugewie sen bekäme, während Polen

gegenwärtig keinen ständigen Ratsitz besitzt. Deutschland sieht in der Heranziehung Rußlands in den Völkerbund ein neues Manöver Frankreichs zur Einkreisung des Dritten Reichs. Rußland dagegen möchte gerne die durch den Rückzug Deutschlands aus Gens ge schossene Situation ausnutzen und der Welt die Geste machen, nach dem Austritt Japans und Deutschlands nun erst recht an der Genser Frie densinstitution mitzuarbeiten. Vorläufig ist nun der Beitritt Nußlands noch nicht Tatsache geworden, dasür

hat aber der russische Außenminister Litvinow eine entscheidende Rolle in den Beratungen der Abrüstungskonserenz gespielt, Sowjet-Rußland und der Völkerbund Neben der Sensation des sranzösisch-englischen Aufeinanderstoßens haben die Reden Litvinows die größte Beachtung der Weltpresse gesunden. Die Worte des russischen Außenministers, des Vertre ters eines Landes von 170 Millionen Einwohnern, besitzen eine gewisse Macht. Seine Aussühruugen habeu aus vielen Seiten mißsallen, weil es nicht die Worte

Konferenz umzuwandeln, die ohne besondere Zu sammenkünfte und Anlässe über die Erhaltung des europäischen Friedens zu wachen habe. Die Ver wirklichung dieser Anregung würde es ermögli chen, auch die Vereinigten Staaten, Japan, Ruß land und sogar Deutschland zur Mitarbeit heran zuziehen, ohne daß diese Staaten dem Völkerbund beitreten, und eine Lösung der Schwierigkeiten bringen, die durch den Weggang Japans und Deutschlands durch die Zögerung Amerikas und durch die Hindernisse, die einem Beitritt Ruß

sein. Der Eintritt Rußlands in den Völkerbund wür de eine neue Garantie sür den Frieden darstellen und vielleicht sogar Japan und Deutschland zur Rückkehr bewegen. , ' » Virginio Gayda, Direktor des ..Giornale d'Ita lia' behandelte dieser Tage das Thema deS Ein trittes Sowjetrußlauds in den, Völkerbund und kommt zu dem Schlüsse, daß Italien der Zulassung der Sowjetunion zum Völkerbund keinerlei Oppo sition machen werde. Es werde vielmehr seine Zu stimmung dazu geben, wenn die konkrete Frage der Zulassung

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.11.1934
Umfang: 8
vor dem Völkerbund Roma, 24. November Die Stefani-Agentur teilt mit: In den veranlworllichsn Kreisen Italiens /erfolgt man mit großer Aufmerksamkeit die Entwicklung, die die Überreichung des Ankla geaktes des jugoslawischen Außenminsters 2ef kic und der kleinen Entente beim Genfer Völ kerbund und anderswo im Gefolge haben kann. In dielen Kreisen wird das Recht Ungarn ieine sofortige Diskussion beim Völterbundsrat über diese Beschuldigungen zu reklamieren, vollinhaltlich anerkannt und dieser ungarische

Gesichtspunkt wird von den Vertretern Italiens beim Völkerbund selbst in klarer Weise unter stützt werden. Die verantwortlichen Kreise Italiens sind der Ansicht, daß eine Nation eine derartig schwere Anklage, wie die im serbischen Memorandum gegen Ungarn erhobene, nicht ohne weiteres hinnehmen darf. Die verantwortlichen kreise Italiens betrach ten die Situation als delikat, aber glauben nicht, daß sie zu unmittelbaren ernsteren Kom plikationen siihren könne. » Diie Situation ist V.4ikat

. .Doch di>e durch das Schreiben der jugoslawischen Regierung an den Völkerbund und durch die Ankündung der Vor lage sines Memorandums Hervorgerufene Aüf- vegung ist nicht sehr groß. ' Wenn es nicht zu überstürzten Handlungen kommt — sollte dies doc Fall sein, würden die .Verantwortlichen ihre Haut zu Markt« tragen — wird auch dieser Zwischenfall dank der Kaltblütig st Italiens und der mäßigenden. Aktion Frank reichs bald beigelegt werden. Auch die würdevoll« Haltung Ungami das den Beweis erbringt, eine Untersuchung

nicht zu fürchten, sondern sie im Gegenteil anruft, aus daß die politische Verantwortlichkeit um dm Königsmord von Marseille restlos geklärt werde, und in der Zwischenzeit die Anklagen stolz zurück weist. verdient als ein günstiges Element gewertet zu werden. Die Situation hat heute folgendes Aussehen: Der Völkerbund befindet sich im Besitze einer Note, in der einerseits Ungarn direkt beschuldigt wird, die Terror-Tätigkeit der jugoslawischen EMgranten, die zum Attentat von Marseille ge führt hat, begünstigt

war. Der Völkerbund wird das jugoslawische Memo randum und auch die ungarische Erwiderung er halten. ; ' ' ' Was die beiden Dokumente enthalten werden, entzieht sich vorläufig der Kenntnis. , Doch was die Gastfreundschaft den Terrorgruppen gegen über betrifft, so befindet sich Jugoslawien gegen über Ungarn gewiß nicht in einer bevorzugten Lage. Italien hat nichts dagegen einzuwenden, auf daß das schmutzige Problem des terroristischen Emigrantenunwefens endlich einmal aufs Tapet gebracht werde. Es versteht

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 10
Datum: 01.01.1928
Umfang: 10
: Die neue faschistische Arbeitsgesetzgebung. 15. Mai Folge 10: Die Südtiroler Frage gehört vor den Völkerbund. Die faschistische Regierung empfängt keine Abordnungen ohne Begleitung des Präfekten. Lehrer Riedls Heimkehr. Auslandsstimmen über Südtirol. Die Knebelung der Presse im faschistischen Italien. Faschistische Gerechtigkeit. Der Keller von Salurn. Erlebnisse mit und ohne Mussolini. Am Vogelweidhof. 1. Juni Folge 11: Die Südtiroler Frage auf der Berliner Tagung der Völker bundligen. Der neue

deutsch. 10. Oktober Folge 20: Für die Einheit und Freiheit Tirols. Das Heldenmal der 40.000. Also sprach Giarratana. Tirols Allerseeletag. Die Untergrabung der deutsche Kulturn. 1. November Folge 21: Die Südtiroler Frage muß vor dem Völkerbund. Die Frage der Minderheiten in Italien auf der Tagung der Völkerbundligen in Sofia. Italiens Kulturschande. Italienische Pressehetze gegen Südtirol. Südtiro! und die faschistische Politik. Die Jtalianifierung des Schulwesens in Südtir»!. Einsetzung

„Südtirol" in der Schriftenreihe „Das Deutschtum im Auslande.") Ein Abfchiedsbrief Dr.' Reut-Nicolussis an feine Landsleute in Südtirol. Die Südtiroler Frage'im österreichische Parnlamente. In SNufsolinis Land find die Gefängnisse leicht zugänglich. Gesetzesbeilage: Die Staatsbürgerfchaftsfrage in Italien. An wendung des Sprachendekretes. Die unbesiegbaren Tiroler Farben. Die Südtiroler ungebeugt. Eigenartige Anwendung der Sprachenverordnung. ! 15. Dezember Folge 24: Völkerbund und Südtiroler Frage

beschlossen: Herr Bundeskanzler! In der Sitzung des Finanz- und Budget-Aussckus- ses am Z0. November l. I. haben Herr Bundeskanzler die Aufforderung eines Abgeordneten, die Bedrückung der Deutschen Südtirols vor den Völkerbund zu brin gen, abgelehnt, mit der Begründung, daß Italien darin einen unfreundlichen Akt erblicken könnte, und ein sol cher Schritt niemanden nützen würde. Bezüglich ihrer Behauptung, daß die von jenseits des Brenners zu uns gelangenden Nachrichten Der- trieben und entstellt seien

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 6
Datum: 01.03.1928
Umfang: 6
. Es ist überhaupt erstaunlich, daß ein Mann wieder zum Fellhandel zurückgeschickt werden konnte, der als Nr. 57 in der Listender faschistischen Partei steht. ... , befassen haben wie mit dem Zwischenfall von St. Gotthard. Der Völkerbund müsse pon der Lage in Südtirol Kenntnis nehmen. Eine ernste Frage allgemeiner Natur ist aufge rollt, die vom Völkerbund bisher im Schatten gelassen ' .wurde. Es handelt sich darum, Stellung zu nehmen, ob die Minoritätenfrage eine internationale Frage ist.'Ja. oder nein, so fragt

der Völker in Einklang zu bringen. Wieder einmal stteht der Völkerbund vor einer entscheiden den Prüfung, l , . „Homme libre' erklärte, daß man sich in keiner Weise einschüchtern lassen dürfe und der Völkerbund,'wenn er seine Aufgabe richtig erfasse, auch die Frage der deutschen Minderheit in Südckrol auf die Tagesordnung des Völker bundes setzen müsse. . : . Die „Volonte' schreibt ähnlich und sagt: . ' 7 ' „Italien habe im Jahre 1919 formell versprochen, daß: die deutsche Bevölkerung in Südtirol volle

Freiheit beim Gebrauch der deutschen Sprache und bezüglich des deut schen Unterrichtes in den Schulen haben solle. Das faschi stische Regime habe eine planmäßige Entnationalisierung eingeleitet. Wegen der Haltung der faschistischen Behörden in Südtirol habe der Völkerbund die Möglichkeit, zu inter-, venieren. . ' V- 0. Italien. • Der „Sortiere della Sera'-Mailand meldet aus Genf,- daß die Debatte im österreichischen Nationalrate in den Kreisen des Völkerbundes groges Interesse hervorgerujen

. habe, betont aber, daß die zwischen Italien und Oesl,erreich strittige Frage nicht Gegenstand einer juridischen Debatte vor dem Völkerbund werben körme. Oesterreich, habe in Genf Sympathien, da es sich dort stets korrekt benommen, habe, aber diese Sympathien würden leiden, falls Oester reich den Völkerbund in einer Frage befassen sollte, die' völlig außerhalb seiner Kompetenz liege. 7. Schweden. Daß Südtirol zu den ernsten Fragen der europäischest'; Friedenspolitik gehört, davon dürsten wohl die«.meisten

ist und als solche vom Völkerbund zur Behandlung auf-: genommen werden -kann. Der Raum gestattet nicht, eine Darlegung der völkerrechtlichen Gründe, auf die hin ein '' Llppell an den Völkerbund erzwungen werden kann; hier kann nur auf die Bestimmungen der Konstitution des Völker bundes hingewiesen werden sowie auf die Mantelnote . Clemenccaus vom 2. September 1919, in der auf die. Einwendungen der Oesterreicher gegen die Zerstückelung : Tirols geantwortet wird. Sir Willoughby Dickinson' sagt in. seiner Untersuchung

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 16.05.1936
Umfang: 6
und mit allen seinen Kräften ver teidigen wird.' Gegen die Politik Edens London. 15. Mai. Premierminister Baldwin wählte den Jahres kongreß der Konservativen Frauen-Organisation Englands dazu, um ein umfangreiches, aber in sehr allgemeinen Wendungen gehaltenes außen politisches Glaubensbekenntnis abzulegen. Die Versammlung fand in der riesigen Albert Hall statt. Baldwin erklärte, daß wahrscheinlich auf der Herbsttagung des Völkerbundes die Mitglieds staaten etwaige Aenderungen im Völkerbund er- wägen müßten, und, gab

der Hoffnung Ausdruck, daß jede Aenderung, durch die solche Nationen, die heute noch außerhalb des Völkerbundes stehen, zum Eintritt in den Völkerbund bewogen würden, aufrichtig geprüft werde, damit der Völkerbund endlich zu dem gemacht werde, was er von Anbe ginn hätte sein sollen, nämlich ein universaler Völkerbund. Der Ministerpräsident kam dann auf den Sanktionsartikel 16 der Völkerbundssatzung zu sprechen und stellte hiezu fest, daß aus dem Fehlschlag eines ersten Versuches nicht der Schluß gezogen

mit der Durchführung von Sühnemaßnahmen und sagte hiezu u. a.: Die Sühnenmaßnahmen werden wahrscheinlich nicht zum Erfolg führen, solange nicht die in Frage kommenden Länder das Risiko eines Krie ges eingehen wollen. Tatsächlich seien militärische Sühnenmaßnahmen ein wesentlicher Bestandteil der kollektiven Sicherheit und könnten, auf längere Eicht gesehen, nicht vermieden werden. Eine der Fragen, die geprüft werden müßten, sei die Durchführbarkeit automatischer Sanktionen Das bedeute Bekehrungen in den Völkerbund

die Sanktionen gegen Italien aufheben. Sie können keinen Nutzen bringen, werden sie aber fortgesetzt, so können sie zum Kriege führen. Lord Stonehaven führte aus, doiß der Völkerbund Schisf bruch erlitten habe, doch dies dürfe nicht der eng lischen Aktion in die Schuhe geschoben werden, son dern beweise nur die Notwendigkeit einer Völker bundsreform. Sowohl Großbritanien als auch Äbessinien hätten aus ihrer Zugehörigkeit zum Völkerbund nur Schaden schabt. Es wäre für Äbessinien viel besser

gewesen, wenn der Hoare- Laval-Vorschlag durchgedrungen wäre. Allen Rednern erwiderte der Staatssekretär Stanhope. Wenn der Völkerbund, sagte er, in sei ner letzten Sitzung die sofortige Aushebung der Sanktionen beschlossen hätte, so wäre dies eine un gerechtfertigte Uebereilung gewesen. Auch er gab die Nützlichkeit einer Reform des Völkerbundes zu. Cm neuer Riß im Genfer Bau Guatemala verläßt àen VSlkerbunà ' - Gi-N'5 15 Mài. Vie Regierung von OWànala hat dem Sekre tär der Senser tiga mitgeteilt, daß sie de« Völ

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 31.05.1935
Umfang: 6
. Die anderen europäischen Mächte können ihm deswegen keinen Vorwurf machen. Sie haben die Pflicht, sich dessen zu erinnern, was sie selber da und dort vor mehr oder weniger Jahren gemacht haben. Um einen Vorwurf gegen Italien zu erheben, wüßte man wirklich nicht, wer den ersten Stein gegen Italien werfen könnte. Der einzige Unter schied von damals und heute besteht in der Tat sache, daß es heute einen Völkerbund gibt, , dem auch Abessinien angehört. Doch der Völkerbund befindet sich in der absoluten Unfähigkeit

Heim begonnen werden. Als der Völkerbund bei seiner Gründung in Genf das am Quai Wilson gelegene Hotel Natio nal für seine Zwecke ankaufte^ wurde mit der Kantonsregierung die Vereinbarung getroffen, daß im Jahre 1S3S das alte Völkerbundpalais, wenn es der Völkerbund wünschen sollte, vom Knton Genf übernommen werden müßte. Bei die ser Gelegenheit wurde auch gleich die Verkaufs summe ausgemacht und angenommen. Sie beträgt nicht weniger als 4 Millionen Schweizer Franken — zirka 16 Millionen Lire

sind wieder Kaffeehäu ser wurden, so wird aus dem alten Genfer Hotel National nach Uebersiedlung des Völkerbundes wieder ein Hotel. Die voin Kanton Genf zu bezahlende Summe bedeutet für den Völkerbund nur einen kleinen Zu schuß zu den Baukosten sür das neue Palais, die sich bescheiden geschätzt auf 220 Millionen Lire belaufen dürften. Für das elegante Hotel Natio nal auf dem Quai Wilson, das in Friedenszeiten ein beliebter Aufenthaltsort der gekrönten Häup ter Europas und Indiens war, ' wurden bei der Uebernahme

durch den Völkerbund 22 Millionen Lire bezahlt. Die HoteUeitung war überglücklich als der Quartiermacher des neugegründeteu Völ kerparlaments Sir Eric Drummond den unter zeichneten Scheck auf den Tisch legte. Das Haus stand nämlich vor dem wirtschaftlichen Zusammen bruch. Man hatte das Haus von Grund auf neu renoviert und mit prächtigem Mobiliar ausgestat tet. Dabei hat sich die Leitung, wie es bei solchen Anlässen immer wieder vorkommt zu stark enga- National heißt und das Absteigquartier der deut schen

Kubikmeter Beton wurden verwendet und die Sockelplatten sür die histori schen Couloirs und Wandelgänge haben cine Ge samtlänge von 22 Kilometer. Eine einzige Fassade des Hauses mißt 2.5 Kilometer und der soeben vollendete große Konferenzsaal hat einen Luft raum von 23.000 Kubikmeter. Immer wieder er giert. Die Einrichtungen, die vom Völkerbund zählen die Genfer Blätter den Einheimischen und nicht benötigt wurden wie Badewannen, Barses sel, Kartentische wurden an das Hotel Metropol verkauft, das Kit

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Alpenland
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Seite 3 von 12
Datum: 04.03.1921
Umfang: 12
. Wenn des Burdesrat in die Forderung des Turckmiarschss emgewilligr, hätten dann wahrscheinlich Verstärkungen an Menschen und Kriegsmaterial zum Schutze der bedrohten Truppen drin gend uachgeschoben werben müssen. lind der Bundesrat ward m die Zwangslage gekommen, entweder seine weitere Hufe zu versagen mW dadiirch den Völkerbund in eilie grausame Verlegenheit zu bringen oder zum ersten Male die Neutra lität mit der sich das Volk unauflöslich verknüpft fühlt, preiszugeben. Unter solchen Umständen zog

getroffen, um lange vortier die technische Seite der Frage studieren zu können. Der Völkerbund lxibe es sich zur Ans- gäbe gemacht, der aanzen WÄt die Wohltaten des Siechts und des Friedens darziitim. Aber der Völkerbund müsse die Mit arbeit an seinen Zielen von allen seinen iRitglieern forderet. Bourgeois schloß mit der Phrase: „Wie Sie nach Bern kom- n'.en. um über meine Erklärungen zu berichten, dann können Sie sagen: Wir haben »in Paris Minner gesehen, die tief er schüttert waren diirch den Schaden

/ der dem Völkerbunds M gefügt worden ist." ^ Zu den Ausführungen BourK-Vrs oerMrrt daß „L uZ e r n «■ r Tagbla tt"r „Die Haltung unsere Dirndesrates lwgt dunch. cnrs im Rahmen einer idealen Völkerbundspolitik und ist weit ifn geeignet, dem Völkerbund zu nützen und zu^from-- msn> als es die gegenteiiige Stellnnguahnre gewesen wäre, so sehr Herr Bourgeois anderer Ansicht sein mag. Ein Ei»r* lenken der Schwerz halten «n t - r f iu‘ „ö-m ß.ae« jchlojftz^KLVte mailjr

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Alpenland
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Seite 4 von 8
Datum: 11.03.1926
Umfang: 8
, P e r e t als Finanzminister, M a l v y als Innenminister, Painleve als Kriegsmini- ster. Levalle als Iustizminister. Genf, 10. März. Wie jetzt feststeht, scheidet Generalkommistär Dr. Zimmermann im Juni d. I. von seinem Posten. Der Präsident des Völ kerbund-Finanzkomitees D u b o i s soll die weitere Konttolle über Oesterreich führen. Der rotfole Völkerbundrat. Der diesmalige Zusammentritt der Genfer Liga, sonst Völkerbund genannt, ist im Zeichen der Rat losigkeit erfolgt. Briand, der Vertteter Frank reichs, hat, kaum

slowakei, Belgien, China, Portugal und Südsla ben sich schon mit dem Gegenstand beschäftigt, und die Lage Südtirols wurde besonders auf der letz ten Zusammenkunft in Lausanne behandelt. Das find hoffnungsvolle Anzeichen. Glücklicherweise zeigen einige Minderheitsftaaten, Polen (?), Ju goslawien, sogar Rumänien, eine versöhnliche Tendenz gegen ihre Minderheiten. Italien allein steht abseits. Die Welt wird dem peinlichen Schauspiel in Südtirol nicht immer unbeteiligt zu schauen. Und auch der Völkerbund

nicht. Zwar war die sechste Völkerbundstagung eine ttaurige Enttäuschung für die Minderheiten; die Zurück weisung der ungarischen und die Zurückstellung der litauischen Vorschläge wurden hart empfunden; aber es ist zu hoffen, daß sich nach Derrtschlands Eintritt in den Völkerbund vieles ändern wird. — Ob die Staaten „made in Paris" jemals das Vorbild der Schweizer Minderheitspolitik erreichen werden, -bleibt abzuwarten. Dieses Land bewilligte kürzlich 20.000 Franken für die Erhal tung der Sprache

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.03.1926
Umfang: 8
. — Wenn aus der Unterdrückung eines Volkes die Gefahr einer Störung des Friedens entsteht, ist der Appel an den Völkerbund gegeben. — Die Mussolini- Rede fordert nicht nur die Entdeutschung Süjdtirols, sondern ist in der ganzen Welt als eine Kriegsdrohung gegen Deutschland und Oesterreich aufgefaßt worden. Derartige Drohungen sind mit dem Geiste des Völker bundes schlechthin unvereinbar, unvereinbar mit ihm ist der ganze Ton, die Ueberheblichkeit und Maßlosigkeit von Mussolinis Ausführungen, die kein Ausdruck innerer Kraft

zu sein brauchen. — .Wir werden im Völkerbund für die nationalen Minderheiten eintreten. — Unsere Machtlosigkeit ist nicht gleichbedeutend mit dem Verluste unserer Kraft. In diesem Gefühle weise ich die gegen Deutschland! gerichteten Drohungen mit aller Entschiedenheit zu rück." Ungefähr gleichzeitig fand eine Kundgebung des Vll roler Landtages statt, in welcher in einer Erklärung fest gestellt wird: „Eine tiefe Erregung geht durch das ganze Land Tirol. Schon seit geraumer Zell Höpen wir von Wün schen

dann mit, daß auf die Drohung Mnssolini mll einem Einfalle in Oesterreich der Ge sandte beim Quirinal beauftragt wurde, Aufklärungen zu verlangen, in welchen der italienische Ministerprä sident die Erllärnug abgegeben habe, daß er niemals daran gedacht habe, Oesterreich zu beunruhigen. Wr Mögen versichert sein, /,daß kern einziger Kombat tant (!)'jemals den Brenner Werschrellen werde." Ans diesem Grunde habe die Bundesregierung die Frage, !ob sie den Völkerbund gemäß Art. .10 und 11 des Völ kerbundstatuts

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1935
Umfang: 6
, der vom Völkerbund ausgeht und im Sinne des Völkerbundpaktes verwirklicht wer den soll, wird von Aethiopien als eine Geste von Brudervölkern, die einen höheren Grad der Zi vilisation erreicht haben, und aufrichtig wünschen, es auf dem Wege des Fortschrittes zu leiten, an gesehen. Jeder Vorschlag dieser Natur wird will kommen sein und ich bin überzeugt, daß mein Land ihn mit größtem Wohlwollen und größter Dankbarkeit prüfen wird.' Unter diesen Umständen erscheint es für den Völkerbund als Pflicht dèr

ihrer Funktionen, er nannt. Beziehungen mit dem Völkerbund: Der Dele gierte oder die Kommission wird im Bedarfsfalle oder wenigstens einmal jährlich Rapporte abfas sen, die dem Kaiser mitgeteilt und gleichzeitig dem Völkerbund übersandt werden. Die aethiopische Regierung wird dem Völkerbundsrate alle Be merkungen über diesen Rapport mitteilen. Diese Dokumentierung wird vom Völkerbundsrat in der kurzmöglichsten Frist überprüft. Dauer des Planes: Da die Hilfeleistung langfristig sein soll, erscheint

sen.gewahrt werden. spruch stehen und absurd sind, weil der Völkerbund nicht über die mindesten Machtmittel verfügt, um sie durchsetzen, zu können. Der Fünferausschuß tut so als ob er von einem Konflikt zwischen Italien und Abessinien nicht die leiseste Ahnung hätte. Er bemüht sich im Gegen teil ihn aus der Welt zu schassen, indem er ihn Heute neuerdings Ministerrat Roma, 23. Septeinber Wie berichtet, tritt morgen Dienstag vormittags der Ministerrat neuerdings zusammen, um sich mit der politischen Lage

den Anschein, daß der Völkerbund erst jetzt darauf gekommen ist, daß er sich auf Grund dieser abstrakten Begriffe mit Abessinien zu beschäftigen habe. Ein derartiges Vorgehen, schreibt die „Tribu na', das „völkerbündisch' sein möchte, ist einfach lügenhaft, antihistorisch und antivölkerbündisch, weil es einen gefährlichen Präzedenzfall aufstel len würde, wenn sich der Völkerbund das Recht anmaßen würde, sich auf eine solche Weise mit der Situation irgend eines Völkerbundsmitgliedes zu beschäftigen. Anstatt

sanktioniert worden. Von all dem ist in den Vorschlägen des Fun- serausschusses kein Wort zu finden. Sie stellen daher ein Dokument vor, das sozusagen totgebo ren das Licht der Welt erblickt hat. Die bisheri gen Verträge, die zwischen Italien und Abessinien abgeschlossen und durch die ständige feindselige Haltung Abessiniens zunichte gemacht worden sind, existieren aber und der Völkerbund darf sie nicht ignorieren, die sich Aethiopien in seinen Be ziehlingen mit Italien angefangen vom Vertrag von Uccialli

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.09.1934
Umfang: 6
wird einen der Hauptpunkte der bevorstehenden Unterredun gen zwischen Barthou und Mussolini bilden. Zum ersten Male in der Nachkriegszeit scheint die Flot tenfrage zwischen Frankreich und Italien vor der Möglickkeit einer Bereinigung zu stehen. Cs lebe Hitler! Auch die „Sunday Times' bezeichnen die Politik Hitlers als den entscheidenden Faktor für die Wie derannäherung Frankreich und Italien und den Eintritt Rußlands in den Völkerbund. Die Bolköziige Roma. 10. September Am gestrigen Sonnlag wurden mil 77 Dolksziigen

: Die genaue Form der Verständigung kann sich erst aus dem Besuche Barthous in Roma ergeben. Es hat keinen Sinn von einer Umkreisung Deutschlands zu sprechen. Die Ergebnisse der Politik Hitlers, die zwar an ders ausfallen als es in seinen Absichten liegt, scheinen ein Kuriosium der gegenwärtigen Ge schichte zu werden: Hitlers Politik führt zum Ein tritt Rußlands in den Völkerbund und zur Bei legung des chronischen Konfliktes zwischen Frank reich und Italien. Hitler befreit Europa aus seinen Verlegenheiten

verglichen werden kann. Doch, sagte er, lassen sich die meisten Na tionen zu einem Pessimismus verleiten, der durch aus nicht den Tatsachen entspricht. Benesch beschäftigt sich sodann mit den Passiven und Aktiven des Völkerbundes. Passiven: die gegenwärtige Situation der Abrüstungskonferenz, deren Mißerfolg die öfsentliche Meinung dem Gen fer Institut zuschreibt. Werders der Mißerfolg der Londoner Wirtfchastskonfersnz, der Austritt Deutschlands und Japans aus dem Völkerbund, die Fortdauer

des Kriegszustandes zwischen Boli vien und Paraguay, die besorgniserregende Lage im Fernen Osten und die Spannung zwischen Rußland und Japan. Die Niederlagen, die der Völkerbund in sernen Teilen der Welt erlittien hat, wären nach Benesch in Europa nicht möglich ge wesen. Aktiven: Das Interesse, das in der letzten Zeit verschiedene Staaten dem Völkerbund > ent gegen gebracht haben und die innige Zusammen arbeit der Vereinigten Staaten mit dem Genfer Bunde. Schließlich die Anstrengungen einer gro ßen Anzahl

von Ländern, um Sowjetrußland den Eintritt in den Völkerbund zu ermöglichen. Wei ters der Erfolg der Verhandlungen zur Saar- abstimmung, die von unserem italienischen Kol legen so geschickt gesührt worden sind und die ohne Zweifel die Zuspitzung einer gefährlichen Lage ver hindert haben. Ferner einige indirekte Tatsachen, wie die Pakte über die Desinierung des Angreifers, die von den drei Großmächten gemeinsam unter nommenen Schritte sür die Unabhängigkeit Oester reichs und die Anstrengungen zum Abschluß

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Seite 1 von 6
Datum: 01.07.1936
Umfang: 6
der Sachlage. 2. Die italienische Regierung wünscht vor allem n Erinnerung, zu bj-ingen, daß ihre Stellung gegenüber dem Völkerbund ungeachtet der Maß nahmen, die von den Mitgliedstaaten zum ersten Maie «»rhüligt wurden/ stets von der Bereitschaft yarakterisiert war, jede Initiative zu überprüfen und keine Gelegenheit zu Verhandlungen für die ^v,ung der Frage unausgenützt verstreichen zu äffen. Die in diesem Zusammenhang unternommenen Leriuche sind bekannt. Der Laval-Hoare-Plan, der zm 11. Dezember 1935

mit 47 von 52 Stim men ernannt. Er löste Eden am Präsidententisch ab und hielt eine kurze Gelegenheitsansprache. Der Völkerbund — sagte er dabei — befinde sich an einem Wendepunkt seiner Existenz und die Schicksale der großen Völker lägen auf der Waag schale. Hierauf erteilte er dem argentinischen Delegierten Cantillo das Wort, da die Regierung Argentiniens die Einberufung der gegenwärtigen Versammlung verlangt habe. Er ersuchte die Dele gationen, die das Wort ergreifen wollen, sich ein zuschreiben. Präsident

wollen, damit jeder in einer so schicksalsschweren Stunde seine Ansichten kundtun und seine Verantwortung über nehmen könne. Er sprach dann über die Meinung seines Landes bezüglich des Prinzips der territo rialen Unversehrtheit, das stets von allen ameri kanischen Kongressen anerkannt worden war. Auch der Völkerbund müsse dieses Prinzip bekräftigen. Der Tafarismus ist eine Lüge und eine Farce. Die plebiszitgleiche Zustimmung der äthiopischen Völkerschaften ?um rö mischen Gesetz ist eine historische Tatsache, welche die Heimbeförderung unserer

sieg reichen Truppeneinheiten gestattet. Diese Abteilungen ,verden nicht erseht werden. Aus dem »Popolo d'Italia' Dann beschäftigte er sich mit der Beunruhigung, die ihm die Zukunft des Völkerbundes verursacht. Nachdem er die Notwendigkeit unterstrichen hatte, daß der Völkerbund seine Struktur verbessern müsse, besonders in jenen Punkten, in denen die Erfahrung Schwächen aufgedeckt habe, erklärte der argentinische Vertreter, daß, falls die Aktion des Völkerbundes nicht mit den Prinzipien

. Es werden die notwendigen Verfügungen getroffen werden, um die Freiheit des Verkehrs' und des Transits zu garantieren, sowie auch eins gerechte Behandlung des Handels aller Staaten« Es wird für Italien ein Ehrentitel sein, den Völkerbund über die Fortschritte zu informieren/ die beim Werk der zivilen Hebung Äthiopiens er zielt werden, dessen gewaltige Verantwortung Italien auf sich genommen hat. 7. Die italienische Regierung ist tiefinnerlichst überzeugt, daß eine loyale und effektive Zusam menarbeit unter den Staaten

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Seite 1 von 6
Datum: 25.10.1935
Umfang: 6
Venezia und Im Palazzo Chigi stattgefunden haben, welche Unterredungen den Zweck verfolgten, den gegenseitigen Arledenswillen in konkreter Form tundzutun.' Ein Lösungs-Plan Man hofft mit dem Aufschub der Sanktionen und der vorzeitigen Ansehung der englischen Wahlen auf den 14. November zum 15. Hoven»- ber zu gelangen, ohne daß der Völkerbund irgend etwas entscheidendes beschlossen habe. Diese Pause könnte zur Vorbereitung eines LSsungsplanes ausgenützt werden, der von der römischen Regie rung

mit Wohlwollen aufgenommen würde. Auf Grund dieses Planes sollte die Unabhängigkeit des ethnischen Kernlandes von Aethiopien respek tiert werden. Die Provinzen an der Peripherie, llgre, vgaden und harrar sollten Italien als Kolonien oder Mandate der Kategorie E. was praktisch auf dasselbe hinausläuft, zugewiesen werden. Bezüglich des Zuganges ans Meer für Aethio pien soll Italien auf einen Punkt seiner Kolonien bestehen, z. B. Assab. Dieser Plan würde dem Völkerbund zur Genehmigung vorgelegt

hat eine Abschrift des Rapportes des Koordinierungsausschusses des Völkerbundes mit dem gegen Italien beschlossenen Sanktionsplan erhalten. Dem Rapport liegt ein Schreiben bei, in dem die deutsche Reichsregierung um ihre Stallung- nahme gebeten wird. u. S. A. und die Sanktionen Newyork, 24. Oktober Der „New Uork Daily News' schreibt: Da wir nicht dem Völkerbund angehören, sind wir nicht verpflichtet uns den vom Völkerbund gegen Italien beschlossenen Maßnahmen anzuschließen. Es ist vielmehr eher vom Völkerbund

Gueta Hoelye als Nachfolger Tecle Ha wariates, der nach Abessinien zurückgekehrt ist. um als General ein Truppenkommando zu über nehmen. eingetroffen ist. Vom Korrespondenten der Havas befragt, er klärte er, daß er keinen besonderen Auftrag we der für Paris noch für den Völkerbund habe. Er fügte hinzu, daß er mit Bedauern die Nachricht von der Unterwerfung des Ras Gugsa vernom men habe, der ihm zufolge keine Nachahmer fin den wird, und er schloß seine Ausführungen mit der Behauptung, daß Abessinien

zum Kampfe bis aufs äußerste entschlossen sei. „Sanktionen' durch den Aether Paris, 24. Oktober. Das in Paris erscheinende Organ der in Frank reich lebenden Antifascisten, das den Namen „Ge rechtigkeit lind Freiheit' trügt, setzt sich in seiner neuesten Ausgabe für eine neue Form von Sank tionen ein, die gegen Italien angewandt werden soll. Das Blatt empfiehlt, der Völkerbund solle auf Wellenlänge», auf die italienische Hörer ihre Radioapparate einzustellen gewohnt seien, eigene Sendungen

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Seite 1 von 8
Datum: 23.01.1938
Umfang: 8
gefallen: mehrere Sow jetrussen wurden verwundet. Schweizerische Stimmen für den Austritt aus dem Völkerbund. Genf, 22. Jänner. In den Schweizer Zeitungen werden die lebhaften Erörterungen über dje Frage der schweizerischen Neutralität hinsichtlich des Völkerbundes fortgesetzt. „Action National' tritt heute abend nachdrücklich dafür ein, daß die Schweiz den Völkerbund verlassen müsse. So lange es noch Zeit sei, müsse die Schweiz alles daransetzen, um von den Schrecken des Krieges verschont zu bleiben

. „Unsere unmittelbarste und dringendste Pflicht ist es, den Völkerbund sofort zu verlassen. Wenn wir in der Liga ver bleiben, stellen wir uns auf die Seite einer der Parteien, machen uns mehr oder weniger zu Komplizen aller Volks- frontmanöver und fetzen uns der Feind seligkeit seitens der gegnerischen Koali tion aus.' Das Blatt spricht dann von Strömun gen, die auf Motta einen Druck auszu üben suchen, damit er gewissen Einflüs sen nachgebe, vor alleni aus wirtschaft lichen Gründen, da ja bekanntlich

Eng land bedeutende Aufträge in der Schweiz gemacht habe und jetzt zurückziehen könne, falls die politische Haltung der Schweiz seinen Interessen nicht mehr entspräche. „Alle Bedenken und Vorsichtsmaßnahmen — schließt das Blatt — würden aber nicht verhindern können, daß unsere Neutralität vom Völkerbund nicht mehr respektiert wird. Wir werden es nicht zulassen, daß der Völkerbund die Schweiz ermordet.' Rote Autokolonne unter M.G.-Feuer cker nationalen Flieger — 3000 Tote Sarago s s a, 22. Jänner

im Jahre 1936 zurück. Der ungarische Standpunkt Hinsichtlich Kes Völkerbundes sei stets der gewesen, daß Me Reform der Genfer Einrichtung notwendig sei; mit dieser Kritik am Völkerbund stehe Ungarn nicht allein da. Der Außenminister erklärte bann die Anerkennung der Franco-Regie, ?UNg mit bèx Begründung, baß Franco seine Macht schon über rund zwei Drittel der spani schen Bevölkerung ausübe, baß die Mehr heit Her Ungarn mit Franco sympathi siere und daß bereits im Vergangenen September eine Anerkennung

die kollektive Sicherheit und die Beziehungen Frank reichs zu seinen Freunden, und um den Völkerbund gegen die Hffeysive seiner Feinde und.dos Land gegen das Ein dringen des Fascismus schützen zu kön nen. Sowjetrußland hat Hunger. Es Hatte ihn gleich im Oktober 1918 und es Hat ihn noch mehr 1938. Zwanzig Jahre kommunistischer Regierung haben nur eine vollkommene Zerstörung des unge heuren russischen Nationalreichtums zur Folge und sie brachten dafür dem Volk Elend und Hungersnot. Die bolschewi stische

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Seite 1 von 6
Datum: 08.09.1926
Umfang: 6
Der neug«wäblt« Prtisid«nt der völt«rbund»- virsammluna» Rintschitsch, diilt in d«r h«utig«n Rachmittag»sitzung d«s völt«rbund«» «in« An« sprach«, in d«r «rDr di« durch s«in« Wahl d«m Land« «rwi«s«n« Ehr« d«r v«r!ammlung dankt«. Er s«i stolz, di«s« 7. Tagung d«» völt«rbund«» l«it«n zu tönn«n, d«nn si« würd« in d«r G«- schicht« d«» Völkerbund«» «inen bedeutungs vollen Wendepunkt darstellen. Trotz aller Schwierigkeiten, die der Völkerbund durchleben werde, werb« «r mit n«u«n Krtift«n au» dieser Tagung

hervorgeben. Die künftige Teilnahm« «in«r groß«n Ration an den Arbeiten d«» Völ- k«rbund«s bedeute «in« Stärkung d«» Ver« trauen» zum Völkerbund. Er wllnsch« dem neuen Gast de» Völkerbundes alle» Gute und s«i llb«rz«ugt, daß diejenigen Staaten, die auf dieser Tagung nicht anwesend seien, bald wieder zum Völkerbund zurlickkeyren würden. Rintschitsch verlas sodann den bekannten Be« schluß der Studi«nkommission ttb«r dt« Erw«ite« rung de» Rates. Er erklärte, daß dies« Frag«, sowi« das b«r«its

aus d«r Tagesordnung ste hend« G«such Deutschland» um den Eintritt in den Völkerbund «rst b«handelt werd«n könnt«, w«Nn da« Büro der Vollv«rsammlung ge« vriandi optimistische Ansichten Uber die zukünftigen dentsch'frauzvstsch. veziehnngen m. Mailand, 7. — Au» Berlin wird berichtet, daß der Korrespondent de» „Berlin«? Tagblat- t«s' «in b«d«utsam«» Snt«?vt«w mit d«m s?an« zvsisch«n Außenminister? B?iand gehabt habe, in dessen ve?lauf sich dies«? seh? optimistisch übe? die zukünftige Entwicklung de? deutsch-f?anzösi

- schen Beziehungen ausdrückte. Briand bestand vor allem auf der Tatsache, daß er es gewesen war, der die Entsendung des Juristen yrom'àgeot nach Berlin veranlaßt habe. Dieser Umstand beweise, wie sehr ihm daran gelegen sei, daß Deutschland» Ausnahme in den Völkerbund glatt vor sich gehe. Er per sönlich sei der Ansicht, daß nach dem gegenwär tigen Stand der Dinge die Versammlung ohne weiteres über die Zulassung Deutschlands ent scheiden, dieses in den Völkerbund eintreten und an allen künftigen

ließen. Nie, meint Briand, seien die Voraussetzun gen sür eine solche Politik günstiger gewesen, als gerade in diesem Moment. Ueber alle Schwierigkeiten hinweg könne man leicht zu einer Verständigung gelangen, wenn die Mi nister der beiden Bölker sich direkt und regel mäßig im Völkerbund träfen, wo st« Gelegen heit hätten, sich üb«r alle Fragen auszusprechen und direkt zu verhandeln. Vie heutige Vollsitzung de« ASlkerdunde» /st. Genf. 7. — Tn d«r heutigen Sitzung de» Volkerbundes wurde di« Wahl

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 10.10.1935
Umfang: 6
, dem Völkerbund eine neue Probe ihrer Loyalität Und ihrèr aufrichtigen und friedlichen Gefühle und ihres versöhnlichen Geistes zu geben. Zu dieser Ermächtigung, die ohne Zweifel in der Geschichte der Völker einzig dasteht, war eine Bedingung auf gestellt worden, nämlich, daß der italienische Ge sandte die ihm gewährte edelmütige Gastfreund schaft nicht dazu mißbrauche, um mit dem ihm ge hörenden Sender der abessinischen Regierung in nerpolitische Schwierigkeiten zu bereiten. Die abessinische Regierung mußte

Gebiet zu verlassen. Die abessinische Regierung hat alles Nötig« veranlaßt, damit die Abreise mit der bei zivilisierten Staaten üblichen Höflichkeit statt finde. Sie wird weiter alles Erforderliche vor kehren, damit der italienische Gesandte und sein Personal während der ganzen Reise durch das abessinische Gebiet unter dem Schutz der Behörden stehen.' Der italienische Unlerstaatssekrelär S. E. Su- vich hat in einem Telegramm an den Völkerbund energisch gegen die Motivierung der Ausweisung

Pflichten. Oe sterreich vertraut, daß der Völkerbund, wenn er sich auch auf den Weg der Sanktionen begeben hat, nicht seine hauptsächlichste Mission vergessen wird: den Frieden. Oesterreich ist durch den italienischen Protest lebhaft impressioniert und vertraut, daß der Völ kerbund alle Mittel erschöpfen wird, bevor er die sen Weg beschreitet, der mit schweren Unbekann ten wirtschaftlicher Natur besät ist. Ihre Loyalität dem Völkerbund gegenüber gebietet meiner Re gierung schon jetzt die Aufmerksamkeit

in ihrer am 30. April 1922 an den Völkerbund gerichteten Note bezüglich der Durchführung von Sanktionen geltend gemacht hat. Die Regierung sieht den guten Grund ihres Standpunktes in der Tätsache bestätigt, daß diese grundsätzliche Idee in die Beilage F der Locarno-Abkommen ausge nommen und vom Völkerbund selber anerkannt worden ist. Ich behalte mir übrigens vor im Laufe der Entschließungen des vorgesehenen Aus schusses genauere Erklärungen abzugeben. Mit Rücksicht auf diese Betrachtungen sieht

ich auf das Diskussionsargument einge> he, möchte ich kurz die Prinzipfrage der Sanktio nen, wie sie sich die ungarische Regierung stellt, behandeln. Der Völkerbund und sein Pakt sind ge schaffen worden und existieren für einen bestimm ten Zweck: für die Erhaltung des Friedens. Den Frieden erhalten, heißt für die Beseitigung aller Ursachen arbeiten, die einen Krieg hervorrufen können. Es ist klar, daß das Leben der Völker nicht in einem statischen und versteinerten Rah men vor sich geht, sondern die Regeln der Natur verfolgt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.02.1926
Umfang: 4
oder min der ein Organismus. Der ganze Organismus litt, als man versuchte, eines seiner Organe zu verkümmern. Der Geist der Einkreisung?« Politik begann abzubröckeln, Vorurteile, durch die Kriegspropaganda der Entente in die Herzen de» Auslandes geträufelt, began nen zu verblassen, das Weltbild wandelte sich allmählig und es kam schließlich so weit, daß die Schöpfer der Einkreisungspolitit dies« aufgaben und Deutschland geradezu drängten, aus seiner Isolierung heraus in den Völkerbund einzutreten

Umstellung entfernt sind, be weisen dre Vorgänge nun beim Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Abermals erhebt der Geist der Einkreisung sein Gor- aonenihmwt und verscheucht die guten Gei ner von Locarno, so sie überhaupt je vor handen waren. Man übersieht, daß Locarno- Politik und Mnkreijiungspolitik sich scheiden mühten wie Feuer und Waffer. Weder ist Frankreich der Ungeist Europas uM wieder scheint EWand Frankreich die Mauer zu machen. Frankreich nun möchte die Ein kreisung selbst in die heiligen

Hallen des Bölkermaidi«» verpflanzen, iwer deren Pfor ten doch dt« Worte stehen sollten: „In die sen heiligen Hallen kennt man die Rache nicht. Deutschland soll im Völkerbund einen ständigen Ratsfitz bekommen. Eine ekyige Stimme in dem Ehor wenn schon nicht des Hasses, so doch der Abneigung! Was vermöchte diese eine Stimme in einem Völkerbund, der im vorhinein zu einem In strument der Ententepolittk gemacht wurde, indem tn schwerster Versündigung gegen jede demokratische Auffassung sich die Mier ten

und assoziierten Mächte selbst zum Rat des Völkerbundes ernannt haben, während der Bundesversammlung nur das beschei dene Recht der Beiziehung der Vertreter von vier weiteren Staaten und einer all> fälligen, zahlenmäßig nicht begrenzten Ver> mehrung der Ratssitze eingeräumt wurde. Frankreichs Politik geht nun dahin, zwar Deutschland in den Völkerbund uiÄ» auch in den Völterbundsrat aufzunehmen, es aber dort wie einen Fremdkörper zu betrachten, der nun von Eiterbatterien eingeschlossen wird. Nur vergißt

Frankreich dabei, daß durch eine solche Eiterung der Völkerbund selbst erkrankt. Deutschlands Position soll sofort dadurch geschwächt wevden, daß man gleichzeitig auch Polen, Spanten und Bra silien mit ständigen Ratssiken bedenkt, wo- ourch Frankreich hofft, drei Garnituren gegen Deutschland stellen zu können: erstens seine Vasallen Belgien, Polen und Tschecho slowakei: zweitens unter seinem geistigen Einfluß stehende Staaten, wie Spanien und Brasilien, wobei es allerdings noch fraglich

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