und nahm dann bei König Victor Emanuel das Frühstück ein. Das Volk rief: „Es lebe Deutschland!' Der König reiste bald nach Waldersee nach Neapeldort sollen, wie die „Voce' vom 26. August aus Neapel berichtet, in einer Gasse Frauen und Kinder gerufen haben: „Majestät, gib uns Brot, mache, dass das Mehl billiger wird!' Der König Humbert hatte sein Leben für 38 Millionen (deutsche Zeitungen berichten 60 Millionen. Die Red.) bei in- und ausländischen Anstalten versichert. Bis auf zehn Millionen ist schon
für den König gelesen und den Cardinal Rampolla beauftragt, die Königin zu condolieren. Dann habe der Papst das von der Königin verfasste Gebet approbiert u. s. w. Manche Leute glauben auch, der Vatican habe seine Principien aufgegeben, weil er es zuließ, dass der König so feierlich begraben wurde. Diese Nachrichten giengen auch in die katholischen Zeitungen des Auslandes über. Aus das hin folgten von Rom aus an die bedeutendsten Blätter von Deutschland und Oesterreich Berichtigungen. Später
Reichsrathsabgeordnete Schramm el. Er begann mit dem Ausspruche, dass die politische Lage in Oesterreich eine gerade zu verzweifelte sei. Dann schimpfte er auf die erbärmliche Schwäche der Körber'schen Regierung, welche mit den Jnngczechen nicht fertig werden könne. Letztere nannte er Volksver räther, weil sie nur ihre Sonderinteressen verfolgten, anstatt sich um das Wohl und Wehe ihrer Wähler zu bekümmern. Weiters machte sich Redner über die Heilo- brüder lustig, die mit Deutschland kokettierten, von denen aber Deutschland
nichts wissen wolle, denn so dumme Leute, wie die österreichischen Wodansgigerln gäbe es in Deutschland schon mehr als genug. Als Universalmedicamente sür den kranken öster reichischen Staatsbürger empfahl Herr Schramme! das allgemeine, gleiche und directe Wahlrecht und die pro gressive Personaleinkommensteuer. Nachdem Herr Schrammel unter großem Beifall geendigt, erhob sich ein zweiter Redner, der heftig gegen die Bozner Presse zu Felde zog, weil dieselbe sich durchwegs dahin aus gesprochen hatte, dass