501 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/24_10_1935/AZ_1935_10_24_3_object_1863473.png
Seite 3 von 6
Datum: 24.10.1935
Umfang: 6
auf wirkliche Personen — ein meckernder Idiotenkönig und fein Polizeichef mit aufgezwirbeltem Schnurrbart während menschliches Antlitz nur die Arbeiter tra gen. wie der SSngerknabeufilm entstand Die Wiener Sängerknaben, die in den letzten Jahren weit über die Grenzen Europas hinaus als musikalische Wiener Spezialität Weltberühmt- heit erlangt haben, haben sich nun auch dem Ton film zugewendet. Hermann Heinz Ortner schuf eine im Milieu der Wiener Sängerknaben verwurzelte Spielhandlung. in deren Mittelpunkt

das wech- elnde Lebensschicksal eines armen Waisenjungen teht, der schließlich nach mancherlei harten Prü fungen des Lebens bei den Wiener Sängerknaben ein neues Heim findet. Drei spielbegabte Sängerknaben und hervor« ragende Schauspieler verkörpern die Hauptrollen. Einen Großteil des musikalischen Parts bestreitet der Chor der Sängerknaben. Die einschmeichelnde Musik stammt, soweit nicht bekannte Werke der klassischen Wiener Meister herangezogen wurden, von Otto Reinhoser. So ist mit dem Großfilm

„Singende Jugend für die kommende Herbstsaison eine ganz große Filmpremiere zu erwarten, die den großen Lor beeren der Sängerknaben in der ganzen Welt einen neuen Zweig einflechten wird: Wie es nun zum Wiener Sängerknaben-Großfilm „Singende Jugend' kam und warum die Wiener Sänger knaben erst verhältnismäßig spät sich den Filmèn zugewendet haben, darüber berichtet der Produ zent des ersten Wiener Sängerknaben-Tonfilmes „Singende Jugend', Cornelius Adrian Bruyn, Meteor-Film, Wien-Amsterdam, wie folgt

: . „Man hat es mir eigentlich oft schon nahe ge legt, die musikalischen Leistungen der Wiener Sängerknaben filmisch zu verwerten. Aber e4 wäre doch nur ein musikalischer Sketch geworden und sonst nichts. Ich wollte aber immer, daß der erste Tonfilm der Wiener Sängerknaben ein großes abendfüllendes Werk werden sollte. Erst als von dem Dichter Hermann Heinz Ortner die Anregung zu einem Film kam, der ein Menschen-, ein Kin derschicksal in den Rahmen des Wiener Sänger- knaben-Konviktes stellte, wußte ich, daß dies das richtige

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/22_05_1937/AZ_1937_05_22_2_object_2637441.png
Seite 2 von 6
Datum: 22.05.1937
Umfang: 6
ist in Ordnung', protestierte die Schauspielerin, „wollen Sie ihn sehen!' Anstatt des Passes nahm sie jedoch einen kleinen Revol ver mit Perlmuttergriff aus ihrer Handtasche und ehe sie der Agent daran hindern konnte, ver setzte sie sich einen tödlichen Schuß in die rechte Schläfe. , Es soll strenger Befehl erlassen worden fein, Iagoda das tragische Ende seiner getreuen Mit arbeiterin und Freundin nicht wissen zu lassen. Die wiener «efellsàft der «erzle jubiliert. — Eia Italien« erper Präsident d« illustre

« Gel« kenforum. — Die Großtaten der Wiener med Nischen Schule. Wien, Mitte Mai. In diesen Tagen begeht die Wiener Gesellschaft der Ärzte in feierlicher Weise ihren hundertsten Geburtstag. Uber IlZvv Ärzte sind aus dem ge« samtem Auslände in Wien eingetroffen, um an den Vorträgen und Demonstrationen, die im Rahmen der ärztlichen Festwochen von interna tionalen Größen der Medizin abgehalten werden, teilzunehmen. Daraus läßt sich schon erkennen, daß es sich um eine wissenschaftliche Körperschaf

» von besonderem Ansehen handeln muß. Dies ist auch der Fall. Die Wiener Gesellschaft der Aerzte ist nicht nur das vornehmste Forum der österreichischen medizinischen Wissenschaft, son dern darüber hinaus eine der berühmtesten wis senschaftlichen Gesellschaften der Welt. Was die Leistungen ihrer Mitglieder für den Fortschritt der gesamten Heilkunde bedeuten, ersieht man am deutlichsten aus den 'Worten des berühmten deut schen Klinikers Schönlein, der einmal sagte: „Die Geschichte der Gesellschaft der Ärzte

in Wien ist innig verknüpft mit der Geschichte der Medizin überhaupt.* Damit hat Schönlein nicht zu viel gesagt. Seit dem ersten Tag ihres Bestandes ist die Gesellschaft ein Ort freieften Meinungsaustausches, eine For- ' deren Leistungen und Erkennt nahmen im Interesse der Voltsgesundheit. Diese wenigen Angaben geben vielleicht ein beiläufige» Bild von der Größe der Leistungen, die von den Mitgliedern der Gesellschaft der Ärzte in Wien vollbracht wurden. Viel« JahHehnte hindurch war die Wiener

. In der Folgezeit fanden mehrere Sitzungen statt, in denen die einzelnen Punkte der Satzungen ausgearbeitet und die ersten 30 Mit glieder. gewählt wurden. Am 22. Dezember 1837 wurde die. Gesellschaft gegründet und zu ihrem Präsidenten der damalige Direktor des Wiener allgemeinen Krankenhauses Dr. Giovanni Malfatti, Nobile di Montereggio zum Präsidenten gewählt. Als Vizepräsiden fungierte Wirrer von Rettenbach. Bis zum heu tigen Tag sind die alten Hauptstatuten in Kraf geblieben. Sie sagen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1927/15_03_1927/AZ_1927_03_15_2_object_2648078.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.03.1927
Umfang: 8
Seite 2. ..Alpenzelkung' Dienstag, den 13. Marz 1S27. Wiener Grìes . Die kommende Wahlschlachk — Gleichheit der Wähler Aciihling und Zleues vom Thealer Aon unserem —H.-Mitarbeiter. Wien, 13. März. Nur sechs Wochen trennen uns von der Wahlschlacht und man sieht heute fast gar keine Vorbereitungen. Mit Ausnahme der Sozialde mokraten. die grcme rote Plakate und Licht reklame zu Hilfe nehmen. ist nichts los; man schweigt und spart die Gelder der Mahlsands, àm bürgerlichen Lager

und Mordio über die angeblichen -Klerikalisieruugspläne der Negierung im Falle eines Wahlsieges und prägen das neue Schlag wort von der „Monarchie des Wiener Kardi nals Piffl'^ Die Bevölkerung, die zwischen den Kämpfen der beiden Parteien entscheiden soll, verhält sich gleichgültig, der Rausch der Auf lösung des Parlaments ist wie jeder Rausch vorübergegangen, man arbeitet wie gewöhnlich, das ist nicht viel — und wartet auf die Steuer ermäßigungen, die diesmal auch natürlich ge kommen sind. Stadtrat

Breitner schüttet das Füllhorn seiner Gaben über die ob dieser Mild tätigkeit verdutzten Wiener, bald werden die Buschenschenken von der Lustbarkeitssteuer be freit, bald wird der Strom für die Kcisfehäuser verbilligt,- kurz, wie hier bereits vorausgesagt, ein Himmel voller Geigen hängt über den nachdem sie sie vor einigen Jahren verrissen haben. In der Volksoper gastiert die berühmte Tänzerin Anna Pawlowa,, die Schöpferin des modernen Balletts,, die Verbreiterin der russi schen Tanzkunst in Europa

und Amerika, ^ie Namen der Wiener Revuen -merde» von Mal zu Mal aufdringlicher und gsschnmÄsloser;, das neueste, Jargonerzeugnis,heißt: c.Mupp.erl, komm' mit' und ist. auch.dementsprechend. Das ganze nennt sich Kunst und hat mit ihr,,so,.viel Verwandtschaft, wieviel Mandolinensplel, mit einem Ochsen. Die Offenbach-Renaissance schreitet fort: Nach dem großen Erfolg ' des wiedererstandenen „Orpheus in der Unterwelt' bereitet man in zwei Wiener Theatern weitere klassische Operetten dieses Komponisten

vor. Die neue Wiener Operette „Glück in der Liebe', er innert in der Musik so an die Vorgänger, daß Besucher dieser Operette bereits den Schlager der kommenden pfeifen können. In den Jarno- Bühnen wird »Ein süßes Geheimnis' und Die neuen Grenzen zwischen Oester- reichund Ungarn . h. Wien, 1^. .^- Die Festsetzung der neuen Grenzen zwischen Oesterreich und Ungarn Erfor derte seinerzeit' die Regelung einer. Reihe von rechtlichen Fragen lokaler Natur. Diese Rege lung erfolgte in Form von Protokollen

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/21_12_1937/AZ_1937_12_21_3_object_1870175.png
Seite 3 von 6
Datum: 21.12.1937
Umfang: 6
hat in den Kellerräumen einer Arbeiterausspeifung ein Wak- sen- und Munitionslager entdeckt, das einer Kvm- munistengruvpe gehörte. Der Leiter der Ausspei sung und vier Kommunisten wurden verhaftet. O Wiener Wasser als Ausfuhrartikel Wenn die Verbandlungen des Wiener Techni kers Marso erfolgreich sind, wird das Wiener Hochquellentrinkwasser bald ein guter Ausfuhr artikel werden. Marso will das gewöhnliche Wie ner Trinkwasser in alle Welt schicken und es ge wissermaßen zu einer flüssigen Wiener Delikatesse

machen. Der Plan wurde durch die Erfindung eines besonderen Behälters ermöglicht, in dem das Wasser weite Strecken befördert werden kann, oh ne daß es von seiner Güte verliert. Das Schal werden des Wassers wird durch sogenannte Koh lensäureschnee-Zugaben verhindert. Dadurch wird es'auch möglich, das Wasser in heiße Gegenden zu schicken. Die Temperatur wird niemals über 7 Grade steigen. Man will das Wiener-Wasser zuerst in solche Gegenden spedieren, nach welcken viele Europäer auswandern und in denen der Vorrat

an gutem Trinkwasser gering ist. Wenn diese Pläne wirklich zur Ausführung kommen, dann wird das Wiener Wasser bald ein gesuchter Artikel auf dem Weltmarkt werden. Besondere Einführung braucht es keine, denn wer Wiener Wasser einmal getrunken hat, vergißt seine Vor züge nie. (R. P.) Wsgen «»ne» sii»»»,«», Uni-skannß«»» Todesduell auf dem Meeresgrund Die Tragödie zweier Schwammfischer. — Ein ver hängnisvolles Lächeln. — Dem galt es? — Se kundanlen im Taucherhelm. Zerbrochene Zreundschast

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1931/01_11_1931/AZ_1931_11_01_5_object_1855558.png
Seite 5 von 16
Datum: 01.11.1931
Umfang: 16
Sonntag, oen l. November Mi Lette K ^remcienverkekrz Ztsisstik ài 30. Oktober äavesencke fremde...... Aakünkto ^dreison (iessmtialil 6er àkllnkte seit l. I. (Zesamt2gìil clcr àkentìmttstage . 3-S44 . 183 . 253 . 92.059 1.072.557 Gottesdienst für die Kriegsinvaliden Auf Anregung des Garnisonskommandos ^ ^ ... ^ 10.30 ì»^ dem Militar. staedtens Opertte „Das^Schwalbennest'. Stadttheater Merano Wiener Operette Heute gelangt der Saisonschlager „Im weißen Rößl' zur Wiederholung. Morgen, Montag

, bleibt das Theater ge schlossen. Dienstag, den 3. Nov.: Erstes Gastspiel des gefeierten Wiener Komikers Ernst Tautenhayn (vom Theater an der Wien) in seiner Glaiiz- rolle als Fiaker Ferdinand Brandl in Granich friedhof ein Gottesdienst für die im Kriege Gefallenen abgehalten. Die Feier wird eine besondere Bedeutung annehmen, da auf den Trübem von zwei Söhnen der Stadt, die auf dem SMachtfelde gefallen find, Krame nieder gelegt werden. Die Kränze werden auf den Trabern des jungen Maresciallo

terliebe' mit Hemm Porten. Endlich wieder einmal nach Jahren Mittwoch, den 4. Nov.: Großer lustiger Abend: „Wein, Weib und' Gesang', ein lusti ges Allerlei in 10 Bildern mit Emil Feldmar als Gast. Gastspiel Ernst Taukenhann Endlich nieder einmal nach Jahren ein Der populäre Wiener Komiker Ernst Tauten- Henny Portenfilm und zwar ein ganz großer! Hayn wurde von der Direktion der Wiener „Mutterliebe'. Es ist der berühmte Film, Operette für ein kurzes Gastspiel in Merano der im vorigen Jahre auf Wunsch

der Künst- gewonnen. Der Inbegriff „Wiener Operette' lerin zu Weihnachten das Grauen vieler den!« ist eng mit dem Namen Tautenhain verbnn- scher Zuchthäuser, in welchen er den Sträflin- den. Zahlreiche Erfolge verdankt das Theater vorgeführt wnrde, auf Stunden vergoldete, an d. Wien dem Wiener Liebling Tautenhayn. Was geschah? Alten Verbreckiern rannen Cr wählte für sein Meraner Gastspiel als erste Tränen der Ergriffenheit über grane Bartstop» Rolle den Fiaker Brandl in Granichstaedtens pein, die Augen

Schranken, eine nehmen Aufenthalt. Eine Sehenswürdigkeit ^nd vom berühmten Wiener Komponisten R. wahre Mater Dolorosa. — Menschliche Nichter bildet die mit den schönen Originalen des «5°^ außergewöhnlich feinsinnig komponiert verstehen ihre Seele und geben ihr die Frei- Arbeiksunfall Beim Durchschneiden von Holzbrettern kimMMrei unc! ^näenken (I-Iglskettl, àliììnger eto) in gliMer àisvvalil und billigsten preisen bei kà kiegì ' ìlkrmacker > Uersao öerMuben là 2 Malers Riß ausgestattete Trinkstube

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1933/19_04_1933/AZ_1933_04_19_2_object_1828463.png
Seite 2 von 8
Datum: 19.04.1933
Umfang: 8
sich heraus, das? der vermeintliche Chauffeur eine elegante Dame mar. die zur Ausweisleistung einen auf den Namen Jllona B... lautenden Diploma tenpaß der Pariser österreichischen Gesandtschaft, vorzeigte. In ihrer.Begleitung befand sich der Chef eines bekannten Wiener Detektivbüros. Die Sache mire damit abgeschlossen gewesen, wenn der Polizist nicht plötzlich die „Fleißauf-- gäbe' auf sich genommen hätte, die Frage zu klären, was wohl Frau Ilona und ihr Privat detektiv in io später Stunde in Steyr

besorgen gleichzeitig die Information der Tschechen, der zweiten und dritten Internationale. Ein Teil versorgt wiederum die Wiener und französische marxi stische Presse. Andere wieder sitzen in den Prager Redaktionen. Sie alle drei zusammen besorgen den Verkehr zwischen Prag. Paris und der Zentralleitung der zweiten Inter- nationale. Ja einige haben ^ es sogar etwas „weiter' gebracht, sie sitzen im offiziellen tsche chischen Nachrichtendienst. Der tschechische Nachrichtendienst unterhält in Preßburg

eine große Filiale, von ivo die über Oesterreich eingeholten Nachrichteil nach Prag weiterqeleitet werden. Ihr .Leiter ist kein Tscheche, sondern ebenfalls ein ungarischer Emi- grant namens Persian. Bon ihm erzählt man, daß er besonders enge Beziehungen zum Pa riser „Populaire' unterhält. Die jüngsten Ent- politische Nachrichtendienst. Hier gibt es einen „Beneschdienst', der seine Zentrale in Wien in der Canisiusgasse hat, nämlich'in der Redaktion des Wiener „Tag', de? „Stunde' und der an deren Blätter

' ungarischer Emigranten und ihrer nicht weniger ungefähr lich aussehenden sozialistischen Freunde. Sie haben sich mit einem Worte . der Wiener Ge mütlichkeit angepaßt; es fragt sich nur: wie lange wird es noch dauern, bis die zuständigen Behörden die Gefährlichkeit, dieser Gemütlichkeit voll und ganz erkennen und die „harmlosen' Emigranten im Interesse des europäischen Frie dens unschädlich machen. R. Peter ca. Deutschland M den Mden. aber auch Gerechtigkeit! ! ! Presse, die kurz aber richti.q

mit dem Sammel namen «Wiener Tschechenpresse' bezeichnet wird Ausfallend an seinem Besuch war. daß auch er das Bedürfnis hatte, mit niemand an derem als den sozialdemokratischen Betriebs räten der Hirtenberger Waffenfabriken eine mehrstündige Unterhaltung zu pflegen. Das Fazit dieser nächtlichen Geheimkonferenzen in Steyr und Hirtenberg war die Geburt eines Gerüchtes über die „Hirtenberger Wafsenschie- bungen.' Nun begann der Wettlauf ° um die Sensation, der natürlich von der immer

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1926/11_04_1926/AZ_1926_04_11_2_object_2645920.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.04.1926
Umfang: 8
hat und auch den Aus-wanderungSdlenst regelt. Wiener Brief Won unserem —-ih—Korrespondenten. Wien, S. April. Das Attentat auf den Ministerpräsidenten Mussolini hat in der Wiener Öffentlichkeit Ratschläge -für die Neugestaltung des Fascis mus erzeugt und man muß staunen, mit wel cher -Naivität die Verhältnisse im Königreiche betrachtet werden. Vor allem wurde die Ver wundung des Duce mit dem Tod Zlmendolss in Verbindung gebracht, trotzdem die gleichen Zeitungen, die Amendolas Abschied vom Dies seits mit einem auf ihn verübten

Anschlag in Zusammenhang ge-hracht haben, einige Zeilen weiter seinen letzten Willen brachten, daß sein Tod nicht zu Ungunsten der fascistischen Sache ausgeschrotet werde und da^ amtllcherseits konstatiert wurde, daß sein Tod aus eine Lun gengeschwulst, an der Amendola seit langem litt, zurückgeführt werden muh. «Natürlich hieß -keine der Wiener Zeltungen -das nicht vollbrachte Verbrechen gut und die seriösen schrieben vom Unheil, das mit dem Verlust einer solch mächtigen Persönlichkeit

soll. Nebst dem vielbelachten Plane des Inns brucker Ministers Thaller ist ein neuer zur Rettung Oesterreichs aufgetaucht. Ein An schluß des Staates an Deutschland ist unmög lich; > dagegen wäre ein sukzessiver Anschluß von einzelnen Ländern an das Deutsche Reich nicht besonders erschwert. Natürlich wurde -auch diese Idee -eines zizerlweisen Zusammenschlusses mit einem lachenden Auge quittiert. Der Wiener pflegt gu Ostern gerne ein wenig mehr Wein zu trinken, als es notwendig ist, und manche unserer

durchmachen, da ihr Nachrich tenapparat, ihr Format und ihre polltische Einstellung auf die AusdekMng der selig im Herrn entschlafenen Monarchie zurechtgeschnit- ten war und die mm trauernd auf den Ruinen Karthagos stehen, der fetten Anzeigen, Sub ventionen und. Abonnenten von Lemberg bis nach Trieft entbehren. Früher mußte man in diesen Ländern Wiener Zeitungen lesen, die Intelligenz des einzelnen hing vom Konsum der Wiener Blätter ab. Heute ist alles vorbei, zu Ende.... Die Theater machen das gleiche

mit, sie leiden unter dem Verluist des Fremdenverkehrs, unter der verminderten Kaufkraft des Publi kums. Eine Berliner Revue ijst -jetzt zu uns -gekommen und „tolle' Sachen kann man hier sehen. Unter anderem verbot die Wiener Poli zei einige «ausgehängte Photographien der -nackten Hauptdarstellerinnen. Auch das nützte nicht viel, der Besuch der Berliner Attraktio nen laßt zu wünschen übrig. Das Burgthea- ter ist inmitten -seines 150jährigen Jubiläums,' vor allem dekorierte man einige Mitglieder, dann führte

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/16_10_1932/AZ_1932_10_16_9_object_1879942.png
Seite 9 von 10
Datum: 16.10.1932
Umfang: 10
Sonntag, den 16., Oktober 1332 ^ » < ì ^ ^ ì. ^ i à ^.Alpenzeiknn a' ! ^ > </>> , .., Seite 9. Ein Vormiklag im Wiener Fundbüro. — «Das Haus der tausend Hoffnungen'. — Eine Baß geige sncht ihren Herrn. — Der Papagei mit ! dem Göh-ZZiak. — ..Herr Kommissar Helsen Sie -, ' mir, der Moritz ist weg!' Wien, Mitte Oktober. Man sollte glauben, daß die Menschen heute auf ihre Besitztümer mehr achtgeben, denn je. Dies ist aber nicht so. Zumindest nicht in Wien. Für die Wiener Bevölkerung ist die harte

im Fasching auch sehr viele Ehemänner, um nach ^ den aus der Westentasche verschwundenen Ehe- ! ringen zu fragen. Hierher kam auch einmal ein ! Gehirn — allerdings In Spiritus —, das ein besonders zerstreuter Äeskulapjünger in der Trambahn liegen ließ. In einer Ecke des großen Magazins wartet seit zwei Jahren eine einsame Baßgeige auf ihren Besitzer. Eines aber muß man eingestehen: die Wiener sind trotz der schlechten Zeiten ehrlich geblieben, es werden bedeutend mehr Fund- als Verlustanzeigen ge> macht

. Unlängst mußte auch ich in das „Haus der tausend Hoffnungen' gehen, nicht vielleicht wegen eines Regenschirms, den ich in einer Wiener Schriftleitung stehen ließ, sondern weil ich eine Geldbörse mit einem netten Barbetrag im Autobus gefunden hatte. Uebrlgens Zum Schluß erzählt mir noch der Ober- , polizeirat die heiterste Geschichte, die sich in diesen düsteren Hallen zugetragen hatte: „Vor einigen Monaten kam eine Ältere Dame aufge regt zu mir ins Zimmer gestürzt: „Herr Kom missar, helfen

hat be stimmt in Wien das Licht der Welt erblickt. Etwas schwächer ist der Parleienverkehr beim Schalter ftr Fundanzeigen. Hingegen kann man hier die Ehrlichkeit der Wiener studieren. > Ein Straßenkehrer bringt eine goldene Brosche? zwei ganz arme Burschen aus ver Peripherie bringen zwei schön« Hundertschillingnoten. Ein kleines Mäderl schleift einen riesigen Fleifcherhund herein, der viel größer ist. als die Finderin selbst. Aber es werden auch ganz ab surde Dinfle gesunden, wie tote Kälber^ falsche Zähne

, Bienenschwärme, ein lebendiger Reh bock mitten im Hänsermeer von Wien. Gram mophone, Posaunen u. viele andere Dinge. Es gibt aber auch in Wien Phänomen von Zer streutheit, wozu noch die wienerische Schlam perei dazukommt. Nur so ist es zu erklären, daß Brillanten, die in einem Taxi gefunden wurden, seit einem Jahr auf ihre schöne Be sitzerin warten. ! In der letzten Woche veröffentlichte die Poli zeidirektion in der Wiener Tagespresse einen Aufruf: seit fünf Tagen ist im Tierschutzhaus ein großes Schwein

8
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1939/01_06_1939/AZ_1939_06_01_3_object_2639696.png
Seite 3 von 6
Datum: 01.06.1939
Umfang: 6
Alumerstag, den 1. Jim? 1'93?^XVN »Aipenzeirun q Seife ? ^ltercitur / ^unjt Mens^ I(unLi/eàen ^< 0 Vittorio «io Nakata «ii>igiei >t Wien, Ende Mai. Für das letzte Abonnementkonzert in ber heurigen Spielzeit hatten sich die Wiener Philharmoniker Maestro de Sa- lmta ans Roma geholt. Liese sympathi sche Musikerpersönlichkeit, die zweifels ohne zu den bedeutendsten schöpferischen u»ö i.achschöpserischen Testalten des ge genwärtigen italienischen Musiklebens Mt, genießt in Wien zahlreiche Freun

de »nd Verehrer, die in Scharen herbei strömen, wenn sein Name auf dem Kon- zcrlprogramm oder, was in der letzten Zeir leider so selten der Fall ist, auf dem Opernprogramm aufscheint. Das Programm des letzten Konzertes ging von Brahms bis Richard Wagner, dazwischen lernten die Wiener Kodaly, einen modernen Ungarn und einen Ver treter der romantischen Richtung Ita liens, Giuseppe Martucci, kennen. Der Komponist, der am 1. Juni 1909 in Na poli die Augen für immer schloß, leitete bekanntlich 1883 die erste

nem Wiener Konzert neuerlich gezeigt, daß er mit Recht in der Reihe der gro ßen europäischen Dirigenten steht, vas Wiener musikliebende Publikum wurde von Stück zu Stück beifallsfreudiger. Es hatte auch allen Grund dazu. Bewun dernswert war die Gestaltung der D- Dur-Symphonie von Brahms. Das Bel canto der Streicher und Holzbläser er- strahlte in wunderbarer Schönheit, das Scherzo wieder wurde mit echt romani scher Grazie hervorgebracht. Der jubeln de Schlußgesang des letzten Satzes ging

. Mit Beifallsstürmen dankte das Wiener Publikum dem großen Mu siker für die genußreichen Stunden, er aber versuchte immer wieder den Beifall auf die Musiker des berühmten Orche sters abzuleiten. So fand di>? Saison ei nen glanzvollen Abschluß. Die Wiener hoffen aber, Maestro Sabota recht bald wieder in der Stadt begrüßen zu -kön nen. Vielleicht reicht die Zeit zu einem kleinen Gastspiel in der Staatsoper. R. Peterea. Zum Thema schauspielerische Begabung ist es auffallend, daß selbst Greta Garbo nur einen einzigen

9
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/20_09_1934/AZ_1934_09_20_3_object_1858805.png
Seite 3 von 6
Datum: 20.09.1934
Umfang: 6
1S34, XI! Donnerskatz, den 20. September 1934, Xll ^AlpienzeNu ng' Seite .? Wiener ftsvates it. lo, Silandro: lt Martello; für den Ten« gspolizze für Gericht- Sie „Bolzano llsschule; Be lg des Ta- es; Armen raa für das ! Vermessun- rdnung. ist. : Erhöhung rarzt; Kapi- le. Beitrag ndkolonien. at; Außer« Balilla. ! Ivo.ooo L. rmächtigung istordnung B. für dett rennen, m Reserve» Tarifes für if der In, ischung. altung dep Pfarrei. der Opera ls Personal !N. n Fascio. „delle Tre? Melchiori

, nd Asphat' d 32. steüer. lle der Op« 1. Oktober Mg nach h Venezia., »er schönen iesichtigunq auf den eine große notwendig gung unj Die Bekllerplage von Wien. — Die geheime Belklerorganifaiion. — Wieviel bekrägi dasTages- einkommen eines Wiener Vetllsrs? — Die Be rufsgeheimnisse. — Die Skr«chenmusikanken. — Die verschämten Armen. Wien, im September. Duo Bettleninwesen hatte in der letzten Zeit in Wien derart überhand genommen, daß von ver schiedenen Seiten im Interesse des Fremdenver kehrs

und des Ansehens der Stadt eine energische Abwehraktion gefordert wurde. Kurz vor der Eröffnung der Herbstmesse veranstaltete die Wiener Polizei einige Tage hindurch eine strenge Razzia aus Bettler, bei welcher nicht weniger als 700 Bettler angehalten und In die Gefängnisse ein geliefert wurden. Im Zuge der Amtshandlungen stellte sich heraus, daß nur ^wenige wirklich so arm und trank waren, daß sie der öffentlichen Opfer- Haben bedurften. Die übrigen waren raffinierte Gesellen, die.sich auf eine bequeme Weise

einem Dnreichèn Plan wurden die Linien der Stadtbahn' mit einem einzigen Fahr scheinkauf abgefahren. Die Einnahmen waren sehr gut, die besten, die von Wiener Bettlern er zielt wurden. Die kleinste Tageseinnahme betrug S0 Lire, allerdings wurden die Einnahmen gegen Monatsende etwas geringer. Eine Straßenkapelle besteht gewöhnlich aus drei Musikern und einem Einsammler. Nach dem Tarif der Organisation erhält der Einsammler 20 Prozent von den Ein nahmen. Der Rest wird unter den Musikern nach den bestehenden

eine gerechte Abhilfe geschaffen werden. Zwischen Bettler und Bettler ist ein großer Unterschied. Jmer wieder kann man Zeuge sein, wie die Ge- wohnheitsbettler ihre Einnahmen in Schnaps um setzen, während die wirklich Verzweifelten die Ab fallkörbe bei den Laternen nach Eßbarem durch suchen. Man fordert jetzt die Wiener Bevölkerung auf, keine Gaben an die Straßenbettler zu ver teilen, sondern jährlich eine kleine Summe den sozialen Gesellschaften zu überweisen. Diese wer den mit Hilfe der Polizei

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/18_07_1934/AZ_1934_07_18_3_object_1858161.png
Seite 3 von 8
Datum: 18.07.1934
Umfang: 8
eine Darstellerin, die so im Mittelpunkt von Anekdoten und Anekdötchen steht, wie die Nestorin der Deutschen Schauspielkunst Adele Sandrock. Sie hat, wie wohl keine zweite, bis heute über eine 50jährige Bühnentätigkeit hin Er folge feiern dürfen. Gerade in diesen Tagen been dete sie die Ausnahmen zu einem neuen Ufa-Ton film „Die Töchter Ihrer Exzellenz' unter Reinhold Schünzels Spielführung. Hier in diesem Film, der sich auf ein erfolgreiches Theaterstück aufbaut, spielt Seite Z sie eine alte Wiener Gräfin

sollen. Es scheint, daß sie ihren gutgemeinten Rat oft lächelnd mit etwas Bosheit mischt: „Der Hauptcherme der jungen Frauen oder jun gen Mädchen soll ihre Einfachheit sein. Sie sollen Die Weite blaute im Dunst des Vorfrühlingsta ges, Wolkengebilde standen über der erwartungs vollen Erde; wenn man Phantasie genug hatte, konnte man ans ihnen die schön geschwungenen Linien des Wiener-Waldes dichten, in dessen lie- derumwobenen heimlichen Bergeshöhen jene volks tümliche Frau so gern geweilt

ter Niese-Abend. Dann verließen nach der Vor stellung alle zufrieden das Haus: die Schauspie ler, weil sie im Spiel mit dieser grnndgütigen Kol legin fast vergessen hätten, daß es Spiel war, die Zuschauer, weil da auf der Bühne eine Frali ge standen hatte, die wie sie selbst fühlte und dachte, die Kummer und Freude, Licht und Dunkel mit Lachen lind Tränen darzustellen vermochte, und Hansi Niese selbst, weil es für sie alles war, be glückend iin Sinne der Kunst wirken zn können. Bekamen die Wiener

Besuch von Freunden, die Wien und echtes, herzliches Wienertum sehen woll ten, dann gingen sie mit ihnen in ein Theater,-wo ihre-Freundin Hansi Niese auftrat.u Nicht, um. M Stück Wiener Th'eatèrlebens im Rahmen einer gu ten Vorstellung zu zeigen, sondern weil da eine heitere, mütterliche Frau auf den Brettern stand, die es wie so leicht keine andere fertig brachte, jene Atmosphäre des Behagens und der gemütvollen Heiterkeit um sich zu verbreiten, in die ehemals der schönen Donaustadt guter Geist

gebettet war. Wer nach einer Niese-Vorstellung in lauer Nacht hinanszog nach Grinzing und dort beim „Henri gen' den funkelnden Roten aus der Wachau oder den schwereil Muskateller versuchte, die altver trauten, ewig neuen Wiener Lieder mitsang und am nächsten Tag auf den Kobenzl hinauffuhr und die ganze Wienerstadt unten liegen sah mit den Wahrzeichen des Stephansdomes und des Niesen-, rades und weit ins weingesegnete Land hinaus blickte — der hatte dann den besten Begriff des Zaubers „Wien

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/13_07_1932/AZ_1932_07_13_1_object_1820197.png
Seite 1 von 8
Datum: 13.07.1932
Umfang: 8
desselben, die im Zusammen hang mit dem plötzlichen Tod des Industrie- magnateli aufgetaucht sind. Ansteigen der englischen Arbeitslosigkeit im Juni. , . London. 12. Juli Trotz' der günstigen Jahreszeit ist die Zahl der englischen Arbeitslosen im vergangenen Ju ni um 6lM gestiegen. Die amtliche Ziffer de? Arbeitslosen für den Monat Juni wurde mit 2.0?S.lM angegeben. Im Wiener „Scengcbiel'. — Der Lido der Armen. — Bei den Krebssischcrn. Wien, Anfang Juli. Seit einigen Tagen herrscht in Wien eine Tropenhitze, Unbarmherzig

schickt Frau Sonne ihre heißen Strahlen auf die Häupter der ohne hin so schwergeprüften Wiener. Trotz leichtester Kleider keuchen die Passanten auf Seil Strafen, kontrollieren bei jeder Straßenecke die Thermo meter. ob die Quecksilbersäulen ihren Marsch nach oben bereits eingestellt haben. Auf dem, dunkelblauen Himmel ist nickt ein Wölkchen zu sehen, das auf einen baldigen Regen hoffen läßt. Wer nichts zu tun hat, und das sind leider viele, oder wer den heurigen Urlaub in folge Geldmangels

Wiener Scengebiet'. Hinter dem Laaerberg/ jenein Hügelzug, der Wien von Niederösterreich. trennt, liegen die Wersteiche der-Wienerberger Ziegelfabrikcn. Diese „Seen' sind ein belieb tes Ausflugsziel, sie bilden den Badeort der Armen. Von dieser Gegend hört das breite Publikum nur dann, wenn wieder einmal ein Badeopfer zn beklagen ist. Ein anderes Leben herrscht hier, besonders ' an heißen.. Tagen, an diesem Lido der Armen. Vier größere uird sechs kleinere Teiche liegen hier nebeneinander: der größte

mag vielleicht eine Wasserfläche von 1400 m° haben, also immerhin ein ganz ansehnlichesBasin. Kürz lich zählten die diensthabenden Polizisten 4LM stillschweigend geduldete Badegäste rings um die Warnungstafeln „Baden verboten!' Wenn man offizielle Badelistcn herausgibt, die zah lenden Badelustigen z«ihlt. dann soll man nicht ans Sie vielen Tausende vergessen, die draußen an den Ufern der „Wiener Seen' liegen. Sie bezahlen zwar nichts, aber Luft, Licht uud Sonne sind gleich barmherzig für diese Ent

' arbeücn. Verfaultes Fleisch bildet den Köder; die grünen Tiere, vie hier nicht allzll groß werden, kommen bis zur Falle heran. Das will aber nicht heißen, daß sie so gleich hineingehen. Es sind scheinbar gewitzigte Grotzistadlkrebse. die es ihren Jägern nicht so leicht machen, wie ihre Kollegen in den Bächen, und kleineren Teichen, von denen aus der Wiener Bedarf gedeckt wird. Diese Fischer verkaufen ihre im Schweiße des Angesichts er-, wordene Beute nicht, sondern verwenden sie für sich selbst. Zwei

12
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/12_06_1932/AZ_1932_06_12_1_object_1822706.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.06.1932
Umfang: 8
sind', würden Meisellos über Ver- dienstmöglichkeiten nicht zu klagen haben. Ein Ausweg aus der Tributsackgasse werde Wiener „Salzstangel' fliegen nach Roma. — Imprägnierte Bierwecken. — Unbekanntes Gebäck für die italienische Ausstellung. —, Ivos Musiker spielen Strauß. — 30.VL0 Noten blätter für ein Konzert. — 10 Lastautos für die Inslrmnenle. indessei, zweifellos auch in Lausanne nicht ge funden werden. Die Aussichtslosigkeit der Konferenz sei sogar für die bürgerliche Presse Europas eine feststehende Tatsache

, sie began nen mit Werkzeugen die Rodung des Unterhol zes,.um 'sich seßhaft zu machen. Weitere drei hundert sind im Anmarsch: die Arbeitslosen, sind entschlossen, ihren Abtransport durch die Polizei dadurch zu verhindern, daß sie ihre Kleider ablegen und verstecken. Men, im Juni. ' In den nächsten Tagen wird das italienische Posiflugzeug wieder einmal eine ganz beson dere Fracht mitnehmen: diesmal s>nd es keine Schwalben, sondern etliche Schachteln mit echtem Wiener Geb-äck, das Oesterreich

auf der internationalen Ausstellung des Reichsver bandes italienischer Bäcker in Bologna ver tritt. Bei einer internationalen Brotsch^u. bei der man die nationalen Lrotsormen aus den Ländern Europas, Amerikas, aber auch der afrikanischen und australischen Kolonien und dem hohen Norden zu sehen bekommt, darf das Wiener Gebäck, das ja fast überall ebenso bekannt ist. wie sein Kaffee, nicht fehlen. Ur sprünglich dachten die Wiener Bäcker daran, in Roma eine Arbeitsstätte zu errichten, um an Ort und Stelle die besonders

charakteristi schen Gebäckssorten zu erzeugen. Aber infolge der bestenden Devisenvorschriften ist dieser Klan, wie so viele andere, gesclMert, Fast wäre die Beschickung der Ausstellung unmög lich gewesen, wenn nicht in letzter Minute ein Ausweg gefunden morden wäre. Dem Wiener Chemiker Prof. Dr. Bertel gelang es, ein Verfahren zu finden, das die Haltbarkeit des Gebäcks garantiert. Allerdings war dies keine leichte Aufgabe und nur langwierige Versuche führten zum Ziel. Die einfachste Methode Dr. Bertels

. Diese seltenen Flugpassagiere liegen einst» Weilen noch im Hause der'Bäckerinnung sorg fältig in den glasgedeckten Kartons verpackt, in welchen sie die Reise über die Alpen nach Italien antreten werden. Der Besucher staunt über die Mannigfaltigkeit an Form und Größe, über den Erfindungsgeist der Wiener Bäckermeister, der hier in den zahlreichen Stücken zum Ausdruck kommt. Und selbst mein Führer, ein alter, erfahrener Bäcker meister, kennt nicht alle Stücke, die da verpackt liegen, weil immer wieder neue

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/11_12_1936/AZ_1936_12_11_3_object_1868187.png
Seite 3 von 6
Datum: 11.12.1936
Umfang: 6
nur spa.. öffentlichen Aergernisses zuziehen. SSO Menschen mußten sterben — Schlenàrian unà Fahrlässigkeit brachten àen Toà — Leiàenvorhang verhallt ein Flammenmeer — „Alle gerettet?' führt zur Aatastrophe Heute wäre ein solcher Branà ausgeschlossen Der Riesenörand des Londoner Kristall .5 '..^.MàMp!MqflMMeter'-hvhen FliM- mensaulen weckt die Erinnerung an eine Äer furchtbarsten Brandkatastrophen, welche vor genau SS Jahren die Welt erschütterte: Der Brand des Wiener Ringtheaters am 8. Dezember 1881

hatte gerade zu begeistert über diese Aufführung geschrieben. Der Student Poldi Kindler wußte gar nicht, wie gnädig ihn das Schicksal bedacht hatte, als es ihm die Karte für den 4. Rang verweigerte — deny am nächsten Tag standen vom Wiener Ring- Theater nur noch verkohlte schwarze M.auern... Das war am 9. Dezember 1881... Schon um 6 Uhr abends begann am 8. Dezem ber 1881 die Auffahrt vor dem Ring-Theater in Wien. „Hoffmanns Erzählungen' stand auf dem Programm. Zwei Tage vorher war die Premiere

ist mehr oben!' „Alle sind gerettet!' Dieses Wort des Wiener Polizeirates Landsteiner hat das größte Unheil angerichtet. Es verbreitete sich mit Windeseile durch die Stadt, auch der Polizeichef von Madei suchte j>ie erregte Menge, die das brennende Theater um drängte, zu beruhigen. „Alle sind gerettet!„ — aber im Innern des Ringtheaters kämpften Hun derte gegen den Tod in Flammen u.Rauch. Plötz lich erschienen oben an den dunklen Fenstern des Gebäudes die ersten Menschen, die sich von den Ga lerien

— eine haarsträubende Maßnah me. sie Hunderten den Tod brachte! Der Brand des Wiener Ringtheaters ist die größte Brandkatastrophe, die Europa durchzuma chen hatte. Verursacht durch eine unerhörte Schlam perei: die Notbeleuchtung funktionierte nicht, die Feuerwehr verließ als erste fluchtartig ihren Platz, die Schlüssel zum Telephonkasten waren verlegt usw. Alles Umstände, die, wären sie nicht gewesen, es nie zu einer solchen Katastrophe hätten kommen lassen können. Als man schließlich die grauenhafte Bilanz zog

, standen auf der Liste die Namen von neunhundert Toten! Und dabei hätte ein einziger Feuerwehrmann die Katastrophe verhüten können, denn auf der Bühne waren fünf Hydranten eingebaut, die man nur hätte zu öffnen brauchen — oer eiserne Vor hang, wäre er herabgelassen worden, hätte das Publikum vom Feuer getrennt — und sicher wä ren alle gerettet worden! Prozeß Newald und Genossen. Wie ein furchtbarer Vorwurf wirkte das Riesen- rab — eine Gruft von 10.000 Kubikfuß —in er man die Toten des Wiener

14
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/03_06_1934/AZ_1934_06_03_2_object_1857685.png
Seite 2 von 6
Datum: 03.06.1934
Umfang: 6
der Kavallerie gilt aber weniger irgendeiner Kampstätigkeit als dem Lazarettdienst des Roten Kreuzes. Kt'cmlààn kk«uma, vlctit. ,àh,Xopt> u. villi» fogsl ro;«5 u. ;ick»k. Ioga! lö»t ch'o u.l»t in Kokon» IVlsh» bsktslioniöknck. Kom« »ekscillchyn Kodon v/lfkungonl L>bskö0MK'!ta. gularktonl Lia Vvkzuck übo»ougtl Wiener Brief , W i e ii,'Mitte Mai. Der alte Wiener Mdler Hollitzer,. dieses stadt bekannte Original mit großem wallenden Bart Und der schwarzen Baskenmütze auf dem dicht behaarten Künstlerköpf

. Die in der Ecke lebiien- - Trabantenhellebarde entdeckte der Maler bei einem Besuch auf dem Schloß Klesheim des Erz herzogs Viktor, wo sie als — Teppichklopfstanae oerwendet wurde. .Heute bildet sie ein Vraà^? der umfangreichen Sammlung. ^ Stücke der Sammlung sind der gold- und silberverschnürte Oberstentschako des à- sarenregimentes Nr. 1 anno 1813, die Bärenfell mutzen der napoleonischen Soldaten, die Tscliako-- der Wiener Bürgerwehr aus der Zeit Kaiser ^e?e? ihres einfachen Aeu- « eren beim Beschauer

w à Verlustliste enthalten ist. Allerlei aibt es bier kà- Mäntel aller europäischen Heere, Pàneàschen, Bajonette aus Italien u. Rußland. Dlstmktwnen, Paradestücke u. a. ,n. In-' szeàrt das Wiener Burgtheater ein historisches Stuck, dann wird der Maler Hollitzer zur Ueberwa- chung der Uniformschneider herangezogen, damit 'V/àrischen Kleidungsstücke bis ins A. A Originalen entsprechen. Hollitzer aus diesem Gebiete. !,»« m ^?^''g ist in den letzten Tagen übersie- à lchuieren « ns hat der Sammler

die- en Weg gestattet. Aber er mußte. Die Gläubiger Zrangen um ihr Geld. Nun steht die ganze Samm- ^''6 großen Saal des Wiener staatli chen Pfandhauses. Augenblicklich wird die Samm- wng geordnet, katalogisiert und die schönsten S ucke werden photographiert. Ein halbes Dutzend die Panzer, Helme und Hellebarden blitzblank. Maximilians Tschako zum ersten, -min dem der Auk ivnar diese Worte in den Saal rufen wird, ,ist .nicht mehr ferne. Schweren Herzens wird der Einstigst Besitzer der^Sammlung 'zusehen müs- Stücke

15
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1929/27_03_1929/AZ_1929_03_27_4_object_1866592.png
Seite 4 von 6
Datum: 27.03.1929
Umfang: 6
Meistersinger v. Nürnberg'. 4. Bèllini: Ou verture zur Oper „Romeo und Julia'. 5. Strauß: Wiener Walzer. — Nachmittags von 3.43 bis 3.15 Uhr. 1. Cherubini: Ouver ture ,,D'Anaereon'. 8. Tschaikowsky: Chant saus paroles. 3. Wagner: Charsreitagszauber a. d. Op. „Parsifal'. 4. Bizet: Fantasie a. d. Oper „Carmen'. S. Strauß: Ouverture zur Operette „Die Fledermaus', k. Mascagni: In termezzo a. d. Op. »Cavalleria rusticana'. 7. Lehar: Walzer a. d. Operette „Zigeuner- liebe'. Konzerle des Großen Russischen National

, einen sehr lustigen Abend zu verbringen. Der beliebte Bariton des Wiener Operettenensem bles, Erich Daudistel, ließ sein« schön« und an genehme Stimme hören. Der Säng«r verstand es, durch den Vortrag von Arien aus Tannen und Troubadour sowie lustige Rheinländer, recht animierte und fröhliche Stimmung zu schaffen. Wie wir hören, findet am Donnerstag, den 28. März, abends ab L Uhr im Cafehaus, wiederum ein solcher Abend statt. Siehe Anserai! , » ° ' Plankensteinkino. Heute der-große Zirkus-, film „Der Clown

und Giovanni Waibl haben übrigens schon mehrere Vorstrafen weg«n Diebstahls und Betruges auf ihrem Schuldkonto. Die Rauferei, welche Gegenstand des Prozes ses bildete, spielte sich am 24. September 1923 im Gasthof Fallgatter in Quarazza ab. Enrico Fasanelli war mit seinem Mädel zum Tanz ge- Bar- Restaurant Surhaus. Eingang Corso Principe Umberto. Italienische und Wiener KU- che. Cav. A. Raiteri. Spezialist Hühneraugen-Operateur Jenisch, Friseursalon, Kurinittelhaus, Telephon 179. Tbenter. ikoinerte

. 'Vergnügungen Wiener Operette Heute: Großer Varisianaabend'. (Nur für Erwachsene.) Morgen: 25jähriges Bühnenjubiläum Bruno Mesner. „Adieu Mimi'. Einmalige Aufführung. Freitag: Geschlossen. meisterhaft, durch Nuancenreichtum und echt slawisches Temperament Effekte von großer Feinheit zu erzielen. Die Nationaltänze am er sten wie auch am zweiten Abend g-siclen ollge mein und erfreuten auch das Auge durch ge schmackvolle Kostüme Herr S. DinWeiewsty erntete durch seinen Solotanz „Goptik' und den ..Boiaren-Tanz

, z. Zt. Wiener Operettenenfemble. Restaurant Lilmann, Via Verdi 12. Täglich Ab«ndkonzsrt mit Tanz. Beginn 9 Uhr. Ein tritt frei. Gasthaus Parlhancs. Jeden Abend Ziiher« konzert Omuletz. Eintritt frei, Restaurant Sportplatz. Maia bassa, guter Mit« llird Aàondtisch für Abonnenten ab L. 6.20.

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1929/23_02_1929/AZ_1929_02_23_3_object_1866923.png
Seite 3 von 6
Datum: 23.02.1929
Umfang: 6
hat sich bei allen Schwierigkeiten die größte Mühe gegeben, das Buch, den Zeitverüältnissen angemessen, so auszustatten, daß die Mitbürger TKeam, Konzerte. Vergnügungen Wiener Operette .> Samstag, den 2S.: , Clo-No^ von Lehar. Sonntag, den 24.: 3 Uhr nachmittags: Märchen „Klein-Daumling'; 8M Uhr abends: „Der TaiH ins Glück' von Stolz. Montag, den 25. lLachabend): „Der doppelte Moritz, Schwank in 3 Akten. In Vorbereitung: „.Hochzeit in 5)vllywood' von Oskar Strauß. Ziterancr Volksbühne im kaih. Gefellenhause, Postgasse

Wiener Burgtheaters nach Merano und wird hier in „Maria Stuart' — cme ihrer Glanzrollen — ^ind iin „Glück inl Winkel' «uf- lret«n. ' Weichfalls iin Märzt findet im Meraner Stadtheater eine einmalige Aufführung der Oper „Tiefland' unter Mitwirkung von' Frau Prof. Annic 5)offmann statt. Wiener Operette Mit der Operette „Der Tanz ins Glück' von Robert Stolz setzte das Wiener Ensemble am Donnerstag sein Gastspiel fort. Leider ließ der Besuch noch mehr zu wünschen übrig, als am er sten Abend, trotzdem

ginnt für die kleine Wiener Toni das aben teuerliche und seltsame Budavester Nachtleben. Dicker Großfilm erfüllt alle Voraussetzungen . .. ein Meisterwerk voller Spannungen und lieber- rafchunacn.. ein Schlaaer für das Kinopubli- knm. Als Ilntcrhaltiingsfilm sprühend, plkan! und fein durchdacht, in der Dramatik über zeugend, fesselnd und mitreißend! Ein Film oline Einschränkung in seiner faszinierenden Prachteiitfaltung. dessen luxuriöse Inszenierung nicht weniger als 759 999 Dollar verschlang

17
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1933/17_03_1933/AZ_1933_03_17_2_object_1820259.png
Seite 2 von 8
Datum: 17.03.1933
Umfang: 8
Kontrollorgan zur Seite gegeben , wird. Dr. Straffner ist. Wie er einem Wiener Journalisten mitteilte, dicht bereit, von seinem Plane zu lassen. Cr erklärte weiters. der Brief des Bundespräsidenten, gehe von einer unrich tigen Voraussetzung aus. Cr. Dr. Straffner, führe die Agenden im Sinne des Paragraph SS der Geschäftsordnung des Nationalrates so lange weiter, bis er in der Lage sei. sie ord nungsgemäß zu übergeben. Er werde aber trotzdem der Einladung des Bundespräsidenten Folge leisten und heute

Notverordnung gehen die Befugnisse, die bisher der Nationalrat innehatte, nunmehr auf den Bundespräsidenten als den Ober befehlshaber der österr. Armee über. Sämtliche Regierunasaebäude unler Militär- und Poliz?ischuh Heute vormittags wurden das Parlament und alle übrigen öffentlichen Gebäude unter starken Polizeischutz gestellt. Bor den Ge bäuden patrouillieren Doppelposten und die Umgebung wird ständig von berittenen Poli zisten abgestreift. Das Militär wurde kaser niert. Razzia bei d?n Wiener Kommunisten

. In der Re daktion der „Roten Fahne' wurden zahlreiche Waffen und Munition in einem versperrten Kasten gefunden IS. Personen wurden festge nommen, darunter befinden sich ' auch einige deutsche Flüchtlinge, die ohne Aufenthalts!»«« wMgung in Wien verblieben. Ein politisch«? WoMkH»rozch in Wien Mittwoch früh begann vor dem Wiener Schwurgericht des àraflandeogerichtes l der Prozeß gegen IS Schutzbündler wegen der blutigen Straßenkämpfe am 1k. Oktober vor. Jrs. in Simmering, wobei zwei Nationalsozia listen

20 Pillzisten und S0 Kriminal beamte den Ordnungsdienst. Wiederum ein neuer Bundesbahnberàr Wie aus Genf berichtet wird, ist die Er nennung des neuen Dölkerbundberates für die .öist-srr. Bundesbahnen bereits vollzogen. Es handelt sich um die Person des englischen Bri gadegenerals Sir Osborne Mance. Die Wiener Landesregierung gshk vor das Verfassungsgericht Die Wiener Landesregierung beschloß in ihrer gestrigen Sitzung, die Verordnung vom 7. März 1SZ3 betreffend die Maßnahmen zum Schutze der öffentlichen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/23_11_1932/AZ_1932_11_23_6_object_1880468.png
Seite 6 von 8
Datum: 23.11.1932
Umfang: 8
, der die einzelnen Charakterstücke aufmerksam verfolgt, der Einblick ins Sonnen- !and der venezianischen Volksseele in ihre» mannigfaltigen, bunten Erscheinungsformen. Cs liegt etwas vom goldenen Wiener Humor in den verschiedenen Typen der Lagunenstadt, natürlich in südlicher Färbung, reicher an Kon trasten, lebendiger im Uebertriebenen und jprühender im Lächerlichen. Wiener Typen, wie sie in den Operetten mehr oder minder lebens- I?etreu auf der Bühne aufmarschieren, in freier ilebersetzung ins Venezianische

, mit allen Eisen zeiten und Schrullen, wie sie nur unter der Ein wirkung eines südlicheren Klimas, eines blaue ren Himmels, einer auf anderen Voraussetzun gen aufgebauten Kultur gedeihen können. Die Zlehnlichkeiten sind groß, die Verschiedenheiten wesentlich. Aus dem Volke genommene typische Gestalten, deren Denken und Handeln in der geheimnisvollen Tiefe der Volksseele wurzeln. Jie Gestalten der venezianischen Dialektkomö- dien könnten ganz gut als Protagonisten von Wiener Operetten austreten, vielleicht

würden sozar manche von ihnen weniger gekünstelt wirken als gewisse verzerrte Operettentypen, die gleich Fremdkörper in gewissen Wiener Ope retten vegiticren... Ein solcher Typus, der genau so gut in Ve nezia als auch in Wien heimatbsrechtigt sein könnte, ist der »Mann, der nichts.versteht'. Cr ist vielleicht sogar eher wienerisch als Venezia-' nisch. Ein Lehar könnte. àus . dem. Stück eine vorOgliche Wiener Operette schaffen. - Warum Paolo Veroni sCesco Baseggio) der Mann ist. der nichts versteht,, beruht

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/26_06_1935/AZ_1935_06_26_3_object_1862076.png
Seite 3 von 6
Datum: 26.06.1935
Umfang: 6
Mittwoch, den 2V. Juni 1SZ8-XM «ette! Arles Au Besuch beim Mener SchtangentSnig. — Htt Schlangensar« ia der Stadt. — Tropenländer hinter Glà — Ata« Sobta M «Sketch. — Me Riefen schlänge wünscht nicht gestört za werden tisch der Mahlzeit. ^ ' Wien, Ende Juni. Di« meisten Tierliebhaber halten sich Löget aller Arten, züchten Nassenhunde, Katzen oder sitzen stundenlang vor den Glaswänden ihrer Aquarien und Terrarien. Ganz anderer Art ist dek Wiener städtische Filiàllèiter Herr Reichert Er liebt

nur Schlangen. In seiner schönen großen Stadtwohnung, durch deren Fenster die Blicke auf eine der belebtesten Wiener Geschäftsstraßen gehen, hat er sich eine regelrechte Schlangenfarm einge richtet. Äl allen Räumen stehen große und kleine Tlastäfige, in denen er feine „geliebten' kriechen den Schätze aufbewahrt. 'Als ich die bescheidene Frage an ihn richte, ob er stch vot diesem Zeug nicht fürchte, lächelt der Wiener SchlanHenkönig. „Es ist ein ganz unbe gründetes Wrurteil', meint der gutgelaunte Herr

ein Zeichen dafür, wie gut es ihr in der Wiener Schlangenfarm geht. Allerdings jetzt ist sie über die unzeigemäße Ruhe störung empört und richtet j ihren'Borderkörper steil empor. Der Kopf mit dem aufgeblähten Hals und der bekannten Brillenzeichnung pendelt auf geregt hin und her. Die Tür ist «ài. Nlötzlia. saust ihr Körper durch die Oèffnung. Wäre ,hr .Be< sitzer nur einige Zentimeter näher gestanden, so .hätte sie ihn getroffen. 'HerrWeichert zeigtsich Wm Unterschied vott mir gar yicht nervös

20
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1937/28_12_1937/AZ_1937_12_28_4_object_1870247.png
Seite 4 von 6
Datum: 28.12.1937
Umfang: 6
wohl nicht nennen, denn es dauert kaum eine Viertelstunde, aber es ist so wunderfein gemacht und atmet so holden Weih- nachtsfrieden aus, daß man beim Anhören dieser Klänge unwillkürlich an eines der so rührend schö nen Krippenbilder holländischer Altmeister denkt. Es folgte das Hauptwerk: Schuberts „Unvollende te'. Mo. Reiter hat dem Wiener Meister wohl Alles nachgefühlt, was er in dieses Werk hinein geschrieben hat: seine Freuden und Leiden, sein Sehnen und seine Not. Den ersten Satz legte

er groß an und erzielte eins wuchtige Steigerung, den zweiten spielte er mit solcher Hingebung und Versenkung, daß man glaubte, ein Vorspiel Ri chard Wagners zu hören. Ausklang und prächtiger Abschluß: „Der Frühlingsstimmenwalzer' von Strauß: All die Schönheit und Poesie der Wiener stadt tlingt auf, frühlingsgrüne Prater, die genà lichen Heurigen-Schenken, — die lieben „Wiener Madeln', „Steffel' und der Großmeister Beelho ven'. Es gab reichen Beifall, besonders nach der „Unvollendeten'. MM der Msvitt

. und Abend. Prima Wiener-Cafe. Rest. Sportplatz, Rupert Müller. Rest. Cast. Romez: Pension, erstkl. Jausenstation. Kino Savoia: „Sonnenscheinchen'. Kino Marconi: „Mayerling'. 6a//e Savoia Kio-A/ia-Dae Täglich Nachmittags- und Abendkonzert von 4.S9 bis 6 Uhr und von 8.30 bis 19 Uhr. — Ab 19 Uhr Stimmung in äer Bar t! Jeden Sonn- und Feiertag SUhr-Tee !Z Dienstag, den 28. Dezem ber ,-hI Lana Der Tag der Mutter und des ^ Der Vormittag des 24. Dezember wn. ? anstaltung für Mutter und Kind gowidi

21