Ansprache an die zwei sehr ver dienten Männer, worauf ihnen die Dienstmedaille umgehängt wurde. Die zwei Meßner verdienen wahrlich alles Lob für ihr eifriges Wirken. Die durch Kaisers Gnade umgehängte Medaille sei also ein Zei chen des innigsten Dankes. Sarnthein, 19. August. (K a i s erk om m e r s.) Am 17. d., um 4 Uhr nachmittags, wurde hier im Gasthofe zur „Post' zum erstenmale ein patriotischer Kommers anläßlich des 82. Geburtsfestes Seiner Ma jestät des Kaisers abgehalten. Es nahmen daran mehr
fortfuhren, begleitete sie feierlich der Abschiedsgesang des Männerchors. Dieses Fest bekundet neuerdings die Kaisertreue des Ladincr Volkes. über dem Walde. In den schon stark entlaubten Baumkronen hört er den leisen Hauch des Herbst- Windes, der wie ein süßes Abschiedslied der sterben den Natur klingt. Das Alte stirbt, ein Neues ent steht, wenn wieder Frühlingslüfte wehen. Er hat jetzt die Waldlichtung erreicht. Zwei Frauengestalten kommen ihm entgegen. Wer sind sie? Mntter Ste ven und seine Nachbarin
Magda. „Nun, Hermann, gehts nach der Stadt?' „Ja, Mutter Steven, ich gehe nach der Stadt, nach Monaten zum erstenmal.' Hermann blickt mit ruhigem Lächeln die beiden an und diese ihn. Die alte Frau denkt an jene Stunde, die für den jungen Mann, der hier vor ihr steht, so entscheidend geworden ist. „Gerettet!' klingt es durch ihre Seele. Sie hat gehört, daß Hermann ein anderer Mensch geworden. Vor wenigen Minu ten noch hat Magda von ihm gesprochen, von ihm und seinem Vater und der Veränderung
in seines Vaters Hanse. „Glückliche Menschen wohnen jetzt dort, Mutter Steven,' so hat Magda soeben noch zu ihr gesprochen. „Hermann, dn siehst so wohl und glücklich aus,' bemerkte die alte Fran und nickte Hermann zu, und aus ihrem Gesicht lag es wie milder Sonnenschein. „Ich bin es auch, Mutter Steven und Ihr Ihr habt mir zu diesem Glück verholsen. Gott lohne es reichlich.' Eine kurze Pause folgte. Dann sagte Hermann: „Ich bin ans dem Wege nach der Stadt und will zum Baumeister Delten. Der Neubau un serer
geworden, und was Häns- chen nicht lernt, lernt der alte Hans nicht mehr. Ich will Bauer bleiben. In der Heimat ist es doch wohl am schönsten.' „Hast recht, Hermann, bleib daheim. Der Hei- matboden bringt reichliche Ernte und, lieber Junge, wenn das letzte Tagewerk getan ist, rnht sichs gut in der kühlen Heimaterde.' i Mutter Steven ist wohl dem Ziele ihres Tage werks nicht mehr fern, an dem die letzte, süße Ruhe winkt, dachte der junge Mann, der noch vor der Ar beit seines Lebens stand