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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 20.09.1896
Umfang: 12
. Warenghien, Donai, Frankreich. S. v. KorhSki, Polen. Miß Mitland-Dyer, Miß Rita BlaideS, Folkstone, England. Mme. K. Zinn, New-Iork. Gräfin Landi» Bittortz, Rom. Dr. Otto Muller mit Frau, Eisenbahn-Gel- Sekretär, Wien. Anton DobrinSky mit Sobn, Geheim. Rath, Rußland. Prof. Submann-Hellborn, Berlin. Regina Simchowietz, Warschau. Jos. Strobl, Faßfabrikant, München. Mardauch Kovner, Kausm. MinSk, Rußland. M. Kinner, Dr. med. St. LouiS. F. Schultze, Geheimer KriegSrath, München. Conte und Ctsse. de Beausfort

Bermann, Warschau. Fanny Nußbaum mit Kind, Brody. I. Rosenbaum, Rußland. Frau ThereS Friedrich, FranzenSbad. Fr. u. Frl Bemett mit 2 Kinder und Gouver nante, England. Gras von Meran: Frau Dr. Zimmermann, Berlin Auguste Tagltoni mit Jungfer. T. EiSler, Wien. Hermann Ruthemayer, Dnisburg a.RH- Hrrrmann Wäspen, Bremen. Maria v. Schmidt, Priv. Wien. Mme. Steinberg, Schweiz Glückauf: T Schlegel, Prokurist, Lindenau. Bawitsch Chastkewitsch, Kiew. Frau von LnobelSdorsf, Generalin mit Tochter und Jungfer

, Minden, Westfalen. Meraner Neustadt: David Zaller, KabwetS-Kandidat, Warschau. Stadt München: Dr. Richard Traugott, BreSlau H. F. Hötz mit Frau, Mölln. S. Kahan, Kurland. A. Hübel mit Frau, Kaufmann, Kursk. Adolf Heb Franksurt a. M. Frau Dr. Eich- mllller mit Sohn, Paris. Emil Kraft Kfm. Baden. Starkenhof: H. Kohn. Kfm., Lodz, Rußland Frau H, Librach, Oserkow, Rußland D. Dobraniczky mit Sohn, Lodz Rußland. Sonne: Karl AhleS, Protest. Pfarrer, Hugel> Helm, Albert AhleS Protest. Pfarrer Malterdingen

; Dr. Carl BlaSkopf, Magister der Pharmacie. Wien. K. Lipmann, Ksm. Offenbach. Heinrich Prugger, Professor mit Familie, Trient. Carl TallaSmann, Ingen Innsbruck. Marie Wende. Toblach Anton Sayka. Beamter, Wien. Jean Weidert. Kaufm., Hanau. Casimir Szasnagel, Gutsbesitzer, Rußland Carl Larenz, Ingenieur, Brack,l Steinhäuser: Amelie v. Zacha und Bertha Sell Stuttgart. Stern: Monika Rathgeber, München. T. Lehmann, Fabrikant out Frau, Zittau. I. Voriller, Geschäftig Roverew. ThomaS Wilsoni, Stud< Walle

. Alexandra Schaber, - Privat Wilhelm «schelt, Reisender, Gabel, Andr. Holzer, Wien. AloiS Winst, Jenbach. Tschoner: Adjemoff, Rußland. Emil von BehrenS, Livland- Alex. Süßermann mit Schwester, Leipzig. Alexander Prochoroff m. Fr. Henning, Moskau- Tscheprastoff mit Kind und Bonne, Moskau. Wald«: De HanS Genal mit Familie, Leibnitz Max Gugenmeier, Oekonom Jmst. D. H. Heroecke, Erlangen. H»nS v. Peiser, Handelsangestellter mit Frau. Innsbruck. F. Plikaulrut Ossizial Innsbruck. Karl Schneider, Brünn. M. Blum

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 01.04.1904
Umfang: 18
v. Lillenbach (Meran). l. Daß die im vorigen Jahre zwischen Rußland und Japan geführten diplomatischen Verhand lungen mit dem Kriege endigen sollten, war ein Ereignis, das vielleicht nur jenen nicht unerwartet kam, welche der kleinen, aber einflußreichen, be-' wußt.auf den Krieg hinarbeitenden Klique an-! gehären. Es ist kein haltbarer Grund vorhanden, an der Friedensliebe des Zaren, und seinem Abscheu vor einem Kriege im fernen Osten zu zweifeln. In Rußland besteht die weitverbreitete Ansicht

^ der HäMnsel Liaotung durch Japim mit der, Begründung, daß diese Annektie rung?- den Frieden int fernen Osten gefährden wüvde. i Jiipän fügte sich, indemes das .eroberte Länd bedingungslos räumte/!uM stellte erst 'nach träglich in Petersburg das Verlangen, daß auch die Mächte ihrerseits sich verpflichten sollten, Liaotung nicht zu okkupieren. Inzwischen aber verstärkten Rußland und seine Alliierten ihre Flotten in den östlichen Gewässern und Rußland weigerte sich jetzt, auf dieses Verlangen einzu gehen

aber war zu Ende 1903 erloschen und dennoch vermehrte Rußland noch seine Truppen in dieser Provinz. Es hielt auch Nintschwang besetzt, ob gleich dieses von China dem Welthandel eröffnet war, und nahm die Zölle für die russisch-chine sische Bank in Beschlag. Die chinesischen Gouver neure wurden durch russische Diplomaten gezwun gen, einen großen Teil ihrer Truppen zu ent lassen. Dies hatte die Zunah-nte der Räuber banden zur Folge, — was wieder Rußland als Beweis der Unmöglichkeit anführt«, das Land

zum bestimmten Termin zu räumen. ! Die Unabhängigkeit Koreas ist, für Japan eine Lebensfrage, während sie für Rußland von untergeordneter Bedeutung ist. — Es wäre aber Unmöglich, diese Unabhängigkeit aufrechMhÄten, penn Rußland die Mandschurei als annektierte Provinz behandelt. Rußland muß dies selbst an erkennen, weil eH 1895 Japan gegenüber aus drücklich betonte, daß „der Besitz von Liaotung durch Aapan nicht nur eine beständige Bedrohung Pekings wäre, sondern auch die Unabhängigkeit Koreas illusorisch

machen würde'. Aber Rußland — entgegen einem! solennen Vertrage mit'China und den den Mächten wieder holt gegebenen Versicherungen — fuhr fort, nicht nur die Mandschurei besetzt A halten, sondern auch gegen Korea aggressiv vorzugehen. Es er langte 1900 durch seinen Diplomaten Pavloff einen strategischen Stützpunkt in Masaittpo, gegen über der japanischen Küste — eine Art Dar danellen in der koreanischen Meerenge. Int Jahre 1903 besetzte es unter der Hülle einer Waldab- stockungskcmzession ein Territorium! in Korea trotz

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.04.1922
Umfang: 6
!.1 Sette 2 .Sft&fl tötet emtdfzeNovs.' Donmtrtofl. dm 20 . Lpril 1222 . 1 , % ! ;s . i 3 »! i •\ i i: i 1i Ostabteilung im Auswärtigen Amt. die treibend« Kraft dieser Russenpolitik, den Augenblick für gekommen erachtet haben, Deutschland mit Rußland zu verständigen, so haben sie dabei erwartet, daß ihnen das deutsche Volk Gefolgschaft leistet. So- weit man sich aus der Presse Deutschlands zur Stunde ein Ur teil bilden kann, ist dies tatsächlich der Fall. Es ist von Entente seite behauptet

worden, daß der Vertrag mit Rußland gegen eine Reihe von Bestimmungen des Versailler Friedens- und gegen die Beschlüsse von Cannes verstoße. Beides ist nicht richtig. Was zunächst die Beschlüsse von Cannes anbelangt, so hat Deutschland durch Annahme der Einladung sich allerdings verpflichtet, die Tagesordnung einzuhalten. Man vergißt aber auf der Ententeseite, daß die deutsch-russischen Verhandlungen bereits vor vierzehn Tagen in Berlin begonnen haben, als Tschitscherin und Rakowski

auf der Durchreise in der Reichs- Hauptstadt weilten. Sie sind nicht auf der Konferenz, sondern neben ihr zum Abschluß gelangt. Man kann auch nicht sagen, daß sie gegen das Londoner Memorandum verstoßen, das von den Engländern den Russen überreicht worden ist. Der deutsche Vertrag bezieht sich nur auf die Vergangenheit, unter die er einen Strich macht, während das Memorandum di« künftigen Beziehungen zu Rußland regeln will. Dem aber hat Deutsch land in keiner Weise vorgegriffen. Es ist sogar ausdrücklich gesagt

worden, daß Deutschland dieselben Schadenersatzan sprüche gegen gewaltsame Sozialisierungen in Rußland zu stehen, die es anderen Staaten bewilligt. Und nun zu Artikel 116 des Versailler Friedensvertrages. Dieser lautet: Deutschland erkennt die dauernde und unabän derliche Unabhängigkeit aller Gebiete an, die am 1. August 1014 zum früheren russischen Reiche gehörten und verpflichtet sich, dieselbe zu achten. Deutschland erkennt endgültig die Auf hebung der Vertrüge van Brest-Lttowsk, sowie

aller sonstigen Verträge oder Abmachungen an. die es seit der maximalisti- schen Revolution vom November 1917 mit Regierungen oder politischen Gruppen, die sich auf dem Gebiet des früheren rus sischen Reiches gebildet hatten, abgeschlossen hat. Die alliierten und assoziierten Mächte behalten Rußland ausdrücklich das Recht vor. von Deutschland alle Entschädigungen und Wieder- gntmachungen zu verlangen, die auf den Grundsäßen des gegenwärtigen Vertrages beruhen. In diesem Artikel sind für Rußland

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 21.07.1886
Umfang: 8
erbeten, Manuscripte nicht zurückgestellt. — JnsertionS-Sebühr für die 4spaltige Petitzeile oder deren Raum S kr. für ein-, 7 kr. für zwei« und S kr. für dreimalige Tinrücknng. Bei größer» Infektionen entsprechender Rabatt. — Zur Beantwortung event. Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. K 58. Bozen, Mittwoch, 21. Juli 1886. XXV. Jahrg. Zur Lage. Es ist aller Grund vorhanden, um wegen des euro päischen Friedens besorgt zu sein. So viel steht fest, daß mit Rußland kein dauernder Frieden

zu schließen, so lange eS nicht Im Besitze Konstantinopels ist oder in anderer Weise eine beherrschende Stellung am Mittel meer gewonnen hat. Rußland traut weder Deutsch land noch Oesterreichund umgekehrt ist es nicht anders. Die Interessen Rußlands undOesterreichs kreuzen sich in Orient; sehr abträglich wäre es für Oesterreich, wenn Bismarck, der nächstens mit dem russischen Minister von Giers zusammenkommt, sich etwa auf Kosten Oesterreichs mit Rußland verständigen wollte. Es ist natürlich, daß Bismärcks

Politik darauf gerichtet ist, mit Rußland, so lange eS geht, in einem ertraglichen Verhältnisse zu leben ; leider hört man aber auch, daß Bismarck heute nicht mehr sehr geneigt sei, die Sache des Fürsten von Bulgarien zn be günstigen oder gar zu vertreten. Der Fürst von Bulgarien ist nämlich Rußland im Wege; er ist der Stein des Anstoßes für Rußlands Orientpolitik, daher ihm Rußland tödtlicher Haß ge schworen hat. Kaum ist es dem Fürsten Alexander von Bulgarien gelungen, das eine Netz zu zerreißen

, und was dann geschieht, ist auch nicht schwer zu errathen. Wer aber nach einem Anlaß zum Streite sucht, wird ihn leicht finden, .und so hat neuerdings die Thronrede des Fürsten Alexander Rußland Grund zu Beschwerden gegeben. In dieser soll das ostrumelische Statut verletzt worden sein, und der russische Geschäftsträger verlangte deßhalb von der Pforte, daß dieselbe dem Fürsten gegenüber ihr Recht wahren und protestiren solle. Die türkische Regierung konnte aber offenbar in der bulgarischen Thronrede

Einfluß gewühlt habe. Rußland sei darüber höchst unzufrieden und er- luche die Pforte, darnach zu sehen, daß die international 'gestellten Rechtsgrundlagen in dem Vasallenstaat ge achtet würden. Um dieser Mittheilung, die übrigens mündlich war, noch mehr Nachdruck zu geben, überreichte die russische Botschaft eine Note, in welcher ^ Pforte aufgefordert wurde, jene 200.000 Pfd. Ent- lHädigungsgelder, welche sie einem frühere« Abkommen kach an russische Unterthanen zu zahlen hat, nunmehr .«n?6al

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 28.02.1914
Umfang: 10
Seite 2 Tiroler «oUSblait 23. Februar 1914 Korruption herüber in die österreichischen Lande. Das zweite Mittel, dessen sich Rußland gegen unS bedient, ist die religiöse Propaganda, die orthodoxe Los-Von-Rom-Bewegung. Russische Agitatoren und Priester durchstreifen unsere Grenzlande, um die Leute zum Abfall von der katholischen Kirche zu bewegen. So ebnen sie dem russischen Heere den Weg. Leider scheint man in den maßgebenden Kreisen Oesterreichs die Gefährlichkeit des russischen Vorgehens

noch immer zu unterschätzen. In einem künftigen Kriege mit Rußland dürfen wir wohl mit Sicherheit auf Deutsch- lands Hilse rechnen. Man kennt dort die Ge fahr so ziemlich genau und hält daher das Pulver trocken. Leiderist Deutschland durch Frankreich gebunden. Frankreich glaubt noch immer eine alte Rechnung mit dem deutschen Reiche bereinigen zu müssen: eS kann den Verlust von Elsaß-Lothringen nicht verschmerzen. Frankreich allein wäre wohl nicht allzugefährlich für daS starke Deutschland. DaS wissen

die Franzosen selbst wohl auch recht gut. Daher haben sie sich so eng mit Rußland verbunden. Und wenn diese beiden zusammenstehen, dann sind sie jedenfalls sehr gefährlich: denn Frank' reich ist unermeßlich reich, während Rußland über unerschöpfliche Menschenmassen verfügt. Französische Millionen wandern in unabsehbaren Reihen nach Rußland. Und so hat eS dieses Reich sehr leicht, die Rüstungen ins Ungeheuerliche zu steigern. Der Geldgeber ist ja der Franzose. Wie sich etwa England und Italien

bei einem künftigen Zu- sammenstoß Verhalten, steht wohl noch nicht ganz sest. Möglich, daß England sich gerade nicht vorne» weg aus die Seite Frankreichs und Rußlands stellt. ES ist aber auch leider nicht ganz undenkbar, daß Italien kühl bleibt, wenn eS uns an den Kragen geht. Mit Sicherheit kann Rußland auf Serbien und Montenegro zählen. Die zwei Kleinstaaten find immer bereit, auf Rußlands Befehl uns an die Kehle zu springen. ES soll übrigens zwischen diesen beiden Staaten eine Art militärische Union

geschaffen werden. Dann ist eigentlich der öster reichische Plan, die Serben von der Adria fernzu halten, durchbrochen. Auf jeden Fall find wir durch diese beiden Staaten zu Friedenszeiten in unserer Bewegungsfreiheit nach dem Orient eingeengt, im Kriege aber müssen wir von einem nicht zu unter schätzenden Gegner da drunten rechnen. Bulgarien ist heute noch eine Unbekannte. ES ist durch Rußland WS Unglück gestürzt worden und will heute von ihm nichts mehr wissen. Aber auch Rußland will sein Opfer

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 24.09.1923
Umfang: 4
wird für den Bergsteigerverkehr vis anfangs Oktober offen stehen. Volkswirtschaftliche Rundschau« ttüSttS» Russisches Getreide für Mitteleuropa. Won unserem Königsberger Mitarbeiter. Rußland war vor dem Weltkriege Äner der wichtigsten Cxportstaaten für Getreide. Es ver sorgte das industrielle Mitteleuropa mit einem großen Teil der notwendigen Brotnahrung. Das ist seit dem Kriegsausbruch anders geworden und die Ernährungsschwierigkeiten, unter denen Mittelouropa auch heute noch stark zu leiden hat, sind nicht zuletzt

sein, und zwar schon deshalb, weil an gesichts des vollzogenen Verfalls der deutschen, polnischen und österreichischen Währung es den mitteleuroväischen Staaten nur unter allergröß ten Schwierigkeiten möglich ist, Getreide aus Uebersee zu bezichen. Biel leichter wäre es, das Manko der GetreideprodiMion in Mitteleuropa aus Rußland zu decken und die eingeführten Getreidomengen mit ,den iUeberschiissen der In dustrie-Produktion zu bezahlen, wozu sowohl Deutschland wie Polen, die Tschechoslowakei und auch 'Oesterreich

imstande wären. Nun besteht allerdings >i-n Rußland selbst noch ein gewisser Widerstam» gegen den Getreide export. Die Folgen der Mißernten der letzten Jahre sind noch nicht völlig überwunden. Man befürchtet in Rußland nicht mit -Unrecht, daß die zu frühzeitige Wiederaufnahme des Getreide empörtes den inländischen Getreidepreis stark er höhen und somit die Ernährung -der eigenen Be völkerung gefährden könnte. Diesen Befürchtun gen steht aber das Bestreben der Sowjetregie rung gegenüber, die russische

Handelsbilanz un^. ter allen Umständen aktiv zu machen. Die russi sche Regierung braucht Geld aus Stenererträg- nissen. Sie kann Steuern nur erhalten von der Landbevölkerung, die durch die Bebauung ihres Landes Werte hervorbringt, die unter allen Um ständen Absatz finden. Der Getreideexport ist also für Rußland notwendig, um seine Wnanz- -verhältmsse zu 'sanieren. Es ist daher vor einiger Zeit ein staatliches Institut ins Leben gerufen worden, dem das alleinige Recht übertragen worden ist, russisches

Getreide nach dem Aus lände zu exportieren. Es ist selbstverständlich, dah bei dem Mangel an technischen und organisatorischen Einrichtun gen für d e Getreideproduktion und »beförderung noch Jahre vergehen werden, ehe Rußland seine alte Stellung aus dem Weltgetreidsmarkte wie der einnehmen wird. Aber es ist zunächst nicht land mindestens ebensoviel Getreide exporöiert wie vor dem Weltkriege, denn der Fehlbetrag an Getreide hat sich in gang Mitteleuropa verrin gert, weil die konsumierenden Völker

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 11.12.1945
Umfang: 4
. daß die für den Angriff auf Rußland be- reitcestcllten Streitkräfte im Norden aus 50 Di visionen. darunter 13 gepanzerten und 9 moto risierten. im Süden aus 30 P'vie'or.cn. darunter 5 gepanzerten und 3 motorisierten, bestanden. Keitel sagte: D e Russen sind an Zahl über legen. wir an Dualität. Unter den 'in Vorder grund stehenden Leuten Ist nur T'mosehenko hervorragend' Keitel saute auch, daß d'e Ope ration ..Fel'*' (uegen G'braltar) unmöglich war. well der größte Teil der Geschütze nach dem Osten befördert wurde

. In e'nem deutschen Dokument vom 5. Feber 1941 (mehr als v'er Monate vor dem Angriff auf Rußland! wurde gesagt die Mobilmachung gegen Rußland müsse so lang als mügl'ch ze- helmgehallen werder und sobald d'es n'eht mehr möglich sein würde müßte sie als takti sches Manöver zur Mask'erimg der Vorberei tungen zum Angriff auf England ausgegeben werden. Ein von Keilet und Jodl an Todt gerichtetes Dokument vom 9. März >941 legte dar. wie d'e Vorbereitungen zur Invasion Englands intensi ver zu gestalten wären

, um d'e bevo stehende Invasion Rußlands zu versc'O^vn, Darin ist von Ablenkungsmanövern ,/iir Täuschung von Freund und Fe'nd“ die Rede denen sieh auch d'e Organisation Todt durch nneingo'chränk'e Fortsetzung der Vorherel'ungen zum Angriff au c Fng'and annassen müsse obwohl man In Wirkl'ehkeit nicht England, sondern Rußland angreifen wolle. E'n von Ke'tef unterreichtmtes Dokument vom 6. Juni 1941 enthält die vollständigen Pläne für den Angriff auf Rußland und «etzte den Pe- B'nn desselben auf 3 30 Dltr

. Ein von Keitel miterzelchneles Dokument vom 6 Juni eruMülL daß de- Aufmarsch der Truppen an der Ostfront am 22. Mai vollendet war und vom 25. Mal ah Verhandlungen mit dem flnn’schen Oeneralstah liefen. In einem von Ke'tei Unterzeichneten Doku ment aus dem Führerhaun'ciinrtier vom 13. März 1941 werden die hittordeutschen Pl'trte für die Verwaltung Rußlands nach der Erobe rung und für die Ausbeutung seiner Hilfsquellen entwickelt. E'n Befehl Hitlers vom I. Mal 1941 setzte das Datum des E'nmarsches in Rußland

auf den 22. Juni an und beschrieb das Kräfteverhältnis an der Ostfront fol-reudernmßeu- Im nördlichen Abschnitt sind die deutschen und die russischen Streitkräfte annähernd gle'ch stark mi mitt leren Abschnitt sind dh» deutschen Truppen #n Zahl überlegen. Im südlichen d'e russischen. Auszüge aus dem deutschen Marinetagebuch zeigen auf. daß Rußland vor dem Kr'ee sich gegen Deutschland korrekt benahm und daß man erachtete, bei Lebzeiten Stnt'ns werde Rußland für Deutschland keine Gefahr dnr- stellen. Das erste

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 02.03.1918
Umfang: 8
s. Mrz ISIS Tiroler Volksblatt. Seite 5 Das deutsche Ultimatum an Rußland. UnterstaatssekretSr Freiherr von dem Busche führte am Dienstag im deutschen Reichstage aus: Bon verschiedenen Seiten ist der Wunsch geäußert worden, das Ultimatum kennen zu lernen, das von den russischen Delegierten angenommen worden ist. Ich erlaube mir, dieses Ultimatum bekanntzugeben. Es lautet: Deutschland ist bereit, unter folgenden Been dungen mit Rußland die Verhandlungen wieder aus zunehmen und Frieden

zu schließen: 1. Das Deutsche Reich und Rußland erklären die Beendigung des Kriegszustandes. Beide Nationen find entschlossen, fortan in Frieden und Freund schaft zusammenzuleben. 2. Die Gebiete, die westlich der den russischen Vertretern in Brest-Litowsk mitgeteilten Linie liegen und zum russischen Reiche gehört haben, werden der territorialen Hoheit Rußlands nicht mehr unterstehen. Die Linie ist in die Gegend Dünaburg bis znr Ostgrenze Kurlands zu verlegen. Aus der ehemaligen Zugehörigkeit dieser Gebiete

zum russischen Reich werden ihnen keinerlei Verpflichtungen gegenüber Rußland erwachsen. Rußland verzichtet auf jede Einmischung in die inneren Verhältnisse der Gebiete. Deutschland und Oesterreich-Ungarn beabsichtigen, daS künftige Schicksal der Gebiete im Benehmen mit deren Bevölkerung zu bestimmen. Deutschland ist bereit, sobald der allgemeine Friede geschlossen und die russische Demobilmachung vollkommen durch geführt ist, das östlich der obgenannten Linie ge legene Gebiet zu räumen, soweit

sich nicht aus Ar tikel 3 etwas anderes ergibt. 3. Livland und Estland werden von russischen Truppen und Roter Garde unverzüglich geräumt und von deutscher Polizeimacht besetzt, bis Landes einrichtungen die Sicherheit gewährleisten und die staatliche Ordnung hergestellt ist. Alle aus politi schen Gründen verhafteten Landesbewohner sind sofort freizulassen. 4. Rußland schließt sofort Frieden mit der ukrainischen Volksrepublik. Ukraine und Finnland werden ohne jeden Ver zug von russischen Truppen und Roter Garde

ge räumt. 5. Rußland wird alles in seinen Kräften stehende tun, um alsbald die ordnungsmäßige Rückgabe der ostavatolijchen Provinzen an die Türkei sicherzustellen und erkennt die Abschaffung der türkischen Kapitu- lationen an. 6. s) Die völlige Demobilmachung des russi schen Heeres einschließlich der von der jetzigen Re gierung neugebildeten Heeresteile ist unverzüglich durchzuführen. b) Die russischen Kriegsschiffe im Schwarzen Meere, in der Ostsee und im Eismeere sind ent- weder in russische Häfen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.08.1921
Umfang: 4
Wiederaufbau zu bewegen. Lohnherabiehungen. Genua, 5. August. Die Firma Ansaldo hat beschlossen, die Löhne der Arbeiter berabzusetzon. Die Arbeiter sind jedoch nicht entschlossen, sich mit einer solchen Verfügung abzufinden, da noch kein wahrnehmbarer Preisabbau erfolgt ist. Es dürste wahrscheinlich im Lause des heutigen Tages der Streik erklärt werden. Der Oberste Rat. Nauen, 5. August. Pariser Meldungen zufolge tritt der Oberste Rat am 8. August um 11 Uhr vormittags zusammen. Deutsche Hilfe für Rußland

. Na u e n, 5. August. Auf Veranlassung des deutschen Roten Kreuzes wurde am Mittwoch, ein Komitee zur Hilfeleistung für Rußland gebildet. In den Präsidialausschuß wurde unter anderen der Präsident des Roten Kreuzes, v. Winterfeld, der Präsident des /Reichsgesundheitsamtes, Geheimrat Brunn«, der Präsident der Berliner Handelskammer, v. Mendelssohn, und der Universitätsrektor Geohrmrat Ezerny und andere gewählt. Dl- Hill- für Rußland. H e l f i n g f o r s, 4. August. Die russische Regierung hat die Bedingungen

, die der amerikanische Lebensmittelkontrolleur Hoover für die Aufnahme einer Hilfsaktion für Rußland stellte, bedingungslos angenommen. Demzufolge haben die Funktio näre der amerikanischen Hilfsaktion vollkommen freie Hand, können sich frei in Rußland bewegen und haben über ihre Sen dungen, die sie zur Verteilung bringen, volles Derfügungsrecht. Die russische Regierung hat sich zur Bereitstellung von Maga zinen und den nötigen Transportmitteln bereit erklärt. Da» Staudrechl in Rußland. Warschau, 4. August. Auf Grund

der Derhängung des Standrechtes durch die Sowjetregterung in Rußland sind, wie hiesige Blätter melden, in Rußland bereits vier Todesurteile ge fällt worden gegen Personen, di« die Hungersnot zum Gegen stände einer Propaganda gegen da» gegenwärtig« Sowjet- regime gemacht Hab««. Sturm im römischen Senat. (Bon unserem M-Korrespondenten) Im Senat ist anläßlich der Debatte über die Regierungs erklärung ein Sturmlaui gegen den Ministerpräsidenten Bo- nomi unternommen worden. Es starrd zu erwarten, daß die äußerste

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 12.02.1904
Umfang: 16
, mit Edelsteinen ge schmückte Vase zum Andenken. Als im Frühjahr 1900 der Boxeraufstand in Petschili die europäischen Mächte zur Interven tion zwang, benützte Rußland die Gelegenheit, um vom Amurgebiet aus die Mandschurei zu be setzen und die Verwaltung dieser Provinz zu über nehmen, nachdem es schon vier Jahre vorher die Konzession zum Ban der ostchinesischen Bahn er langt hatte, die dann im Herbst 1901 eröffnet wurde. Mit China schloß Rußland am 1. No vember 190t) den Mandschurei-Vertrag, am 14. Januar 1901

die ganze Mandschurei bis zum 8. Oktober 1903 von den Russe« geräumt werden sollten. Nur eine Eisenbahnschutzwache sollte zu rückbleiben. Im Frühjahr 1903 machte Rußland allerdings einen schüchternen Versuch zur Räu mung, aber nur 6 Bataillone Und 3 Kosaken- sotnien verließen die Provinz, und 30.000 Mann blieben daselbst zurück. Da Rußland gleichzeitig auf Grund der sogenannten Holz konzession am Haluflusse in Nordkarea eindrang und verschiedene Anzeichen, wie die mehrerwähnte Reise des Kriegsministers

, sondern verleiht der Flotte auch eine ungewöhnliche Manövrierfähigkeit, so daß sie je nach Bedarf bald im Japanischen Meer, bald im Stillen Ozean handelnd auftreten kann. Die Streitkräfte, über welche Rußland augen blicklich einschließlich von zwei europäischen Bri gaden der 31. und 35. Infanterie-Division in Ostasien verfügt, werden mit 88 Bataillonen, 35 Eskadronen, 25 Batterien und 81/4 Bataillonen Grenzwache angegeben, zn denen noch 63/4 Ba taillone Festungstruppen, 8 sibirische Bataillone und 2 Batterien

zu Lande als auch auf dem Meere sind somit die Russen heute noch schwächer als die Japaner und dies dürste die Regierung des Mikado hauptsächlich veranlaßt haben, den Bruch gleichsam.über Nacht und während noch Ver handlungen gepflogen wurden, herbeizuführen. Zu Lande dürfte übrigens Rußland in Ostasien mit jedem Tage stärker werden, da schon viele Truppen aus Europa nach dem fernen Osten ab geschickt wurden und Zeit gen!ug vorhanden ist, noch weitere Truppen heranzuziehen, da die bei den Gegner

der äußersten Zurückhal tung und des größten Taktes zu befleißigen, um jede Volksbewegung gegen die Missionen hintan zuhalten, namentlich da man im Falle einer japanischen Niederlage den Ausbruch der Volks leidenschaft gegen sämtliche Europäer in Japan, in erster Linie gegen die Missionen, nicht für ausgeschlossen hält. Berlin, 9. Febr. Rußland wird enorme Truppenmassen von der Westgrenze nach dem Osten abschicken, da es sich völlig auf die L 0 y a- lität Deutschlands und Oesterreichs verläßt. Allerdings

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Volksbote
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Seite 2 von 14
Datum: 30.06.1921
Umfang: 14
Der Arbeiterführer Most, der cn»s Oesterreich \ das europäische Festland. Kein Wunder; das alte nach Amerika entwichen ist, als man ihm einen . Rußland ist nicht mehr, und fein neuer revolutio. Prozeß wegen Hochverrat machen wollte, schrieb in I närer Ausdehnungsdrang verläuft sich einstweilen TT einem seiner Blätter: „Lest nur die Bibel — vorausgesetzt, daß ihr den Ekel überwindet, der euch ergreifen muß, wenn ihr das infamste aller Schandbücher auf» schlagt und ihr könnt bald merken

und damit auch die wirtschaftlichen Kräfte, die trotz allein ihm verblieben sind, aus der Verschüttung und. .Verwilderung wieder neu zu er heben. ■* 'Vh, Der nachstehende Bericht sta»n»nt aus der Feder eines Ausländers, der seit zehn Jahren ununterbro-. chen in Rußland weilte und der nicht nur in den Städten, sondern bis in das Jahr 1921 hinein auch hauptsächlich unter den Bauern die Herrschaft des Bolschewismus miterlebte. Der Bericht enthält mancherlei Wertvolles und Interessantes, Die Wirtschaftslage ist für jedes Land

und jedes Volk die wichtigste Frage; ist sie ungünstig, so gibt dies den Anstoß zur Unzufriedenheit. Daher bildet die Aufrechterhaltung einer möglichst günstigen Wirtschaftslage die Hauptsorge für jede Negierung; nur in Rußland ist sie der Polittk unterworfen, Augenscheinlich glaubt man in, Auslande, daß da» russische Volk seine in dieser Beziehung fürchterliche schlechte Lage in Ruhe und Gelassenheit hinnimmt, Die Diktatur des Proletariates —> d. h. in Ruß land die Gewaltherrschaft einer kleinen Gruppe

» wie das im Auslande der Fall ist, findet man in Rußland keine Spur. Sie bedeuten lediglich eine Waffe der Re gierung zur Unterdrückung der Arbeiter. Wer zu einem Streik die Initiative gibt, verfällt dem Ter ror, denn die Regierung weiß wohl, daß jeder Streit zu schwerwiegenden Folgen für sie selbst ^Veranlassung geben könnte. -Vasall,«^ dient dazu, hin eisten gewiffm SWnmnerer Ruhe zu lvahrenn.W»^i^keit liegen die Berhaltniss« aber ganz anders. Rußland, das ackerbautreibende Land, wird voll- ständig zugrunde

gerichtet. Den Bauern hat mav nur ein einziges Pferd und fast durchwegs nur ein« eirrzige Kuh gelassen. Dieser geringe Viehbestand ist für eine Feldbestellung ungenügend. Dabei wird der Landwirt immer noch mehr belastet: Abgabe von Getreide, Kartoffeln, Fleisch, Butter und an« deren landwirtschaftlichen Erzeugnissen, die fort dauernden planlosen, den Landwirten aufgezwun- genen Arbeiten, die zwar Rußland bis jetzt einiger maßen über Wasser hielten, hat unter der Bauern schaft starke Unzufriedenhett

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 06.04.1878
Umfang: 8
, daß das Widderschiff .Ruppert' und das Thurmschiff „Deva- station' an Stelle des nach England zurückkehrenden „Sultan' beordert wurden, zum Geschwader im Mar- mara-Meere zu stoßen. Der „Times' wird aus St. Petersburg unter dem 3. d. M. gemeldet, daß Rußland über die Antwort auf Salisbury's Circular noch nicht schlüssig, aber Grund vorhanden sei. zu glauben, es werde das Cir cular nicht im Sinne eines Ultimatums betrachten. Da die britische Regierung sich auf eine rein negative Kritik beschränkt, so dürfte

sie möglicher Weise ersucht werden, silbst eine Lösung vorzuschlagen. Die „Times' sagen, es seien alle Anzeichen vorhanden, daß nicht nur Oesterreich, sondern auch Frankreich die englische Ansicht über den Pertrag van Sa Stefano theile, es scheine dem nach, als ob Rußland und nicht England isolirt sei. Es sollte jetzt der Hauptzweck der britischen Regierung sein, die allgemeine Eintracht aufrechtzuerhalten. Falls Rußland nicht durch geheime Machinationen einer der Mächte von den übrigen trenne, sei

es schwer begreiflich, wie es seine gegenwärtige Haltung behaupten könne. — 4. April. Man hat hier die Gewißheit erlangt, daß Rußland in Amerika eine große Anzahl Schiffe gekauft hat, um den englischen Handel zu gefährden. Lord Loftus soll an der Hand des russischen Budgets unter Hinweis auf die fehlende Verrechnung eines russischen Guthabens bei Amerika nachgewiesen haben, daß sich die russischerseits für den Ankauf von Schiffen und Kriegsmaterial in Amerika verwendete Summe auf 70 Millionen Rubel

er wecken. Deutschland könne dem befreundeten Rußland die Erfolge gönnen, aber für Deutsch land ist es nicht gleichgültig ob Rußland durch seine Ansprüche zu andern mit Deutschland ebenfalls befrenndeten Staaten in einen Ge gensatz tritt, in dessen weiterer Entwicklung die Gefahr eines europäischen Krieges liegt. Deutschland wünscht den Frieden für alle Staaten. Die Borgänge der lehren Wochen trugen nicht bei den Eindruck zu erhalten, daß die Unterhändler von S. Stefano unverrückt jene Grenzen vor Augen

behielten, innerhalb deren das möglicherweise erreichbare Maß der Zuge ständnisse lag, welche bei der Orientregulirnng die betheiligten Mächte machen könnten. Ruß land könnte die vollständige Durchführung dieses Friedens, nur umden Preis eines neuen Krieges erkaufen. Die „Nordd. Ztg.' meint, die gegenwärtige schwierige Sachlage hätte vermieden werben können, wenn Rußland sich nach dem Fall von Plewna mit den interes« sirten Mächten verständigt oder Oesterreich vor dem Fall Plewna's seine Bedingungen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 17.08.1904
Umfang: 14
. Die asiatische Gefahr, gegen welche Rußland vergeblich ankämpfen will, wird, wenn nlan nicht leeren Phrasen! folgt, sondern der Sache auf den Grund sieht, doch von Rußland selbst repräsen tiert. Wäre Rußland den Asiaten gegenüber die höhere Kultur, dann wäre es a!uch das Boll werk, an welchem sich der asiatische Barbarismus die Köpfe blutig schlagen müßte, denn die höhere Kultur bleibt der Neger !und Hat die Mission, die medersteDende zu verschlingen. ' Bon Ruß- laüds Külwrmission kann aber rürr der Blinde

sprechen, der den ManA der Petersburger obersten Gesellschaft und dnr erborgten Schwimer eurv- Päischer Gesittung, der Über derselben ausgebreitet liegt,, für russisches Volks- und KÜMirleben der Um- stM/daß Wß-Mer Gttwltmäßregeln Rußland tur an die der'Polen Äd Finnlander Ächt' heran reicht? Und in-OMW,' MÄan BöÄem' gegen übertrat/ welche ^ nicht, wie die Polen nnd Fiyn- lSnM^ÄröWW 'Kch,':Wlimg Rußland denn nicht einen täglichen Kanrpf zu führen, um die von ihm unterjochten Völker Asiens

sie Mr durch die Knute nieder und zwingen sie, an ihrer Seite an der Eroberung weiterer astcmscher Strecken teilzuneh men, M 6ie ^ättsäme Auftxchter^tung der russischen Herrschast ' mitzpfmÄen. Selbst die russische Armee weist einen Hohen Prozentsatz mongolischer Elemente auf — wie kann man also da davon sprechen, daß der Krieg zwischen Japan und Rußland ein Gingen der gelben Und weißen Rasse ist? Rußlands Plan ging ursprünglich dahin, auch Korea auf seine Seite z!u bringen und die Armee des Kaisers von Korea

gemeinschaftlich Mit der russischen gegen Japan zu Felde ziehen zu lassen. Dieser Plan wurde dadurch vereitelt, daß Japan vorzeitig losschlug und durch seinen Einmarsch in Söul den Kaiser von Korea zwang, mit Japan eine Militärkonvention abzuschließen. Wäre Rußland in Korea eingedrungen und hätte Söul besetzt, so hätte sich der Kaiser von Korea ebenso auf die Seite Rußlands gestellt, wie er sich unter den gegenwärtigen Verhältnissen auf die Seite der Japaner stellen Mußte. Und wäre das dann auch ein Kampf

ist, hat vielleicht seinen hauptsächlichsten Gründ darin, daß die Ja paner bis heute die S>'eger blieben und Rußland ^ > »> ' -

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 03.05.1922
Umfang: 8
Empfindungen. Schließlich das Memorandum ohne Unterschrift nur m Begleitschreiben Factäs den Russen M. - -rschlage wegen der russischen Schulden. Memorandum wurde gestern den Aus reicht und setzt in der Kriegsschulden- Zigende Bestimmungen fest: 1. Rußland m den Kriegsschulden solange keiner- Mg weder vom Kapital noch von den »leisten, als nicht die Frage vonseiten Vner en bloc in Beratung gezogen -Zn dem Augenblick, in dem dieses A Ubereinkommen über die Kriegs ende kommt, wird Rußland die RMung erfahren

, wie sie für die Anten festgesetzt wird. Dabei wird ^ die wirtschaftliche und finanzielle ZMs, die schlechter ist als die aller ^uegsschuldner, in Betracht gezogen diese besondere Beachtung muß M seine Gegenforderungen, die sich Devolution der Nachkriegszeit ergeben, -w ^ ist in der Hauptsache der In- ^wrandums. Rußland soll also die -1.» Zuerkennen und auf die Gegen- ,?°erzichten. i ' ^'<h°rin beansprucht höhere Kredite. Mai. Tschitscherin erklärte ei- -ndaß Rußland einen Vor- Milliarden Dollar brauche

bis „n''^nZ und besteht auf der Ta Obersten Rates. ^ enalis^' Greeg hat ge,ftern im Ichen Delegation Journalisten m folgende Erklärungen Nachist hock befriedigt, Alling ^agen nach Beginn. der aufbringen, eine Summe, mit der sich in jedem Lande ernstliche Wiederaufbauarbeit in die Wege leiten läßt. Bezüglich des Memoran dums für die Russen ist Lloyd Georgs der! An- sicht, daß es das erste präzise Unterst'ikungsan- gebot ist. Das Memorandum an Rußland darf durchaus nicht als Ultimatum betrachtet

werden, es ist nur das Minimum, was Rußland zuge stehen muß, wenn es die Hilfe der Mächte haben will. Sollten die Russen auch dieses nicht an- nehmen, so erbringen sie damit den Beweis, daß mit ihnen nicht zu verhandeln ist. Lloyd George ist der Ansicht, daß die Diskussion die ser. Frage nicht verschoben werden kann. Schon zweimal feien die Russen mit den Westmächten zu keinem Übereinkommen gelangt und Lloyd George fürchtet, daß man bei einem neuerlichen Scheitern lange nicht mehr zu ihnen zurückkeh ren wird und die Dinge

neuerlich und erst um 10 Nhr abends war sie Huche wieder hergestellt. Es wurden 10 Personen durch Bajonettstiche verletzt. Die Stadtarbeiter drohen init dem Generalstreik. Bei den Straßenbahnern ist derselbe schon zur Tatsache geworden. t. Flugverkehr iu Rußland. MoSka u, 3. Mai. In Moskau ist gestern aus Berlin ein Aeroplan eingetroffen, der ein Geschenk Deutschlands an Sowjetrußland darstellt. Der Flugdienst, der nun mehr niit Rußland eingerichtet wird, wird von 10 Aeroplanen versehen

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 12
Datum: 27.05.1916
Umfang: 12
Berglandes zu besetzen und uns am Tage der großen Offensive stärkere Hinder nisse in den Weg zu legen. Aber gleichzeitig meint das Blatt auch, man möge mit dieser großen Offensive nicht mehr lange warten. — Popolo d'Jtalia' schüeßt einen Gedenktags- artikel: „Ein viel ernsteres, ein energisches Monitum richten wir aber cm die Regierung. Die Regierung besitzt alles, was sie zum Kriege braucht. Sie hat die P f l i ch t, zu siegen. Ein Fehler wird ihr niemals verziehen werden.' Hilferufe «ach Rußland

. Lugano. 26. Mai. In offiziellen Kreisen Italiens macht sich eine Verstimmung gegen Rußland immer deutlicher fühlbar. Nicht nur die halbamtliche „Agenzia Stefani' weist darauf hin, daß Rußland still stehe und wenn es fertig zum Angriff sein werde, würden Frankreich und Italien durch die Angriffe der Mittelmächte bereits ermüdet sein. Auch das „Giornale d'Jalia' ,das Organ Sonninos, spricht in bitterem Tone von der Erwartung, daß Rußland seine Pflicht tun werde. Es kann heute Oesterreich-Ungarn

und Deutschland unter günstigen Bedingungen angreifen. „Tribuna' meint, Italien stelle an Rußland keine Forde rung, aber es wäre doch natürlich, daß Rußland vom gegenwärtigen Augenblick Gebrcmch mache, um die Italiener tatkräftigst zu unterstützen. Genf, 26. Mm. „Journal des Debats' schreibt: Bis heute hat Frankreich es noch nicht bereut, daß es sich in einer schweren Stunde auf Rußlands Seite gestellt hat, nur fordert heute Frankreich von Rußland, daß Rußland so bald als möglich die Verwendung

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 18.09.1886
Umfang: 8
leicht ein Fingerzeig mehr für die deutsche Regierung, über den politischen Vorgängen nicht der bedrohlichen Lage zu vergessen, in welche der deutsche Handel auf der Balkanhalbinsel zu gerathen scheint.' Was Rußland unter der Unabhängigkeit Bulgariens versteht, zeigt folgende telegraphische Meldung aus Petersburg: „Wenn Fürst Alexander Bulgarien Verlässen haben wird, werden einige zwanzig russische Offiziere dorthin abgehen und ihre früheren Stellungen wieder einnehmen. Alle höheren Stellungen

, bis einschließlich der meisten Bataillons-Commandeure werden mit Russen besetzt werden, was mit den ent sprechenden bulgarischen Offizieren werden soll, hängt von den demnächstigen Vereinbarungen zwischen dem Fürsten Dolguruki und der bulgarischen Regierung ab.' Sollte Rußland in der That nicht wissen, was mit den überflüssig werdenden Offizieren zu geschehen hat? Ohne Zweifel sind das doch in erster Linie diejenigen Ossiziere, welche durch die Gegenrevolution die russischen Plane eine Zeit lang zu nichte

, daß er das Gericht erwartet, welches Gott wider die Starken vorbereitet, und welchem er sie in dem Augenblick zutreibt, wo sie den Gipfel irdischer Macht erstiegen zu haben glauben.' Rundschau. Inland. Aus Lubin meldet man: Am Sams tag bei dem Galadiner brachte unser Kaiser einen Toast auf den Czaren aus. Die Kapelle spielte die russische Hymne. Im Laufe der Nacht langte ein Dankestelegramm vom Kaiser von Rußland ein. — Der slovenische Abg. Hren erhielt von seinen Wählern die Ermächtigung aus dem Hohenwart-Club

Verhältnisse eintreten. — Rußland genirt sich nicht im mindesten, immer mehr in Bulgarien hinein zu regieren. Bereits deuten die russischen Zeitungen an, daß die Landesvertretung gar nicht einmal den Fürsten zu wählen habe. Auch die verdeckte Drohung wird bereits vernommen, daß Ruß land einschreiten werde, wenn Bulgarien einen russen feindlichen Fürsten überkommen würde. Der Regenschaft wurde auf die von ihr an den Czaren gerichteten Fragen betreffs dessen, was Bulgarien von ihm zu befahren

habe, von demselben geantwortet: Wenn er sich brav aufführe, stehe ihrer Anerkennung nichts im Wege; von ihrer „treuen Offenherzigkeit' werde es abhängen, daß Rußland die „vorhergegangenen Ereignisse' vergesse und zur Wiederherstellung des früheren freundschaftlichen Verhältnisses die Hand biete. Rußland sei bereit, für das Glück Bulgariens zu wirken (na, und wie!), wenn Bulgarien sich des Gedankens entschlage, mit Gewalt seine Forderungen durchzusetzen. Mit der Wahl eines neuen Fürsten Pressire

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 12
Datum: 27.10.1886
Umfang: 12
sür's Zweite stellte es sich nur zu bald heraus, was Rußland denn eigentlich beabsichtige. Er bezweckte und bezweckt nichts Anderes, als Bul garien zu „verruffen'. Jedoch hatte der Aller- liebeuswürdigste schon bei seinem ersten Bersuche ein glänzendes Fiasko zu verzeichnen. Denn bei Gelegenheit des am 3. Oktober hier siaitgesundenen Meetings mußte er nur zu bald zur Ueberzeugung kommen, daß seine Mission in Sofia unsruchtbaren Boden findet. Als er in seiner Rede hervorrückre mit dem russischen

An trag, mit der Einberufung der großen National versammlung zu warten, und unter Anderem sich bis zum Ausdrucke verstieg: „Bulgarien kann ohne R u ß l u u 5) d i e Natioualver- sammlung gar nicht einberufen'', er tönte der für Kaulbars Ohren höchst mißtönige Akkord: „Wir können es und viel schnel ler als Rußland.' Ein tausendfaches „He runter!', das nicht mehr enden wollte, verhin derte den „Friedensstifter', iveiter zu reden, und als das großartige Ltockkonzcrl begann, suchte er seine noch heile

vor den auf Rußland „Hur- rah' rufenden Bauern und verschrieb ihnen Frei quartiere in der Kaserne. — Bou den bisher be kannten Deputirten gehören 00 zu den Regierungs freunden und — sage mit Worten — sechs zu den Russenfreunden. Da nun Rußland die Nie derlage nicht mehr za ertragen vermochte, h a t es die Verbindung mit Bulgarien gänzlich abgebrochen. (Wurde bekanntlich seitdem wieder aufgenommen. D.R.) DieNote ist be reits an alle Konsulate abgegangen. Ob es nun Bulgarien sich selbst überlassen — Bulgarien's

Glück wäre es — oder aber Reoan he nehmen werde durch Okkupation, wisieu die Götter. — In Dubnitza, an der Grenze von Makedonien, wurden der Polizeipräfekt und 2 regierungs freundliche Deputirte von Makedoniern, die von Kaulbars gedungen waren, ermordet. — Wenn man uun einen Rückblick macht auf das, was Rußland seit 21. August in Bulgarien gewirkt, so gereicht nicht ein Punkt Rußland zur Ehre, sondern zu kaum zu begreifender Schmach. Ein ganzes Land in solche Aufregung, Verwirrung und Unordnung

und iu Reue gerufen: meama- xima culpa. Das hat Rußland leider nie ge lernt. Ob aber die europäischen Mächte ihr kalt blütiges Zuschauen bei der Thal am 2l. August jetzt nicht bereuen, ist eine andere Frage. Hoffen wir, daß sich dieselben nicht mit Rubeln und Schnaps einschläfern lasten. Wahrscheinlich pro- birt Rußland nicht mehr mit Schnapsdusel; wenn es zuvor gedacht hätte, daß man denselben riecht, hätte es vielleicht ein größeres Quantum von Rubeln vorgezogen, da es die Schmach

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 28.08.1903
Umfang: 14
Seite ^ kische Volksstimmung die wahrhaft Schuldigen, die verstärkten Rädelsführer, die intellektuellen Urheber der Komitatschigräuel sucht. Dem türki schen Voll bedeuten die Russen diese Urheber, Rußland gilt ihm als Gründer seiner Not. Und das Wort „Volkesstimme ist Gottesstimme' war niemals wahrer als hier. Offiziell zwar, man weiß es, mmit Rußland den würdigen Schirmer des status yuo auf dem Balkan. Mit Oesterreich, dem harmlosen, im Bunde wehrt es Bulgariens Begehrlichkeit scheinbar hart

drohend ab. In der Tat jedoch ist ihm nichts willkom mener und erwünschter, als diese ewige Beun ruhigung und Schwächung eines Staates, den es, zerwühlt, zerrissen, abgemüdet, nur umso leichter einzusacken hofft. Die mazedonischen Banden leisten dem russischen Siegeswagen Vorspann dienste, das weiß Rußland; damit rechnet es und nur die tragische Naivität unseres Goluchowski konnte der tünchten Meinung sein, dem Zarentum sei es im Ernste um die friedliche Dämpfung der mazedonisch-bulgarischen

züngelnden Flammen zu srüh Einhalt gebiete. Und Oesterreichs unbezahlbarer Goluchowski ließ das ruhig geschehen. Er förderte und unter stützte den Erbfeind. War es Hochverrat? Es war nur Kurzsichtigkeit. Doch auch diese letztere ist strafbar. Denn was Goluchowski tat, war, medizinisch gesprochen, ein „Kuustfchler'. Einem Arzte ent zieht mau in solchem Falle das Recht, die Praxis weiter auszuüben, einem Minister des Aeußern müßte mau zumindest das Aeußere entziehen. Sah er's denn nicht, woraus es Rußland

an kam und jetzt noch ankommt? Es harrt jetzt nicht nur deshalb, weil es später mit einer vielfach, schwächeren, erschöpfteren Türkei zu schaffen ha ben will, es harrt jetzt deshalb auch weil es im Augenblick im Osten schwer bedroht ist, weil ihm dort Japan mit nahem Kampf und Krieg droht. Durch das Abkommen mit Oesterreich aller Bal kansorgen ledig, könnte Rußland nunmehr seine ganze Macht nach Osten konzentrieren, könnte es nnt aller Wucht sich auf Japan werfen, könnte es diesen gefährlichen Gegner

, dauernder Schädigung und Schwächung uud mit der Gewißheit künftigen Zu sammenbruchs bezahlt. Der Kaufpreis ist zu hoch. Und doch hätte Herr Goluchowski keineswegs genial, uur ein winziges bischen weniger naiv sein müssen, um ihn zu verinÄden. Er Mtte ' sich einfach nur an den bewährten Satz zu halten gehabt, daß die Feinde uitserer Feinde, unsere natürlichen Freunde sind, und in Befolgung dieses Satzes hätte er ein Bündnis nicht mit Rußland, sondern — so abenteuerlich das jetzt vielleicht noch klingt

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.05.1922
Umfang: 8
Antwort wurde aber verzögert, da es nach Bekanntwer den ihres Inhaltes in Rußland zu heftigen De monstrationen kam. Die russische Delegation wurde verständigt, daß sie neue Instruktionen abzuwarten habe. Einige Punkte der Antwort note sind abgeändert worden. Lenin hat kein Interesse für kleine Kredite und besteht auf der Forderung einer Anleihe in der Höhe von einer Milliarde Dollar sofort und im Verlaufe der kommenden fünf Jahre einer zweiten Milliarde. Frankreich hält sich diesen Forderungen

nicht weiter ver handelt werden könne. Der Umschwung ist auf den angedeuteten Beschluß des Mlnisterrates in Paris zurückzufllhren, der vollkommene Unnach- giebigkeit vorschreibt. Ob Rußland tatsächlich ernstlich willen» ist, an dem Wiederaufbau Europas mttzuarbeiten. ist unter Berücksichtigung der bishmtgen Haltung und des bisherigen Vorgehens der russischen De legation eine offene Frage. Die Russen tragen zu einem 'guten Teil diie Schuld daran, wenn die Konferenz scheiitern sollte. Bor allen Dingen

ist es ihnen unbequem, daß die Artikel des emorandums der Alliierten verlangen, auf die bolschewistische Agitation zu verzichten. Davon lobt ja vorläufig Rußland. Auch scheint man in Rußland noch immer nicht begriffen zu haben, daß die Hoffnung;auif eine -Wellöwoluitilon vorläu fig begraben ist, Rußland bleibt doch eigentlich gar nichts übrig, als den wirtschaftlichen und finanziellen Anschluß an Europa zu suchen. Er wäre auch leicht gu finden. Denn Lloyd George kommt den Russen -mehr als aus halbem Wege entgegen

. Er wäre sicherlich bereit, für diesen Anschmß Rußlands fmanntelle Opfer zu bringen. Vielleicht ließe sich England 'sogar dazu 'bereit finden, eventuell auch ohne Mithilfe Frankreichs aus eigenem Rußland namhafte Kredite zu be willigen. Selbstverständlich übt Lloyd George auf die Sowjetvertroter in Genua heute den größten Druck aus, schon aus dem Gruride, um im Falle der Sprengung der Konferenz die alleinige Schuld den Franzosen zuschiebenzu können. Hier bei bedient er sich der Dermittkmg der Deutschen

. Deutschland ist 'immerhin in der Lage, Rußland freundschaftliche Vorstellungen machen zu kön nen. 'Lloyd George müht sich und 'dies mit Er folg. Das beweist auch das vielbeftrittene, aber doch 'bestehende Petroleumabkommen mit den Sowjets. Frankreich will auch in der Reparationsfrage eigenmächtig vorgehen. Das beweist die endgül tige Ablehnung der von Lloyd George angereg ten Konferenz der Signatarmöchte. Selbstän diges Himdeln in einer Frage, die nach englischer Auffassung nur gemeinsam zu regeln

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 08.08.1920
Umfang: 12
, irgend einmal gottaiutt wird. Wird das siegreiche Sowjeirußland die Ver träge von Versailles und St. Germain ebenso bereitwillig schlucken, wie sie das besiegte deutsche Volk im Reiche und tu Oesterreich schlucken mußte? tzg wäre töricht, allzu große Hoffnungen aus eine Moskauer Intervention zu setzen. Kenner der Verhältnisse haben gerade in der legten Jett im mer wieder davor gewarnt und mit Nachdruck darauf ver wiesen, daß Rußland seit der Mission Krassins recht merklich von Deutschland abrücke

und sich nicht durch Sympathien für Detttschland ein neues Hindernis für die Aussöhnung mit England schaffen wolle. Allein, ob sich Rußland durch Sympa- thien für Detttschland gerade die Sympathie Englands ver scherzen könnte, ist noch sehr die Frage, und ein anderer Kenner der Verhältnisse, der deutsche Außenminister Doktor Simons, hat kürzlich mit so auffallender Wärme von dem Moskauer Regime gesprochen, daß man die törichte Hoffnung einiger deutscher Optimisten beinahe auch in der BMelm- straße vermttten dürfte. Rußland

vor Unbesonnen- beiten zurückzuhalten. Unter den polnischen Dauern wird setzt mit Erfolg bolschewistische Agitation getrieben. Verspre- chungen bezüglich der Aufteilung des Großgrundbesitzes unter ihnen hat die }ul: ischen Kleinbauern zu nicht geringen Teilen in die Arme der Bolschewisten getrieben. Der russische Bescheid an den Obersten Rat. „Petit Vartsien' meldet aus London den Wortlaut der Fragen» die oer interalliierte Oberste Rat an Rußland gestellt hat, und die Antwort der Sowjetregierung. Rußland

ist. Ihre persönliche Sicherheit wird aber nicht gefährdet. Alle Waren, die mit Genehmigung des KomnNssaro für Handel in Rußland eingeführt werden, bleiben Eigentuin oer Besitzer und können nickt ohne Zahlung konfisziert wer den. Ausländer können Konzessionen für die Ausbeutung von Rußlands natürlichen Reichtüznern erhalten unter der Bedingung, daß die Konzessionäre alles liefern, was für die Ausbeutting notwendig ist, und daß sie Garantie dafür lei- sten, daß ein Teil der Erzeugung der Sowjetrepublik

und Bauern dränge unvermeidlich zur Revolution, die wir durch führen werden. Hierauf ergriff Lenin das Wort und erklärte, daß eine Partei, die vor Gewalt und Terror zurückschrecke, nicht existenzfähig sei. Die Todesurteile in Rußland. Wie „Berlingske Tidende' aus Kowno meldet, hat der Präsident der russischen Sowjetrepublik offiziell mitgeteilt, daß die Gesamtzahl der vom 2. Mai bis 26. Juni verhängten Todesstrafen sich auf 600 beläuft. Wegen Desertion wurden 273 und wegen gegenrevolutionären Handlungen

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 10.01.1922
Umfang: 6
Provinzen prophezeit werden. Sowjet-Umbau und Rußlands Aufbau. Won unserem ^.Mitarbeiter. Die Erklärungen, welche der B o lsch ew ist«nza r L e- '[<■ “ nin auf dem neunten allrussischen Sowjetkon- g r e ß abgegeben hat, beanspruchen weitgehende Bedeutung. Er bat nicht nur zugegeben, was alle wissen, daß Rußland arm, er' schöpft und schwächest, sondern er bat offen eingeräumt, daß die des offnung auf die Weltrevolution des Proletariats sieb als eine äuschnng erwiesen bat. Dies Bekenntnis gewinnt dadurch

noch größere Bedeutung, daß er für die praktische Politik die Folge rungen daraus gezogen hat. Alle Nachrichten aus Rußland be stätigen, daß der Abbau des Kommunismus, der ja übrigens immer nur in begrenztem Maße geherrscht hat, auf der ganzen Linie fortschreitet, und seine Gegner werfen Ihm vor, daß er „ins Tiefland eines kapitalistischen Rußlands' hinab- gleite. Aber Lenin, der den Namen Selbstherrscher weit mehr verdient als fein zaristischer Borgänger, der nur «in Spielball in den Händen

und ihre Führer ist es berechnet, wenn Lenin in seiner Ansprache Drohungen gegen Polen, Rumänien und Finnland vom Stapel gelassen hat. Die Entflammung der militärischen Instinkte hat bei den Bolschewiken immer eine Rolle gespielt. Im übrigen ist sich Lenin aber darüber klar, daß die Um stellung des Bolschewismus und damit die Erhaltung seines so oft totgesagten Regimes nur zu ermöglichen ist, wenn er posi tive Erfolge aufzuweisen vermag, diese können, wie die Dinge liegen, nur von außen kommen, da Rußland

, unter denen die alliierten Mächte bereit seien, die Handelsbeziehungen zu Rußland wieder aufzunehmen, wobei man von französischer Seite natür lich die Frage der Anerkennung der Borkriegsschulden aufwirst. Eine Entscheidung über diese für ganz Europa bedeutsame Frage wird freilich erst aus der ln Aussicht genommenen I n, ternatianalen Wirischaftskonferenz erfolgen können, zu der, wie schon fetzt feststeht, sowohl Deutschland wie Rußland zugezogen werden müssen. Für Deutschland hat die Frage

des Wiederaufbau«» von Rußland eine ganz besondere Bedeutung; denn je mehr die Entente- läoder sich gegen unser» Einfuhr wehre«, desto wichtiger ist t» dustriellen und | Aufmerksamkeit eben diesen Fragen zu» we.lch« jetzt mit dem Re « parationsproblem, und zwar in engem Zusammenhang mit diesem, ihrer Lösung entgegenzureifen beginnen» die für di« Ge sundung Europas von weittragender Bedeutung wäre. Politische Übersicht. Die Konferenz ln Tanne». ^ Die erste Sitzung in Cannes am 6. Jänner wurde nach einer kurzen

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