wieder Ruhe ein, die bis am Nachmittage nicht mehr gestört wurde. Die Geschäfte in der Stadt waren größtenteils gesperrt. Im Zuge wurden auch Särge mit Totenköpfen und der Aufschrift „Zurie' getragen. Beim Passieren des Zuges vor« der Universität gab es einen ernsten Zwischenfall, als katho lische Studenten auf der Rampe sozialistischen Studenten im Zuge „Pfui' zuriefen, während ita lienische und slavische Studenten dieselben begrüß ten. Sozialistische Ordner veranlaßten aber den ruhigen Weitermarsch
. Haben an der Universität lärmende Temovstratronen statt gefunden,- die gegen den-Rektor PhiliMoviih ge dichtet waren wegen der Antwort d^jeloen gegen über einer Abordnung deutschnationaler Studen ten, die ihm eine Protestresolution überreicht hatten, i ^/ Wien/ 28. Nov. Zur gestrigen Temonstra?- tion -der deutschnationalen Studenten wird wei ters berichtet: Wahrend, des Lärms und der RUfe^ ,MbzUg RektorPfui Rektor! Heil der deutschen Univerfität Wjen!' vor der Kanzlei des Rektors hielt RÄtor Philip!povich im! Hörsaale
, wo sie ihre lärmenden Demonstrationen fortsetzten. Da erschien der Dekan der juridischen Fakultät, Hofrat Professor Schrutka von Rechten stamm unter ihnen knd ersuchte um Ruhe. Er verwies in einer Ansprache darauf, daß die deutsche Universität Wiens das feste Bollwerk der Deutschen in Oesterreich sei. Diese erhabene In stitution müsse erhalten bleiben. Rufe: „Die Pro fessoren sind es, welche sich gegen den deutschen Charakter der Wiener Universität vergehen!' Schrutka: „Die Professoren sind sich ihrer Pflicht
gegenüber der deutschen Universität Wien bewußt. (Rufe: Siehe Dworschak!) Es mUß jedoch ver langt werden, daß auch die deutsche Studenten schaft sich ihrer Pflicht gegenüber der Wiener Uni versität, welche als Ganzes genontmen werden mUß. bewußt bleibt'. (Rufe: Deshalb relegieren Sie die Wortführer der deutschen Studenten. Die Deutschen haben ja nichts mehr hier zU reden!) Schrutka: „Meine Worte an Sie kommen aus deutschnationalem Herzen Und ich wende mich an Sie, als Genossen meiner Natron
, mit der ein dringlichen Bitte, dieien Scenen ein Ende zu macAn. Wenn Sie irgendwelche Beschwerden haben, so entsenden Sie eine Abordnung an mich. Ich versichere Sie, dah keinem enHigen ein 'Haar gekrümmt werden wird.' Beim Verlassen des Hörsaales durch PhilWovich kam es neuerlich zlu lärmenden Steven. Später begab sich die Studentenschaft in das Vestibüle der Universität, wo seitens der Deutschnationaken entblößten HauKes das Lied: „Wenn alte untreu- werden' gesungen wurde. Touristenführer Kriesmair 1° Bruneck