Institut, St. Pölten, Emanucl Pendl, Wien, rc. rc. Inland. Die Minifterkrisc in Oesterreich geht unter ganz außerordentlichen Umständen vor sich und er regt bedeutendes Aufsehen im In- und Auslande. Der Kaiser hat dem ungarischen Ministerpräsidenten seine Zustimmung erteilt, daß die ungarische Re gierung im Reichstag einen selbständigen Zolltarif für die Länder der ungarischen Krone einbringe. Es war dies ein einschneidender Schritt auf dem Wege zur Trennung beider Reiche. Prinz Hohen lohe
und die Mitglieder seines Kabinetts waren nicht gewillt, diese Entscheidung der Krone zu decken und durften dies auch nicht tun, wollten sie nicht den im Abgeordnetenhause gegebenen Versprechen untreu werden. In einer Frage von großer Wichtigkeit wurde ohne zwingende Not, nur um einem Wunsche der ungarischen Unabhängigkeitspartei zu genügen, gegen Oesterreich, gegen die gesamte öffentliche Mei nung in Zisleithanien, wie sie sich auch in beiden Häusern des Parlaments kundgab, und endlich gegen das österreichische
jeden kommenden Minister als Vaterlandsverräter und schloß mit den Worten: „Kaiser von Oesterreich, willst du vor der Geschichte die Verantwortung über nehmen, daß das alte, herrliche Reich der Habs burger an Sieg und Ehren reich, elendiglich zu Grunde gehe?' Die Rede erregte große Bewegung und stürmischen, langanhaltenden Beifall. — Heber den Nachfolger Hohenlohe's ist bisher nichts Näheres bekannt. Am meisten werden Kielmannsegg und Bylandt-Rheidt genannt. GrafCouden- h o v e lehnte die Kabinettsbildung
' (wo runter natürlich Oesterreich gemeint ist) vereinigen müßten! AnsLand. Das neue italienische Ministerium wurde folgendermaßen gebildet: Abg. Giolitti, Präsidium und Inneres; Senator Tittoni, Aeußeres; Abg. Gallo, Justiz; Abg. Majoran«, Schatz; Abg. Massimini, Finanzen; Generalleutnant Vigano, Krieg; Senator Admiral Mirabello, Marine; Abg. Fusinato, Unterricht; Abg. Gianturco, Oeffentliche Arbeiten; Abg. C o c c o-O r t u, Ackerbau; Abg. Schanzer, Posten und Telegraphen. In Serbien wurden