haben schwere Noth mit trübem und lindem Wein und selbst die Käfer wissen oft einem keinen Nach zu geben, wenn der Wein trotz des Schönens nicht hell werden will. Da war auch einer im Begriff, so trüben und linden Wein einfach auf die Gasse laufen zu lassen, indem der Küfer erklärte, es sei nichts mehr dainil anzufan gen und fei selbst zu Essig zu schlecht. Aber wie ein vernünftiger Arzt nicht leicht einen Kranken oder ein wackerer Lehrer nicht sobald einen' verfahren Schüler aufgibt, so gibt ein erfahrner
oder denkender Weinkundiger nicht leicht einen kran-, ken Wein auf. «ehr häufig, wenn ein Wein, selbst dnrch's schönen nicht hell werden will, sehlte es ihm an Gerbstoff, und der muß dem Wein beigemischt wer den. Der beste Gerbstoff aber lugt in den Trauben kernen. Also ließ ein Weinkundiger 3 Maß des lin den und trüben Weins zum Faß heraus, brachte ihn in eine Pfanne, schüttete 2 Pfund Tranbeukerue, die man den letzten Herbst aus den Träbern gesiebt hatte, dazu und erwärmte den Wein langsam vis nahe
an die Siedehitze. Dann schüttete man den Wein sammt den itcrnen in einen reinen Schmalzt ops und ließ die' Flüssigkeit noch 2 Tage an einem temperirteN Orte stehen. Nach Verflnß dieser Zeit wurde der W in abgegossen, wieder in das Faß zurückgebracht und tüchtig mit dem zäben Wein gemischt. Als der Dok tor nach einein Vierteljahr nach dem Wein sah, so perlte er beim Herauslassen aus dem Faß und war nicht nur glan;hell, sondern hatte auch den frühern Wohlgeschmack wieder. Er wurde nun abgelassen
und. in ein anderes Faß gebracht, wo er gut und hell blieb bis an sein Ende. — Des so behandelten Wei nes waren cs etwa 50 Schweizermaß, wornach das Quantum d^S Zusatzes für andere Mengen zu berech nen ist. — Hal man Gerbstoff zugesetzt, so erreicht man jedenfalls einen klaren Wcin, wenn man ihn mil L-imstoss (Gelatine) schönt. Ueber das Abschälen der Bäume, um sie zum Fruchttragen zu bringen. Schon Abraham a Lt. Ll-n-g sagt in seiner Lobrede des verstorbenen Abtes Anselm zu Marn Zell, gehalten den 17. Dezbr. 1679