Geschichte von Meran, der alten Hauptstadt des Landes Tirol von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart
-IX. Meran unksr brr Herrschaft der Herzoge aus dem Haufe Habsburg 1363—1490. Mit Meinhard III. war der letzte Landesfürst aus dem Hause Görz m's Grab gesunken. Schon am 26. Jänner 1363 übergab Margaretha Maultasch die Grafschaft Tirol den Herzogen Rudolf, Albrecht und Leopold von Oesterreich als ihren nächsten Verwandten. Die Stadt Meran stellte am 5. Februar 1363 den neuen Herren, den Herzogen von Oesterreich, die Huldigungsurkunde aus, was Herzog Rudolf in der Urkunde XVIII erwähnt und dafür
angelegt, werden, und die gerichtliche Untersuchung sollte auf freiem Fuße geschehen. (Urk. XIX.) Wenn auch die neuen Beherrscher Tirols noch immer die Stadt Meran mit Privilegien und Wohlthaten be dachten, und die wichtigeren Angelegenheiten des Landes noch immer in.Meran verhandelt wurden, so hatte die Stadt durch das Aus sterben der alten Landesfürsten eine Einbuße erlitten, da die Herzoge von Oesterreich nur mehr zeitweilig auf dem Schlosse Tirol resi dierten, und das Innthal
, das jetzt die Verbindungsstraße zwischen den beiden habsburgischen Ländergruppen wurde, nämlich zwischen Oesterreich und der Schweiz, vor dem abseits liegenden Etschthale eine erhöhtere Bedeutung erlangte. Herzog Rudolf bestellte am 13. December 1363 zu seinem Stellvertreter im Lande den Edlen Berthold von Gufidaun, der nicht mehr den Titel eines Burggrafen auf Tirol, sondern den eines Landeshauptmannes der Graf schaft Tirol, des Landes an der Etsch, im Gebirge und im Jnn- thale führte. Obwohl die Stadt Meran beim Wechsel
des Fürsten- geschlechtes an Bedeutung verloren hatte, hielt sie doch im Kriege, der um den Besitz von Tirol zwischen den Herzogen von Baiern und Oesterreich ausgebrochen war, „mit Leib und Gut' zu den neuen rechtmäßigen Landesfürsten, wie aus dem Dankbriese Herzogs Albrecht vom Jahre 1368 zu ersehen ist. (Urk. XX.) Die beiden jüngeren Brüder Herzogs Rudolf IV., Albrecht III. und Leopold III., «zeigten sich ganz besonders dankbar und wohlwollend gegen Meran', auch hielt sich Herzog Leopold III. häufiger