. Der Haupt- mretzins würde ab 3. November dieses Jahres betragen: Für Wien das 2000fache, für die Städte Linz, Graz, Inns- b ruck das 2560sache, für alle übrigen Orte das 3000sache des Friedenszinses. Dann soll ausgerechnet an jedem 1. Mai eine Erhöhung des Mietzinses eintreten, bis in Wien der 6000fache, in den Städten der 6600sache und am Land der 7000fache Friedenszins erreicht ist. Schon aus der Staffe lung der Zinse zwischen Wien, Stadt und Land merkt man: wo die Reaktion und der soziale Unverstand
am größten, sind auch die Mietzinse am höchsten. In Wien erlaubt es die Konkurrenz der umfangreichen Wohnbautätigkeit der Ge meinde den Hausherreit nicht, etwa wie am Lande gleich mit dem 3000fachen Mietzins zu beginnen. Darüber, wie die Mieter, als da sind Arbeiter, Ange stellte, Beamte, Gewerbetreibende ufw., schadlos gehalten werden, zerbricht sich die Regierung nicht weiter den Kopf. Sie überläßt das, wie es ganz oberflächlich im Entwurf heißt, bei den Arbeitern, Angestellten usw. der Wirt schaft
! Was kümmert die Regierung überhaupt Wohnungsnot und Menschenelend! Der Raub, den sie auf Land und Ge meinde Wien vor hat, bedeutet ja in seiner Auswirkung nichts anderes, als der ausbauenden Tätigkeit der Gemeinde Wien in den Arm zu fallen. 28 Millionen Schilling, das sind fast 2800 Kleinwohnungen, will man der Gemeinde Wien durch die famose neue Abgabenteilung wegnehmen. 28 Millionen Schilling, die in Wien Wohnungen geworden wären, will man hinausentführen in die Länder. Sicher würde die Gemeinde Wien
der neuen Abgabenteilung nicht jenen starken Widerstand entgegensetzen, wenn sie Gewähr hätte, daß diese 28 Millionen, die man der Gemeinde Wien bei der Warenumsatzsteuer, bei der Einkommensteuer und bei den Verwaltungskosten zu nehmen gedenkt, in den Län dern draußen als Wohnbauten in die Höhe schießen würden, die soziale Fürsorge befruchten würden usw., aber so besteht nach den gemachten Erfahrungen fast keine Hoffnung, daß z. B. unser Land T i r o l die VA Millionen Schilling, die cs von dem Raub
an Wien abbekommen würde, für soziale und kulturelle Zwecke verausgaben würde. Nicht Wohnungsbau ten, sondern viel eher nur die Bäume der Heimatwehren, deren Nährboden dann vom Lande noch besser gedüngt wer den könnte, als dies heute schon geschieht und die Lurus- schweineställe würden derart überhand nehmen, daß Tirol sprichwörtlich würde als das Land, wo die Schweine des Landes besser wohnen, als die Kinder. Wir sind gewiß auch ganz gute Tiroler, vielleicht ebenso gute wie die gewissen