über die unendliche, schimmernde Wasserfläche, dorthin, wo sie die entschwundene Dennat vermutet. Norbert steht einige Schritte entfernt im Ge- einigen Herren; seine Augen aber ucken aus seine stille, blasse Frau, damit er so- Stelle sein kann, wenn sie seiner bedarf, hat sich ^ Tagen der Krankheit und n^amkeit inniger an den Gatten angeschlossen, tun ^ Rücksichtnahme, seine respektvolle Hal- v, ^ ' ihr mehr und mehr seinen vornehmen, üe/' ^ararter enthüllt, haben ihm einen weit grö- ^ ^ Ihrem Herzen erobert
dessen, was sie getan. Mit die ser Erkenntnis aber kam ihr auch eine Ahnung von dem Leid, das sie dem Vater durch ihre Flucht bereitete. Der kurze Brief, den sie ihm vor der Abreise geschrieben, er scheint ihr nun herzlos und grausam. Heiße Tränen erpressen diese Gedanken ihren Augen, bittere Reuetränen, aber sie spülen alle Bitterkeit und allen kleinlichen Trotz aus Elsas Seele fort, sie machen sie demütig und versöhnlich. Als Norbert, erschreckt durch das wehe Schluch zen seines Weibes, herbeieilt, da blickt
sie schon wieder durch Tränen lächelnd zu ihm auf. „Es ist vorüber, Norbert! Ich habe noch ein mal vom alten Leben Abschied genommen, nun werde ich stark und froh in die Zukunft schauen. Etwas von der kernigen, tatkräftigen Natur der Vanderstraaten steckt doch noch in mir, es war nur eine Zeitlang Unterdrückt von wirklichem und eingebildetem Leid. Ich habe aber auch einge sehen, daß ich unrecht gegen meinen Vater ge handelt habe und ich werde ihm, sobald wir unseren neuen Wohnort erreicht
haben, einen herz lichen Brief schreiben.' „Tu das, Liebling! Es war schon lange mein Wunsch, du möchtest deinem Vater alles schreiben. Er wird dir gewiß verzeihen, denn nach allem, was ich von ihm gehört habe, muß er ein edler Mensch sein. Sieh, Liebling, auch gute Menschen können fehlen, er hat dir mit seiner zweiten Hei rat gewiß nicht wehe tun wollen, er hat nur nicht bedacht, daß zwei so verschiedene Charaktere nicht gut zusammen leben können.' „Wie gut und lieb du von meinem Vater redest, Norbert