ist nicht mehr zweifelhaft. Deutschland wird aus dem Industriegebiet hinausgedrängt« Die Konsternation darüber ist im Reiche groß und die Erbitterung macht sich auch schon in. ge genseitigen Vorwürfen und Angriffen gegen die Regierung Luft. Die Reichsregierung, heißt es, habe, was ihr übrigens in diesen Tagen selbst vom „Berliner Tageblatt' vorgeworfen wurde, in den letzten Monaten die oberschlesische Frag? ganz vernachlässigt. Der Reichskanzler hatte wichtigeres zu tun. Er mußte die Verordnung
, wenn Berlin die Energie, die es sur den Sturz der Regierung Kahr in Bayern aufge bracht hat, auf die Erhaltung von Oberschlesien verwandt hätte. Jetzt ist Oberschlesien in seinem wertvolleren Teile für Deutschland verloren, d. h. überhaupt verloren, denn in diesem Falle bedeutet ein Teil zugleich das Ganze. England war lange nicht geneigt, den französischen Raubabsichten zuzustimmen. Infolge des Protestes Lloyd Georges gegen die Briandschen Pläne kam ja die ganze Frage an den Völkerbund. Nun wirft
, 13. u. 16. Oktober 192' man von rechtsstehender Seite dem Reichskanz ler vor, er habe nichts getan, um Englands ursprünglich günstige Stellung zu verstärken? Es sei kein Versuch gemacht worden, > mit der britischen Regierung zu einem besseren Verhält nis zu gelangen. Lediglich das Wiesbadener Abkommen wurde bekannt, das aber in London stark verschnupft hat. Gerade in dem Augen blick wurde das Abkommen veröffentlicht, wo die oberschlesische Frage in Gens zur letzten Bera tung stand. Man brauchte sich gar
, verliert. Wenn diese Teilung zustande kommt, verliert Deutschland jedes poli tische und wirtschaftliche Fundament. Die „Vossische Zeitung' stellt diese Entscheidung als Schaden, nicht nur für Deutschland, sondern für ganz Europa hin. Die ersten Anfänge einer Besserung der Dinge seien wieder der Gefahr der Vernichtung aus gesetzt. Berlin, 15. Oktober. Von einer der deutschen Regierung nahestehenden Persönlich keit (Stresemann) ist erklärt worden, daß das deutsche Kabinett an dem Tage, an dem die Ent
scheidung über Oberschlesien bekannt werden werde, seine Demission geben werde./ Diese Meldung steht im Gegensatze zu der von Dc. Wirth gegebenen Erklärung, der in einer Ver sammlung sagte, daß man nach der einstimmigen Ansicht des Kabinetts nicht an eine Demission denken dürse, weil in einem so kritischen Mo mente eine Regierung nötig sei, die fähig se», die Geschäfte zu führen. Italien. „Die Raserei der deutschen Zeitungen'. Die Trientner „Liberia' findet, daß dce Deutschsüdtiroler Presse infolge