Herr Lehrer Mader von St. Michele einen landwirthschaftlicheu Nortrag. Die zahlreich Er schienenen verfolgten mit Aufmerksamkeit die inte- „Gewiß,' wiederholte sie, „ich habe Alles, was deutsch ist, gern, obschon ich mich an weniges znrüct- zueriunern im Stande bin, da ich ja noch ein kleines Kind war, als wir Wien verließen.' „Und Ihre Müller? War sie vielleicht eine Deutsche?' forschte der Graf. „Sie war eine Kreolin und starb, als ich noch ganz klein gewesen bin,' sprach das juuge Mädchen
sehr ernst, „Ein schwerer Verlust für Sie!' sprach der Graf teilnehmend. „Das sagen mir alle teilte,' versetzte sie, „aber ich habe eigentlich die Frau, an welche ich mich nicht zurückzuerinnern im Stande bin, niemals entbehrt. Das klingt herzlos, aber soll und kann ich überhaupt eiue Erinnerung lieben, die ich nicht besitze :' Siein, mein ganzes Empfinden konzentrirt sich in meinem Vater. Er war mir Alles in Allem und nahm mich überall bin mit sich; er hat mich Alles gelehrt, nnd daher mag es wohl
auch kommen, daß ich in vielen Dingen mehr ein Knabe als ein Mädchen bin. Ich kann vortrefflich schießen, fechten, ja, sogar rauchen und es trifft sich deßhalb sehr günstig, daß, weil in Fran von Ehamaree's Pensionat anch all diese Dinge gelehrt werden, ich in denselben schon früher große Fertigkeit besaß; dadurch habe ich natürlich immer die allerbesten G)aucen darin!' Der Graf runzelte die Stint. „Bis auf das Rauchen sind ja diese Fertigkeiten recht anerkennenswerth; bei uns zu Lande wird das Rauchen
weil er keiu kalter, steifer Deutscher ist, gleich —' „Gleich mir!' vollendete Graf Geldern anstatt ihrer den Satz. „Seicht wahr, das wollten Sie doch sagen?' Er sprach die Worte mit jener auserlesenen Höflichkeit, welche, wie er aus Erfahrung wußte, die Frauen schwer ertragen, weil sie darin eine ge wisse Ueberlegenheit wittern. Ihre Augen sandten wahrhaft Blitze auf ihn. (Fortsetzung folgt.) ressauteu und belehrende» Ausführungen Und gewiß sind die Worte auch auf gnteu Boden gefallen und werden befolgt
werden. Zuerst sprach Herr Mader über die Jaustkrankheit beim Ooste und die dagegen anzuwendenden Mittel, dann behandelte er die Kellerwirthschaft im Allgemeinen, die Pflege des Weißweines und zeigte znm Schluße das Pelzen der Rebe. Meran, 29. März. Heule wurde in feierlichster Weife bei Anwesenheit des k. k. BezirkShanptmannes Herr» Graf Wolkensteiu, des Ortsschulinspeklors v. Pernwerth, Mitglieder des Magistrates, des Lehrkörpers, zahlreicher Meister und Eltern der Schnlfchluß au der Gewerbeschule