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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 17.10.1899
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 17« October 1899. Seite 2. Nr. 83. Dienstag, stein in Schutz als den Mann, „der zehn Jahre lang im- Ausland das Centralorgan redigierte, der bis in die letzte Zeit als eine der ersten wissenschaftlichen Autoritäten in der Partei ge golten hat, den Engels mit der Herausgabe seines wissenschaftlichen Nachlasses betraut hat'; er stimmte aber dennoch für BebelS Resolution, nicht weil sie gegen Bernstein sei, sondern weil dieser sie ebensogut verfasst haben könnte. — Herr

v. Vollmar, der Führer der Socialisten in Baiern, vertheidigte ebenfalls Bernstein und sagte u. a.: „Für den vielangegriffenen Genossen, meinen Freund Bernstein, ist es eine Ehre, dass sich die Partei eine ganze Woche mit ihm beschäftigt. Ich fasse meinen Eindruck über die ganze Debatte dahin zusammen, dass kaum jemals ein so gründ licher Wandel eingetreten ist und uns eine heiß gekochte Suppe so kalt vorgesetzt wird. Der Scheiter- Hansen war schon da, aber die Zündhölzchen haben noch gefehlt

und die Kraft, uns hinaufzubringen. Dass Bernstein hinaus sollte aus der Partei, stand bei gewissen Leuten fest.' Trotzdem erklärte er sich mit seinen Parteigenossen in Baiern für die Resolution Bebel. weil, wie er meinte, die Partei mehr zu thun habe, als „sich mit solchen theoretischen Debatten zu beschäftigen, bei denen es sich um viel Rechthaberei und Silbenstecherei handelt. Wenn diese Katzbalgerei noch weitergeht, wird die Wissenschaft bald allen Credit bei den Arbeitern verlieren.' — „Genosse

' Bernstein ist also trotz der Vernünftigkeit vieler seiner Ansichten vom Parteitag in Hannover, d. h. von dessen Mehrheit „todtgeschlagen' worden. Treffend aber sagte „Genosse' Fendrich-Karlsruhe: „Es hat viele Kritiker gegeben, welche todtgeschlagen wurden. Erst dann hat sich die Kraft ihrer Ideen ganz entfaltet. So wird es auch mit Bernstein sein.' Bernstein wird in der Partei noch lange fort leben. Für die Agitation im großen sind seine Ansichten von den „Führern' eben nicht zu brauchen. Da zieht

. Der Socisührer und Jude Dr. Adler aus Wien erklärte, in Oesterreich sei trotz der nationalen Kämpfe das deutsche und czechische Proletariat geeinigt. (?) — Genosse Flingen aus Holland erzählte, dass die Partei dort „den üppig wuchernden Anarchismus zer trümmert' habe; auch die Bourgeoisie werde der Socialdemokratie zum Opfer fallen. — Ein Genosse aus Stockholm theilte mit, dass die Partei in Schweden 33.000 Mann stark sei. Ein anderer aus Chicago berichtete, dass die Soci in Amerika in zwei Parteien

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 13.11.1907
Umfang: 8
, haben recht behalten, so billig hat sich die konservative Partei nie als Regierungspartei hergegeben. Inland. Das neue Kabinett Beck. Nach mehrtägigen Verhandlungen ist es dem Ministerpräsidenten Beck gelungen, eine allseits befriedigende Ministerliste auszustellen, die ihm auch die Annahme des Aus gleiches mit guter Zweidrittel-Majorität verbürgt. Das rekonstruierte Ministerium Beck, das am Samstag vom Kaiser genehmigt wurde, weist fol gende Zusammensetzung auf: Präsidium: Freiherr v. Beck. — Inneres

hatte, ihm in außerordentlicher von Dr. Schrank geleitet wurde. Rasch gelangte er in den Vorstand des von Schrank geleiteten demo kratischen Wählervereines, dessen Obmann er wurde. Dieser Berein setzte im Jahre 1882 seine Wahl in den Wiener Gemeinderat durch, zur Zeit als Dr. Lueger zur Gründung der christlich-sozialen Partei schritt. Dr. Geßmann schloß sich sosort dieser neuen Parteigruppe an und wurde neben Lueger ihr eisrigster Vertreter. In den Reichsrat wurde Dr. Geßmann das erstemal im Jahre 1891 vom Be zirke Neubau

sür den Bezirk Neubau abgetreten hätte. Dr. Geßmann hat in seiner Eigenschaft als Reichs ratsabgeordneter sowohl für die Interessen der Ge werbetreibenden, als auch insbesondere sür die der Beamtenschaft einen intensiven Kamps geführt. Die Gehaltsregelung der Staatsbeamten ist zum großen Teile auf das Drängen der christlich-sozialen Partei zurückzuführen, wobei Dr. Geßmann, der sich stets auch für die anderen Beamtenforderungen, wie Ab schaffung der geheimen Qualifikationstabellen, Ein beziehung

hat Dr. Geßmann stets das größte Interesse entgegengebracht. Im Jahre 1904 legte Dr. Geßmann dem niederöster reichischen Landtage das revidierte Landesschul gesetz vor, welches die christlich-soziale Majorität ge nehmigte. In der Wahlreformkampagne des Jahres 1906 bemühte sich Dr. Geßmann, die Forderungen der christlich-sozialen Partei bezüglich der Dauer der Seßhaftigkeit durchzusetzen. Als diese abgelehnt wurden, trat Dr. Geßmann als eifriger Förderer des vom Ministerpräsidenten Freiherrn v. Beck

Innsbruck und wurde 1881 daselbst zum Doktor der Rechte promoviert. Während seiner militärischen Dienstpflicht nahm er an der Okku pation der Herzegowina im Jahre 1878 teil. Dr. Ebenhoch widmete sich der advokatorifchen Lauf bahn und trat im Jahre 1887 als Konzipient in die Kanzlei des Dr. Naschberger in Lmz ein. Von jener Zeit an nahm er an der Bewegung der konservativen Partei in Oberösterreich regen Anteil. Am 30. Oktober 1888 wurde Dr. Ebenhoch das erstemal in den Reichsrat gewählt und gelangte

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 26.04.1906
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 50. Donnerstag, Partei eine Einigung bezüglich der Aufteilung der Mandate zustande gekommen ist. I' einer Vertrauensmänner-Versammlung der chnsmch- sozialen Arbeiterschaft gab der Obmann des Be- Mswahlkomitees im 16. Bezirk die Erklärung ab, daß den Arbeitern das Mandat des vierten Wahlkörpers und zwei Mandate im dritten Wahl körper eingeräumt werden. Für den vierten Wahl körper wurde der Redakteur des „Christlichen Gewerkschafter' Franz Spalowsky ausgestellt. China — ungefährlich

ausgesprochenen Grundsätzen Ausdruck. Jetzt heißt es, die Eindrücke, die man in der Versammlung erhalten, verbreiten! Jeder Mann, der die Tagung in Hohenems mitmachte, muß ein Agitator sein in seinem Kreise. Er muß politische Kleinarbeit leisten, Aufklärung ver breiten in Stadt und Land, damit das erweiterte Wahlrecht für Reich, Land und Gemeinde unsere Partei nicht ungerüstet finde. Der Streit um die Fleimskalbahn. Am Ostermontag hat am Marktplatz in Cavalese in Angelegenheit der Fleimstalbahn

tschechischer Bauern zu Brünn seine Ge neralversammlung gehalten. Dieser junge Bauern bund zählt über 8000 Mitglieder und leitete seine Generalversammlung auch durch eine Fest messe ein, welche Bischof Graf Huyn im Dom zelebrierte. Auch zur Versammlung ist der Bischof erschienen. Abg. Dr. Hrubau (ein Priester) hielt die erste Rede, in welcher er betonte: der Bauernverein sei ein Teil der katholischen National partei; er sprach dann über die „Ehereform', gute Presse und Wahlen. Die Versammlung nahm hierauf

die Tatsache, daß in Ungarn die Herrschaft nun in den Händen der Kossnthianer ist, die patriotischen Oesterreicher noch mehr dazu antreiben sollte, durch eine demo kratische Wahlresorm das österreichische Parlament zu stärken zum unvermeidlichen Kampfe gegen Ungarn. Am wütendsten sind die Alldeutschen ge XIX. Jahrg. worden, welche sich über Ostern entschlossen haben da sie offenbar keine Aussicht für ihre Partei bei Einführung des gleichen Wahlrechtes sehen dm schärfsten Kampf gegen Baron Gautsch

Dringlichkeitsantrag wegen Einführung der Feuerbestattung (!) in Oesterreich sich befassen. Der Antrag wurde abgelehnt, aber nur um einem weiteren Dring, lichkeitsantrag Platz zu machen, betreffend d:e serbische Viehkonvention. Die Christlichsoziale Partei hat am 24. April beschlossen: sollen weitere Zuge ständnisse an Ungarn gemacht werden, so werde die Partei sowohl die Rekruten als jede Geld- forderung für das Militär verweigern. -i- lSrigwalkelsgramme der „Vrix-ner Chronik'.) Wien, 24. April

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1904
Umfang: 8
» wenn ste erst spät bestellen. Wir bitten deshalb alle unsere Leser und Leserinnen jetzt schon: Wer noch mit dem Mbonnemenksbetrag rückständig ist» wer die »»Brixener Chronik' such im nächsten Jahr Wieder haben will und wer uns neue Abonnenten bringen will, der bestelle jetzt schon und zahle schon jetzt, wo es noch etwas ruhiger hergeht. Was die „Brixener Chronik' kostet» das steht oben am Kopf der Zeitung. Die Postanweisungen liegen der heutigen Nummer bei. Die Schleifennummer wöge man richtig angeben

des Nachtwächters bezeichnet, der nicht bemerkt, daß das Tageslicht schon aufgegangen. — Die christlichsoziale Partei ist und bleibt eine jugend liche, eine jugendfrische Garde. Ihr Gründer Karl von Vogelsang hat mit kühnem Jugend mut ihr Banner erhoben; ihr unvergleichlicher Führer Dr. Karl Lueger ist und bleibt der Typus der idealen Jugendfrische, der Mann, der mit Siegesfreude in immer neue Kämpfe zieht, der durch auftauchende Schwierigkeiten immer kühner wird, in dessen Hellem Kopf das gereiste Urteil

des Staatsmannes wohnt, indes im Herzen das Feuer unversehrter Jugend lodert, der Mann, von dem der alte Firdusi sang: „Mit Löwen streiten, war sein Sinn — Und mit dem Falken beizt er kühn.' Warum ist die christlichsoziale Partei, warum ist ihr Führer jugendfrisch und jugendfroh? Warum kämpfen sie den heiligen Kampf sür Wahrheit und Recht mit Freuden? Sehr einfach! Die Christlichsozialen haben wahre Ideale — und sie glauben an die Ideale. Sie wissen, daß sie auf dem rechten Weg der Lösung der sozialen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 16.11.1901
Umfang: 10
der Socialdemokratie ent rinnt. So meinen wir. Für Herrn Zelger ist es doch gewiss nur eine Ehre, heute nicht mehr einer durch und durch verjudeten, glaubensfeindlichen Partei anzugehören. Hunderte und Tausende frommer Mütter beten Tag und Oacht für ihre Söhne, die der Socialdemokratie verfallen sind, damit sie den Irrthum, in dem sie be- fangen sind, einsehen und jener Partei den Rücken kehren möchten. Walken und Splitter. Das „Tiroler Volksblatt' Nr. 261 vom 13. November bringt einen Leitartikel

in Brixen in Strassers Localitäten eine christlich sociale Wählerversammlung abgehalten. Die zwei Säle waren gefüllt von Wählern aus dem ganzen Bezirke. Unter den Anwesenden befanden sich mehrere Seelsorger und Gemeindevorsteher. Als Redner fungierten die Herren Abgeordneten Schraffl und Dr. Guggen- berg, sowie Herr Professor Dr. Haidegger und Herr Sebastian Fischer von Clerant. Herr Sch raffl sprach über das Parlament, über das Programm der christlich socialen Partei, erstattete weiters

seinen Rechenschafts bericht und wies einige Anwürfe gegen die christlichsociale Partei, wie sie auf dem Sterziuger Parteitag gefallen sind, zurück. Es sei auf dem Sterzinger Parteitag be hauptet worden, die Christlichsocialen hätten ihr Programm von den Altconservativen. Thatsächlich ist das Programm der letztern 18 Tage später erschienen als das christlich sociale. Redner beweist an der Hand von Beispielen, dass die Christlichsocialen dem Liberalismus gegenüber nicht Gewehr bei Fuß gestanden

mit den Christlichsocialen, weil er von dieser Partei haupt sächlich eine Hilfe für den kleinen Mann und die Hebung und Kräftigung unseres Bauernstandes erwartet.' Tiroler! Fordert und verbreitet in allen Sffenttichen Localen, sowie in den christlichen Familien den „Tiroler'.

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 24.01.1903
Umfang: 8
mit Abänderungsvorschlägen betrauten. (S. Telegramm) Interessant ist, was das Hauptorgan der konservativen Partei in Tirol hiezu schreibt „Die Christlichsozialen sollen einen Antrag auf Am 14. Jänner zelebrierte der hochwürdigste M ssionsbischof in St. Anselm die hl. Messe und fuhr mitdem 3 Uhr-Zag nach Montecaffino, woselbst er als Gast des hochwst. E^zabtes Doktor Bonifaz Krug kurze Z-it verweilte. Am 16. Jänner erfolgte seine Einschiffung in Neapel nach Dar es-Salam, dem Hauptort der deutschen Kolonie und Sitz des neuen

Vikariats. Abänderung der Geschäftsordnung planen. Ein solcher Antrag ist natürlich jetzt vollständig aussichtslos und nur eine Demon stration. Als vor einigen Jahren Kathrein in Voraussicht der kommenden Dinge einen solchen Antrag im Ausschuß vertrat, waren gerade die Christlichsozialen dagegen.' — So schrieb das Blatt am 19. Jänner; doch die Strafe für diese Gehässigkeit folgte schnell: die konservative Partei beeilte sich, den Christlichsozialen im Parlament zuvorzukommen. Am 21. Jänner brachte

das Zentrum selbst im Abgeordnetenhaus einen Antrag auf Abänderung der Geschäftsordnung ein. — Ist das auch „nur eine Demon stration'? Um die Wehrvorlage steht es kritisch. Während der Kaiser selbst deren Annahme empfohlen haben soll, wollen die wahren Volksvertreter bei dieser Gelegenheit neuerdings die alten Forderungen der Bauernschaft des Reichs durchsetzen. Die Cyristlichsoziale Vereini gung hielt am 21. Jänner eine Klubsitzung ab, in welcher die Stellung der Partei zur neuen Wehrvorlage

- und Gewerbestands bezüglich des Wehrgesetzes betraut wurde. Diese Forderungen werden von der christlichsozialen Partei vertreten werden. Es wurde beschlossen, bezüglich dieser Forderungen mit den anderen Parteien ein Einvernehmen an zustreben. Zu diesem Zweck hat Obmann Dokivr Lueger an sämtliche Klubs ein Schreiben gerichtet mit der Anfrage, respektive Einladung zu einer gemeinsamen Besprechung von Delegierten aller Klubs. Die tschechischen Sozialisten und die tschechischen Agrarier erklärten

, daß sie die Wehrvorlage obstruieren, wenn ihre Wünsche nicht be rücksichtigt werden. — Mehrere jungtschechische Abgeordnete hatten am 21. Jänner abends mit dem Landesverteidignngsmillister eine dreistündige Konferenz, worin sie ine Wünsche der Landwirte und Gewerbetreibenden sowie die Forderungen noch entsprechendem Schutz der Nationalität in der Armee vortrugen. Der Minister erklärte, er werde sich über diese Angelegenheit bei der Beratung des Wehrgesetzes aussprechen. In Ungarn beschloß die Kossuth-Partei

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 15.02.1902
Umfang: 8
in Niederösterreich spornen seine Hoffnungen an. Mit Hilfe der Socialdemokraten und Völkl-Kienmann-Leute, die schon seine bis herigen Bundesgenossen waren, und unterstützt von den kopflosen Anhängern der alldeutschen Partei, die ohnehin nicht mehr wissen, wohin sie gehören, hofft der Liberalismus die ingrimmig gehasste christlichsociale Partei um einige Mandate bringen zu können. Zu diesem Zwecke mobilisiert er bereits — nicht etwa die Volksmassen, das istzu ordinär —sondern dieMillionäre. Dieser Tage kam

man auf ein geheimes Circular, das von einem Dutzend jüdischen und juden liberalen Großcapitalisten unterzeichnet ist, und das zu Geldbeiträgen für die Wahlarbeit auf fordert. Wo Millionäre betteln gehen, dort betteln sie sicher nicht um Kreuzer und Gulden; eS ist ganz offenbar, dass es sich hier um einen großkapitalistischen Feldzug gegen die christlichsociale Partei handelt, wohl um die letzte Entscheidungsschlacht. Wo das Volk nicht hilft, soll die Macht des Goldes helfen. Gold vermag

Weil, einer der größten jüdischen Getreidewucherer; so Adolf Wiesenburg, ein vielfacher Millionär, dessen Vater als Binkeljude mit unverfälscht jüdischem Namen nach Wien kam.' Dass in Juda über diese Interpellation ungeheure Entrüstung herrscht, ist begreiflich. Die Getroffenen wüthen in den Zeitungen wieder gegen Dr. Lueger und seine Partei; sie wollen Protestversammlungen veranstalten. Die „Neue Freie Presse' berichtet: »Alle Börsenmitglieder sühlen sich durch den Angriff gegen ihren Vice- Präsidenten (Jonas

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 20.06.1899
Umfang: 8
zwar für die sofortige Zoll- und Banktrennung; der Gesetzentwurf verletze aber nicht die Abmachungen, welche v. Szell vorher mit seiner Partei getroffen hab.'. Aehnlich sprach sich der Führer der nach ihm benannten Ugron- gruppe aus. Der Sprecher der Volkspartei, Rakovsly, verbürgte die Zustimmung seiner Partei. — Spätestens Mittwoch, 21. Juni, soll der Gesetzentwurf, nachdem er im volkswirtschaft lichen und Finanzausschusse durchberathen worden, im Abgeordnetenhaus? zur Verhandlung kommen. Längstens innerhalb

die Socialisten um Hilfe und erklärten sich bereit, mit den „Ge nossen' auf die Straße zu gehen und Krawall zu machen. Geg m die Schönererianer hat der deutschliberale böhmische Abg. Nitsche in Prachatitz — ganz anders als sein Partei genosse Dr. Lecher sehr klar und muthig sich ausgesprochen. „Ich bin nicht zu haben,' sagte er, „sür irgendeine ausgesprochene oder nicht ausge sprochene, für eine verkappte oder nicht verkappte, für eine gewollt« oder nicht gewollt« antiösterreichische Tendenz. Ich verurtheile

ganz entschieden die „Los von Rom'-Bewegung.' Ec erklärte dann, dass die katholische Kirche für irgendwelche politische Missgriffe ihrer Mitglieder nicht verantwortlich gemacht werden könne, denn die Politik sei von der Kirche unabhängig, und die ganze Abfalls bewegung müsse deshalb von der Religion ge trennt werden. Er müsse sich entschieden dagegen verwahren, dass seine Partei für die Abfalls bewegung, von der sie nichts wissen wolle, ver antwortlich gemacht werde. — Diese Worte wurden

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 07.07.1900
Umfang: 8
— die fpafsige Nachricht aus, eine neue Gruppierung der Parteien im Reichsrath stehe bevor, indem sich die Christlichsocialen mit der Kath. Volkspartei zu verschmelzen entschlossen hätten. — Hiezu ist zu bemerken, dass weder im Lager der Katholischen Volkspartei noch in jenem der christlichsocialen Partei irgendetwas von dieser Combination bekannt ist, und dass nicht die geringsten, auf eine solche Combination zu deutenden Ver handlungen gepflogen wurden, mit einem Worte, dass man es mit einer ausgewachsenen

aus den allgemeinen politischen und socialen Ver hältnissen. Unsere herrschende „freisinnige' Partei ist eben mit ihrem Latein zu Ende, seit sich die Unfruchtbarkeit der liberalen Phrase ergeben hat. Der 20. Mai dieses Jahres hat auch das Seinige zu diesem Erfolge beigetragen. Bekanntlich hat an diesem Tage das Schweizer Volk die von den eidgenössischen Räthen fast einmüthig be schlossenen Gesetze über staatliche Unfall- und Krankenversicherung mit erdrückender WHrheit verworfen, obwohl alles Menschenmögliche

« Hebung angesucht,'die auch bewilligt wurde. Der Chef der Filiale eines französischen Handelshauses in Fez, Marcos Essagin, ein amerikanischer Unterthan, begegnete auf einem Spazierritt dem Zuge des religiösen Oberhauptes und streifte dessen Maulthier. Es entstand ein Streit; die fanatische Menge ergriff gegen Marcos Partei, der einen Revolverschuss abgab und einen Eingeborenen tödtete. Marcos wurde von der Menge förmlich in Stücke gerissen und verbrannt. Fünf Mitglieder von der französischen Mission

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 02.03.1907
Umfang: 8
und christlichsozialen Partei als Kandidat für den Wahlbezirk der Landgemeinden Kitzbühel, Hopfgarten und Kufstein aufgestellt. Bei der ersten Abstimmung wurde dessen Kandi datur abgelehnt, da irrtümlicherweise auch Unbe rechtigte mitstimmten. — Das k. k. Statthalterei präsidium hat nachträglich noch folgenden Wehr männern der freiwilligen Feuerwehr die Ehren medaille für 25jährige Dienstzeit auf dem Ge biete des Feuerwehr- und Rettungswesens zuer kannt: Stanislaus Penz, Johann Wiechenthaler, Andrä Mair, Georg Mair

, Wahlrecht usw. Herr Winkler redete in tresflicher Weise über Einigkeit und treues Zusammenhalten auf christ lichem Boden, über die Pflichte» eines Abge ordneten und die Rechte der Wähler, über die Ausstellung eines Kandidaten nach dem Partei tag in Wörgl. Lautes Händeklatschen aller lieferte den Beweis, daß alle mit diesen Aus führungen übereinstimmten. Nach dieser Rede sprach Kooperator Schgnanin über den vielbe sprochenen Friedenskompromiß, den Ernst der Konservativen dazu, die schon vor jenem Tage

um Mandate sich bewarben und erklärten, daß das Scheitern des Kompromisses eher eine Wohltat als ein Schaden sei. Nun gilt's, zu sammenzuhalten! Der Beifall zu den Worten: „Wir stellen gegenwärtig keinen Kandidaten auf, sondem warten, bis die große Vertrauensmänner- Versammlung und der Parteitag in Wörgl ge sprochen hat; dann treten wir wie ein Mann für den Kandidaten des Bauernbundes und der christlichsozialen Partei ein' — war der Ausdruck unserer Gesinnung. Herr Niedrist sprach

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 19.06.1906
Umfang: 8
und Wastian gegen jeden Tenorismus protestiert, wie er durch die Drohungen der Sozialdemokraten ausgeübt wird. Diese haben nämlich am Fronleichnamsfest in Wien in einer Vertrauensmänner-Konferenz beschlossen, sich mit der Ankündigung des Massenstreiks einver standen zu erklären und deshalb im „richtigen Zerpunkt' eine dreitägige Arbeitsruhe in Wien durchzuführen. Die sozialdemokratische Partei will also den wahlreformsreundlichen Wienern den Brotkorb höher hängen, weil sie zu feige

, daß jedem Familienvater xj^e zweite Wahlstimme eingeräumt würde. Das wäre ein «ntschiedmn Fortschritt Aber was macht dann Herr Abg. Schrott, der die Ge meindevorsteher in Südürol auf das Doppel wahlrecht der 8 Kconen-Mä'.ner eingeschworen hat? Da wäre ja sein Eifer von drr eigenen Partei schlecht g-^ohut. Oder wird er seine Vor- szehlrkonferenzen nun von neuem beginnen? Aolltiscke Rundschau. s.i ai sorp r o granmr, LündeLh-mptlnamt Dr. Kathreiu hatte gemeinsam mit den Bürge'.meisitrn j?nsr Städte und Märkte

ohne Unter schied der Partei hießm Dr. Lueger in enthu siastischer Weise willkommen. - Dr. Lueger und Magistratsdirektor Dr. Weisk-rchn.r wurden am 16. Juni vom König huldvollst in Audienz empfangen. Sie verweilten fünf Viertelstunden beim König, der nahezu alle Gebiete der Wiener Gemeindeverwaltung mit größtem Interesse be sprach und politische Tagesfragen erörterte. — Auf der Rückreise wird Dr. Lueger sich am 21. Juni in Krakau aushalten. Nasr-Putsch. Italien, das Land grotesker Helden, hat am 9. Juni

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Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 03.11.1903
Umfang: 8
hatten. Von der Etsch, 31. Oktober. In Margreid verschied der pensionierte Kreisgerichtspräsident Hoftat Graf Melchior«. Er galt als schneidiger, ja oft barscher Beamter; aber er galt als führender Liberaler. Deshalb sah man das dem hochmögenden Mann nach, obwohl der Verstorbene auch den Undank dieser Partei verkosten konnte. Sein be rühmtester Prozeß, den er zu sühren hatte, war wohl jener des bekannten Gattenmörders Tourville, der ja eine Tour des gesamten Gerichtshofes, einschließlich der Geschwornen

die kleinlichen Parteistreitigkeiten fahren lassen und sich — natürlich auf breitester Basis — zu einer großen christlichen, deutschen Partei zusammenschließen, die dann mit den katholischen Parteien anderer Nationen in enge Fühlung treten könnte; so kämen wir doch endlich einmal zu einem ernstlichen katholischen Arbeiten, dem auch Erfolge fürs praktische Leben nicht fehlen werden, wie wir dies ja bei den geeinigten katholischen Parteien in Niederösterreich und Vorarlberg sehen. Unser „Friede im Lande

' wird in neuerer Zeit gar manchesmal vom „Deutschen Volksblatt' in Wien besprochen, kritisiert usw., manchmal in richtiger, manchmal aber auch in sehr übertriebener, den wirklichen Frieden durchaus nicht fördernder Weife. Was ist dazu zu bemerken? Nun, jeder nur ganz oberflächlich in solchen Dingen Bewanderte weiß ganz genau — es wurde ja öffentlich und oft genug konstatiert — daß das „Deutsche Volks- dlatt' durchaus nicht das maßgebende Blatt der christlichsozialen Partei in Niederösterreich

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