^Vienei- kZi-iek Was tanzt man Heuer in Wien? Wenn die Faschingszeit herannaht, sind d'e Augen aller tanzfreudigen junge» Mndchen und Herren auf die beiden großen Hcmpistädte Euro pas gerichtet, die für den Geschmack, für die Mode und vor allem für die edle Kunst des Man zens vorbildlich sind; auf Paris und Wien. Während über den Pariser Karneval bisher wenig bedeutsame Einzelheiten in Erfahrung zu bringen sind, liegen uns über den heurigen Wiener Fasching bereits zahlreiche sehr inter essante
Einzelheiten vor, die überall, wo num ^die heitere Phakenstadt mn Donaustrande liebt, mit besonderer Anteilnahme ausgenommen wer den dürften. Der heurige Wiener Fasching ist durch ein ^Ereignis gekennzeichnet, das in der Geschichte der Wiener Feste einen besonderen Markstein bedeutet; Heuer findet zum ersten Male seit vie len Jahren wieder die große Opernredoute statt, !die in gewissem Sinne als Mittel- und Höhe punkt des gesamten mitteleuropäischen Faschings »bezeichnet werden darf. Wenn man aber bedenkt
, Haß neben diesem großen Ereignis noch vier tausend Neiner« und kleinste „Ereignisse' statt finden, von denen jedes einzelne hunderte S,cäd- ckenherzen vor Aufregung höher Wage« läßt.' dann darf man dem Faschingsenthusiasmus der Wiener wirklich seine Anerkennung nicht versa gen. ' Zn eingeweihten Kreisen wird auch schon viel über die Tänze gesprochen, die der heurige Fa sching bevorzugen wird. Die Herrschaft des Char leston ist demnach noch immer nicht gebrochen, und seine Nachfolger
. Es gibt allerdings einen Tanz, der niemals unmodern werden wird, und der auf allen Wie ner Bällen an jedem Abend einigemal« zu Ehren kommt: das ist der echte Wiener Walzer, der s--' wohl im Sechsschritt als auch im biedermeieri schen Dreischritt zu sehen sein wird. Auf die Frage der Kleidung läßt sich heute, auch bereits mit einiger SuArheit antworten:' Das große Abendkleid für die Dame, das in bun-. ten Farben gehalten sein wird, dürste sich gleich dein Frack des Herrn nur auf die allergrößten