457 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/08_11_1922/BZN_1922_11_08_2_object_2489116.png
Seite 2 von 8
Datum: 08.11.1922
Umfang: 8
erwogen. In manchen Kreisen weiß man bereits, daß die Konferenz erst im letzten Drittel des November beginnen soll. Andere Kreise drängen aus den Beginn am 13. ds., weil jeder Tag die Lage Kritischer machen könne. Sott Deutschland zum Völkerbund! In der „Münch.-Augsb. Abdztg.' nimmt ein Schweizer zu dieser Frage Stellung, wobei er jauch den Schweizer Standpunkt und das Inter esse seines Landes mitsprechen läßt und er kommt zu einer ablehnenden Antwort. Im Ar tikel werden die Bedenken hervorgehoben

, die nach seiner Ansicht Deutschland davor bewahren sollten, diesem Völkerbund anzugehören oder ein Ersuchen um Aufnahme in dieses Instrument von Versailles zu stellen. Bekanntlich ist der Beitritt der Schweiz zum Wölkerbunde am 16. Mai 1920 nur gegen eine Ansehnliche Minderheit und nach einem uner hört hartnäckigen und erbitterten Abstimmungs kampf vom Volke beschlossen worden. Wenn diese Frage heute wieder zur Abstimmung käme, würde der Beitritt wahrscheinlich mit großer Mehrheit verworfen. Der größte Teil

hätte Mühe, Rohstoffe zu bekommen, denn über die Rohstoffe verfügen die den Völkerbund tragen den Mächte der Entente; die Schweizer Aussuhr industrie verlöre tihre Absatzgebiete bei den zah lungsfähigen Ententestaaten. Kurz gesagt, die Ablehnung des Beitrittes der Schweiz zum Völ kerbunde hätte den Zusammenbruch der heimi schen Volkswirtschaft zur Folge. Nichts davon hat sich bewahrheitet! Dank ihrer Valuta ist die Schweiz nach wie vor tin der Lage, Rohstoffe einzukaufen; alle übrigen Folgen

«der Schweiz, die die Mächte des Wiener Vertrages 1815 auf französisches und da mals sardinisches (jetzt auch französisches) Staatsgebiet legten, die freien Zonen von Gens, abgetrotzt. Wirtschaftlich und politisch ist die Schweiz durch den Beitritt zum Völkerbund in eine noch drückendere Abhängigkeit geraten zu Frankreich, als sie schon aus dem Siege der En tente und der damit verbundenen Zerstörung des europäischen Gleichgewichtes resultieren mußte. - / - Die Schweiz war in den letzten Jahrhunder ten

. Es ist deshalb ein Gebot schweizerischer Politik, die sich auf Erfahrungen der Geschichte stützt, wenn jede Entwicklung in Europa nach Möglichkeit unterstützt wird, die darauf hinaus zugehen scheint, das System des europäischen Gleichgewichts der Kräfte wieder herzu stellen. Der Völkerbund schließt ein sol ches Gleichgewicht aus. 7 Der Verfasser glaubt allerdings nicht, daß heute ein Ausnahmegesuch Deutschlands in den Völkerbund Erfolg hätte, falls Deutschland die Bedingung an das Gesuch knüpfte, als Groß

1
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Heimat
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Suedt/1928/01_03_1928/Suedt_1928_03_01_3_object_2130992.png
Seite 3 von 6
Datum: 01.03.1928
Umfang: 6
. Es ist überhaupt erstaunlich, daß ein Mann wieder zum Fellhandel zurückgeschickt werden konnte, der als Nr. 57 in der Listender faschistischen Partei steht. ... , befassen haben wie mit dem Zwischenfall von St. Gotthard. Der Völkerbund müsse pon der Lage in Südtirol Kenntnis nehmen. Eine ernste Frage allgemeiner Natur ist aufge rollt, die vom Völkerbund bisher im Schatten gelassen ' .wurde. Es handelt sich darum, Stellung zu nehmen, ob die Minoritätenfrage eine internationale Frage ist.'Ja. oder nein, so fragt

der Völker in Einklang zu bringen. Wieder einmal stteht der Völkerbund vor einer entscheiden den Prüfung, l , . „Homme libre' erklärte, daß man sich in keiner Weise einschüchtern lassen dürfe und der Völkerbund,'wenn er seine Aufgabe richtig erfasse, auch die Frage der deutschen Minderheit in Südckrol auf die Tagesordnung des Völker bundes setzen müsse. . : . Die „Volonte' schreibt ähnlich und sagt: . ' 7 ' „Italien habe im Jahre 1919 formell versprochen, daß: die deutsche Bevölkerung in Südtirol volle

Freiheit beim Gebrauch der deutschen Sprache und bezüglich des deut schen Unterrichtes in den Schulen haben solle. Das faschi stische Regime habe eine planmäßige Entnationalisierung eingeleitet. Wegen der Haltung der faschistischen Behörden in Südtirol habe der Völkerbund die Möglichkeit, zu inter-, venieren. . ' V- 0. Italien. • Der „Sortiere della Sera'-Mailand meldet aus Genf,- daß die Debatte im österreichischen Nationalrate in den Kreisen des Völkerbundes groges Interesse hervorgerujen

. habe, betont aber, daß die zwischen Italien und Oesl,erreich strittige Frage nicht Gegenstand einer juridischen Debatte vor dem Völkerbund werben körme. Oesterreich, habe in Genf Sympathien, da es sich dort stets korrekt benommen, habe, aber diese Sympathien würden leiden, falls Oester reich den Völkerbund in einer Frage befassen sollte, die' völlig außerhalb seiner Kompetenz liege. 7. Schweden. Daß Südtirol zu den ernsten Fragen der europäischest'; Friedenspolitik gehört, davon dürsten wohl die«.meisten

ist und als solche vom Völkerbund zur Behandlung auf-: genommen werden -kann. Der Raum gestattet nicht, eine Darlegung der völkerrechtlichen Gründe, auf die hin ein '' Llppell an den Völkerbund erzwungen werden kann; hier kann nur auf die Bestimmungen der Konstitution des Völker bundes hingewiesen werden sowie auf die Mantelnote . Clemenccaus vom 2. September 1919, in der auf die. Einwendungen der Oesterreicher gegen die Zerstückelung : Tirols geantwortet wird. Sir Willoughby Dickinson' sagt in. seiner Untersuchung

2
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/16_05_1936/AZ_1936_05_16_1_object_1865738.png
Seite 1 von 6
Datum: 16.05.1936
Umfang: 6
und mit allen seinen Kräften ver teidigen wird.' Gegen die Politik Edens London. 15. Mai. Premierminister Baldwin wählte den Jahres kongreß der Konservativen Frauen-Organisation Englands dazu, um ein umfangreiches, aber in sehr allgemeinen Wendungen gehaltenes außen politisches Glaubensbekenntnis abzulegen. Die Versammlung fand in der riesigen Albert Hall statt. Baldwin erklärte, daß wahrscheinlich auf der Herbsttagung des Völkerbundes die Mitglieds staaten etwaige Aenderungen im Völkerbund er- wägen müßten, und, gab

der Hoffnung Ausdruck, daß jede Aenderung, durch die solche Nationen, die heute noch außerhalb des Völkerbundes stehen, zum Eintritt in den Völkerbund bewogen würden, aufrichtig geprüft werde, damit der Völkerbund endlich zu dem gemacht werde, was er von Anbe ginn hätte sein sollen, nämlich ein universaler Völkerbund. Der Ministerpräsident kam dann auf den Sanktionsartikel 16 der Völkerbundssatzung zu sprechen und stellte hiezu fest, daß aus dem Fehlschlag eines ersten Versuches nicht der Schluß gezogen

mit der Durchführung von Sühnemaßnahmen und sagte hiezu u. a.: Die Sühnenmaßnahmen werden wahrscheinlich nicht zum Erfolg führen, solange nicht die in Frage kommenden Länder das Risiko eines Krie ges eingehen wollen. Tatsächlich seien militärische Sühnenmaßnahmen ein wesentlicher Bestandteil der kollektiven Sicherheit und könnten, auf längere Eicht gesehen, nicht vermieden werden. Eine der Fragen, die geprüft werden müßten, sei die Durchführbarkeit automatischer Sanktionen Das bedeute Bekehrungen in den Völkerbund

die Sanktionen gegen Italien aufheben. Sie können keinen Nutzen bringen, werden sie aber fortgesetzt, so können sie zum Kriege führen. Lord Stonehaven führte aus, doiß der Völkerbund Schisf bruch erlitten habe, doch dies dürfe nicht der eng lischen Aktion in die Schuhe geschoben werden, son dern beweise nur die Notwendigkeit einer Völker bundsreform. Sowohl Großbritanien als auch Äbessinien hätten aus ihrer Zugehörigkeit zum Völkerbund nur Schaden schabt. Es wäre für Äbessinien viel besser

gewesen, wenn der Hoare- Laval-Vorschlag durchgedrungen wäre. Allen Rednern erwiderte der Staatssekretär Stanhope. Wenn der Völkerbund, sagte er, in sei ner letzten Sitzung die sofortige Aushebung der Sanktionen beschlossen hätte, so wäre dies eine un gerechtfertigte Uebereilung gewesen. Auch er gab die Nützlichkeit einer Reform des Völkerbundes zu. Cm neuer Riß im Genfer Bau Guatemala verläßt àen VSlkerbunà ' - Gi-N'5 15 Mài. Vie Regierung von OWànala hat dem Sekre tär der Senser tiga mitgeteilt, daß sie de« Völ

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/09_09_1926/VBS_1926_09_09_2_object_3122376.png
Seite 2 von 16
Datum: 09.09.1926
Umfang: 16
Haltung zeigen sollten, dann werde Frankreich eln- greifen. Petala sagt weiter, auf eine Unter stützung durch französische Truppen dürfe man nicht rechnen, da die öffentliche Mei nung in Frankreich dem noch nicht günstig sei, es werde ober Kriegsmaterial und «ine Militärr.i'.ffion über Südflawlen nach Rumä nien gesandt werden. Deutschland vor dem Völkerbund. Am 2. Sept. trat der Bölkerbundsrat zu sammen. Am Ende der Völlerbundratssitzung vom 4. nahm der Rat auf Antrag des japa nischen Delegierten

. Der deutsche Einzug in den Rat wird Mt dem Rücktritt Brasiliens und dom Fernbleiben Spaniens bezahlt. MchMkSNntP- deutlicher zeigen, welche Bedeutung die. Großmächte den Verträgen von Locarno bei- meffm, als die rücksichtslose' Entschlossenheit, mit der sie sich diesmal zur Erzwingung des Eintritts Deutschlands in den Völkerbund zu sammengefunden haben. Spaniens «würdige Zurückhaltußg'. Die Haltung Spaniens ist nun endgültig geklärt. Chamberlain und Briand haben Primo de Rivera telegraphisch ersucht

, er möge sich mit dem Reformplan, den die Stu dienkommission beschlossen habe, doch absin- den und einen der wiederwählbaren Rats- sitze für die spanische Regierung annchmen. Daraufhin hat der spanische Diktator in gleich lautenden Telegrammen an Briand und Chamberlain geantwortet, daß die Haltung Spaniens die einer „würdigen Zurückhal tung' fein werde. Das ist also eine offene Erklärung des Desinteressements der spani schen Regierung am Völkerbund, d. h. Spa nien tritt zwar aus dem Völkerbund

« Dr. Benesch u. a. folgendes aus: Der gegenwärtigen Ver sammlung kommt eine ganz besondere Be deutung zu. Das wichtigste Werk, das zurzeit vom Völkerbund vorbereitet wird, ist die Einberufung einer internationalen Wirt- schastskonferenz. Eine ander« Gruppe unserer Arbeiten umfaßt das Merck der europäischen Wiederherstellung. Hier sind u. a. zu nennen die Sanierung Oesterreichs und Ungarns. Der Abrüstung gleichzusetzen sei das allge meine Friedenswerk in Europa. Das Genfer Protokoll an sich und als Anfang

des viel seitigen Systems der Garantie- Md Schieds- vertrüge in Europa hat eine besondere.Lei stung im Locarnopakt gezeitigt, der auch für den Völkerbund selbst bedeutend geworben ist, weil mit ihm der Eintritt Deutschlands in den Völkerbund verknüpft war. Nach der letzten Vollversammlung boffte man trotz der vorangegangenen Schwierig keiten auf einen baldigen Eintritt Deutsch lands. NM gibt es keine Widerstände mehr. Ich begrüße in diesem Augenblick das neue Bundesmitglied. Ich hoffe, daß der Austritt

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1932/17_11_1932/AZ_1932_11_17_9_object_1880385.png
Seite 9 von 10
Datum: 17.11.1932
Umfang: 10
- ki-gn?äziscder i.än6erwusc'? ? Leula und Teile von Spanisch-ZNarokko gegen fernöstliche Gebiete London, 16. November »Daily Herald' behauptet, Frankreich habe sich gestern entschlossen, zuzusagen, gegen Ceuta Ver Volke» dmä imä äsr ^tton ksricki Von Dr. Paul O st wa gd. Am 2t. November wird in Genf der vom stenzberechtigung. Völkerbund im März eingesetzte Ausschuß zu- ' ' ' saininsntreten, um zu dem Bericht der Mand- schureikommisfi'on Stellung zu nehmen, die unter Führung von Lord Lytton

und unter Be teiligung eines deutschen, eines französischen, eines italienischen und eines amerikanischen Vertreters im Auftrage d«s Völkerbundes die Ursachen des chinesisch-japanischen Konfliktes an Ort und Stelle untersuchen und Wegs zu einer friedlichen Beilegung vorschlagen sollte. Die vom Völkerbund an die Entsendung dieser Kom mission im geheimen geknüpft« Hoffnung, daß es ihr gelingen würde, durch unmittelbare Ver handlungen Mit China und Japan den Konflikt überhaupt aus der Welt zu schaffen

, so daß der Völkerbund sich an diesem heißen Eisen die Hände nicht mehr zu verbrennen brauchte, sollte sich allerdings nicht erfüllen. Die Kom mission hat es tatsächlich auch nicht an Versuchen fehlen lassen, den Friegensvermittler zwischen beiden Parteien zu spielen; sie hat versucht, iu engster Zusammenarbeit mit der chinesischen wie japanischen Regierung eine Lösung der Streitfragen und eine Beendigung des Krieges durchzusetzen, aber alle ihre in dieser Richtung unternommenen Bemühungen scheiterten

gestalten, da es zwischen zwei Feuer geraten ist. Die franzö sische Politik arbeitet in Europa dauernd mit dem Völkerbund und dem Völkerbundspakt, während die Unterstützung, die sie Japan hat zuteil werden lassen, den, Ansehen des Völker bundes entgegenarbeitet. Setzt sich Frankreich jetzt in Genf für Japan ein, so entzieht es seiner europäischen Sicherheitspolitik die Grundlagen. Es wird daher nicht nur interessant, sondern von größter Wichtigkeit fein, wie Frankreich sich und dem Völkerbund

Eskimos auf nicht mehr 3l)vl). Die Indianer Kanadas unterstehen staat licher Aufsicht und leben meist in Reservationen. Die Regierung versichert, daß heute in Kanada kas, des früheren Vizepräsidenten der Süd- mandschurischen Bahn, dein Völkerbund vor legen wird. Für den Völkerbund ist eine überaus heikle Situation entstanden. Er soll zu einem Bericht Stellung nehmen, dessen Inhalt von den Tat sachen bereits völlig überholt ist. Zwar spricht sich der Lyttonbericht mit aller Deutlichkeit

5
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/11_09_1934/AZ_1934_09_11_1_object_1858701.png
Seite 1 von 6
Datum: 11.09.1934
Umfang: 6
wird einen der Hauptpunkte der bevorstehenden Unterredun gen zwischen Barthou und Mussolini bilden. Zum ersten Male in der Nachkriegszeit scheint die Flot tenfrage zwischen Frankreich und Italien vor der Möglickkeit einer Bereinigung zu stehen. Cs lebe Hitler! Auch die „Sunday Times' bezeichnen die Politik Hitlers als den entscheidenden Faktor für die Wie derannäherung Frankreich und Italien und den Eintritt Rußlands in den Völkerbund. Die Bolköziige Roma. 10. September Am gestrigen Sonnlag wurden mil 77 Dolksziigen

: Die genaue Form der Verständigung kann sich erst aus dem Besuche Barthous in Roma ergeben. Es hat keinen Sinn von einer Umkreisung Deutschlands zu sprechen. Die Ergebnisse der Politik Hitlers, die zwar an ders ausfallen als es in seinen Absichten liegt, scheinen ein Kuriosium der gegenwärtigen Ge schichte zu werden: Hitlers Politik führt zum Ein tritt Rußlands in den Völkerbund und zur Bei legung des chronischen Konfliktes zwischen Frank reich und Italien. Hitler befreit Europa aus seinen Verlegenheiten

verglichen werden kann. Doch, sagte er, lassen sich die meisten Na tionen zu einem Pessimismus verleiten, der durch aus nicht den Tatsachen entspricht. Benesch beschäftigt sich sodann mit den Passiven und Aktiven des Völkerbundes. Passiven: die gegenwärtige Situation der Abrüstungskonferenz, deren Mißerfolg die öfsentliche Meinung dem Gen fer Institut zuschreibt. Werders der Mißerfolg der Londoner Wirtfchastskonfersnz, der Austritt Deutschlands und Japans aus dem Völkerbund, die Fortdauer

des Kriegszustandes zwischen Boli vien und Paraguay, die besorgniserregende Lage im Fernen Osten und die Spannung zwischen Rußland und Japan. Die Niederlagen, die der Völkerbund in sernen Teilen der Welt erlittien hat, wären nach Benesch in Europa nicht möglich ge wesen. Aktiven: Das Interesse, das in der letzten Zeit verschiedene Staaten dem Völkerbund > ent gegen gebracht haben und die innige Zusammen arbeit der Vereinigten Staaten mit dem Genfer Bunde. Schließlich die Anstrengungen einer gro ßen Anzahl

von Ländern, um Sowjetrußland den Eintritt in den Völkerbund zu ermöglichen. Wei ters der Erfolg der Verhandlungen zur Saar- abstimmung, die von unserem italienischen Kol legen so geschickt gesührt worden sind und die ohne Zweifel die Zuspitzung einer gefährlichen Lage ver hindert haben. Ferner einige indirekte Tatsachen, wie die Pakte über die Desinierung des Angreifers, die von den drei Großmächten gemeinsam unter nommenen Schritte sür die Unabhängigkeit Oester reichs und die Anstrengungen zum Abschluß

6
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/25_10_1935/AZ_1935_10_25_1_object_1863482.png
Seite 1 von 6
Datum: 25.10.1935
Umfang: 6
Venezia und Im Palazzo Chigi stattgefunden haben, welche Unterredungen den Zweck verfolgten, den gegenseitigen Arledenswillen in konkreter Form tundzutun.' Ein Lösungs-Plan Man hofft mit dem Aufschub der Sanktionen und der vorzeitigen Ansehung der englischen Wahlen auf den 14. November zum 15. Hoven»- ber zu gelangen, ohne daß der Völkerbund irgend etwas entscheidendes beschlossen habe. Diese Pause könnte zur Vorbereitung eines LSsungsplanes ausgenützt werden, der von der römischen Regie rung

mit Wohlwollen aufgenommen würde. Auf Grund dieses Planes sollte die Unabhängigkeit des ethnischen Kernlandes von Aethiopien respek tiert werden. Die Provinzen an der Peripherie, llgre, vgaden und harrar sollten Italien als Kolonien oder Mandate der Kategorie E. was praktisch auf dasselbe hinausläuft, zugewiesen werden. Bezüglich des Zuganges ans Meer für Aethio pien soll Italien auf einen Punkt seiner Kolonien bestehen, z. B. Assab. Dieser Plan würde dem Völkerbund zur Genehmigung vorgelegt

hat eine Abschrift des Rapportes des Koordinierungsausschusses des Völkerbundes mit dem gegen Italien beschlossenen Sanktionsplan erhalten. Dem Rapport liegt ein Schreiben bei, in dem die deutsche Reichsregierung um ihre Stallung- nahme gebeten wird. u. S. A. und die Sanktionen Newyork, 24. Oktober Der „New Uork Daily News' schreibt: Da wir nicht dem Völkerbund angehören, sind wir nicht verpflichtet uns den vom Völkerbund gegen Italien beschlossenen Maßnahmen anzuschließen. Es ist vielmehr eher vom Völkerbund

Gueta Hoelye als Nachfolger Tecle Ha wariates, der nach Abessinien zurückgekehrt ist. um als General ein Truppenkommando zu über nehmen. eingetroffen ist. Vom Korrespondenten der Havas befragt, er klärte er, daß er keinen besonderen Auftrag we der für Paris noch für den Völkerbund habe. Er fügte hinzu, daß er mit Bedauern die Nachricht von der Unterwerfung des Ras Gugsa vernom men habe, der ihm zufolge keine Nachahmer fin den wird, und er schloß seine Ausführungen mit der Behauptung, daß Abessinien

zum Kampfe bis aufs äußerste entschlossen sei. „Sanktionen' durch den Aether Paris, 24. Oktober. Das in Paris erscheinende Organ der in Frank reich lebenden Antifascisten, das den Namen „Ge rechtigkeit lind Freiheit' trügt, setzt sich in seiner neuesten Ausgabe für eine neue Form von Sank tionen ein, die gegen Italien angewandt werden soll. Das Blatt empfiehlt, der Völkerbund solle auf Wellenlänge», auf die italienische Hörer ihre Radioapparate einzustellen gewohnt seien, eigene Sendungen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Dolomiten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/DOL/1934/17_09_1934/DOL_1934_09_17_2_object_1189234.png
Seite 2 von 6
Datum: 17.09.1934
Umfang: 6
der Völkerbundversammlung Sandler in geheimer Sitzung. Der Präsident der Völkcrbundversammlung teilte dem Ratspräsidenten Benesch und dieser seinerseits dem Dölkerbundrat den Text zweier Dokumente mit: Einer von einer Anzahl Delegatlnoen auf der Völkerbundverfammlung Unterzeichneten Ein ladung. welche die Sowjetunion auffordert, in den Völkerbund einzutreten: der Antwort der Sowjetunion auf diese Ein ladung, welche dem Wunsche der Regierung dieses — denn das ist es — glücktragond zu machen. Und dies Fehlende, das erst gibt

zu werden. Der Ratspräsident hatte außerdem einen Brief des ersten Delegierten Schwedens im Namen der Delcgationsführer Dänemarks, Finnlands. Nor wegens und Schwedens hinsichtlich des Eintritts Rußlands in den Völkerbund empfangen. Nach Prüfung dieser Dokumente nahm der Dölkerbundrat einstimmig mit den Enthaltungen Argentiniens, Panamas und Portugals folgende Entschließung an: »Der Pölkerbundrat bezeichnet, nachdem er Mitteilung von dem Briefe vom 15. Septem ber. den die USSR. bezüglich des Eintrittes dieses Staates

in den Völkerbund an den Präsidenten der Völkerbnndversammlung rich tete, erhalten hat, die USSR. als Mitglied des Bölkerbundrates, sobald ihre Zulassung zum Völkerbund von der Völkerbundversamm- lung ausgesprochen worden ist. Dabei wendet der Rat die Vollmachten an, die er aus Grund des Artikels 4 der Völkerbundverfasiung be sitzt. Er empfiehlt der Dölkerbundversamm- lüng, diese Entschließung zu billigen.' Gesondertes Borgehen der nordischen Staaten. Kopenhagen. 15. September. Das Außenministerium

veröffentlicht folgende Mitteilungen: Die dänische, die finnische, die norwegische und die schwedische Abordnung beim Völkerbund haben mitgeteilt, daß ihre Neue rungen ihren Beschluß bekräftigt Haben, für die Aufnahme Sowjetrußlands In den Völkerbund zu stimmen, und daß sie sich gleichfalls einer Ein ladung an die Sowjetunion angefchloffen hätten, sofern diese Einladung von der Völkerbundver sammlung selbst hätte vorgebracht werden können. Die genannten nordischen Staaten haben sich somit

an dem Kollcktivschritt in Genf nicht be teiligt. Ueberweisung an den politischen Ausschuß. Genf, 17. September. Montag nachmittags wird eine Vollsitzung der Dölkerbundsversammlung stattfinden, in welcher die Ueberweisung der Angelegenheit der Auf nahme Rußlands in den Völkerbund an den 6. (d. i. den politischen) Ausschuß der Völkerbunds« Versammlung beschlossen werden wird. AiItsmMeitkN t Sieben Münchner Bergsteiger tödlich ver unglückt. Wie aus München gemeldet wird, hat die bei der Oberrheintalerhütte stationierte

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1926/15_02_1926/MEZ_1926_02_15_1_object_677196.png
Seite 1 von 4
Datum: 15.02.1926
Umfang: 4
oder min der ein Organismus. Der ganze Organismus litt, als man versuchte, eines seiner Organe zu verkümmern. Der Geist der Einkreisung?« Politik begann abzubröckeln, Vorurteile, durch die Kriegspropaganda der Entente in die Herzen de» Auslandes geträufelt, began nen zu verblassen, das Weltbild wandelte sich allmählig und es kam schließlich so weit, daß die Schöpfer der Einkreisungspolitit dies« aufgaben und Deutschland geradezu drängten, aus seiner Isolierung heraus in den Völkerbund einzutreten

Umstellung entfernt sind, be weisen dre Vorgänge nun beim Eintritt Deutschlands in den Völkerbund. Abermals erhebt der Geist der Einkreisung sein Gor- aonenihmwt und verscheucht die guten Gei ner von Locarno, so sie überhaupt je vor handen waren. Man übersieht, daß Locarno- Politik und Mnkreijiungspolitik sich scheiden mühten wie Feuer und Waffer. Weder ist Frankreich der Ungeist Europas uM wieder scheint EWand Frankreich die Mauer zu machen. Frankreich nun möchte die Ein kreisung selbst in die heiligen

Hallen des Bölkermaidi«» verpflanzen, iwer deren Pfor ten doch dt« Worte stehen sollten: „In die sen heiligen Hallen kennt man die Rache nicht. Deutschland soll im Völkerbund einen ständigen Ratsfitz bekommen. Eine ekyige Stimme in dem Ehor wenn schon nicht des Hasses, so doch der Abneigung! Was vermöchte diese eine Stimme in einem Völkerbund, der im vorhinein zu einem In strument der Ententepolittk gemacht wurde, indem tn schwerster Versündigung gegen jede demokratische Auffassung sich die Mier ten

und assoziierten Mächte selbst zum Rat des Völkerbundes ernannt haben, während der Bundesversammlung nur das beschei dene Recht der Beiziehung der Vertreter von vier weiteren Staaten und einer all> fälligen, zahlenmäßig nicht begrenzten Ver> mehrung der Ratssitze eingeräumt wurde. Frankreichs Politik geht nun dahin, zwar Deutschland in den Völkerbund uiÄ» auch in den Völterbundsrat aufzunehmen, es aber dort wie einen Fremdkörper zu betrachten, der nun von Eiterbatterien eingeschlossen wird. Nur vergißt

Frankreich dabei, daß durch eine solche Eiterung der Völkerbund selbst erkrankt. Deutschlands Position soll sofort dadurch geschwächt wevden, daß man gleichzeitig auch Polen, Spanten und Bra silien mit ständigen Ratssiken bedenkt, wo- ourch Frankreich hofft, drei Garnituren gegen Deutschland stellen zu können: erstens seine Vasallen Belgien, Polen und Tschecho slowakei: zweitens unter seinem geistigen Einfluß stehende Staaten, wie Spanien und Brasilien, wobei es allerdings noch fraglich

9
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/25_07_1935/AZ_1935_07_25_1_object_1862409.png
Seite 1 von 6
Datum: 25.07.1935
Umfang: 6
ist im Bölkerleben nicht gebräuchlich und es gibt in der Geschichte der di plomatischen Beziehungen dafür auch keinen Prä zedenzfall.^'!^ .... ' Ferners bringt „T'r i brtn a'.^.ezüalich des auf einmal so regen Interesses Englands für den Völ kerbund einen Präzedenzfall in Erinnerung, der sich gleichfalls, im Jahre 1924 ereignet hat, als die aegyptifchen Nationalisten, sich vergeblich an den Völkerbund wandten und gegen England prote stierten^ dessen Flotte vor Alexandrien aufgefah ren war um infolge

und im Sudan an. Infolge der aegyptifchen Weigerung, alle diese Punkte zu er füllen, entsandte England eine mächtige Flotte ins Rote Meer und in den Suez-Kanal. Angesichts dieses kriegerischen Aktes, veröffent lichte die aegyptische Abgeordnetenkammer einen Protest, dessen Text an den Völkerbund- gesandt wurde. Doch die Genfer Liga unterdrückte bei der Veröffentlichung dieses Protestes 13 Wörter, näm lich gerade jene, in denen das Eingreifen der Li ga erbeten wurde. Gleichzeitig' wandte

sich das aegyptische Parlament auch an die Parlamente sämtlicher Völker der Welt, mit dem Ersuchen den Völkerbund ' zum Einschreiten gegen die willkür liche Handlungsweise Englands zu veranlassen, das die heiligsten Lebensrechte Aegyptens verletzt ha be. Aegypten wolle nichts anderes als seine Un abhängigkeit.- / . - > .' Damals schrieb die-britische Presse: „Chamber- lain ist nicht der Ansicht, daß die ägyptische Frage dem Völkerbund zur. Beurteikmg vorgelegt wer den könne: was, in Aegypten vorgefallen

ist, hat mit den Pakten, die das Eingreifen des Völker bundes betreffen, nichts zu tun.' So begnügte sich damals die konservative bri tische Regierung, die gleiche, die noch heute am Ruder ist. nunmehr aber für den Völkerbund Feuer und Flamme ist, mit einer einfachen Erklä rung, daß der Völkerbund sich jeglicher Einmi schung zu enthalten habe. Und der englische Ge waltakt wurde durchgeführt. Vas Sommando in Ostasrika Roma, 24^ Juli Italiens afrikanische Kolonien Eritrea und So maliland liegen nördlich und südlich

10
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/20_12_1935/AZ_1935_12_20_1_object_1864112.png
Seite 1 von 6
Datum: 20.12.1935
Umfang: 6
zu unternehmen und ranzösisch-englische Solidarität zu erhalten. Bloh in diesem Geiste einigten wir uns über die Vor- chläge. Das ist die einzige Erklärung und Recht- ertigung des Pariser Tommuniquees. Welche Rat- chläge wurden den kriegführenden Mächten und Zem Völkerbund gegeben? Zahlreiche Freunde rieten mir nichts zu sagen: „Sie sind tot. Die Weit hat sie mißbilligt . Ich nehme diesen Rat nicht an, weder aus Ge rechtigkeit mir selber gegenüber, noch — und das ist viel wichtiger — aus Gerechtigkeit

. Die gegenwärtigen Verhandlungen sind geschei tert, doch das Problem der Verständigung bleibt. Das Scheitern gestaltet die Lage schwieriger und gefährlicher als früher. Ohne eine aktive kollektive Zusammenarbeit ist die Sicherheit unmöglich und der Völkerbund wird sich auflösen. Hoare sprach in der Folge vom modernen Krieg und schloß mit folgenden Worten: Ich halte es für meine Pflicht, die Lage vor dem Unterhaus so klar als möglich darzulegen. Die Gefahren liegen in der Zukunft, wenn wir nicht den Tatsachen

sind und daß die britische Re gierung ihre Wiederbelebung nicht oersuchen wird; I?» seinen Ausführungen betonte Baldwin, daß die britische.PoNtik auf den Völkerbund basiere und in d«r Vermittlertätigkeit im Völkerbund bestehe, auf daß dieser Organismus in der Zukunft so wirk sam als nur möglich ausgebaut werde. Wir sind derzeit, wie immer bereit, unseren Anteil kollektiv zu stellen. Der kollektive Friede ist das einzige Ge gengewicht gegen das Wettrüsten und gegen das Kriegsrisiko auf dem Kontinent

habe sich sogar fragen müssen, ob es etwa zu einer Kapitulation aufgefordert werden solle. Ferner wird festgestellt, daß man dem Kaiser von Abessinien keine Beiräte aufzwingen könne, daß der Völkerbund für Grenzberichtigungen nicht zuständig sei und dag er auch nicht befugt sei, be sondere wirtschaftliche Interessen Italiens in Abes sinien anzuerkennen. Andernfalls liege eine Ver letzung des Artikels 10 der Völkerbundssatzung vor. Die vollständige. Abtrennung eines Land streifens und des Hafens Assab wäre

haben unter der Mitarbeit der ortsansässi gen Häuptlinge und Persönlichkeiten regelmäßig zu funklionieren begonnen.' Die kgl. Residenz von Vuslei hat Jurisdiktion über das Gebiet der Sciaoell. Zn Gorrahei ist eine kgl. Residenz mit Zurls- dlklion über die Ogaden-Stämme, die sich uns un terworfen haben, errichtet worden. Italien protestiert in Gens Genf, 19. Dezember. Die italienische Regierung hat beim Völkerbund nachstehenden Protest eingereicht: „Die italienischen Behörden haben im Laufe der Operationen In Ostafrika

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/21_01_1938/AZ_1938_01_21_1_object_1870542.png
Seite 1 von 6
Datum: 21.01.1938
Umfang: 6
überzeugt, daß der Völkerbund nicht mehr imstande ist, seine politische Aufgabe in den gro ßen internationalen Fragen zu erfüllen. „Es ist Zeit, den Völkerbund in den Ruhestand zu versetzen. Die Umwand lung irgendeines Artikels des Convenant ist nicht genügend, um noch eine Reform zu erzielen: daher ist das Schweigen vorzuziehen. Unter diesen Umständen ist es sehr leicht möglich.' daß Eden an der Versammlung 'des Völkerbundsrates gar nicht teilnimmt. Sollte sich diese Mel dung bestätigen — vorderhand

, meldet „Oeuvre', daß in den nächsten zwei Wochen in den größe ren Provinzstädten Frankreichs nicht weniger als vierzig Volkskundgebungen veranstaltet werden, um zum Boykott der japanischen Produkte anzufeuern. Die gesamte finnische Presse stimmt der Rede des schwedischen Außenministers Sandler über das Verhältnis der nordi che» Staaten zum Völkerbund zu. Be- onders interessant sind die Aeußerungen des „Sozialdemokrat', der bisher von einer Anerkennung des italienischen Im periums nichts wissen

sein Schweigen zu brechen und die An sicht der Regierung über die Stellung Finnlands zum Völkerbund in dieser aktuellen und heiklen Frage bekanntzu geben. in Bukarest eine Haltung heraus, die je ner von Brüssel verwandt ist, wozu aber noch die entschieden freundschaftliche Ten denz gegen Deutschland, Italien und Po len kommt. Vara// ^oF^au» Paris, 20. Jänner. Der französische Außenminister empfing den sowjetischen Botschafter zu einer Un terredung, in welcher, nach Mutmaßung der „Liberte

. Vom Kultusministerium wird die Ein führung der kirchlichen Trauung als Pflicht geplant; die Ziviltrauung allein soll nicht mehr als rechtsgültig anerkannt werden. Bezugnehmend auf die Proteste, die vom Universalbund der Juden an den Völkerbund gerichtet wurden, greifen die nationalistischen Blätter Rumäniens die ses internationale Organ des Judentums sehr scharf an, das die Rumänen daran hindern möchte, ihr Land zu verteidigen; kein Eingreifen des Genfer Instituts werde je den historischen Prozeß aufhal ten

hat, auf welche der Völkerbund sich naturgemäß aufbaut.' Wie man sieht, ist die Kurz sichtigkeit der englischen Diplomatie nicht erst neuesten Datums. Wer für die Ge danken des Völkerbundes zugänglich war, ist Lloyd George, der mit seiner bekannten politischen Spitzfindigkeit Kö nig Konstantin ein großes Griechenland vorgaukelte und ihn so gegen die Türkei hetzte: dadurch rief er das Bündnis Ke- mals mit Rußland hervor, ohne das Ke mal freilich ein Räuberhauptmann ge blieben und die neue Türkei nicht ent standen wäre

12
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/09_05_1936/AZ_1936_05_09_1_object_1865660.png
Seite 1 von 6
Datum: 09.05.1936
Umfang: 6
wird und ohne daß der Völkerbund flöten gehen wird. Die Lösung entspricht dem nationalen Willen, der über 5 Monate lang andauernde Sanktionen und Feindseligkeiten ausländischer Koalitionen zu einer stolzen Einheit geschmiedet haben, die jeden Schacher zurückweist und sich bloß auf die faktische und rechtliche Tatsache stützt, die auf dem gesamten aethiopischen Gebiet geschaffen worden ist. Unier diesen Umständen ist daher nur der italienische Wil le einzig und allein maßgebend. Bezüglich des Konfliktes zwischen Italien

und dem Völkerbund schreibt die „Tribuna': „Der Völ kerbund hat sich angemaßt in den aethiopischen Konflikt einzugreifen, indem er angab über Ver langen Aethiopiens zu handeln und sich verpflichte te, indem er Italien zum Angreiferstaat stempelte und über ihn Sanktionen verhängte. Nunmehr aber, da Aethiopien nicht mehr exi stiert, und der Krieg zu Ende und der Friede wie der hergestellt ist, hat der Völkerbund keinen Vor wand mehr (wir sprechen nicht von Recht, das er nie gehabt hat), um die Sanktionen aufrecht

zu er halten. wie dies auch Chamberlain vor dem Unter haus zugegeben hat, wie dies auch seit geraumer Zeit ein Großteil der öffentlichen Meinung Frank reichs fordert. Ein Völkerbund aber, der sich anma ßen würde, mit der Verlängerung der Sanktionen die Stellung dös Angegriffenen, der nicht mehr exi stiert, zu begünstigen, wäre die letzte Genfer Schmach. Wir können versichern, daß das fascisti sche Italien selber diese letzte Schmach des Völker bundes verhindern wird, weil Italien um die Ein stellung

des Sanktionismus keineswegs feilschen wird, sondern den Völkerbund aus jeder restlichen Verlegenheit morgen abends zur festgesetzten Stunde befreien wird. Vie Anerkennung des Vuee für die OrganWlon de? Generalappells. Roma, 8. Mai Der Duce hat dem On. Adelchi Serena, Vizese- tretär der Partei, und dem Direktorium für die Organisation des Generalappells vom S. Mai sei ne Anerkennung ausgesprochen. Glückwunsch des Könige von Manien Roma, 8. Mai Zog l., König von Albanien, hat an den Duce folgendes Telegramm

für die italienischen Kolonien er nannt. 23. Jänner: Italien landet die ersten Truppen in Eritrea. 11. Februar: Italien mobilisiert zwei Divisionen. 14. März: Abessinien lehnt die italienischen Sühne forderungen ab. 19. März: Appell Abessiniens an den Völkerbund: Einberufung einer außerordentlichen Rats tagung gewünscht. 17. Juni: Italienische Bürger verlassen Addis Abeba, Räumungsfrist bis IS. Juli. 9. Juli: Italienisch-abessinisches Schlichtungsver fahren gescheitert. 16. August: Eine Million Italiener

13
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1926/23_11_1926/AZ_1926_11_23_2_object_2647284.png
Seite 2 von 8
Datum: 23.11.1926
Umfang: 8
SM 2 .Zllpexzetwag'' Dienstag, dm A. November tSU. Der asiatische Völkerbund im Werden Von Dr. Artasches Abeghian. Zürich, 21. November. Paneuropa. Panamerlka. Auch von Pan- afrlta wird von Zeit zu Zeit gesprochen. Pan« australien braucht nicht erst gebildet zu werden. Nun ist der große Erdteil an der Reihe: Pan« aslen ist im Werden. Der Kongreß asiatischer Völker in Nagasaki, August 1S26, war der erste Schritt auf diesem Wege, wenn er auch mehr eine Zusammenkunft von Vertretern verschie dener

hier die führende Rolle. Es ist zwar, deiN Bestände sei ner Bevölkerung und der Zusammensetzung seiner polltischen und wirtschaftlichen Kräfte nach, eine vorwiegend europäische Macht, in territorialer Hinsicht aber geHort es mehr zu Asien. Für Nußland wäre zutreffender die Be zeichnung Eurasiern Europa u. Asien zugleich. Seit den ersten Tagen des Sowjetregimes orientiert sich nämlich Rußland entschieden öst lich. Seine Feindschaft gegen die Westmächte und gegen den Genfer Völkerbund treibt es zum asiatischen

, um einen sogenannten Dachbund, unter welchen alle die erwähnten Staaten gebracht werden sollen. Bei diesem großzügigen divlomatischen Unterneh men spielt Suritz, der sowjetrussische Gesandte in Angora, ein geschickter Politiker — früher in Kabul, vor der Revolution aber Handelskom- missär in Kopenhagen — eine führende Rolle. Rußlands Politik im Osten geht eben dahin, die asiatischen Länder unter, seiner Aegide zu ver einigen und sie gegen den Genfer Völkerbund und namentlich gegen England zu richten. Vor kurzem

schrieb die sowjet-offiziöse „Iswestija': „Der Gen des Orien ihre geme er Völkerbund bezweckt, die Völker s in Zwistigkeiten zu bringen und nsame Front gegen den Imperialis mus zu schwächen. Die britische Diplomatie an der Arbeit Wie in allen Gebieten der Asienpolitik, ste hen also Rußland und England ^ auch in der Frage der asiatischen Blöckpolitik gegeneinan der. Selbstverständlich ist die britische Diplo matie ihrerseits am Werk, die sowjetrussischen Pläne in Asien zu durchkreuzen

, und man/will beiden gegenüber die eigene Selbständigkeit bewahren. Noch mehr: Sogar in der Türkei, die ihrer Sowjetfreundschaft wirklich viel verdankt, werden von Zeit' zu Zeit Stimmen laut, die den Eintritt der Türkei in den Genfer Völkerbund befürworten. Es ist weiter eine allgemein verbreitete Meilnung^ daß, während der jetzige türkische Premiermini ster Jsmet Pascha durchaus östlich orientiert ist und für die Verwirklichung des asiatischen Blockes eifrig kämpft: Mustafa Kemal im Ge heute

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1926/16_09_1926/VBS_1926_09_16_2_object_3122408.png
Seite 2 von 16
Datum: 16.09.1926
Umfang: 16
Parteitag der Doutschnationalen Voltspartei, der weitaus größten bürgerlichen Partei Deutschlands. Die Tagung begann am 8. Sept. Die Führer der Deuffchnationalen Volkspavtei waren vollzählig erschienen. Graf Westarp berichtete über die poMische Lage, über die Frage einer AnbÄtsgemeinschaft mit anderen Parteien und über bie Frage der Regierunsbildung im Reich. In einer Entschließung wurde erklär:, die Deutschnationole Volkspartei fei Mar mit der Loearno-PoMk und dem Gintritt in den Völkerbund nickt

, zur Deckung dringender, unvorher gesehener Aufgaben,Schahscheine mit Mer Laufzeit von sechs Monaten zu begeben; auch die Gewährung einer Notstandsaushtlfe an Die entscheidende Debatte. Am 8. September war jene Bölkerbund- versammlung, welche die Ausnahme Deutsch lands in den Völkerbund und in dessen Mat als ständiges Ratsmitglied sowie die Ver mehrung der nichtständigen Ratssitze be schließen sollte. Die Versammlung trug den Charakter eines großen Tages. Die Vertreter de.r Bölkerbundsstaaten

. Im zweiten Teile seiner Rede erklärte Motto, daß die Aufnahme Deutschlands eine Lebensnotwendigkeit für den Völkerbund sei. Als nächster Redner führte der holländische Gesandte in Paris, Laudon, aus, der Völker bund .Hobe allmählich immer mehr an Um- ang zugenönynen, was Holland keineswegs halte. Hingegen werde Holland t einmütig den Eintritt Deutschlands in den Völkerbund und die Zuteilung eines ständi gen Ratssitzes an Deutschland mit Beifall begrüßen. Hierauf sprach der norwegische Vertreter Nansen

sein Bedauern darüber aus, daß die Sache Deutschlands mit der Vermehrung der Ratssitze verknüpft worden sei. Cs sei eine Ueberrckinpelung, wenn man die Versamm lung zwinge, über beide Fragen gemeinsam abzustimmen. Dehnlich äußerte sich der schwedische Ver treter Loefgren. Einstimmige Annahme der Entschließungen. Die VMerbundversammlung bat alle drei Entschließungen, die ihr vom Völkerbundsrat vorgeschlagen wurden, also: Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund, Zuweisung eines ständigen Ratssitzes

Nationen, Ihre und die meine, brauchen nicht mehr ihre Kraft und ihren Heldenmut zu beweisen; wedzr S r Deutschland noch für Frankreich ist dieser «weis noch nötig. Wir haben beide «ine furchtbare Ernte des Ruhmes gehalten, suchen wir setzt den Ruhm anderwärts. Briand sprach dann von Locarno. Endlich richtete er einen flammenden Aufruf an den Völkerbund: Lassen wir uns, jagte Briand, nicht von jenen gegeneinander hetzen, denen der Kampf willkommen ist und die ihn als Schauspiel genießen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1924/06_09_1924/BZN_1924_09_06_3_object_2503585.png
Seite 3 von 10
Datum: 06.09.1924
Umfang: 10
Nr. 206 „Bozner Nachrichten', den 6. September 1924 Seite 3 gelte eine Friedensatmosphäre zu schaffen. Der Versuch, den der jetzige Völkerbund dar stelle, könne kaum als Versuch mit tauglichen Mitteln bezeichnet werden. Zu seiner Unpartei lichkeit werd? die Menschheit kein Vertrauen haben. Solle man Vertrauen zum. Völkerbund gewinnen, so müßten die 'daran beteiligten Mächte den Heiligen Stuhl einladen, seiner gei stigen Großmacht eine geeignete Vertretung im Völkerbund zu geben. kurze

. — Daß einmal Truppen einer kommunistischen - „Arbeiter - Regierung' . auf streikende Arbeiter schießen würden, wer'hätte sich das träumen lassen. ) ch Seipel geht nach Genf. Wien, 6. Sept. (Ag. Br.) ^Dr. Seipel hat gestern sein Amt wieder übernommen und be reits einen Ministerrat präsidiert. Am Sonntag begibt sich der Kanzler in Begleitung des Au ßenministers Grünberger und des Finanzmini sters Kienböck nach Genf zum Völkerbund. Metallarbeiterstreik in Oesterreich. Wien, 6. Sept. (A. B.) L>ier streiken 10.000

des wirtschaftlichen und sozialen Friedens erheischt. Eine in weitem Um fange einsetzende Störung des gereglten Ar beitsganges würde sich vor allem auch in der Lage der Arbeiter und ihrer Familien verhäng nisvoll auswirken. Die Forderung der Strei kenden lautet auf 15prozentige Lohnerhöhung. Deutschland soll in den Völkerbund. Par i s, 6. Sept. (Ag. Br.) Die Blätter mel den aus London, daß Macdonald sofort nach sei ner Rückkehr aus Genf mit dem deutschen Au ßenminister wegen des Eintrittes Deutschlands

in den Völkerbund in Verhandlungen treten werde. Militärkontrolle in Deutschland. Berlin, 6. Sept. (Ag. Br.) Laut einher Mit teilung der deutschen Regierung beginnt am 8. September die interalliierte Militärkontrolle in Deutschland. Die Regierung ersucht die Bevölke rung, sich ruhig zu verhalten und den inspizie renden Offizieren keine Schwierigkeiten zu ma chen. / Dollar für die Ruhrindustrie. Essen, 6. Sept. (Ag. Br.) Zwischen Vertre tern der Ruhrindustrie und amerikanischen Fi nanzkreisen sind Verhandlungen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/03_11_1934/AZ_1934_11_03_1_object_1859330.png
Seite 1 von 6
Datum: 03.11.1934
Umfang: 6
' könnte. Neuere' Nachrichten weiflsn auf die Möglichkeit eines Handstreiches der SA aus das Saargebiet unmittelbar nach dem Tage der Volksabstimmung am 13. Januar hin. durch den der Völkerbund vor eine vollendete Tatsache ge stellt werden könnte. In einer Eingabe der „Saar-Wirtschaftsver- einigung' an den Völkerbund werde erklärt, daß auf Grund „vertraulicher Nachrichten' aus „glaub würdiger Quelle' mit der Möglichkeit, eines deutschen Einfalls in das Saargebiet ernstlich gerechnet werden müsse

haben aber nach der Räumung des Rhein- landes jede Voraussetzung verloren. Heute würde es eine ungeheure Provokation und eine gewalt same Beeinflussung der Saarabstimmung bedeu ten, wenn sranzösisches Militär, also Truppen einer der beiden an der Saarabstimmung inter essierten Länder, in das Saargebiet einmarschieren würden. Kàe Instanz, weder der Völkerbund, noch Minister Knox. würden ein derartiges Vor gehen legitimiersn können. Es würde dem Geiste des Locarnovertrages widersprechen, wenn die englische ' Regierung

vermieden werden muß, was den Franzosen zum Vorwand dienen könnte, vyn der ihnen vom Völkerbund im Jahre 1925 ein geräumten Ermächtigung, das Saargebiet Falle von Unruhen zu besetzen, Gebrauch zu machen. Mit lebhafter Genugtuung hingegen werden in Berlin die aus Roma einlangenden Nachrichten über die Haltung Italiens gegenüber dem neuen „französischen Manöver' ausgenommen. Der römische Korrespondent der D.A.Z. tele graphierte seinem Blatte, daß die Haltung Ita liens in der Saarsrage

nach wie vor die gleiche sei. ^ „Baron Aloisi — heißt es in dem Bericht —- hat den Vorfitz des Dreier-Ausschusses übernom men. weil Italien auch bezüglich des Saarpro blems zwischen Deutschland und Frankreich ver mittelnd und versöhnend wirken will. Würde man in Roma d-vr Ansicht sein,, daß die dem Baron Aloisi anvertraute Mission nicht mit Erfolg ge krönt werden könnte, dann hätte Baron Aloisi gewiß schon dem Völkerbund sein wichtiges Ma»- dat zurückgegeben.' Während die Diskussion um das Saarproblem heftige

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/07_02_1936/AZ_1936_02_07_1_object_1864645.png
Seite 1 von 6
Datum: 07.02.1936
Umfang: 6
sicherstellt. Der Antrag wurde von Lansbury selbst in einer Rede begründet, in der er u. a. ausführte, zu keiner Zeit seines Lebens seien so grauenhafte Waffen angeschafft worden, wie jetzt, und zu keiner Zeit seien die. Regierungen fieberhafter bestrebt ge wesen, Vereinbarungen und Pakte abzuschließen, um ihre Sonderinteressen zu sichern, wie augen blicklich. Der Völkerbund sei nicht in der Lage, die für Frieden der Welt notwendige Arbeit zu leisten. Er, Lansbury, fordere daher die Regierung

auf, den Völkerbund zu einer ganz neuen Handlungs weise zu führen. Es komme nicht darauf an, was politische Schreiber über die Bedürfnisse Deutsch lands, Italiens oder Japans dächten. Man müsse vielmehr erwägen, was die Staatsmänner dieser Länder für sich selbst zu sagen hätten. Er wünsche, daß die wirtschaftliche Lage der Welt auf einer Weltkonferenz geprüft werde. Er wünsche keineswegs das britische Reich aufzuteilen oder Afrika unter dieses oder jenes Volk zu ver teilen. Er wünsche aber, daß eine Autorität

nicht dafür, daß Teile des btitischen Weltreiches fordzeschenkt würden. Abyr er behaupte ernstlich, daß die unter dem Vertrag von Versailles an England gegebenen Gebiete nicht als Besitzungen gegeben -worden feien, sondern an den Völkerbund, wobei dem Völkerbund alle Rechte zustünden. (Au sten Chamberlain ruft dazwischen: Nein!) Jeden falls befänden sich diese Gebiete in einer anderen Rechtslage als die übrigen Besitzungen des bri tischen Reiches. Man sei übereingekommen, diese Gebiete England

Lansburys übereinstimme und daß Meinungsverschiedenheiten nicht grundsätzlicher Art seien. Der Völkerbund in seiner gozenwärtigen Form sei kein vollkommenes Werkzeug. Aber er sei unverhältnismäßig , besser als gar nichts. Wenn die Regierung den Zustand ihrer Rüstungen von neuem erwäge, so geschähe das nicht weil England einen Krieg wünsche, son dern weil es die Kräfte der Ordnung gegen di«! Kräfte der Unordnung zu stärken wünsche. Die Regierung habe keineswegs die Absicht, die Türe zuzuschlagen

19
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1933/02_11_1933/AZ_1933_11_02_1_object_1855427.png
Seite 1 von 4
Datum: 02.11.1933
Umfang: 4
und der wahrhaft maßgebenden Faktoren für die Weltereignisse im Völkerbund stören und stellen die direkte Ursache feiner Entstellungen und seiner Mangelhaftigkeit dar. Lord Cecil kann gut die Vorteile der überfüllten Versammlungen des Völkerbundes auszählen und ihrer langen öffentlichen Reden. Vor allem ist bewiesen, daß die sogenannte Oeffentlichleit und Universalität von Genf nichts anderes ist, als die endgültige theatralische Ausmündung der Geheimverhand lungen und partikularer Verhandlungen

Die Völkerbundskommission für die Prüiung des Gran Chaco-Konfliktes, der bereits viel Blut gekostet hat ist heute hier eingetroffen. Die Kom mission wird über Montevideo sich in den Gran Chaco begeben, um die Konfliktsmotive an Ort und Stelle überprüfen zu können. Prag, 1. November In seinem vor den Ausschüssen des Abgeord netenhauses und des Senates erstatteten Exposee besprach Außenminister Dr. Benesch den Abgang Deutschlands von der Abrüstungskonferenz und dessen Austritt aus dem Völkerbund sowie die Rückwirkung dieser Ereignisse

, die Abrüstungskonferenz zu verlassen und aus dem Völkerbund auszutreten, als die defini tive Ablehnung der militärischen Klauseln des Verfailler Vertrages ausgelegt werde, als die Ab lehnung aller Abrüstungsvorschläge, die Deutsch land nicht augenblicklich die tatsächliche Rüstungs gleichheit gewähren. Diese Ereignisse haben einen roßen Einfluß auf die Entwicklung der europäi- hen Politik, da die Revolution in Deutschland einerseits eine allmähliche Aenderung der ganzen französischen Kontinentalpolitik, anderseits

eine schwere Krise des Völkerbundes bedeute. In dem Widerstand ganz Europas werde Deutschland bald erkennen, daß die praktisck>e Durchfiihrung der Grundlagen seiner gegenwär- igen Außenpolitik mit Erfolg nicht zu verwirk lichen sei. Die Erklärung des Reichskanzlers Hitler, nicht n den Völkerbund zurückzukehren, solange nicht die Fesseln beseitigt seien, die aus Deutschland einen Staat zweiter Ordnung machen, bedeute praktisch, daß Deutschland das Ziel oerfolgt, den Völkerbund auf ein Nebengeleise

20
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1925/08_09_1925/TIR_1925_09_08_1_object_1999413.png
Seite 1 von 8
Datum: 08.09.1925
Umfang: 8
nach 2« kulturellen Autonomie.' Die Eröffnungsrede oo» Valnleve. — Aufforderung m» Deutschland zum Eintritt in de» Völkerbund. Gens. 8. Sept. MB.) Gestern vormittags fand die feierliche Er öffnung der sechsten Generaloersammlung des Völkerbundes statt. Der französische Minister präsident Painleve begrüßte die Delegationen der 54 vertretenen Mächte sowie Mistreß Wilson, die als Gast zur Eröffnungssitzung eingeladen war. Painleve gab dann einen kurze» UeberbLck über die bisherig Tätigkeit des Völkerbund«. erinnerte

nicht ohne das Zutun der Zeit und ohne langwierige, ständige Arbeit vollendet wer den. Wenn heute Verhandlungen zur Siche rung des Friedens im Gange sind, so sind diese nur möglich als Folge der vorjährigen Bemühungen um das Sicherheitsprotokoll. Der Völkerbund stehe also jetzt wieder vor dem Problem der Sicherheit, allerdings in anderer Form als im letzten Jahre. Heute dränge sich das Problem allen in Genf ver tretenen Nationen auf. Man kann über die Methode debattieren, niemand oerkennt aber mehr

die Wirklichkeit. Die Tatsache, daß 29 Mächte, darunter solche, die nicht dem Völ kerbund angehören, wie z. B. di« Bereinigten Staaten, Konventionen über den Waffenhan del und gegen den chemischen Krieg unter zeichnet haben, stellt ein vielversprechendes Anzeichen dar. Vielleicht wäre es nützlich, daß die Versammlung die Entschließung vom Bor jahre erneuerte und den Völkerbund beauf tragte. wenn er es für gut hält, die Bedin gungen für die Veranstaltung einer Abrüstungskonferenz auszuarbeiten. Frankreich

, das so leiden schaftlich am Protokoll mitarbeitete, bleibt dessen Geiste treu: es kümmert sich nicht um die Form, es kümmert sich nur um den Frie den und daher ist es bereit, alle Modalitäten von Konventionen gründlich zu studieren, die sowohl den kleinen als auch den großen Län dern das Recht sichern, ruhig in Arbeit und Ehren zu leben. Bezüglich de» Eintrittes Deutschlands in den Völkerbund erinnerte der Redner an den bis- alles getan werden, um den künftigen Frieden auszubauen. Der Redner schloß

anschließen. Painleve schloß mit der Erklärung, daß Männer, Völker. Leitende daran arbeiten, di« Atmosphäre des Mißtrauens, in der wir «eben, zu zerstreuen. Die gegenwärtige Lage Europas ist nicht eine Lage de» Gleichgewich tes. Bor der Gefahr neuer Konflikte muß nach dem Worte Pascals oerlangt werden, daß die Gerechtigkeit euch die Tür sei. Der Völkerbund glaubt nich! i» blindem Optimis mus, daß «ach de» allgemeinen Massaker eine idyllische Aera komme, sonder» « muß werden. Sümpfe an der Tetuan-Zfront

21