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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 30.09.1920
Umfang: 8
, welche Musik und Volkslieder zu erhöhen wußten. Da» Der von der Vogelweide. 3) Roman von Franz Karl GInzkey (Nachdruck verboten.) . Drittes Kapitel. Ein heftiges Klirren weckte ihn. Er sah — Herr Walther war aufgesprungen und starrte gespannt ins Tal hinunter. Zugleich vernahm er aus der Ferne ein Summen und Brau sen wie den Widerhall unzähliger heller und ttefer Stim men. die der Wind aus dem Tale heraustrug. Dietrich rieb sich die Augen, er traute ihnen nicht: ein unabsehbarer Zug kleiner

und Gebete murmelnd. «Nun erfüllt sich.' hörte Dietrich seinen Herrn mit be bender Stimme rufen, „wovor mir ost in bösen Träumen graute! O Kinder, liebe Kinder, o zarteste Blüten, o rosigste Hoffnungen des armen deutschen Reichst So zieht ihr nun dahin und sollt im Wahn verbluten für euer Däter Trägheit und eurer Mütter Unverstand. Da seht nun Euer Werk. Herr Papst!' „Seht, o seht.' kreischte da eine Stimme hinter ihnen, „da ziehen sie aus, die Reinen und Wahrhaftigen, die Auserko renen und Unbelasteten

hinabzukollern, wo ihn. Herr Walther glaubte es lä- chelnd zu hören, verworrenes Stufen der Kinder empfing. «Wo sotten wir nun zu lachen beginnen und wo enden?' murmelte Herr Walther. Er war zu Pferd gestiegen und ritt mit Dietrich den Abhang hinab. Aber je näher er dem sonderbaren Pilgerzuge kam. um so banger wurde ihm. und die Augen begannen sich ihm zu feuchten. Er hatte schon des Sonderbaren und Traurigen viel auf seinen Wanderfahrten gesehen, aber dieses wahn sinnstolle Bild, es griff ihm ans Herz

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