und bei allem vorwaltenden Streben nach Abrüstung nicht einseitig die eigene Heimat zuerst getroffen werden soll. - In Frankreich machen diese Vorgänge einen naturgemäß beängstigenden Eindruck. In Pa ris wird Klage erhoben, daß alle Verbindungen zwischen dem Festungsvierecn Bizerta, Ajaeeio, Toulon und Oran sofort zerrissen werden kön nen, wenn England mit seinen raschen Fang hunden die Jagd beginnt, der Frankreich nichts entgegenzusetzen vermag. Viel zu langsam, so argumentiert man, gehe der Bau der Schiffe
in den eigenen Werften, und man rechnet der Ad miralität vor, was Italien unternehme, wo Mussolini die gleichen Waffen anwendet wie England, nämlich das schnelle Kriegsschiff und das Tauchboot für das hohe Meer, und insbe sondere auch das Flugzeug. Selbst S p a n i e n wird bald stärker sein als vor dem Kriege, und gerade Spanien war es, das die Einigung auf der Seeabrüstungskonferenz in Rom vernichtete und dadurch den Wunsch, der insbesondere in London geäußert wurde, den Wunsch nach Be schränkung
' der Flottengröße, nach Abbau der enormen Lasten zunichte machte. Ist nun 6ie englische Maßregel ein leiser Druck, der bewir ken soll, daß die Mittelmeerstaaten begreisen» es gehe nicht so weiter oder will England aus Italien einen Druck üben, daß es ein Junktim gestatte zwischen dem Problem des Dodekanes und der. Abtretung des Iubalandes? Soll die Reparationssrage durch solche Finger- zeige vorsichtig beeinflußt werden? Wie immer sich dies verhalten mag, Tat sache ist, es wird weiter gerüstet
, es wird weiter gedroht und gezündelt, Ruhe ist ein Element, das in der europäischen Politik nirgends ficht-^ bar wird. Ist es nicht bezeichnend, daß der eng lische Unterstaatssekretär für das Luftfahrwesen gerade jetzt feierlich versichert hat, er werde Großbritannien nicht ohne Verteidigung lasten; daß er im Unterhause das Programm mit dem vollen Inhalte angenommen hat, das sein Vor gänger ihm zurückließ? Im März 1925 wird England 18 Luftschwadronen haben, acht allein für die Verteidigung der Hauptstadt. Sechs neue