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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.07.1908
Umfang: 8
, sonst würden Sie die Sozialdemokratie bekämpfen und nicht den Bauern bund und die christlichsoziale Partei.' Ein Girlaner Bauer, der über das Verhalten des Herrn Schrott ganz erbost war, sagte dem Herrn Schrott laut und deutlich, so daß es alle Versammlungsteilnehmer hören konnten: „Herr Pfarrer, Sie sind nicht wert, da' sie das Kleid eines Priesters tragen. Erinnern Sie sich noch an Ihren Ausspruch bei der GirlanerVersammlung kurz unmittelbar vor der Reichsratswahl? Sagten Sie dort nicht, „in acht Tagen, das wäre

also nach den Reichsratswahlen, bin ich selbst christ lichsozial' und heute bekämpfen Sie noch den Bauernbund und die christlichsoziale Partei. Es i' dies eine Schande für einen Priester!' Herr Schrott bestritt diese Aeußerung getan zu haben und machte als Zeuge hiefür Herrn Aichinger, der bei der da maligen Versammlung anwesend war, namhaft. (Herr Aichinger erklärt uns, daß Herr Schrott diese Aeuße rung ihm gegenüber tatsächlich gemacht hat, aber Hintennach ihm gegenüber ebenfalls diese gemachte Aeußerung ableugnen

, die Branntweinsteuer zu erhöhen, wurden aus den ein zelnen Ländern die Finanzreferenten der Landes ausschüsse herangezogen. Für das Land Tirol fungierte der Herr Dr. v.Wackernell, der Partei genosse des Herrn Schrott. Bei dieser Beratung erklärte Dr. v. Wackernell, daß die Branntweinsteuer erhöhung zum Zwecke der Besserung der Landes- sinanzen tunlich erscheine und er dieselbe empfehle. Herr Abg. Kienzl besprach sodann die Tätigkeit der christlichsozialen Partei im Parlamente und erkärte, daß die konservative

Partei im Lande Tirol keine Ursache habe, sich über eine „geringe' Tätigkeit der christlichsozialen Partei zu beklagen, da die konser vative Partei in den langen Jahren ihrer Herrschaft so viel vernachlässigt hat. Man solle ruhig die neuen Volksvertreter arbeiten lassen und die sechs Jahre abwarten und sie anstatt zu bekämpfen, unterstützen. Wenn die christlichsozialen Abgeordneten wirklich nichts leisten würden, so hätten sie immer noch so viel getan wie die Konservativen. Er ermahnte zum Schlüsse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 23.05.1911
Umfang: 10
für die Landbevölkerung von großem Nutzen sein werden. Er zählte nnn die einzelnen geleisteten Arbeiten aus. Sodann stellte sich Herr v. Lehs als Kandidat für die Reichsratswahl vor und versicherte, daß er Sie Kan didatur nur über einstimmiges Drängen der Ver trauensmänner der christlichsozialen Partei und des Bauerubuudes übernommen habe und dasz er bestrebt sein »verde, im Falle seiner Wahl die Interessen sei ner Wähler nach den besten .Kräften zu vertreten. Der Vorsitzende sprach ihm unter den Beifall der Zu hörer

wurde, dasz diesem Uebelstande abgeholfen werde. Redakteur Baader erklärte »veiters. dasz an diesen Mißständen geradezu hauptsächlich der Mangel an Tierärzten Schuld trage, und erklärte, dasz im Land tage seitens der christlichsozialen Partei ein -Antrag eingebracht worden sei, wegen Schaffung ciner An stalt zur Ausbildung von Nottierärzten. Er behan delte auch verschiedene andere Fragen in eingehender Weise und wies die Anschuldigung der Gegner, als seien die Christlichsozialen mindere Xtatholilen

über das „Nichtsleisteu' des Volksparlamentes im allgemeinen und der Christlichsozialen im besonderen einfach eine Unwahrheit ist. Wenn die christlichsoziale Partei noch nicht alle Versprechungen einlösen konnte, so liege das nicht an ihr denn sie hatte gewisz nur den besten Willen), sondern an den miszlichen Ver hältnissen, die im Reichsrate geherrscht haben. Red ner stellte sich nun als .Kandidat der christlichsozialen Partei und des Bauerubuudes vor, und erklärte, die .Kandidatur nur über Bitten

jährige Dienstzeit im Interesse der bäuerlichen Be völkerung liege und dasz die Mehrersordernisse, dic für dic Einführung der zweijährigen Dienstzeit not wendig sind, den Vorteilen gegenüber sehr gerne in .Kauf genommen werden können. Herr Baader schlosz seine Ausführungen mit der Mahnung, am Wahl tage die Stimme dem Kandidaten der christlichsozialen Partei zn geben; Mann für Mann möge sich an der Wahl beteiligen. Der Vorsitzende dankte für die Ausführungen der beiden Redner; die Versamm lung wurde

, sich fleiszig an der Wahl zn beteiligen nnd voll zählig die Stimmen für den verdienstvollen Herrn v. Leys abzugeben, da von den beiden in diesem Wahlbezirke sür die Landbevölkernng in Betracht kommenden .Kandidaten derjenige gewählt werden solle, der der groszen nnd starken christlichsozialen Reichspartei angehört, weil ein Abgeordneter oder anch einige solche, die einer anderen Partei zuge hören, beim best?!! Willen die Interessen seiner Wäh ler nicht mit Erfolg vertreten könne. Er gebe seine Stimme Herrn

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 27.08.1910
Umfang: 12
Lehrcrgehaltsausbesserung, wenn auch mit einer Steuererhöhung auf Wein und Biec zustand: ge bracht; ferner wurde ein Alpschutzgefey geschaffen, wodurch einmal die rechtlichen Verhältnisse so weil geregelt werden, daß ein: Verbesserung durchführbar ist. Dem Redner wurde Dank und Lob gespendet und sein Arbnt-n als ehrlich, aufrichtig und gut willig anerkannt. Dann nahm Herr Kienzl daS Wort und sprach über den Parteizwist im Lande und von der Notwendigkeit des Friedens. Er er örterte kurz die Entstehung der christlichsozialen Partei

. Die Ab geordneten waren auch zufrieden und erklärten sich einverstanden, wenn eine einzige Panei gebildet würde, die man vielleicht „Katholische Tiroler Landes Partei' nennen könnte. Schließlich wurde auf Papst und Kaiser ein dreifaches Hoch ausgebracht. Diese obersten Führer dürften gewiß mit dem gleichen Wunsch und Auftrage einverstanden sein. An den Ariedensverhandlnngen in Airol. Der Obmann der konservativen Partei in Tirol, Dr. Josef v. Wackernell, hat an den Obmann- Stellvertreter der christlichsozialea

Partei, Herrn Dr. Otto v. Guggenberg in Brixen, folgendes Schreibe» gesandt: „Innsbruck, am 23. August 1910. Euer Hochwohlgeboren! Die von mir infolge des geschätzten Schreibens der christlichsozialen Partei leitung vom 4. August 1910 einberufene katholisch konservative Parteileitung hat folgenden Beschluß gefaßt: „Die katholisch konservative Parteileitung be grüßt den Antrag der christlichsozialen Landeskonferenz und Parteileitung, zur Beseitigung des parteipoli tischen Streites im Lande

Verhandlungen von Partei zu Partei einzuleiten, und erklärt sich, getreu ihren bisherigen Kundgebungen, bereit, in dieselben einzu treten. Nach den übereinstimmenden Meldungen ver christlichsozialen Blätter wurde auf der christlichsozialen Landeskonferenz zu Sterzing über daS ganze Detail der bei den Friedensverhandlungen in Betracht kommenden Fragen eine volle Einmütigkeit der An sichten erzielt. Die christiichsoziale Parteileitung ist demnach auf Grund der Beratungen ihrer Landes konferenz bereits

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 13.04.1907
Umfang: 12
Volke unsagbar mehr nützen als Vü trügerischen Fangreden der Sozialdemokraten sder di« öde Blechmusik der deutschnativNaitÄ Redner, mit der auch niemand einen HMger ftiZlt. Wem dran ge legen ist, daß wirLich einmal echte Volksvertreter nach Wien gehe« vnt tknm warme», biederen Tirolerherz, daß sie srnntW arbeiten und bessere Gesetze machen aw d«L. bisherige Flickwerk in Oesterreich eS des stelle sich bei de» ReichSratSwahlW xur christlichsozialen Partei. Sic ist nicht di« Partei der Schlag worts

i« Hötting gesagt: .Wir Christlichsoziale find nicht so blöd, lauter Bauern zu wählen!' Mit diesem Satze glaubt das Blatt, di« Bauern gegm Schraffl mobilisieren zu könnm. Wie ungeschickt die Herren, die w ihrer eigenen Kandidatenliste selbst nicht einen einzigen Bauern,außer dem gewesenen Abgeordneten Haueis, habm, doch find! Glauben die Konservativen wirklich, daß ewe Partei, die alle Stände, gebildete Leute, Bauern. Gewerbetreibende, Arbeiter, kurz alle Bevölkerungsschichten in fich schließt

, wie die christlichsoziale, nur Bauern zu Abge ordneten wählen könnte. Wenn fie dies auch nur versuchen wollte, da wäre fie ebenso dumm wie di» „Deutsche Volkspartei', di» fast lauter Professoren mW Doktorm als Abgeordnete wählm will, und darum nurmehr eineProsessoren- Partei, aber nicht ewe Volkspartei ist. ES wäre wirklich blöd von der christlichsozialm Volks partei, allen anderen Ständm, außer dem Bauernstande, keine Vertretung einzuräumen. Also der Hieb der ,N. T. St.' erweist fich als ein höchst ungeschickter

Lusthieb, umsomehr als die christlichsoziale Partei nicht d!» geringste Ausficht hätte, in Hötting einen bäuerlich« Kandidat« durchzubringe».

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 29.09.1905
Umfang: 8
Ungarns unmöglich zu machen. Die Nation stehe v o r großen Ereignissen, die 'Führer der Mehrheit hätten widerstanden und wür den auch fernerhin widerstehen. Hierauf begab sich Kofsuth in den Klub der Unabhängigkeitspartei und hielt dort wiederum eine Rede, in welcher er der Hoffnung Ausdruck gab, daß nunmehr sich die „ganze Nation' in einem Lager verewigen werde. Die Kofsuth-Partei setzt alles daran, die Leute durch die heftigste antidynastische Agitation zur Fieberhitze zu bringen

, um ihre revolutionären Ziele leichter zu erreichen. Auch in der Banffy« und Andrassy Partei herrscht dieselbe Stimmung. Die erstere erklärte, die einzige richtige Ant/vort auf die Abweisung der Forderungen wäre der sofortige Uebertritt zur Kofsuth-Partei. Andrassy will, wie es heißt, seine Partei ebenfalls zu Kofsuth überführen. Am Mon tag abends kam es in Ofenpest sogar zu Straßen krawallen, wobei sieben Personen schwer und dreißig leicht verletzt wurden. — Die Auf regung wird noch eifrig durch die judäomagyarifche

gesprochene Worte eines Bauern bei seinesgleichen vermögen. Er führte aus, der Bauer solle vor allem lesen und sich auch um die Politik kümmern, denn dort heiße es, wer schafft, der läßt andere zahlen. Die sehr drastisch angeführten Beispiele, welche die alte, morsche Partei kennzeichnete, gefielen besonders gut. Die langen Waffenübungen find nur geeignet, das Volk zu erbittern. Die Steuern wurden den Herren mit Glacehandschuhen angeboten, den Bauern aber mit glühenden Zangen aufgebürdet. Das ungerechte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 19.05.1908
Umfang: 8
richtig, daß er in Innsbruck an ein Kompromiß denke. — Daraus erklärten die beiden Abgeordneten in der entschiedensten Weise, diese Lösung verwerfen zn müssen und daraus die Kons e g uenze n zu ziehen. — Abg. Baron Morsey schreibt in der „Reichö- post': „Die Frage Wahrmund ist nicht eine Tiroler Angelegenheit, das ist eine ganz falsche Ausfassung. Sie ist eine Frage des ganzen kaholischen Volkes und bei dieser Frage wird die christlichsoziale Partei Stellung nehmen, nötigenfalls in ihrer Gänze

der christlichsozialen Partei halte vom Vorhandensein und vom Inhalte des Glatzschen Antrages vor der Beratung im Hanse Kenntnis, da hievon weder vom Antragsteller, noch auch von der konservativen Partei irgend eine Mit teilung aemacht worden war. obwohl das Interesse der Sache eine möglichst ein trächtige Behandlung und einstimmige An nahme dieses Antrages erfordert hätte. 2. Es fanden während der Verhandlung und vor der Abstimmung keinerlei Ver handlungen der ckristlichsozialeu Partei

und die Zulassung des geschäfrswidrigen Begehrens des Antragstellers nach Feststellung des Stimmenverhältnisses, was vor und nicht nach der Abstimmung statthast ist, vermehrte die Verwirrung derart, daß sich fast niemand mehr zurechtfinden konnte und jetzt sogar ein konservativer Abge ord neter gegen den Antrag Glatz stimmte. 5>. Wenn es dem Antragsteller um einen tatsächlichen Erfolg für seinen Antrag voller Ernst war, so hätte er schon mit Rücksicht auf die geringe Stimmenzahl der konservativen Partei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 14.02.1907
Umfang: 8
und durch ein ganzspontaneS dreifaches Hoch Ausdruck. Nach Herrn Schraffl sprach hier ein Partei gänger des katholischen Zentrums in Bayern aus München. Dieser gab semer besonderen Freude Ausdruck, einer christlichsozialen Ver- sammlung angewohnt zu haben und bestätigte, waS der Abg. Schraffl, der keine Ahnung von der Anwesenheit eines Münchener Gesinnungs genossen hatte, von den Bestrebungen der Katholiken Deutschlands und Bayerns gesagt. Besonders erfreut hat den Münchener Gast, daß Abg. Schraffl das katholische

Zentrum Deutschlands als Muster sür die christliche Be wegung Oesterreichs erklärt hatte. Er drückte auch seine Freude darüber aus, daß der Ab geordnete erklärte, nach den Wahlen werde eS auch in Oesterreich nur mehr eine einzige große katholische Partei unter der Führung der christ lichsozialen Deutschen geben. Der Münchener erNärte, in Bayern und Deutschland sei längst alles ewig und deshalb habe man dort den Zwiespalt in Tirol bedauert und sich diesen nicht erklären können. Der Gemeindevorsteher

dem Münchener iu warmen Worten für die ausgesprochene Anerkennung und sprach die Ueberzeugung aus, daß das demokratische, gleiche Wahlrecht auch in Oesterreich dieselbe Wirkung haben werde wie in Deutschland. Die Zeit der politischen Spielalten sei vorbei; die gemeinsame Gefahr zwinge alles, was gut christlich ist, zur Einigung und er hoffe, daß in kurzer Zeit die paar politischen Einspänner, die sich durchaus nicht in den Rahmen einer großen, siegreichen, christlichen Partei einfügen

zuzustimmen. Wertranensmäuuerversammluug sür die Wahl- bezirkeZZozeu-LauduudAeumarkt—Katteru— Lana. Bozen, IL, Februar. In der heute stattgesundenen Vertrauens männer Versammlung der christlichsozialen Partei und deS Bauernbundes wurde einstimmig und mit lautem Beifall sür den Bezirk Bozen- Umgebung—Kastelruth—Sarntal der Land- tagSabgeordnete Kienzl aufgestellt, für Neu markt—Kaltern—Lana wurde der Gemeinde vorsteher von Montan, Herr v. Leyß, be stimmt. ES hatten sich 70 bis 80 Teilnehmer zur Konferenz

in Tirol ab geschlossen werden soll. Nebst den verschiedenen Tiroler Mandataren werden auf diesen Partei tagen auch die Wiener Abgeordneten, Landes ausschuß Doktor Geßmann und Doktor Paltai, Magistratsdirektor Dr. WeiS- kirchner, Oberkurator Steiner und an dere sprechen. DaS Jnnsbrucker Wahlkomitee der Christ lichsozialen und Konservativen hat einhellig beschlossen, im Wahlkreis JnnSbruck- Vororte den Kooperator Deutschmann aufzustellen. Kooperator Dcutfchmann gehört zu den besten Kennern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 21.01.1908
Umfang: 8
die Abgeordneten; gegen dreißig Sozialdemokraten nahmen ebenfalls Aufstellung. Nachdem Herr Baader, als Obmannstellvertreter des Christlichsozialen Vereines, die Versammlung eröffnet, sprach Abgeordneter Kienzl über die Arbeiten der christlichsozialen Partei im Par lamente. Seine überzeugenden Ausführungen wurden mit größter Aufmerksamkeil angehört und die allseitige Befriedigung las man auf aller Gesicht. Hierauf meldete sich ein Vertreter der l,ie- sigen -- Jos. Rossi, ein Anhänger der sozialdemokratischen

Partei aus älterer Zeil Man erkannte gleich, daß er wirklich innerlich ganz und gar überzeugt sei von der einstigen Verwirklichung der sozialdemokratischen Ideale — man sah auch, daß er als sonst braver Mann es gut meinte, er wollte nur in meh reren Punkten den Kienzl eines Besseren belehren. Seine Ausführungen waren eine Auslese aus sozialdemokratischen Zeitungen über die Lebens- mittelfrage in der letzten Zeit. Rossi schloß mit der Ueberzengung, daß es auf der Welt erst dann besser

werde, wenn alle zur sozial demokratischen Partei sich bekennten. Da seine Worte, die er übrigens mit Anstand und fast heiligem Ernste sprach, die Begeisterung für Kienzl nicht herabzustimmen vermochten und bei einigen Halbsozi fast Fahnenflucht befürchtet werden mußte, trat Genosse Olivieri aus Bozen vor und bestürmte und bat die Getreuen in St. Jakob, sie sollen sich ja nicht durch die Reden der beiden Abgeordneten ködern lasten. Inzwischen hatte Herr Abg Paolazzi die verschiedenen vorgebrachten Irrtümer notiert

und an der Hand dieser Notizen übte derselbe eine vernichtende Kritik über das Gebaren der sozialdemokratischen Partei im Parlamente. Paolazzi sprach mit einer staunenswerten Sachkenntnis uud zog durch seine Ausführungen die gespannteste Aufmerksamkeit aus sich; an fangs ergingen sich die Sozi noch in Zwischen rufe, als sie aber Trumpf auf Trumps gegen die hohe Schule in Altorf im Jahre 1575 eröffnet wurde, saßen die Beteiligten volle zehn Stunden beim „AbschiedS'trunk. ES kam auch gar nicht viel darauf

Zeitungen in Dunst sich verwandelte. Nachdem so die Partei der Sozialdemokraten als Schutztruppe der Kapitalisten gebrand markt dastand, erhob sich Herr Kienzl, um nun noch über den Bauernbund zu sprechen; allen Bauern leuchtete die Notwendigkeit des Bundes ein; Herr Baader sprach noch über andere bäuerliche Sachen in sehr nützlicher Weise und schloß, nachdem ein Genosse Costa vom Weimerlehvfl noch einige Schufterwitze los gelassen, die Versammlung. Dieselbe war von größtem Vorteil, da dabei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 23.02.1907
Umfang: 12
Seite 4 .Der Tiroler' Samstag 23. Februar 1907 politischenF ragen der kirchlichen Auktorität gegenüber sich freie Hand behalten, »vorauf ihm freilich die gegenteiligen Erklärungen der anderen Kon servativen vorgehalten wurden. Die Vertreter aus Söll forderten ihn auf, aus der konser vativen Partei auszutreten. Im Laufe der Debatte erklärte Dr. Tollinger, sich als Kom promißkandidat aufstellen und wählen zu lassen. EL wurde sodann beraten, auf welche Weise ein solches Kompromiß durchzuführen

wäre. Die christlichfozialen Konferenzteilnehmer er klärten, daß sie diese Angelegenheit einer Partei konferenz vorlegen und erst dann Stellung nehmen werden; andere erklärten sich mit dem Kompromiß Tollinger einverstanden. Darauf wurde die Konferenz geschlossen. Brixenial, W. Februar. Letzten Sonntag hat Dr. von Wackernell in Kitzbühel eine VertrauenSmännerversamm- lung gehalten. ES ist wohl kaum zu erwarten, daß dieser hohe Herr, der durch sein Wirken die Gunst der Regierung gewonnen

wurde im Landwnhlbezirke Kusstein-Kitzbühel.Hopsgarten der Bürgermeister von .Kufstein, Herr Josef Egger, als Kandidat ausgestellt. Die konservative Partei Steiermarks wird neben der Wahrung der eigenen Partei-In teressen den Kandidaten der christlichsozialen Partei in den Städten und Märkten Steier mark^ ihre Unterstützung angedeihen lassen Der Ministerpräsident Freiherr v. Beck hat die Absicht, sich um ein Mandat zu be werben, ausgegeben. Dadurch fällt seine Kandidatur sür das Wiener

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 11.06.1910
Umfang: 12
, in der mit Stimmeneinhelligkeit folgender Eintrag be schlossen wurde: „Die am 7. Juni NN>> versam melten Obmänner sämtlicher Wiener christ!ich!o',!alei> politischen Bereine richten einmäiig an die Vaitei- leitunz die Aufforderung, in allernääister Z-'.i euie große Versauimlung eluzuberufen, um dadurch der ungetrübten und durch nicm'i'.den zu zeilloceüce.i Einigkeit der christlichsozialeu Partei im leiste Dr. LuegerZ Aufdruck zu geben. Für h-euie, den II). Juni, ist eine Kouserenz der e/t ei chv p ar: e u leitung

der christlichsozialen Partei ein berufen. Es bandelt stäi um die F.'age der Ao^ Haltung eines ?)r e i chö p a r le i ta ge3 der christlich- sozialen Partei im Frühheibst. — In einer Sitzung der Bukowinaer La nve Sp a rte i le i tu n g in Czernowitz wurde am 4. Juni folgende von Herrn Professor Nowak begründete Resolution einstimmig beschlossen: „Angesichts der ur^.ialifizierbare!? une mit offensichtlicher Berechnung veranstalteten Umtriebe und der Angrisse des „Dentschen H o l kS b lat t es' des Millionärs Vergani

gegen den Bestand der christlichsozialen Partei und namentlich gegen der Organisator dieser Partei Herrn Dr. Albert Geßmann spricht die Versammlung deni „Deutschen Volksblatt' und ihrem Eigentümer die schärfste Mißbilli gung, dagegen dem hochverdienten Führer Dr. G e ß- mann das vollste Vertrauen aus und versichert Seine Exzellenz der univandelbaren Treue und An hänglichkeit.' Die Vorromäus-Hnziiklika. Ein wahrer Sturm curcii'obt .inlas'.lul' V r- offcntlichung de? neuestes ' 'tili:!!>schceiben^ Pius

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 25.07.1908
Umfang: 12
Seite 2 veröffentlichte. Daß sich durch die Ausführungen der Herren Schrasfl, v. LeyS und Kienzl fast alles,was der Herr Schrott gegen die Abgeordneten im Speziellen und gegen die christlichsoziale ^ Partei im Allgemeinen verbreitet hat, als Lüge oder Entstellung herausgestellt hat, das ^ entfesselte den größten Unmut und die ausgie bigste Entrüstung. Dazu kam, daß die Ver sammelten sehr gut beobachteten, wie Schrott und sein Anhang auf die Terrorisierung der Versammlung oder ihre Sprengung

der Ehrgeizlinge der konservativen Partei noch länger so fortgehen? WaS hat es für einen praktischen Wert, daß Herr Schrott immer noch in der politischen Arena herumhopst ? DaS Volk von Tirol will in den Versammlungen seine wirtschaftlichen, sozialen und politischen Fragen in Ruhe durchbesprechen und begreift nicht, daß eö einen ernst zu nehmenden Mann geben soll, der Harlekinaden in solchen Versammlungen anfsüluen will, wie Herr Schrott am letzten Sonntag in Kattcrn. Man klagt, das; der Herr Schrott

— eine Waffcnübung bei der Land wehr nicht mehr. Auf die in Tirol und Vor arlberg heimatsberechtigten, nichtaktiven Landes schützen findet diese Verfügung vorläufig bis zur erfolgten Bewilligung im Landtage keine Anwendung. — Tic im vorstehenden Erlasse ausgezählten Begünstigungen sind bekanntlich Erfolge vor allem der christlichsozialen Partei. Die Sozialdemokraten und die Arauntwein- stenererhöhung. Auf den Eifer, den die sozialdemokratische Partei in der Bekämpfung der Erhöhung der Branntweinsteuer entwickelt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 20.05.1905
Umfang: 12
Schrafsl und Kienzl. Die Sozialdemokratie auf dem Kriegs» pfade. AuS Wien wird uns geschrieben: Die sozialdemokratische Parteileitung hat ge sehen, daß eS so nimmer weiter ginge. Immer nur Mißerfolge und Mißerfolge in Wien; trotz der be schämendsten Bündnisse mit den UeVerrefien der verkrachten Wiener HofratSpartei und trotz aller jüdischen Geldhilfen nur immer fortschreitende Ent Wicklung des Gegners, der verhaßten christlichsozialen Partei! Da kam die Gemeinderatswahl in dem neuen Wiener

' der Art von Genossen, auf die man diesmal rechnete, selbst ein Lehrer wie Seitz noch als hilduvgSver- dächtig schien oder etwa, weil der Widerwillen gegen die Parteidiktatur in der Sozialdemokratie immer stärker wird? ' - Die Genossen haben bei diesen Wahlen einen kannibalischen Lärm gemacht, demnach muß man süglich bezweifeln, daß eS der sozialdemokratischen Parteileitung gelungen ist, durch ihren Jndianertanz die Blicke ihrer Partei-Anhänger von den seltsamen Vorgängen abgelenkt zu habm

, welche sich Hl den letzten Tagen im Parlament abgespielt haben. . Der Lärm war doch nicht so groß, um die Frage zu übertönen: Warum habm denn die Sozialdemo kraten so geflissmtlich verhindert, Mß die Reptilien-' fondSgeschichte des HofrateS Sieghart im Parlament näher zur Sprach? kam? ES häjte doch gerade im Interesse der sozialdemokratischey Partei sein müssen, dies klarzustellen, wenn die intimen Beziehungen des Abg. Pernerstorser zu SektionSchef Sieghart, dem Verwalter des Reptilienfonds, wirklich so harmlose

waren.. Warum hat aber die sozialdemokratische Partei heimtückisch den Sternberg'schen Dringlich keitsantrag in dieser Sache verhindert, indem -sie in dem Momente ihre Unterschriften sür denselben zu rückzog, als sie dadurch denselben unmöglich machen konnte? - Da stinkt etwas sehr bedeutend, das muß doch

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 12
Datum: 21.10.1905
Umfang: 12
, und in einer Anzahl von Versammlungen, berev einzige Ausgabe ist, bei der Bevölkerung Abscheu vor der konservativen Partei zu erwecken, bis Konservativen so rt w ä h r e n d angeklagt nnd Unausgesetzt beschimpft werden.' Wer die Blätter beider Richtungen liest, wird mir zugeben, daß eine „unausgesetzteBeschimpfung' der Gegner »her auf konservativer Seite zu finden ist. Ebenso ist auf christlichsozialen Versammlungen von einer „Unausgesetzten Beschimpfung- der Konservativen keine Rede. Auf christlichsozialen

entspricht hierin der Lehre gewiegter Theologm und darum hat niemand das Recht, uns Ungehorsam gegen die Bischöfe vorzuwerfen und als Leügner ihrer Autorität uns hinzustellen, zumal es sich noch dazu bloß um Wünsche und Räte gehandelt hat. „Ild! von est lkx» nee xraevarieatio.^ Hat der Dr. Jehly andere Anficht, so mag er sie behalten; er soll aber aufhören, andere zu verdammen. So lange er und Leute seiner Partei ausdrückliche Ver bote der Bischöfe nicht beachten, steht eS ihm schlecht

an, über uns, den Stab zu brechm. Im wetteren ärgert fich der Chefredakteur der .Tiroler Stimm m' an der christlichsozialm Partei wegen der „W i d ersprü ch e'. Nach Gründung deS „Scherer' und Verbrennung des bischöflichen Hirtenschreiben» in Innsbruck durch „Los von Rom'- Bnmmler hätten die Christlichsozialen stürmisch eine Protestoersammlnng verlangt, jetzt aber „bettele und lechze' Schöpser-Schrassl förmlich nach einem Bünd nis. mit ebendenselben ^ Leuten. Cozialdemokratifche Versammlnngm

würden zwar von dm Christlich sozialm gesprengt, nebenbei jedoch liebäugle man wieder mit dm „Rot«i' und predige! ihre Grund sätze. „Wie reimt fich das?' meint der „Chefredakteur' und ruft dann auS: „Partei der Widersprüche!' Bor ewem Bündnis mit den Deutschradikalen und vor ewem Liebäugln der Christlichsozialm mit dm Sozialdemokraten in dem Sinne, wie eS fich i» JehlyS Rede aus dem Zusammmhcmge ergibt und wie er selber andeutet mit den Wortm, wo er von ewem „Neigen der Glaub e n S sahne' spricht, ist natürlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 01.06.1907
Umfang: 8
verschoben worden war. Kalter«, 30.Mai.(Gemein dewahlen.) Die zweite Wahlschlacht ist nun vorüber; das Er gebnis war ähnlich wie bei den Reichsrats, wählen. Die konservative Partei hat beide mal« in Kaltern die Mehrheit erhalten. Dieses Resultat darf man aber durchaus nicht einem Organisationsmangel deS Bauernbundes zu schreiben; erfreulicherweise haben die Stimm resultate daS Entgegengesetzte bewiesen. Ein ungünstiges Moment war, daß ein von den Steuerträgern besoldeter Gemeinbeamter in aufdringlichster

Weise agitierte. Selbst im Gemeindehause teilten einige von der konserva tiven Partei aufgestellte Handlanger geschlossene Kuverts aus. Gleichzeitig war die Gemeinde kanzlei eine Vollmachtenfaörik. Ein erst hier kürzlich eingewanderter Kaufmann, der doch auf die Kundschaft beider Parteien zu reflek- tieren hat, tat sich ebenfalls hervor durch Stimmzettelkontrolle. Die Agitation der Kon- eroativen dürfte nochmals im Gerichtssaale zur Besprechung kommen. Keifers, 30. Mai. (Der älteste Reichs

und Hetzer verlästerten Freunde des Volkes jahrelange Aufklärungs arbeiten verrichtet hatten, wollte daS Volk von den Sozialdemokraten nichts wissen. Die Wahlen haben gezeigt, daß daS Allergesähr- lichste die Untätigkeit ist. Wäre die christlich- soziale Partei nicht ausgestanden, so hätten heute die Sozialdemokraten außer den Man daten, die sie jetzt errungen haben, ganz gewiß noch sehr viele von den Mandaten erobert, die heute den Ehristlichsozialen gehören. Die Politik jener, die sich im Beschimpfen

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