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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 4
Datum: 04.08.1917
Umfang: 4
wieder. Es mußte im Töllgraben, im Schnals- oder Zieltal etwas gebrochen sein, so daß ein gewaltiger Schutz Wasser zutal kam und den Pegelstand so ruckweise erhöhte.' Um 4 Uhr früh War die Freiwillige Feuerwehr alarmiert worden.^ Unterhalb der Wiesen beim Paack war der Etschdamm gebrochen und strömten die schwärzbraunen, erdigen Fluten stadtwärts: es ward ein See gebildet bis herein den städt. Straßenbahnen vorüber bis zum Schießstand und zu den Deluganischen. Materialschuppen. -Die^FabriF Müsch und Lun

der minderbemittelten Bevölkerung^ schöne Obstwie- hen liegen weithin unter Wasser. DerSchaden kann noch nicht im ent ferntesten festgestellt werden, da man nicht übersieht, wo die .Strö mung alles mit sich gerissen oder nur Schlammwasser lagert. Bei Forst herab tobte die Etsch fürchterlich. Die nur durch Weingüter svom Flusse getrennten Häuschen „Pflanzgut' und „Kölbl' erzit tertes; ünd dennoch 'kannten die Leutchen keine Angst, hatten?sie ja 'ähnliches Wasserwüten schon öfters mitgemacht. Gegen 4 Uhr früh ivard

die Lage aber doch gefährlich; die reißenden Nuten hatten schon viel Erdreich mitgerissen und fraßen gierig näher. Da mahnte man zum Verlassen des Besitzes. Eine alte. Frau wollte durchaus nicht mitkommen, ihre Familienmitglieder mußten sie um 4 Uhr gewaltsam entfernen. Um 4^ Uhr war von beiden Häusern der grüßte Teil zerstört und bis halb 6 Uhr früh waren sie samt Grund Und Boden verschwunden. Vieh und Einrichtung hatten die Wellett mit sich gerissen. An der Marlinger Brücke beobachtete man Betten

<:nd Möbelstücke auf. den Wogen. Die Männer der Höfe stehen an der Front und die Frauen waren vor Entsetzen, nur auf sich selbst angewiesen^ fast wahnsinnig. Die Säge nahe an diesen Besitzen und das Landhaus Bombieri waren bedroht. Auch die Passer brachte neben viel Holz u. a. ein ganzes Cabriolett, das eine Weile an ei nem Brückenpfeiler bei uns hängen blieb. Die Bogen unserer bei- hen Brücken vermochten die Wassermengen gerade noch zu schlucken. Von 6 Uhr früh an sank das Wasser bis 8 Uhr bereits um andert

halb Meter. Um 8 Uhr früh stürzt^ der schöne neue Eisensteg ober halb des Schlosses Forst in den hochspringenden Gischt der Etsch, der rechtseitige Pfeiler War unterwaschen worden und hatte nachge^ geben. Die Wasser schäumen über einen Teil der sich von einem Ufer zum andern ziehenden Schwebebrücke. Der linkseitige Strebe pfeiler hält die Kette. Weiter mitgerissen hätte sich diese Brücke als ein bedeutender Staugegenstand verderbenbringend festlegen können. — Um 9 Uhr vormittags heißt es, es drohe

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