, scheckigen, oft mit Bildern versehenen Eiern, die jedes Mal unser Entzücken von neuem wachriesen. Wieder stand Ostern vor der Türe. Ich ging das erste Jahr in die Schule, war von meinen Geschwistern die Aeltest«, aber ich freute mich nicht weniger wie sie auf den Ostertag. an dem ich. wie alljährlich früher, das Nestlein mit den für mich vom Osterhasen bestimmten farbigen Eiern suchen durfte. Nicht genug daran, daß ich dieser Freude im Kreis« meiner Angehärigen wiederholt Ausdruck verlieh, äußerte
mir die trillernde Lerche im Bla«, der sonnlachende Tag! Mein Kinderherz kannte immer nur mehr da» «ine Gebet: „Lieber Gott, laß mich nur einmal, ein einzige» Mal den Osterhasen sehen, dann will ich an ihn glau ben!« Da . . . mein Blick glitt über die junge Saat des Feldes hin ... regt« sich da nicht etwa» in den Furchen? Meine Augen wurden größer, rascher und rascher schlug mir das Herz zum Halse hinauf. Und mit einem Make fing dieses Etwa» an, erst mit furchtsamen, scheuen Augen zu uns herüberzusehen
, um sich allmählich, ohne Scheu, auf die Hinterfüße zu sehen und ein regelrechtes Männchen zu machen, als wollte es locken: „Komm doch und schau!' „Großmutter! Großmutter! Der Osterha», der Osterhasl' Die alt« Fra« drehte sich rasch am. gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie der erschrak« kene Hase feldelnwärts lief. „Großmutter, der Osterhase!' So hatte mich meine Großmutter wohl kaum noch gesehen. Da nahm sie mich an der Hand und sagte: ..Nun komm, wir wollen mal Nach sehen!' und ging voraus in der Richtung
, wo der Hase gesessen und sein Männchen gemacht hatte. Ich. die ich vor Freude und Aufregung ein paar Mal über die Schollen gestolpert, sah nicht, wie die alte Frau, am Platze angekommen, hastig in ihre weite Rocktasche griff und etwas in die kleine Vertiefung gleiten ließ, ich kniete nur in kindlicher Seligkeit vor drei bunten Eiern und jubelte ein über das andere Mal: „Großmutter, der Osterhase, nun glaub' ich an ihn, wo ich ihn selber gesehen!' Da glitten die Hände der Greisin über meinen Scheitel