gegeben habe." Sie fing an, Christian zu dem Prokuristen zu sagen; er lächelte dankbar. Sie fragte die Kinder, wie er ihnen gefiele. „Idiot," sagte Caspar. — „Er hat eine häßliche weiße Narbe auf der Nase," bemerkte Alvilda. Beide waren aber darin einig, daß er die Gutmütigkeit selbst sei. Frau Grete setzte sich, als die anderen Pensionisten das Wohn zimmer verlassen hatten, mit ihrem Kaffee zu Schröder auf das Sofa. „Morgen gibt es Erdbeeren, die ersten vom Jahr, Christian; trotz der Kriegszeiten
einen gebildeten, bescheidenen und ruhigen Mann. Ich will alle Bedenken beiseite setzen. Ich will Ihnen verraten, daß ich meinem Manne auf seinem Sterbebette versprochen habe, seinen Kindern einen Vater zu gebey. Komm und küsie mich, Christian." Prokurist Schröder blieb steif und kostermert sitzen. Sie nahm ihm die Kaffeetasse aus der Hand. „Du bist gar zu bescheiden," sagte sie, faßte ihn um den Hals und küßte ihn. Ihm wurde ganz schwindlig.' „Jetzt mußt du natürlich ausziehen
Vorderzähne eingestaßen hat." Auf Schröders Kopf sträubten sich die Haare. Als er um elf Uhr gute Nacht sagte, sagte sie zu ihm: „Ich habe dir eigentlich nichts weiter vorzuwerfen, aber du mußt dich daran gewöhnen, etwas lebhafter zu fein; oder muß ich dich erst «in bißchen in Behandlung nehmen?" In dieser Nacht schlief der Prokurist nur schlecht. Er wurde zum Pastor geschickt, um das Aufgebot zu bestellen. Sie wurden zum erstenmal und zum zweitenmal aufgeboten. „Was ist mit dir los, Christian? Du siehst
so elend aus. Ist es was mit dem Magen? Der muß in Ordnung sein zu unserer Hochzeit am Dienstag." In dieser Nacht schlief Christian Schröder überhaupt nicht, und er lag da und wiederholte sich in einem fort: „Du bist ein Monn. Christian, ja, das bist du, Christian." Er nahm all seinen Mut zusammen und ging ins Pensionat hinauf, bevor die Bank geöffnet wurde. Grete machte ihm selber auf. . „Frau Feddersen," sagte er. „Wie nennst du mich, du Idiot?" Er steckte die Hände in die Taschen, ballte