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Bozner Tagblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 23.12.1944
Umfang: 8
Kurat Eller das Widum als Gaststätte einrichtete. Der Weg zum Ortler über den hinteren Grat 1 werk« 'vo h *Ho bT 11'nd' s'lroh andern -N.br später kamen die .ersten Forscher den Weg zur . Höhe . des Gipfel abbrennen, »ln Bergsteiger aus dem Ausland: die »Weissen Berges« \veist, ist Pichler, Schweizerführer Christian Michel aus der erste Bezwinger des höchsten in In gespannter Erwartung standen Grindelwald und Franz Biener aus, Herges der deutschen Alpen so gut Mals alle an den renstern, vor Zermatt

vor allem für sie Eines Tages „Also doch. Man kann dir doch wirk- hin. „So also ist das. Und wie geht nun wäre alles wieder zu Ende. Mit einem lieh nichts anvertrauen! Das hättest du das Märchen weiter? Oder, du Erz- Mädchen., wie sie es ist. spielt inan dir doch denken können, daß sie mir MOOLF ANOeUL Nach&rucksrecht bei Knorr Sr Hlrth K..G, München Christian lag schon lange zu Bett, ohne schlafen zu können, als Tassilo erschien. Er war in zwiespältiger Stimmung, schwankte zwischen der Fröhlichkeit, die ein schöner Tag

und ein guter Wein erzeugt, und dem grol lenden Zorn, den er gegen den lang ver mißten Christian umhertrug. „Du bist mir so einer!“ rief er, sich neben dem Lager des Freundes niederlassend. „Unten konnte Ich dir ja nicht alles sa gen. aber jetzt muß es vom Herzen. Wo hast du dich die ganze Zeit herumge trieben? Ist das eine Art. mich allein zulassen... allein mit einer Frau, die dich sucht, und einem Kerl, den ich nun einmal nicht riechen kann?' „Ich war'. lächelte Christian war in einer anderen Welt

. Ich saß auf einer rosaroten Wolke und schwamm auf ihr zur Insel der sieben Sebekeiten.' „ich „Das „Aha!' schrie Tassilo böse. Mädchen!' Christian verschränkte die Arme hin ter dem Kopf. „Mein Gott. Tass. sie ist das anmutigste Geschöpf, das ich iennU kennenlernte,“ „Mich dünkt das gleiche hast du ge stern abend schon gesagt' „la: aber da ahnte ich es nur: jetzt wenig ich es. Wir trafen uns heute abend draußen auf der Festwiese in der Nähe eines kleinen Pavillons. Wir gingen am Fluß entlang, allein

in der Dunkelheit, wir saßen auf einer Bank, und dann führte sie mich auf einen Hügel nahe der Stadt, sie nannte ihn, glaube ich. Klausenberg. Em einsames Wirtshaus steht oben. Schade. Tass. daß ich kein Dichter bin. Als wir zurückgingen... aber wie soll man das sagen... kannst du dir vorstellen'. Christian richtete sich auf. „sie ist neunzehn Jahre, fast schon zwanzig.. Kannst du dir vorstel len. Tass. daß es heutzutage noch Mäd chen gibt, die mit zwanzig ihren ersten Kuß bekommen?' „So'I das heißen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 02.04.1903
Umfang: 8
am 8. April sein 85. Lebensjahr. Wie zur Zeit Kaiser Wilhelms I. in Deutschland, so sind in der dänischen Königsfamilie gegenwärtig vier Genera tionen vertreten, da König Christian einen Urenkel, den Enkel des Kronprinzen, besitzt. Der König wurde am 8. April 1818 auf dem Schloß Luisenlund bei Schleswig geboren als der vierte Sohn des Herzogs Wilhelm von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücks- bürg und der Herzogin Luise, geborenen Prinzessin von Hessen-Kassel. Am 26. Mai 1842 vermählte

Thyra, geboren zu Kopenhagen am 29. September 1853, seit dem 21. Dezember 1881 mit Ernst August, Herzog von Cumberland, vermählt ist. Man ersieht hieraus, welche hervorragende Stellung König Christian IX. durch diese weitverzweigten verwandt schaftlichen Beziehungen unter den europäischen Herrschern einnimmt. Sersonal«achrichteu. Der Kaiser hat die Uebernahme des FML. Hugo Wagner, Komman danten der 44. Landwehrtruppendivision, auf sein Ansuchen in den Ruhestand angeordnet und dem selben

, ist klar. Christian wußte ja das, aber ihm genügte die Suprematie, auf die Liebe verzichtete er großmütig. Als der Herr Chrisiian mit den StudiiS zu ^ude war, widmete er sich einem Brotstudium, bei em ein kluger Kopf nicht hungern braucht, und als ^ damit fertig war und seine ersten Sparpfennige N ^ hatte, da näherte er sich der Frau Politik, anfänglich verschämt und schüchtern, später schon dreister und somit erfolgreicher. Dies wird en Leser nicht wundern. Ein Menschenkind, das l.chon als kleiner

, waren geradezu be- als ihnen Herr Christian die Idee entwickelte, Fordert und verbreitet in alle« öffentlichen Lokalen, sowie in den christlichen Familien de» .Tirol«?'. man solle ihm ein politisches Mandat anvertrauen, man solle ihn zum Führer einer politischen Partei ausrufen, er werde versuchen, seiner Partei zum Siege zu verhelfen. Christian schien auch in dieser Frage wieder unter einem günstigen Stern geboren zu sein, denn kaum als er in die politische Laufbahn wat, dekre tierte der Herrscher

des Landes, wenn auch nicht dem Herrn Christian, sondern sicher andern zulieb, eS seien die Mandate für die politische Vertretung der getreuen Untertanen ausgiebig zu vermehren. So schien eS, daß solche Mandate billig wie Brom beeren schienen — zum Glück ohne Schmälerung der Einkünfte. Herr Christian hatte schon gemerkt, daß ein echter und rechter Politiker sich die ersten Sporen in der Opposition — bei der Partei der Allesbesser wisser verdienen müsse. Und so sprang denn Herr Christian zum Schrecken

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 18.12.1944
Umfang: 4
ein paar blutjunge Dirnlein, sechs oder sieben Jahre alt, alle im blauen oder roten Röckchen und im hellen Mieder. Kränze im heil ten Haar. Und da war nun auch die Ecke wo der weite Straßenzug der Altstadt begann... Christian ließ den Freund vorausgehen und freute sich-am entzückten Antlitz des Ueberraschten. Denn der Ausblick war auch von großer Schönheit. Breit königlich breit, lag die nlatzartige Straße vor ihnen, mit leichter Krümmung aur'gestellt, den Blick wendend zur stolzen Nadel des Turmes

; Bürgerhäuser grüßten links und rechts. -Künder der Wohlhabenheit und des Geborgenseins; Fahnen weh ten über Türen und Fenstern, Schnüre zogen sich von Haus zu Haus, und an ihnen hingen, bunte Signale der Freu de, Hunderte von kleinen Wimpeln. Nahm man die Menschen dazu, die in dieser Stunde die Stadt füllten, so glich das Bild einem einzigen herrlichen Schauplatz, der wie' geschaffen war zum festlichen Feiern.. „Wahrhaftig, Christian, du hast recht', sagte Tassi lo. „Das sicht man nicht oft. Und das liegt

so nahe bei München... und ist doch so wenig bekannt!' Sie ließen sich weitertreiben vom ge- schäftigten Trubel des lebendigen Stro mes. Christian erzählte: Diese Lands huter Hochzeit, heute nichts anderes mehr als ein in vielen Farben schim merndes. glanzvoll nachgestaltetes historisches Spiel, war eiifst glühende Wirklichkeit; damals nämlich, als Im Jahre 1475 der Sohn Georg des einst mächtigen Herzogs Heinrich von Lands hut eine Königstochter aus fernem Land, zum Altar führte. In prunkendem Zuge

sehen I wir uns das. Tanzspiel an', fuhr Christian fort, „und morgen das eigentliche Festspiel; am Nachmittag dann, morgen nachmittag also, den Festzug. den Höhepunkt des Ganzen, und anschließend das Lager leben, das Ringelstechen, das Lands knechtstreiben — was, Tassilo? Hättest dü nicht ordentlich Lust, deinen be scheidenes Leib selbst in ein Wams von Anno vierzehnhundertflinfuudsleb- zig zu stecken und mitzuhalten?' Diese Lust habe er wohl, antwortete der Freund, aber nun spüre

aus wie das anmutigste Gretchen. das Kranz. Seltsam hob sich lichte Haar das Dunkel __ ..... Christian merkte, wie sein Herz klopfte; gegen das man sich denken kann.’ Diese Nase! der Augen. Und die blonden Haare zu den dunklen Augen!“ Christian Peters leicht ent hafte er je zuvor einen reizvolleren zündliches Herz brannte wieder eln- Mund gesehen, einen Mund, der so mal lichterloh, und doch war’s diesmal lockend und unschuldig zugleich war anders als sonst. Dieses liebliche Ge- w ! e dieser? — Jetzt schritt

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 19.12.1944
Umfang: 4
der Martins kirche die nun. im gleißenden Licht, steil und unwirklich gegen das samtene Firmament ragte. Christian Peter stand auf. »Wir wol len versuchen in das Hotel durchzu kommen!' sagte er zu seinem Freund. „Ich hin müde. Ich möchte morgen bald aufstehen.* „Jetzt schon? Tu was du nicht las sen kannst: ich werde noch bleiben. Wie kann man in einer solchen Nacht so früh schlafen gehen!' So ging Christian denn allein. Das Gedränge war mittlerweile leichter ge worden Er schritt dicht an den Tischen

, das unter einem Buchskranz wie Gold glänzte... „Pa sind Sie!' sagte eine Stimme. „Ich hab’ mich also nicht getäuscht... ich glaubte Sie schon während des Tanzspiels zu erkennen! Das heißt man Glück! Nun bekomm’ ich mein Autogramm doch noch... ja -?“ Christian Peter nahm den Hut ab. Er war leicht verwirrt. „So sehr es mich freut. Sie zu sehen', er merkte wie sie errötete, „so sehr muß ich mei ner Verwunderung darüber Ausdruck geben, daß Sie mich kennen. Mein Name ist. wenn ich mich vorstellen darf Christian Peter /Lutz

noch weiter — aber nur. wenn Sie es können —!“ Christian, mit plötzlichem Entschluß, antwortete: „Wie soll man da noch leugnen —I Wo man sich doch freuen muß. daß man so rasch erkannt wird! — Uebrigens kann ich hier einmal Gleiches init Gleichem vergelten: Nicht nur Sie kannten mich, ich kenne auch Sie ' «Ach du liebe Zeit — I* „Uuon. sic uciuoii v^nristine Stadler und wohnen in der Blumengasse.' Die Blonde trat einen Schritt zurück; man wußte nicht, war sie erstaunt oder erschrocken ‘„Aber woher, um alles in der Welt, wissen Sie das?' „Ich denke

. Ist es Ihnen da rechts' „Sie brauchen es nur zu sagen; mir ist alles recht.' Sie reichte Christian Peter die Hand und sah ihn an. Sem Herz brannte. „Auf Wiedersehen!' sagte sie rasch. „Gute Nacht!“ antwortete er und war .dabei so beklommen, daß er die Worte kaum von der Zunge brachte. „Bis morgen —' Leichtfüßig verschwand sie im Dun kel. Christian Peter ging in sein Zimmer hinauf Er öffnete die Fenster. Unter ihm lag die breite Straße. Langsam verebbte der Lärm der Feiernden Gleich einer Säule aus bleichem Licht

stand der Turm gegenüber. ' Morgen um zehn Uhr —; konnte er es sich besser erträumen? Er 'egte sich zu Bett. Er hörte die Glocke elf Uhr sch'agen und zwölf. Manchmal drang Rufen und Lachen zu ihm herauf. Kurz vor ein Uhr erscholl Tassilo erschien erst nach drei Uhr Sein Eintritt in das Zimmer geschah nicht eben leise} er war. man konnte es ansehen wie man wollte, bezecht. „0 Christian!' rief er, sich neben dem Bett des Freundes auf einen Stuhl wer fend. „Ich bin im Himmel —1' „Dies eben

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 29.08.1942
Umfang: 6
Seite 4 — Folge 69 „Lienzer Zeitung' Samstag, 29. August 1942 Gttvas vsn Dichtern ^nelcäoten von Kurt Vorwerk Christian Fürchtegott Gellert, der be rühmte Fabeldichter, war so zerstreut, wie es sich für einen so arbeitseifrigen und viel seitigen Gelehrten gehört. Das Fuhrwerk eines Grundbesitzers holte ihn zu Gast auf einen Adelsfitz der Leipziger Umgebung. In einem Hohlweg ging es nicht weiter, und Gellert, der gerade tief über irgendein Problem nachdachte, stieg in Gedanken willig aus, legte

Kerner, in: bür gerlichen Berus Oberamtsarzt in Weins berg, führte ein gastfreies Haus. Einmal Hatte er sogar einen Gesangverein zu Gast. Nach dem Essen hielt der Dirigent eine An sprache, gespickt mit Lobeshymnen aus den Dichter, und in dem Wunsch gipfelnd, der Gastgeber möge gestatten, daß man eines seiner Lieder zu Gehör bringe. Kerner nickte Gewährung. Und was sang der Ver ein: „Was glänzt dort vom Walde im Sonnenschein...' Dietrich Christian Grabbe, der geniale Dichter, war in ständigen

kann'. Ireue um Ireue ?»n»ttl«nron,»n von Kur» Sabin« will diesem unerquicklichen Zustand ein End« machen. Als in d«r Unterhaltung eine Pause eintritt, fragt fie ihren Schwager unoermittelt: „Christian, bist du mir nW noch eine Antwort schuldig?' ... - „Wieso, Antwort? Ich wüßte im Augenblick nicht worauf.' I „Du wolltest mir an meinem Geburtstag, als mir Cor nelius den Familienring an den Finger steckte, die alte Sage erzählen, die mit ihm verknüpft ist.' Christian Brenkenkamp wendet sich nach dem Tisch

seines Bruders um und legt den Finger auf den Mund. „Du kannst ruhig erzählen, Christian, Cornelius ist so vertieft in seine Unterhaltung, dah er nicht auf uns achtet.' „Um was für einen Ring handelt es sich denn?' fragt vr. Mergentin angeregt. „Bitte, hier um diesen.' Dabei hebt Sabine ihre Hand und hält sie so, daß vr. Mergentin das eigenartige Schmuck stück nahe vor Augen hat. Und ob er will oder nicht, er muß diese schlanken Finger erfassen und näher an sich ziehen. Offenbar will er sich den Stein

in seiner nicht all täglichen Fassung näher betrachten; denn er neigt seinen Kopf über die in seiner Hand leicht zitternden Finger, die ihm plötzlich mit einem nur ihm fühlbaren Ruck entzogen werden. Wie es ihr heiß zum Herzen strömt! Sabine Brenken kamp muß tief Atem schöpfen, ehe sie sich von neuem an Christian wendet. „Also, lieber Schwager, nun erzähl' mal. Gar so ge heimnisvoll wird die Geschichte wohl nicht sein.' Sie zwingt sich dabei zu einem Lächeln. „Na also gut; aber du darfst Cornelius nichts verraten

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 25.12.1907
Umfang: 8
der Chrislbaumkerzen vor über. Sie sieht sich wieder als frisches, fröhliches Mädchen vor dem Häuschen ihrer Eltern sitzen, emsig die großen Fischernctze ausbessernd und tief, tief den Kops senken, wenn der stattliche Christian die Gasse heruntcrstapst. Was er doch für einen seltsamen Gang hatte, der Bursche, erst mußte sie darüber lachen, sie war ja so ein dumm' übermütig' Ding. Aber der Christian war halt ein Seemann, der Wind und Wetter trotzte »ub leine Landratte. Kreuz und quer durchfuhr er schon das Weltmeer

. Und wenn du gleich gesinnt bist, wie ich, dann soll dies meine letzte Reise um die Welt sein. Kehrt die „Columbia' glücklich heim, so siedle ich mich hier als ehrsamer Fischer an und begnüge mich, iin festen Kahn aus den Wassern zu schaukeln. Nun sag' deine Meinung.' O, wie glücklich fühlte sie sich bei seinen Worten, wie schön lam ihr die Welt vor. „Werdet Jhr's aber dann nie bereuen, Christian, meinetwillen euren Berus aufzugeben und nie Sehnsucht nach dein alten Leben belommen?' „Dafür mußt du sorgen, Nora

, aber gleich an Liebe und Edelsinn. Bald ward sie sein Weib und das Glück zog in das kleine Häuschen, in dem sie jetzt so einsam ihr Weih nachten feierte. Und was für ein Glück, Nora meinte immer, keine Frau könne glücklicher sein, wie sie, auch wenn sie Purpur und Krone trüge. Und dann, als junge Mutter faß sie an der Wiege des kleinen Christian, sang leise ihre Schlummerlieder und der Vater stand so stolz und glückstrahlend und seine Arme umschlangen in treuer Liebe Weib und Kind. Der Knabe gedieh

prächtig; wenn das Wetter schön und warm war, dann fuhr sie der Vater hinaus aus's stille Meer und der Kleine hob jauchzeud die Aermchen, wenn eine Welle daher- rauschte und wollte die weißen Schaumperlen Haschen. O, und die Weihnachtszeit, wie jubelte Nein Christian, wenn das Englein au das niedere Fenster pochte und gleich darauf dos Bäumchen mit den goldene» Lichtern i» der Stube stand. Da kannte Nora nicht Frau Sorge, nur einmal schaute sie ein wenig zur Türe herein, als der Knabe an einer leichten

Lungenentzündung erkrantte, aber die schweren Tage vergingen. Christian spielte und lachte wieder und Frau Sorge hüllte sich in ihren grauen Schleier und verschwand, was sollte sie bei diesen stillzusciedenen Glücklichen noch suchen? Christian zählte bereits acht Jahre und war ein aufgeweckter, kluger Junge, der das große, gute Herz des Vaters geerbt hatte. Da kam etwas, das wie ein böser Dämon in das traute Familienleben drang, das für Christian schweren Kampf, für Nora bittere Sorge mitbrachte

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 21.12.1944
Umfang: 4
: Cher eora Dienst. Hermann Pink; für den Anzeigenteil verantwortlich: Hans Mohnes (sämtliche ln Bozen - Briten) Csmmam von nt MMAM VON tZUOOLf ANDe&L Xsehdrucksrecht bei Knorr F Xirth K.-O. MUnedlen Christian bahnte sich nicht ohne Mühe seinen Weg zum Hotel. Im Spei sesaal entdeckte er seinen Freund Tas silo Lebzelter, der mit umflorten Blick an einem Tisch saß und seinen Hering aß. „Da bist du ia. Treuloserl' rief er dem Eintretenden zu. „Warum bist du nufgestandun. ohne mich zu wecken? Konntest

. Immerhin dünkt es mich, als ob ich gleiches oder ähnli ches schon öfter aus deinem Munde gehört hätte ' „Daß du aber auch jede Stimmung zerstören mußt!' „Weil icli dich kenne. Christian. — Hast du schon gefrühstückt?' „Selbstverständlich. Aber worum willst du das wissen?' „Weil ich eine Ueberraschung für dich habe, die ich dir nicht bei leerem Magen zumuteu möchte.' Tassilo grinste vergnügt. „Es Ist jemand hier, der dielt sucht. Eine Dame.' — »Eine Dame?' •Eine sehr hübsche Dame sogar.' „Und wer

?' »Dort kommt sie.eben!' Tassilo deu tete nach der Tür. Christian Peter wandte sich um. Ja. hier kam tatsäch lich eine Dame — eine sehr gut aus sehende und sehr geschmackvoll ge kleidete Dame — in den Saal, um di rekt auf Dr. Lutz zuzugehen. Hinter ihr schritt nicht ohne Würde ein eben falls recht passabel aussehender, wenn auch schon älterer Herr. „Marianne!' staunte Christian. „Ja. Christi!“ Marianne Wildener lächelte. „Was sagst du jetzt? Ich bin auch in Landshut 1 Auch mit meinem Wagen! Ich seit

' dir ja an, wie du dich freust, daß ich hier bin. Willst du mir keine Hand geben? So ist’s recht. Und da ist auch unser guter Freund Lütte- rieh, du kennst ihn ja. Auch er be kommt eine Hand, nicht? Und nun wol len wir uns alle zusammensetzen und brav zu Mittag essen, ich habe einen Riesenhunger. Was wolltest du gerade sagen. Christi?' „Guten Appetit —I* tagte Herr Dr. Lutz, aber es klang nicht gerade herzlich. Ob er wollte oder nicht: Christian mußte mit Marianne und Lütterich das Nachmittag-Festspiel besuchen. Zur Linken

Mariannes sitzend, verfolgte er die Szenen zwischen der Landshuter Bürgerschaft und ihrem Herzog nur mit halber Aufmerksamkeit. Immer glaubte er irgendwo Christine auftau- chen zu sehen, aber er wartete um sonst. Den Festzug sahen sie dann vom Hotelfenster aus. Gegen Abend, kurz vor acht, ver schwand Christian Peter spurlos. Kurz vor neun traf er mit Christine zusam men. Sie ging Arm in Arm mit ein paar Freundinnen über die lichterbeglänzte Wiese. löste sich aber von Ihnen, um zum Pavillon

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.06.1941
Umfang: 4
von Serfaus den Hamen Hof Pratel (letzt Hof Gatterle, der früher »NIeder-Pardellgut am Reubach' hieß) in Marlengo, ienseit« des Steudachs. Johannes, der zwischen 135» und 1361 starb, hinterließ von seiner Gemahlin (wahrscheinlich Elisabeth von Rubeln) zwei Söhne: Christian und Balthasar, u. zwei Töchter, deren erstere Dorothea mit Michael Wolf von Mareit vermählt war. Christian von St. Valentin wird als sehr geschäftstüchtiger Edelmann geschil dert, der stets auf die Vergrößerung sei nes Besitzes bedacht

war. Im Dienste der Grafen voN Rottenburg war er auf, Leuchtenbura längere Zeit Verwalter des Gerichtes. Wiederholt wurde Christian aebeten, sein Siegel auf Urkunden zu ge ben. Es zeigt ein rechtsaufsteigendes Windspiel in dreieckigem Schild«. Von sei- Margareta. 1400 starb WaWrgis. Zwei Jahr« später solgte ihr ihr Gemahl Chri stian im Tode nach, ohne eheliche Söhne hinterlassen zu haben. Balthasar überlebte feinen Lruber Christian viele Jahre. Ms Christians ein zige überlebende Züchter Margareta mün> oig

der Bischof von Tren to und Herzog Siegmund die Lehen des nem Bruder Balthasar kaufte Christian eine Gilt« von 18 Pf. B. aus dem Wein gute „Hochleite' in Marlengo, stellte sie diesem aber wieder zurück mit der Bedin gung, daß Balthasar und feine Nachkom men für die Abhaltung eines Jahrtages mit 8 Priestern für semen Vater in der Kirche, von Marlengo sorgen müssen. Im Jahre 1400 kaufte er von den Brü dern Konrad und Gebhard den Greifen zu Maia alta „Turm und Gesäß', ge nannt »Greifenheimb' (Planta

) mit An ger, Weingut und Ackergrund. Außerdem erwarb er noch den Stadlhof. Er nannte sich nun auch „von Greifenheimb'. Christian von Reubach-St. Balentin- Greifenheimb war verehelicht mit Wal- purgi», einer Tochter Hanfens von An nenberg. Als er einige Jahre verheiratet war, erkrankte sein Schwiegervater Hans von Annenberg an einem Gemütsleiden. Dessen Söhne waren noch nicht großjäh rig. Deshalb übernahm Christian die Verwaltung der Annenbergschen Vitter und bezog nach seines Schwiegervaters Tode

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 30.04.1937
Umfang: 6
heulen die Nebelhörner. Irgendwo stehen die Wachtposten stramm, das Gewehr präsentiert. Noch zittert der letzte Schlag der Uhr in der Morgenlust, da öffnet sich die kleine Mauerpforte. Ein paar Backerlungen im weißen Kittel springen von ihren Rädern, Schul kinder laufen schnell herbei, zwei Autos stoppen ab: der König kommt! Christian X. reitet auf seinem großen schwarzen Pferd „Black' aus der kleinen Mauerpforte pünktlich jeden Morgen um 8 Uhr. „Guten Morgen, Majestät!' Einer der Bäcker jungen

, so von dem Gefühl getragen: Es muß so sein. Sicher kommt es vor, daß eine Kopenhrrgener Mutter zu ihren Kindern sagt: «Nun aber schnell zur Schule, der König ist schon vorbeigeritten!' Und es gehört zu dem täglichen Bild, daß die Bürofräuleins und Lehrlinge ans Fenster eilen, wenn sie draußen Hufschläge hären, um zu sehen, ob es „der Lange' ist. Mit diesem Namen wird der König in seinem Volk genannt, denn König Christian ist im wahrsten Sinne des Wortes die „höchste' Persönlichkeit des Landes — er ist bei nahe

schwer verletzt worden seien. Einige Stunden später aber empfing bereits der britische Vizekonsul in Santiago auf Kuba ei nen Funkspruch des Kapitäns, der eine Meuterei energisch in Abrede stellte. Der Tote soll in einem Streit mit der Schiffsbesatzung erschlagen worden sein, von den Verletzten ist überhaupt nicht die Re de. Jetzt erwartet man in Kaoana gespannt auf das Einlaufen des Schiffes, damit sich das Rätsel um die „Lackenby' endlich löst. Zum ersten Male — Filmstar. König Christian

hat sich, anläßlich seines ^jäh rigen Regierungsjubiläums, bereit erklärt, zum ersten Mal als „Filmschauspieler' zu fungieren, 'wei dänische Filmgesellschaften drehen je einen ilm. Der eine soll einen Querschnitt geben durch die 25 Regierungsjahre des Königs, der andere soll den König von heute zeigen. Selbstverständ lich gehört der morgendliche Ritt auch in den Film. In diesen Tagen sah man also König Christian, begleitet von Tonfilmwagen, durch die Straßen reiten. Da dieser Jubiläumsfilm in alle Welt gehen

und England haben die sen Film für ihre Theater auch erworben — man wird also in der ganzen Welt Mit.e Mai sehen können, wie König Christian X. durch die Stra ßen reitet, um seinem Volk „Guten Morgen!' zu sagen. »Da kann nur — Slauning helfen!- Die hohe Gestalt des Königs ist aus dem däni schen Volksleben nicht wegàenken. Er gehört, bei aller Liebe und allem Respekt -- einfach zur Familie. Ais das Königspaar in diesem Jahr wie immer für ein paar Wochen an die Riviera fuhr, war das Gesprächsthema

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 14
Datum: 31.01.1906
Umfang: 14
, 4. Kinder - Modenwclt. 5. Wäsche - Zeitung, 6. Illustrierte Chronik der Woche, 7. Für unsere Jugend. Jeder Familie dürfte das Blatt zur Anschaffung empfohlen werden, welches wöchentlich nur 20 h, vierteljährlich (13 Hefte) bei freier Zustellung K 2.80 kostet. Unserer heutigen Rümmer liegt ein Prospekt mit Bestcllkarte bei, aus welchen wir unsere Leser hierdurch noch ganz besonders aufmerksam machen. Christian IX, König von Dänemark Kopenhagen, 29. Januar. Christian IX., König von Dänemark, ist heule

der dänischen Mo narchie ausgesprochen und mit Ilebergehung der Augustcnburger Linie und unter Ausschluß der im Königreiche berechtigten weiblichen Linie Prinz Christian von Schlcswig-Holstein-Sonderburg-Glücks- burg zum Thronfolger der Eefamtmonarchie (Däne mark und die Herzogtümer Schleswig und Holstein und Lauenburg) bestimmt. König Friedrich Yfl. hob 1854 die für Dänemark und die Herzogtümer ge trennte Verfassung auf und vereinbarte mit dem Reichstage eine gemeinsame Verfassung

Christian IX. bestätigte unter dem Drucke der erregten Volksmassen am 18. Nov. diese Verfassung. Die Holstein'schen Stände baten den Deutschen Bund um Schutz für die Rechte der Zusammengehörigkeit mit Schleswig. Der Deutsche Bund erkannte Christian IX. nicht als rechtmäßigen Nachfolger für Holstein und Lauenburg an und hannoverische und sächsische Truppen besetzten im Dezember 1863 Holstein und Laucnburg. Der Forderung Oesterreichs und Preußens vom 16. Jänner 1864, die Verfassung von 1863 aufzuheben

, wurde nicht willfahrt und so rückte am 1. Februar 1864 ein österreichisch-preußisches Heer über die Eider und eroberte das Festland und die Insel Alsen. Christian H. mußte im Wiener Frieden vom 30. Oktober 1864 allen seinen Rechten auf Schleswig. Holstein und Lauenburg entsagen, Nach dem Kriege befaßte sich der König hauptsächlich mit Verfassungs änderung und der Neuordnung der Kriegsniacht und der Befestigung Kopenhagens. Dabei gab es fortwährende Kämpfe zwischen Regierung und dem Ilnterhausc

(Folkcthing). Die Kammern konnten sich gewöhnlich nicht über das Budget einigen und der König mußte sich mit einem vorläufigen Finanz gesetze behelfen. Von seinen Kindern ist Kronprinz Christian Friedrich vermählt seit 1869 mit Luise, Tochter König Karl XV. von Schweden (des Kron prinzen Sohn Karl bestieg letztes Jahr als Haakon VU. den norwegischen Thron), der zweite Sohn nahm als Georg I. die Krone Griechenlands an und ge währte feinem Bruder Waldemar den Vorrang in der Erbefolge. Von den Töchtern

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 72
Datum: 28.12.1907
Umfang: 72
, in diesem Rennen und Hasten, zufriedener als in unferm ruhigen Neste, denn mein Herz ist jung und stürmisch. Mit Fleiß und redlichen Willen kann man's überall zu was bringen.' „Gehe mit Gott, Christian', sagte Nora, „und mit meinem Segen. Ich weiß, du wirst deine Mutter nicht vergessen.' Nun war sie einsam geworden und lebte ihren Erinnerungen, dem treuen Andenken ihres Toten. Um Christian brauchte sie nicht zu bangen, er war brav geblieben, er gedachte ihrer in Liebe und jedes Jahr kam er in die Heimat

, um mit seinem Mütter chen Weihnachten zu feiern. O, diese seligen Tage, welche ein ganzes, langes Jahr der Einsamkeit wett machen mußten. Der junge Mann hatte sich im Laufe der Zeit vom einfachen Hafenarbeiter zum Aufseher emporgeschwungen und war überall beliebt. Nora freute sich seiner und sah ihm mit stolzen Blicken nach, wenn er durchs Dorf ging; ganz der Vater, ach Gott, daß er's nicht erleben konnte. Jetzt hatte das Mütterchen aber doch schon viermal auch allein das Fest begangen. Christian verheiratete

. Und weil es nun einmal verkehrt gegangen, schien es so bleiben zu wollen. Das Jahr darauf legte das Christkind dem Ehepaare ein Kindlein in die Wiege, eine kleine Nora. Auch die beiden darausfolgenden Weihnachten gabs manche Gründe, daß Christian nicht fortkonnte und die Mutter erholte sich von ihrem Falle nicht mehr so, daß sie solch weite Reise hätte wagen können. Im Sommer kam ihr Christian nicht weg und so hoffte man gegenseitig aus Besuch, während die Zeit unaufhaltsam weitereilte. Mütterchen mußte sich einstweilen

wieder und diese Stimme: „Christian', schreit sie auf und eilt, so schnell es Ihr dummer Fuß zu läßt, zu össnen. „Mein Junge, mein lieber Junge;' was liegt doch alles in diesen Worten, eine Welt von Seligkeit, von Herzensfreude. „Mutterl, mein gutes, liebes Mutterl', sagte der große, gebräunte Mann und seine Arme umschlossen fest die gebeugte, zitternde Gestalt. „Ach die Freude, die Freude', rief Nora endlich, als sie in der Stube standen; in alle Glieder ist sie mir gefahren,' wie ich zittere; nun wie geht's

dir und den Deinen, Christian, setze dich doch.' „Ja, ja, gleich Multerl; alles kommt, nur Geduld. Laß mich erst noch dein Christgeschenk hereinholen, hab's draußen stehen lassen, es war. so schwer, und lächelnd öffnete er die Türe und führte sein hübsches Frauchen, sein rotbackiges Kind der

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 13.02.1945
Umfang: 4
wollte, aber nun, da er neben ihr saß, nun fiel es ihm doch schwer. „Natürlich bin ich deswegen gekom men“, meinte er vorsichtig. „Ich hatte gestern Besuch ... ich soll dich grü ßen.' „Von wem Onkel Cölestin?' Er sah ihr gerade in die schönen, dunklen Augen und erwiderte laut: „Von Christian Peter Lutz.' Nun wußte sie es. Sie lehnte sich in ihren Stuhl zurück, bleich wie die Wand. „Christian Peter, Christian Peter —1' Cölesin sah sehr wohl, wie sie es ergriff. In wenigen Tagen war ihre Hochzeit, und nun kam mit dem Namen

: Er hat dich nicht vergessen ... er liebt dich. Er liebt dich sehr, heute vielleicht mehr denn je.' „Onkel Cölestin!' „Doch. Doch, Christi, es ist so. Ich habe heule nicht geschlafen . . . deinetwegen, Kind, euretwegen. Ich habe mir nämlich überlegt, was ich tun soll: Einfach vergessen, daß dieser Christian Peter bei mir war, oder mit dir reden. Immerhin müssen wir be denken, daß du verlobt bist, daß dein Aufgebot im Ralhausgang hängt lind daß du in ein paar Tagen den Barth! Kürzinger heiraten willst.' „Sprich nicht davon

hat Christian das Ehrenwort abgenommen, daß er sich dir nicht mehr nähere; niemand weiß so gut wie du, daß er sich an dieses Ehrenwort gehalten hat. Dein Vater haFaher zu gleich ein wenig gelogen: Er hak näm lich Lutz gegenüber gesagt, daß er zu vor schon bei dir gewesen sei und von dir erfahren habe, daß du mit ihm, Christian, nichts mehr zu schaffen haben willst.' „Das ist aber doch nicht wahr!' „Ich sagte ja, daß dein Vater ge schwindelt hat. Das ändert die ganze Lage einigermaßen... wenigstens

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 18.01.1945
Umfang: 4
.. Ist dein Christian nun fort?' Ein Herr, von den beiden fast unbeachtet trat näher und studierte mit großer Aufmerksamkeit den Fahrplan, aus dem er einige Noti zen iu ein Heft eintrug. „Ob dein Chnspan schon weg ist?' fragte Bru no um einen Ton schärfer. „Ich weiß es nicht. Ich habe ihn nicht mehr ge-ehen “ „Aber er wollte doch fahren!' „Er hat es wenigstens gesagt.' „Wir wollen es auch hoffen. Mach dir nicht zuviel trübe Gedanken es schadet dem Aussehen. Guten Abend!' Sie nickte kaum und ging. Der Herr atn

Tassilo nahm sich ein Zimmer. Zwar wollte er so bald als möglich zurück nach Nürnberg, aber hier schien ihm doch etwas in der Luft zu liegen, dem er nachgehen mußte. Gabriele Wltting- horn und dieser Bruno — Er hätte schwören können, daß Christian Peter von diesem Bruno keine Ahnung hatte! Vielleicht war das einmal eine Ge legenheit. dem lieben Freund der sich immer so turinhoch überlegen zeigte, zu beweisen, daß man auch einige Grütze im Kopf hatte daß man sogar so etwas wie ein Detektiv

und las, las nochmals und erkannte, daß er sich keineswegs irrte: „Vom besten Wein den besten Schluck auf Dein Wohl! Wie schade, daß Du nicht hier an meiner Seite sitzen kannst! Tau send Grüße! .Dein Christian Peter.' Also sie dutzen sich... er hatte sich das fast denken können, aber hier stand es nun sogar schwarz auf weiß. „Dein Christian Peter!' Er rief nach Christi. Sie kam, blond und frisch und anmutig wie immer. — „Vater?“ „Da!' sagte er und gab ihr die Karte. Sie erschrak sehr. Auf den ersten

Blick erkannte sie Christians Hand schrift. Wie war es möglich gewesen, daß diese Zeilen nicht In ihre, sondern in des Vaters Hand kamen? »— den besten Schluck auf Dein Wohl...* Ach dieser Doktor Lutz hatte keine Ahnung, was er da angerichtet hatte! „Wer ist das. dieser Christian Pe ter?' fragte Herr Stadler heftig. Sie schluckte. Zwischen einer schö nen Nacht auf einer einsamen Bank und einem wütenden Vater ist ein Un terschied wie zwischen einem Pfirsich Sache mit einer Heirat noch überlegst

.' und einer Roßkastanie. Sie fürchtete „Vater!' sich nicht allzu sehr, denn eine Frau „Sei still. Ich hab’ ihm g’sagt: Die die nun einmal wirklich liebt, kämpft Christ! ist noch arg jung, jawohl, da auch für diese Liebe; aber angenehm entscheidet man sich nicht so von war ihr diese Auseinandersetzung trotz- einem Tag zum andern. Und außerdem dem nicht. „Doktor Christian Lutz', gingst du zuerst noch nach Prien zu antwortete sie leise. einer Verwandten zum Kochenlcrnen „Doktor Lutz

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Bozner Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 17.11.1903
Umfang: 8
« T MerteM^r^ < 2 >10.Iahrs Rundschau Bozen, 16. November» ' Das 40jährige Regierungsjubiläum des Königs von Däne mark. Der heutig« Tag wird an den meisten Fürstenhöfen Euro pas feierlich begangen weÄen, besonders aber Wohl in Ruß land und England. König Christian der Neunte von Däne mark, wegen seiner vielen verwandtschaftlichen Beziehungen zu den europäischen - Höfen „ der Schwiegervater Europas' ge nannt, beginggestern äuf.Schloß Fvedensborg im preise seiner Kinder irnd Kindeskinder sein.40j ähriges

RegierunMübi- läum. Wahrend der vier Jahrzehnte seiner Regiemmgszeit hat Dänemark auf allen Gebieten des geistigen und materiel len Schaffens einen bedeutenden Ausschwung genommen, wes halb sich auch das Jubiläum zu einem Festtage des ganzen Volkes gestaltete König Christian ist gegenwärtig der Zweit älteste Monarch m Europa ; er ist 1818 geboren, hat demnach das 85. Lebensjahr vollendet, und ist nur lveniae Monate jün ger als der älteste Souverän in Europa, Großherzog Adolf von Luxemburg, der 1817 geboren

wurde Nach der Regie rungszeit ist er in der Reihe der europäischen Regenten — welche Reche bekanntlich Kaiser Franz I o s e s eröffnet — der achte Trotz seiner 85 Jahre ist König Christian der Nermte noch sehr rüstig. Auge und Gehör sind scharf jem Gang aufrecht und stramm und nichts an ihm, weder Haltung noch Gesichtszüge, verrathenden^ an der Schwelle des Neun zigers stehenden Greis. Der Zutritt zum Konig ist im Schlosse so leicht wie Wohl nirgends. Allgeineiir bekamü. ist seine überaus einfache

Lebensweise und sein ausgezeichnetes Fami lienleben. ' Mit sechs Kindern beschenkte ihn seine Gattin, Königin Luise, geborne Prinzessin von Hessen, die ihm 1898 im Alter von 81 Jahren nach 56^ahriger, überaus glücklicher Ehe der Tod entriß.' Der älteste Sohn, Kronprinz Christian Freidrich (geboren 1843), ist mit der Prinzessin Luise, dem einzigen Kinde des Königs Karl des Fünfzehnten von Schwe den, vermählt. Die engsten Bande verknüpfen die dänische Königsfamilie mit den Höfen von Rußland und Großbritan

nien. Zar Nikolaus ist der Enkel König Christians, denn seine Mutter Dagmar, Wittve des Zaren Alexander des Drit ten, ist die zlveite Tochter des Dänenkönigs. Die älteste Toch ter, Äleraiidm, ist die Gattin König Eduards des Siebenten von England. Die dritte Tochter, Thyra, ist mit Ernst August Herzog von Cinnberland vermählt. Durch - seinen zweiten Sohn, Prinzen Wilhelm, der 1863 als König Georg der Erste den griechischen Thwn bestieg, ist König Christian auch mit den Hohenzollern versHvägert

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 05.08.1937
Umfang: 6
lersl-',. den Z. August 1S37-XV ,Alpen,ellong' Seite 5 se Tragödie eines Staatsmannes zum 200. Geburtslage àes Grafen Struensee am 5. August «inunddreißigjährige Arzt Johann IZ, Struensee, Stadtphysikus zu Altona. I >,-s dortigen Superintendenten Adam l-- die Auszeichnung empfing, Christian ^Leibarzt und Gesellschafter durch Deutsch- krantreich und England zu begleiten, im ki?68 zählte der dänische König erst neun- ìàe' Diese Berufung, die fürs erste so t,ll erscheinen mußte, ist in Wahrheit

der keiner furchtbaren Tragödie geworden. », Christian hatte keine üblen Anlagen. A- Ipertat sie in einer ausschweifenden Jugend, Kraft und Reife gebrach, auf Lockungen !>i-l,len, wie sie seine bevorzugte Stellung k brachte. Indem er sich ihnen hingab, zer- r einen Organismus und verfiel, nach ei- körte Friedrich Hebbels, in einen „physi- Ind moralischen Bankerott, der ihn noch un- ì Tier herabstürzte.' Er hatte zwei Jahre liier großen Reise die Prinzessin Karoline de Georgs IN. von England Schwester

, war sie im Wege. Ihre Isung von den Reglerungsgeschäften drängte in die Bresche zu springen, wo Christian àte. Und so schloß sie sich mit Struensee zu her Aktivität zusammen. Das Bündnis machte sich bald in negativer wie positiver ht bemerkbar: negativ durch eine Ausräu- ^arbeit im Personal der höchsten Würden- I, die freilich nicht bloß Unwürdige das Amt I, sondern auch einen so hochverdienten, edel sten und umsichtigen Minister zu Fall brach- Johann Hartwig Ernst Grafen Bünstorfs, durch den meteorhasten

Thronerben »ach Christian VII. die Sachwalterin einer näheren oder ferneren Zu kunft, je nachdem der entartete Monarch früh zeitig sterben und durch regelrechte Nachfolge oder aber schon vorher durch eine Regentschaft, ersetzt werden würde. Beide Möglichkeiten widerspra chen den Interessen einer anderen Frau, der Kö nigin-Mutter Juliane Maria, gewesenen Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel, Stiefmutter Kö nig Christians. Sie hatte einen leiblichen Sohn, der gleich dem Kronprinzen Friedrich hieß

lang an der Macht halten, bis sie selbst, 178-t, der rechtmäßige Thronfolger, Fried rich V., Karoline Mathildes Sohn, verjagte — die verwegenen Träume Juliane Marias für ihren Sohn also erfüllten sich nicht. Der zum Staats sireich mißbrauchte Christian VII. blieb für immer ausgeschaltet und verdämmerte: in geistiger Um nachtung ist er 1808 erst gestorben. Das eigentümliche Schicksal Struensees haben einige Dichter (Michael Beer, Heinrich Laube, Friedrich Bouterwek) zu gestalten gesucht — ohne Glück

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Bozner Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 17.01.1945
Umfang: 4
: Al- ... c,16f vom Dienst: Hermann Trinon vl r „ ^ 0a AiMsetRcntoii verantwortlich: ltnns Mohne« (sämtliche lu Boren - Brisen) eine sehr wichtige Sache. Das muß doch wahr? — Also. — Ich werde dir schrei- net..., weißt du. Bruno, was das he- gen. Das paßt mir nicht. Vielleicht dar! überlegt sein. — „Ueberlegt! ben ganz bestimmt. — Ja, und eines deutet? Daß alles aufkommt! Alles! Die ich dich darauf aufmerksam machen „Ja. Christian, überlegt. Nicht so. wie noch... ich glaube, du zürnst mir. weil ganzen

in die- e stand er vor seiner Mutter sie kannte auch ihren Christian Pe- „...Nein, M , SI ^ nic it mit dun heimkam? ter —; es war nur sehr schwer, soviel mich doch!' Natürlich konnte man noch einmal zu lügen. Und wenn er wieder zu fra buten. Bitten t Er sie bitten? Eher biß gen begann —? rechte zu Nicht gleich... versteh „Aber...' ken lassen. . Habt ihr noch einmal vom bin”iübrigens »Auf Wiedersehen! Er lächelte, zog Heiraten gesprochen? Will er dich im- J aB ic iS 5 u n ll ir M~ saf L en ’ „Ich verstehe

und Verachtung, Verachtung gegen sich „Ja.' Man muß sagen dieser Lut/ ist * i . nsk Y t we ^'i des Geschäfts mit den „man niim sagen, uieser Lutz ist i eppichen. Wer weiß, ob wir uns nicht „Christian —!' Er hörte sie nicht mehr. „Was soll ich mir iiheri P „i ha ''n '''''''''i. gegen SICH Sfa bei die drei Treppen hhiauk. riß hartnäckig, ich hoffe doch daß du bei UN wir uns menl ben— ?* C ” eÄt a ' 2 bh>st. den Schlüssel heraus und öffnete. Im deiner Weigerung geblieben bist?' an ^ ai { & Worüber wir testen

^nd Monate 'iahe feil auf dich 'w^ ® S e 1 ht doc1 - 1 - aber es zerbrach rasch, wenn sie gewartet “ »^srum geht es nicht? Wa seine abwesenden Augen spürte. „Hast du das wirklich?' _ „Ach Christian — Gabriele ließ sieb auf den nächsten Sauberkeit und Ruhe und ein gutes Ge- Dummheiten Fs würde mci, macn ke i- e Ers> bei einem anschließenden klei- „Du darfst nicht daran /weife!» ich wahrscheinlich noch Heute Stuhl fallen. Ihr Gesicht war noch blas- wissen, ich aber bin voll Angst und in- eine schöne

Abbitte kfÜ tUf“, 611 ' «5 nen Sna/iergang wurde die Stimmung habe gewartet C a ber du bist' nicht fort ’ '¥ l fla A e 10 Mainz ser als sonst. „Christian will die Bilanz nerer Not.... was soii ich nur tun! Was verstehst du mich? Viel SP ,^ besser Sie legte seinen Arm um den kommen. Du hast 5ür ab und ™ einm r! Heiibronn und in Ulm zu tun. sehen!' flüsterte sie. soll ich nur tun!' erwarte^ dich um «hf f?hr S SL M%! C . h ihren, er ließ es geschehen, ja. er merk- kurzen Brief geschrieben ein?' Karte

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.11.1863
Umfang: 4
hat in Würdigung des Wunsches und der Gründe des Kriegsministers die Vertagung der Berathung bis Samstag beschlossen. Der Ausschuß hat sich sodann mit der Prüfung und Erledigung einiger Petitionen beschäftigt, .welche, weil Finanzgegenstände betreffend, demselben zugewiesen worden sind. Deutschlands (Der oldenburg ische Protest für Schles- w ig - H öl st ein.) Höchst bemerkenSwerth erscheint der Protest des Groß Herzogs von Oldenburg gegen den Regierungsantritt des Königs Christian IX. als Herzog von Schleswig

Christian zu Schleswig- Holstein Sonderburg-GlückSburg und Höchstdessen in direk ter Linie aus der Ehe mit Ihrer Hoheit der Prinzessin Louise, geb. Prinzessin von Hessen, abstammenden männ lichen Descendenten auf die eventuellen Successionsrechte in den Herzogthümern Schleswig-Holstein verzichtet, für den Fall, daß der Prinz Christian Hoheit oder Höchstdessen gedachte männliche Nachkommen den Thron Dänemarks besteigen, und für so lange als dieselben ihn inne haben werden, und haben dabei Se. königl

. auf Grundlage deS erwähnten Thronfolgegesetzeö deS Prinz Christian von Dänemark, Herzog von Schleswig Holstein- Sonverburg Glücksburg. unter den Namen Christian IX. nicht nur die Regierung im Königreiche Dänemark, son dern auch in den Herzogthümern Schleswig-Holstein an getreten. Se. königl. Hoheit der Großherzog, mein gnä digster Herr, können diesen Regierungsantritt, soweit er sich auf die Herzogthümer bezieht, als im Rechte begründet nicht betrachten, und können Ihren Verzicht gegenüber

für die legitime Erbfolge des Erbprinzen von Augustenburg hat sich die Regierung bis jetzt nicht entschlossen. Alles, was sie thut, ist, daß sie gegen die Unterzeichnung der Ge- sammtstaatsverfassang proteftirt. daß sie den Kömg Christian IX. als Herzog von Schleswig-Holstein nicht anerkennen zu wollen erklärt, wenn er nicht die Ge- sammtstaatSverfassung zurückzieht, daß sie bei dem Bunde beantragt, die holsteinische Stimme in demse en einstweilen ruhen zu lassen und daß sie auf Besch eu- nigung der vom Bunde

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Lienzer Zeitung
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Seite 24 von 26
Datum: 05.05.1906
Umfang: 26
er noch der unglücklichen Familie jenes Mannes, den er hingerichtet und der durch seine unselige Tat hiezu den Anstoß gegeben, daß die Richter von Plock ihu uud die Seinen ins Verderben gestürzt und testierte deu Hinterbliebenen Jwanovs ein ansehnliches Legat. Doch über dem Grabe des unglücklichen Greises tobten die MißHelligkeiten zwischen den Breslauern und der Familie Rint fleisch noch weiter in nngeschwächtem Maße fort. Zum wiederholte» Male beschwerte sich Christian beim König, und es wurden wieder mehrere Befehle

zu seinen Gunsten erlassen. Sie halfen aber alle nichts und war im Gegenteil die allgemeine Erbitterung im Steigen begriffen, und nach neunundzwauzig vollen Jahren ergoß sich noch immer der Haß der Breslauer über die Häupter der bedauernswerten Familie und traf namentlich deren Stammhalter Christian Rintfleisch schwer, der mittlerweile seine innigstgeliebte Braut Berta von Eminzan, die ihm bis zu ihrem letzten Atemzuge treu geblieben, ins frühe Grab sinken und all seine schönen, goldigen Hoffnnngen

für die Zukunft zusammenbrechen gesehen. Allerwärts von tückischen Feinden umlauert und befehdet, war Christian, ein makelloser Ehrenmann vom Scheitel bis zur Sohle, noch immer bemüßigt, um seineu guten Ruf, um seine Ehre, um seine Existenz die härtesten Kämpfe auszufechten, und glaubte er endlich, den Sieg über die Tücke und Niedertracht errungen zu haben, so sah er sich wieder von seiner Höhe gestürzt, getreten und mißhandelt von seinen fanatischen Widersachern — im Staube. Endlich gelang

es dem Unglücklichen, sich einen königlichen Sentenzbrief auszuwirken, worin er für einen ehrlichen Menschen und rechtlichen Beisitzer des Manngerichts auf dem königlichen Hofe zu Breslau erklärt, die Tat seines Vaters als ein Werk der Notwehr, des Zwanges gerechtfertigt, und den Breslauern auf das strengste untersagt war, ihn ferner zu kränken. Nun atmete Christian auf, nun glanbte er endlich, die Rechte genießen zu dürfen wie jeder andere ehrenhafte, rechtschaffene Mensch, doch wie hatte sich der Unglückliche

geirrt; der königliche Sentenzbrief nützte ihm ebensowenig wie alle früheren Schutzmaß nahmen des Königs und anch ein späterer königlicher Erlaß, der mit den härtesten Strafen, Absetzung von Amt und Würden und Verbannung drohte. Das Vorurteil uud der fanatische Wahn der Menge waren größer, und lauter als je gellten die Rufe der Em pörer: „Fort mit Christian! Nieder mit ihm, dem unehrlichen Sohne des Henkers von,Plock'!' — Wegen ihres Ungehorsams, wegen ihrer Auflehnung gegen die Gebote des königliche

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 25.12.1900
Umfang: 12
kenne keine Beschränkung darin. Daß HoenSbroech nur auf dem Boden der For schung und der erhobenen Thatsachen stehe, beweist der Umstand, daß erst vor zwei Jahren im Dome »Begleite mich', ichlug Fritzchen vor. „Ich geh, mit der Anna spazieren.' „Ich trau» mich nicht', sagte Christian. „Wenn sie kommen und ich bin nicht da, prügelt mich der Bater.' Fritzchen blickte ihn groß an. ES gab also Kinder, die von ihrem Papa geprügelt wurden I Wie schrecklich! „Heute kommt das Christkind', bemerkte

er ablenkend. „Aber spät kommt eS, weißt Du, wenn «S ganz, ganz dunkel ist. Früher wird «S nicht sertig, sagt Mama. Zu Dir kommt «S doch auch, daS Christkind?' „Meinst Du', fragte der arme Junge und etwas wie ein Hoffnungsstrahl überflog sein blasses, verhärmtes Ge. sichtchen. „Natürlich wird «S kommen', sagte Fritzchen zuversichtlich. »ES kommt ja zu allen Kindern.' „Bei mir war eS noch nie', versetzte Christian. Nun starrt« Fritzchen ihu an. DaS war ja unglaublich! ES kommt nicht zu Allen, und gerade

deS Kaisers, die Pendl >ür den Schwnr- aecichissaat deS neuerbauten KreiSgerichtSgebäudiS in Olmütz schuf, zu besichtigen. Der Erzherzog sand die finden kann. Warum nur daS Christkind nicht »um Christian kam? Der Stiesvater prügelt ihn und da» Christkind geht an ihm vorüber I WaS hatte der Christian denn gethan? AIS «r nach sast zweistündigem Spaziergang nach Hause kam, stand Christian noch immer vor der verschlossenen WohnungSIHllre. „Sie sind noch nicht da', sagte er, als Fritzchen an ihm vorbei kam

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 19.11.1863
Umfang: 10
ab, um einen Kampf zu beendigen, und wird zurückkehren, um einen Kampf zu beginnen. Dänemark» König Friedrich Vll. Karl Christian von Dänemark war am 6. Oktober 1303 geboren, und succedirtc sei nem Vater Christian Vlll. am 20. Jänner 1343. Von seinen zwei ersten Gemahlinnen, einer dänischen und einer mecklenburgischen Prinzessin, geschieden, war Se. Majestät bekanntlich seit 1350 in morganatischer Ehe mit Luise Christine Lehensgräfin v. Danner (geb. 21. April 1315) vermählt. Zufolge Thronfolgegesetzeö

vom 31. Juli 1353 besteigt Prinz Christian vom Hause Schleswig - Holstein - Sonderburg - Glücksburg, geb. 3. April 13l3 (Vater der Prinzessin v. Wales und des Königs GeorgioS von Griechenland), den er ledigten Thron. Also ein dreifaches fürstliches Avan cement der Familie in Jahresfrist! MuMaud. Petersburg, 14. Nov. Ein Schreiben deS Fürsten Gortschakoff ist an Drouyn de Lhuys abge gangen, in welchem zugesichert wird, daß die zustim mende Antwort des Kaisers Alexander auf das Kon greßprojekt gleich

, 17. Nov. Die ministerielle Zeitung mel det: Der Herzog von Coburg hat den Erbprinzen von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg als Herzog von Schleswig-Holstein anerkannt. ES ist eine dem entsprechende Instruktion an den Bundes tagsgesandten abgegangen. (Der Vater deS Erbprin zen ist der Herzog Christian von Schleswig-Holstein- Augustenburg, jetzt 65 Jahre alt. Er hat bekanntlich auf seine Erbsolgerechte für seine Person Verzicht ge leistet, aber die Rechte seines Hauses aufreckt erhal ten

deS Landes zu berathen. (A. Z.z Kop e n Hagen, 16. Nov. Prinz Christian ist heute vom Balkon des SchlossesChristiansborg als ChristianIX. zum König vo« Dänemark ausgerufen worden und hat darauf die Verfassung beschworen. Das Ministerium Hall bleibt. Nach ersolgter Proklamirung erschien der König auf dem Schloßbalkon, von dem anhaltenden Hurrakruf einer großen Volksmenge begrüßt; bei seinem nochmaligen Erscheinen brachte letztere ein donnerndes Hurrah auf die Gcsammtstoatsversassnng und das Mini sterium

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 18
Datum: 30.12.1839
Umfang: 18
ostindischcnAnlehenS vcn 56 Millionen Gulden in nähere Prüfung zu nehnten.' Der Ge setzentwurf wurde also mit großer Majorität verworfen.' Dänemark. Kopenhagen, den 1k. De-. Ueber dir VerwandtschaftS- und Sueecssioneverhällnisse- in der' dänischen tönigl. Familie meldet die Elberselder Zeitung Folgende-?: König Friedrich V. (regierte vcn 1746 — 1766) war zweimal verinädlr. Von seiner ersten Gemahlin, einer englischen Prinzessin, hinter ließ er drei Tochter und einen Söhn, Christian; vcn seiner zweiten Gemahlin

, einer Prinzessin vcn Braunschweig, nur einen Schn, Friedric!». Ersterer regierte als König Christian VII. von 1766 — 1L6L, >vo ihm sein einziger Sohn, der jüngst verstorbene König Friedrich Vl., in der Regierung folgte, nachdem er schon 1784 zum Vlilregenren erklärt wor den war. Er hatte zwar zwei Söhne, aber beide starbert bald nach ihrer Geburt, und dadurch ward sein Oheim, der Stief bruder seines Aalers, der oben genannte Prinz Friedrich, Kronprinz. Dieser stard 13l'!5, und es folgte ->m als Kron prinz

sein ältester Schn, der jetzt am 3. De;. zur Regierung gelangte König Christian VIII. Mehrerer, obwohl zweimal vermählt, besitzt nur aus seiner ersten Ehe mit einer Prin zessin von Mecklenburg-Schwerin noch einen Schn, den gegen wärtigen Kronprinzen Friedrich, welcher init der jüngsten Tcchter des verstorbenen Königs Frielrich, der Prinzessin Wilhelmint, seiner Consine im zueilen Grade, vermählt war, aber seit IL37 geschieden ist. Da diese Ehe kinderlos war, so wird »ach ihm sein Oheim, ker Bruder

auf zu regieren, und ihr folgt auf dci, Thron die herzogl. Holstein - Sonderburg - Augustenburg'schr deren gegenwärtiges Haupt der Herzog Christian in Auguste»' burg ist. Der König von Dänemark ist 53 Jahre alt, der Kronprinz 31, Prinz Ferdinand 47, und Herzog Christian 4l. Kopenhagen, den 16. Dez. Alles geht hier seinen ruhi gen Gang fort. Die'Blätter der verschiedenen Farben fahren fort, ihre Hoffnungen und Wünsche auszusprechen, und die mannigfaltigen königl. Worte zuweilen etwas gewaltsam »ach ihrem Sinne

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