, in diesem Rennen und Hasten, zufriedener als in unferm ruhigen Neste, denn mein Herz ist jung und stürmisch. Mit Fleiß und redlichen Willen kann man's überall zu was bringen.' „Gehe mit Gott, Christian', sagte Nora, „und mit meinem Segen. Ich weiß, du wirst deine Mutter nicht vergessen.' Nun war sie einsam geworden und lebte ihren Erinnerungen, dem treuen Andenken ihres Toten. Um Christian brauchte sie nicht zu bangen, er war brav geblieben, er gedachte ihrer in Liebe und jedes Jahr kam er in die Heimat
, um mit seinem Mütter chen Weihnachten zu feiern. O, diese seligen Tage, welche ein ganzes, langes Jahr der Einsamkeit wett machen mußten. Der junge Mann hatte sich im Laufe der Zeit vom einfachen Hafenarbeiter zum Aufseher emporgeschwungen und war überall beliebt. Nora freute sich seiner und sah ihm mit stolzen Blicken nach, wenn er durchs Dorf ging; ganz der Vater, ach Gott, daß er's nicht erleben konnte. Jetzt hatte das Mütterchen aber doch schon viermal auch allein das Fest begangen. Christian verheiratete
. Und weil es nun einmal verkehrt gegangen, schien es so bleiben zu wollen. Das Jahr darauf legte das Christkind dem Ehepaare ein Kindlein in die Wiege, eine kleine Nora. Auch die beiden darausfolgenden Weihnachten gabs manche Gründe, daß Christian nicht fortkonnte und die Mutter erholte sich von ihrem Falle nicht mehr so, daß sie solch weite Reise hätte wagen können. Im Sommer kam ihr Christian nicht weg und so hoffte man gegenseitig aus Besuch, während die Zeit unaufhaltsam weitereilte. Mütterchen mußte sich einstweilen
wieder und diese Stimme: „Christian', schreit sie auf und eilt, so schnell es Ihr dummer Fuß zu läßt, zu össnen. „Mein Junge, mein lieber Junge;' was liegt doch alles in diesen Worten, eine Welt von Seligkeit, von Herzensfreude. „Mutterl, mein gutes, liebes Mutterl', sagte der große, gebräunte Mann und seine Arme umschlossen fest die gebeugte, zitternde Gestalt. „Ach die Freude, die Freude', rief Nora endlich, als sie in der Stube standen; in alle Glieder ist sie mir gefahren,' wie ich zittere; nun wie geht's
dir und den Deinen, Christian, setze dich doch.' „Ja, ja, gleich Multerl; alles kommt, nur Geduld. Laß mich erst noch dein Christgeschenk hereinholen, hab's draußen stehen lassen, es war. so schwer, und lächelnd öffnete er die Türe und führte sein hübsches Frauchen, sein rotbackiges Kind der