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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.01.1925
Umfang: 6
^La Demokratie nouvelle^ drmHe un längst einen Artikel de« Generals Cordon- nier. de« ehemaligen Kommandanten der fran zösischen Orientarm««. Er spricht darin bereit» von einem künftigen Kriege und behandelt die 1663 schlössen die katholi schen Eidgenossen einen neuen gemeinsamen Bund mit Ludwig XV. Bi» zum Ausbruch der großen Revolution hörten die Schweizer nicht auf, Kriegsdienst» mr Frankreich zu leisten. Schon frich hatten Ii« für Frankreich geblutet. Al« «inst Lmwoi» im Beisein L-udwig XIV

. dem Schweizer General Stupxa ins Gesicht sagte, daß man vom Gold und Silber, da» die Schwei zer aus Frankreich bezogen, die Straße von Pa ri» bi» Basel pflastern könnte, erwiderte ihm der Schweizer treffend, daß man au» dem für Frankreich vergossenes Schweizer Blut von Pa ri» bis Basel «wen schiffbaren Kanal errichten könnte. Für Frankreich sind nahezu 7V0.000 Schweizer gefallen, 12.000 unter Ludwig XI., KL.lXX) unter Karl VIU., 97.000 unter Ludwig XII., 146.000 unter Frau» l., 82.100 unter Hein rich

II., 48.700 unter Karl IX., 52.200 unter Heinrich III., «.660 unter Heinrich IV., 63.700 unter «Ludwig XUI., S0L00 unter Ludwig XIV., S1.0W unter Ludwig XV. Auch im Weltkriege sind viel« Schweizer in die framSsische Armee eingetreten, obwohl den Eidgenossen durch das Bundes««setz vom 30. Juni H85S der Eintritt in fremd« Trupp«Mörper verboten ist. Di« „Gazette oe Lausanire berichtete vor einiger Zeit, daß in den Reihen der Fremdenlegion S000 Schwei zer ^während des Weltkrieges für Frankreich ge- vkrtet

hoben. Nach einer Meldung des „Oeu vres' sind in der französischen Armee von S800 schweizerischen Kriegsfreiwilligen 1467 gefallen. Auch in Wort urü> Schrift «sind noch immer viel« Schweizer lsbhaft Gr Frankreich tittig. Dafür wild diesen Eidgenossen, di« zur größeren Ehre Frankreichs wirken, massenhaft von der französischen Regierung das rot« Bündchen ver liehen. Wer im Kriege und nachher die Sache Frankreichs vertreten hat, wird zum Ritter der Ehrenlegion ernannt; wenn er bisse für einen Schweizer

anraten; denn niemand zwei- s«t an ihrer militärischen Machtlosigkeit.' Man sieht, daß Gottfried Keller recht hatte, als er schrieb, daß Frankreich der Schweiz nichts g«b«n, sondern nur nehmen kann. Das unsterb liche Geschlecht der eidgenössischen GWer, die nach Frankreich gaffen, wird freilich auch durch solcke Kellen voll Elend, die sie in d«n offenen Mund bekommen, kaum eines Besseren belehrt werden. Meder die Sicherheitsfrage. toadon .LV. Jänner. Mg. Br.) Auffallend ist. daß in maßgebenden

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.02.1931
Umfang: 8
aus den Reparalionslaslen zu beseitigen Ivn!» die Mstungen etwas ,zu beschranken. Aller- WnliZ wird hiebei einerseits mit der Bcreitwil- liiakeit der Vereinigten Staaten zu einem teil- ltrciseii Schuldennachlaß gegenüber den Alliier- Ilc» qerechnet. anderseits der Schein einer nicht ^vorhandenen deutsch-französischen Rüstungs- klcichhcik möglicherweise erweckt. « Wenn Frankreich seine militärischen Ausga ben nn» ein Zwölftel herabseht, so bedeutet da» qui wie gar nichts. Wenn Deutschland das- lbc tut. so geht es sogar

noch unter die ihm im ftersailler Vertrag gelassene Rilslungsmäglich- >kell hinab. Die Ungleichheit zwischen Deutschland Frankreich auf militärischem Gebiet würde »dadurch nur noch verstärkt werde»». Nicht darauf zkommt es an, daß Deutsil '-i?,?, noch mehr abrll» sondern darauf, d^' Frankreich »nit der lWungsvermlnderung ü r.upk erst einmal Minnt. Gegenüber diesem Vorschlag musi eine Vera«, stallung der französischen Luslfahrtverelnigung den Pranger gestellt werden, in welcher ein -enaior in Anwesenheil und unter Zustimmung

sàuleudsler Großindustrieller und anderer IZcrjm'.Iichkeilen der politischen Welt sich in mafi osen Uebertreibunaen »nit dem Zweck der Pro fanando siir feine Organisation erging. Z»« die nt Aussühmngen ist nur klar zu stellen, das; Meiiiiber den etwa 120 flir militärische Iìveck? «»brauchbaren deutschen Verkehrsflugzeugen Frankreich »nit 4500 fertigen ZNililSrflugzeugen Ine derartige erdrückende lleberlegenheit besißl, a>! von vornherein der Gedanke an ein mMtS» Ankämpfen gegen die französische Bor

as! ausscheidet Man liebt aber in Paris »liier wieder, den Deutschen als Schreckgespenst »n die Wand zu malen, weil man nicht gern all- W lehr unterstreicht, das, man heute nur gegen die srüheren Alliierten rüstet und daß die A»»f- vcchlerhaltnng der französischen Luflübertegen- Wl nach Zahl und Modernität der,.?lua»euge Line ungeheuer kostspielige Angelegenheit ist. schließlich brauchte sich Frankreich in der Rü- bloß an die Bestimmungen des verlailler Vertrages zu halten. Graf Wladimir d'Ormesson

veröffentlicht in <r Zeitschrift »Europe Nouvelle' den Plan für v>e Schaffung einer deutsch-französischen Fi- nunzlolidarität auf breiter internationaler jrelunc, ìm Interesse der allgemeinen Be- Der Vorschlag gipfelt darin, das, Frankreich Oxiden kommenden Annuitätsjahren die Hälfte der ungeschützten Zah- iN' ''blassen soll. Gleichzeitig sollen die Ver- k akn Staaten auf AI Prozent ihrer Ford«, ^e Alliierten verzichten. Dieser Ver- entsprechende Herabsetzung des «à ^ . Teiles der Boung-Zahlungen gleich

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.10.1920
Umfang: 8
freizugebeu. Ein bissiger königlicher Asse. R o m, 8. Okt. Der König von Griechenland wurde von seinem Lieblingsafsen gebissen. niiHaiiRniinBiinBiiHniinomnniiBamBBaii Reueste Kurse flehe Rubrik ^Volks wirtschaft' im Innern des Blattes. ■■ 11BH11 bou i «rii na 11 aran es 11 na 11 «bi i usii Die heutige Nummer umfaßt 8 Seiten. Die Genfer Konferenz. Am Anfang der» Weltiibels waren Frankreich und die Friedensschlüsse, die französische D'?!:ad.'nzn-?rk,e trag-',,. Frankreich, das um seine russischen Milliarden

bangt, hat es auf dem (gewissen, daß im Osten Europas immer noch Krieg ist: auf Frankreichs Schtildkontv gehört das deutsche Blut, das In Okerlchlesien geflossen ist: Frankreich, das seinem .itnisienilschen Bundesgenossen bei der Kvlvninlver- teilnng alle Kohlengruben und sonstigen wirtschaftlichen Lecherbissen weggeschnappt hat. ist die erste und letzte Ur sache der italienischen Not. der stalieniichcn Teuerung und der sozialrevvlntioiniren Exzesse, die n!o Folge davon die Mailand und Turin bis Nom

und Bologna vorgefallen sind. Frankreich ist auch heute noch, wie vor hundertund- fünfzig Jahren, das beunruhigende Ferment Europas, das fortwährende, Gärungen, Wirrnisse und Verheddecungen erzeugt: aber es steht heute, wie der saturierte, zur Macht gelangte Clemeneeou während (einer ersten Minister^räsi- dentenschast vor dein Kriege einmal sagte: „aus der ande ren Seite der Barrikade'. Tie unausgesetzten Zusammen- lnlnste der Enleiitestaatomänner in Boulogno. in Hhtke. in Aix-les-Bains

sind das Gegenstück zu den berüchtigten Kongressen der Heiligen Alliance ln Karlsbad. Verona- Laibach, aus denen die Gendarrnenfunktlan für die Durch setzung lind Erhaltung des Wiener Friedens« au»geiibi wurde: aber Frankreich ist heute der Gendarmerieoberst. In dem ungeheuren NIngeri Europas, von dom Europci nach dem Weltkriege wie nach den Rupoleanskriegen ge schüttelt wird, haben Frankreich und Rußland die Rollen getauscht, sie sind Gegenspicser geblieben, allein das Prin zip der Reaklion Ist in den Händen

, zu erhalten. Frankreich hat dariim alle Künste der Intrige und Er pressung spielen lassen, um Llvhb George van dem vcrnünf- tigen, einzig rettenden Gedanken akzubrtngen. Deutschland und Rußland, wie er es« vor zwei Monaten dein Londoner „Temps'-Kvrrespondenten sagte, in den Kreislauf des euro päischen Wirtschaftslebens wieder auszunehmen. Frankreich hat di« Londoner Verhandlungen mit Krassin und Käme- new kanterkarciert: Frankreich hliitertreibt. was viel ärger und gefährlicher ist. die Genfer Konferenz

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 24.09.1860
Umfang: 8
«SS selben in Frankreich verglichen wird, so dürst« daS Ver hältniß nacb einer? ob« flüchlichen Berechnung sich nicht wie 4t zu , sondern etwa wie 40 zu - 9 gestalten. Richt unerwähnt kann gelassen weiden , daß Oesterreich keinen langwierigen Krieg halte, während Frankreich in einen solchen in Alqerien verwickelt aewtsen. ES stellt sich also in dieser Beziehung daS Verhältniß Oesterreichs günstiger dar als jenes Frankreichs. Die Hohe der Pensionen datirt bereits von langer Zeit her

und nicht erst von dem letzten italienischen Krieg. In Oesterreich gibt' eS 162 Generale, in Frankreich dagegen 246, folglich in letzterem Lande 31 mehr als in Oesterreich. Die Zahl der StabSoffi,iere beläust sich in Oesterreich aus 929, in Frankreich aber auf 1733, also fast aus daS Doppelte. Eben so ist die Zahl der Obero'fiziere in Oesterreich 11,512, in Frankreich dagegen 15,894, folglich in letzterem Lande um 35 Perzent höher als hier. Unter diese» Verhältnissen hätte Frankreich offen- bar Uisachc, mehr

waren, und die nun modisizirt und nach Recht und Billigkeit geregelt sind. «In Folge deS neuen PensionS-Normale ist im Gan zen ein Mehrauswand von ungefähr zwei Millionen Gulden erwachsen. Was den böhen Stand der Pen sionen im Allgemeinen und insbesondere im Vergleiche mit Frankreich betrifft, so glaube ich die Größe der Pro, zeltteoZiffer in, Oesterreich gegenüber Frankreich aus der OrganijlUion der österreichilchen Armee erklären zu müssen, welche derart ist, daß, wenn man von dem Friedens, auf den Kriegsfuß überzugehen

lassen, daS berührt er nicht. Frankreich macht eitle Worte wie ein Machtloser, während sein ernster Wille allein die Conföderation Italiens entschieden hätte, wenn auch daS Kabinet Palmerstou-.Russell für den Anschluß Mittcl- JtalienS. operirte, worüber eS doch gewiß nicht zum Krieg, zwischen Frankreich und Oesterreich gekommen wäre. Neine die eigentliche Schuld aller Vorgänge in Italien seit Jl) Monaten trägt, trotz aller Schönthuerei der offiziösen Pariser Presse, LouiS Napoleon. Er wagt

- leoniSmu» und der Revolution. Für d»n Deutschen kön nen ebensowenig englische als französisch« Urtheil« maß gebend fein. Lasse man nur erst daS einige Italien uge worden sein, und man hat einen Deutschland f«indlich«n Staat mehr', der, um seine Macht zu begründen und zu entfalten, lange Zeit, und zumal ansang«, sich nothwen dig an Frankreich anlehnen muß. Nichts ist gewisser, als daß da« vereinigte Italien sich einer mit Frankreich abzuschließenden Allianz nicht entziehen kann; denn nur um diesen Preis

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 07.04.1936
Umfang: 6
vereinigt werden sollen. Der Emir jZringt den Wunsch zum Ausdruck, daß England von Frankreich die Autorifation erwirke, um beide Mandatsgebiete zusammenzufassen. Er ist der Meinung, daß Frankreich in dieser Hinsicht dem englischen Beispiel in Bezug auf Irak folgen müsse, das heute ebenfalls ein unabhängiger Staat ist. Für den Fall, daß Frankreichs Zustimmung nicht erreicht werden kann, verlangt er, das Trans- iordanien mit Palästina, beides englische Man datsgebiete, zu einem unabhängigen Einheits staat

das, daß sich im Osten des Jordan di« Ereignisse vorbereiten. Welche Ereignisse? Von wem vorausgesehen und vorbereitet? Die Wünsche Abdallahs, von Drohungen be gleitet, erfolgen kurz nach den Wirren in Aegyp ten, den Aufständen in Syrien und gerade in dem Augenblick, in dem «ine Delegation syrischer Na tionalisten in Frankreich eintrifft. Da zunächst Aegypten erwähnt wird, und Aegypten sich gegen England gewandt hat, scheint auch Abdullah zu erst England zu drohen. Aber da er gleichzeitig Syrien nennt

, und da man weiß, daß die Vorgänge in Syrien von England mit geschürt wurden, unterstützt sein Borgehen die Machenschaften des Intelligence Service. Man gelangt io sofort zu einem- scheinbaren Widerspruch. Dieser Widerspruch klärt sich erst auf, wenn man beachtet, daß der Emir auch Irak zitiert: daß er sià zunächst an Frankreich wendet, das großzügiger Weise die erste vorgeschlagene Lösung zulassen soll: daß er mit keiner Silbe die nationalistische Araberbewegung in Palästina er wähnte

Ohne voM' Verfolgungswahn befallen zu sein, kann man das Spiel leicht durchschauen: die Spitze ist gegen Frankreich gerichtet. Frankreich hat Syrien èin^ Statut nach dem Muster des Irak ge währt. Dieses Statut, das . den Wünschen der syrischen Nationlisten Rechnung trägt, wird im syrischen Parlament von. den Gemäßigten ange nommen,, von den Extremisten abgelehnt. Jetzt verkündet Abdallah ihre wahren Absichten. Seine Wünsche uà/Drohungen werden nicht mißver standen/ abtr^ebensowenigechört werden. WenN Abdallah

die ''Unabhängigkeit von Palästina wünscht, so sollte er sich keinen Zwang auferlegen. Und wenn England solchen Wünschen ein Ohr schenken-will,! so .soll es das tun) Aber Frankreich braucht dà weder dm Wunschzettel Abdallahs, noch freundschaftliche Hinweise vonseiten Eng lands. Es wäre im übrigen merkwürdig, wenn in diesem Zusammenhang nicht von den palästinen sischen arabischen Nationalisten gesprochen wer den soll. Man weiß allgemein, daß es auch ein syrisch-palästinensisches Aktionskomitee gibt, dessen Ziel

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 22.04.1859
Umfang: 6
bonapartistischeu Kundgebung leider einen nicht starken HoffnungS-Anker. EineS wird auS diesem Artikel klar, daß eS nämlich Napoleon sehr daran liegt, daß der Kongreß zusammenkomme. Denn früher hat Frankreich die Forderung, vor dem Kongresse zu entwaffnen, stelS umgangen; nun räumt eS sie ein, knüpft aber an dieseS sein ..friedfertiges' Entgegenkommen die Bedingung des Eintritts Sardiniens und der übri gen italienischen Staaten. Ist dieseS Verlangen der Zu ziehung sämmtlicher italienischer Staaten, deren Mehr

zahl gewiß nicht für Frankreich ist, welches Verlangen übrigens zuerst Oesterreich mit Berufung auf die Grund« sähe des Aachener Protokolls gestellt hat, eine neue Pa riser Finte oder nicht — di^. Hauptsrage bleibt die, ob eS Frankreich mit der Entwaffnung Ernst ist. Die Moniteur - Artikel lind seit Neujahr überhaupt in einen Mißkredit gekommen, daß man ihnen auch nicht mehr glaubt, selbst wenn sie Wahrheit sprechen, und ge rade die Frage, ob Frankreich entwaffne, behandelt der „Moniteur' out

orakelhafter Dunkelheit. Frankreich hat in osficiösen Blättern erklärt, daß die Forderung der allgemeinen Entwaffnung eS nicht treffen könne, da eS ja nicht gerüstet habe. Die diplomatische und nicht diplomatische Welt hat dies als eine listige Aus flucht, oder aus gut deutsch zu reden, für eine unver schämte Lüge gehalten. Nun sagt aber der „Monileur' keineswegs, daß Frankreich selbst bereit sei, vor dem Kongresse zu entwaffnen, sondern nur, daß eS der Ent waffnung vor dem Kongresse zustimme. Die Sprache

scheint dem „Moniteur' in der That gegeben, die Ge danken zu verhüllen; die Frage, ob eS selbst entwaffnen wolle, bleibt noch immer eine offene, denn an die Zu stimmung Frankreichs, daß Andere, daS heißt Oesterreich sein mächn'ger Gegner entwaffne, während man in Paris sortrüstet, zweifelt kein Mensch. Fährt man in den Tuilerien zu leugnen fort, daß Frankreich gerüstet habe und noch rüste, so will man in Frankreich nicht entwaffnen, — und Oesterreich kann und wird. nicht entwaffnen, so lange

Frankreich eS nicht thut. Wenn Frankreich auf die allgemeine Zustimmung, auf die Aus gleichung aller Schwierigkeiten hofft, wie der Moniteur, Artikel weiter sagt, so darf eS blos entwaffnen, dann ebnen sich die Schwierigkeiten von selbst, und der fried lichen Abwicklung steht nichts im Wege. Thut eS dies aber nicht, so ist auch dieser Artikel deS MoniteurS, wie so viele früheren DatumS, daS alte officielle Phrasen- manöver, um Frankreich als den Friedfertigen darzu stellen, während eS den Kongreß

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 30.03.1860
Umfang: 6
Post bezogen 2 fl. 7li kr. österr. Währung. 7ä. Innsbruck, Freitag den 3V März 1860. Uebersicht. tlmtlickerTbeil. cdt a mt licke r Tbeil. Politische Uebersicht. Korrespondenz. Wien, Tags, und Zeitjustände. Schweiz. Genf, außerordentliche Sitzung deS großen Nalhs. > Stand der politischen Lage. Frankreich. Paris, der Anschlußvertrag Savoyens an Frank reich. - . Großbritannien. London, Parlamentsverhandlung. Spanien. Madrid, vom Kriegeschauplatz. Italien. Pisa, das Ende ToSkanas. N a g. Die ^ände

Frankreichs gegen die Okkupation Krakau 'S. Man wird sich erinnern, daß, als Frankreich seine Stimme dagegen erhob, Europa sich damit begnügte zu antworten: es nehme von dieser Protestation Akt. Wir werden nicht weniger thun kön- nen. Fügen wir hinzu, daß, wenn die Würde der Völ ker, die 'Ansprüche ihrer Vorurtheile sie nöthigen» eine diplomatische Vorsorge zu treffen, das ausgesprochenste Interesse ihrer Politik ihnen räth, derselben keine Folge zu geben. Es sind das Aktenstücke, um in den betreffen

den Archiven hinterlegt zu werden, um zu gelte», was sie werth sind, wie eS nach dem technische» Ausdruck heißt. Zum Schluß müssen wir wiederholen, daß diese besondere Haltung Englands und der Schweiz am besten die allgemeine Haltung Eurspa'S in der vorliegenden Frage kennzeichnet. Oesterreich, welche« die Loinbardie an Pie- mont überließ, kann nicht sebr bedauern, daß Picmont Savoye» verlor. Rußland, dessen natürliche 'Ausdehnung nach 'Asien zu liegt, kann sich nicht darüber beunruhigen, wenn Frankreich

sich an den Alpen verykdßci«, und eS ist sein wohlverstandenes Interesse, daß Frankreich eine starke und mächtige Nation werde. Preußen hat seine Rolle in Deutschland zu spielen, und richtet seine Augen nur auf den Nheiii. Es gibt also niir zwei Mächte, die bei dieser Frage, welche bei dieser Rektifikation der Gränze, in welche Viktor Emanuel mit ritterlicher Uneigennützig- keit gewilligt hat, interessirt sind: Frankreich und Sar dinien. „Indem dieser Fürst die Gebiete, welche die Wiege sei nes HauseS

waren, aufgibt, und die Alpen als Gränze seiner Staaten festsetzt, heiligt er den durchaus italienischen und nationalen Charakter seiner Krone und sichert seinem vergrößerten Königreich die mächtige Freundschaft Frank reichs. »Frankreich empfängt, es ist wahr, durch diesen 'An schluß zu gleicher Zeit eine ruhmvolle Genugthuung und eine legitime Belohnung für seine während dcs letzten KriegS gebrachten Opfer. Aber weit entfernt, daß diese Genugthuung für Europa eine Drohung, ist sie für das selbe

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 06.08.1859
Umfang: 10
. daß Frankreich eine Armee von 500.000 Mann und England gar keine Armee behielte. (Hört! Hört!) In Bezug auf die Flotte sei die Ungleichheit zwischen beiden Ländern noch grö ßer. Frankreich könne eine Anzahl Matrosen , entlasse» und in wenig Stunde» per telegraphischen Befehl wieder beisam men haben; England brauche Zahre, um eine Flotte neu zu bemannen. Man habe Ihrer Majestät Regierung empfohlen, in Frankreich die gegenseitige Entwaffnung in Vorschlag zu bringen. Von dem Erfolg eines solchen Vorschlags

halte er sehr wenig, wenn er einer Mittheilung glauben dürfe,-wor- nach jener Vorschlag schon einmal wälirend der Zusammen kunst in Cherbourg von einer livchgestclltcn Person gemacht worden sein soll. Louis.Napoleon soll mit einem Lächeln erwiedert haben, daß er vielleicht am Besten beurtheilen könne, welcher Grad von Wehrkraft für das Woblergehen und die Ehre Frankreichs erforderlich sei; seiner Meinung nach müsse Frankreich 50 der allerbesten Linien - Schraub» schwimmen

Nachricht beschließen werte. tHörl!) Sonst stimme er dem elirenwcrlken Gentleman vollkommen bei, wenn' er den Grundsatz aufstelle, daß ein Abkommen zu gegenseitiger Reduktion zwischen-der englische» Negierung und andern Ne gierungen ganz unmöglich wäre. Selbst wenn eS gar keine andern Land- und Seemächte ii> der Welt gäbe, als Eng land und Frankreich. wäre daS Uebereinkommen nicht aus führbar. weil die Grundverschiedenheit zwischen Lage, den Umständen und Interessen beider Länder stch durch keine arith

metische Formel richtig ausdrücken lasse. (Hört! Hört l) Das Hau« werde aber-ivodl beachten, daß es noch andere fremde Mächte außer Frankreich gibt, die Armeen und Flotten hal ten, und sollte England unglücklicher Weise je in Krieg mit Frankreich gerathen, so könnte eS geschehen, daß eS gleich zeitig auch mit andern Mächten zu kämpfen hätte. Auf die Motion, in ein Bewilligungskon,itü z» gehe», stellt Mr. Horsman den Antrag, daß die Kosten der begonnenen oder beabsichtigten Landesvertheidigungs-Aibeiten

aus einem beson ders zu dem Zweck zu bildenden, von den jährliche» Parla- nsenlSnolen unabhängigen Fonds bestrilten werden sollen. Er mächt keinen Hehl' daraus, daß er einen Angriff nur von Frankreich auW»eforge; er glaubt, daS ganze Land und auch die Regierung denke wie er. und die Erhöhung der Ein kommensteuer rühre nur daher, daß »unser nächster und theuer ster Nachbar, unser vielbelobter und geliebter Allürter« seine Kriegsanstalten, was auch immer der Moniteur sagen mö>,e, in immer größerem Maßstab

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 18.07.1935
Umfang: 12
entgegengebracht. Unaeachtet. der begreiflichen schweren seelischen Erschüt terung führt er die Regierungsgeschäfte ohne Unterbrechung weiter. Alfred Dreyfus gestorben Dieser Tage ist in Paris Oberstleutnant Drey fu» gestorben. Sein Tod ruft die Erinnerung wach an die leidenschaftlichen politischen Kämpfe, die um die Jahrhundertwende der Fall de»! damaligen Hauptmanns Alfred Dreyfu» hervorrief, als ganz Frankreich sich darüber in zwei Parteien spaltete und neben dem großen Ringen zwischen der Staatsraison

und den Rechten des Einzelnen auch eine für Frankreich sehr nachhaltige Auseinandersetzung für und gegen den Antisemitismus ausgetragen wurde. Alfred Drenfus wurde am S. Oktober 185g als Sohn einer jüdischen Familie.in Mülhausen im Elsaß geboren. Rach dem-Kriege von 1870 bis 1871 optierten feine Eltern für Frankreich und zogen nach Paris. Der Sohn Dreyfus wurde 188g französischer Artillerieoffizier, rückte 1889 zum Hanptmann aus und kam 1803 in den Generalstab. Dort wurde er im September 1894 in einen Prozeß

verwickelt, der dann mehr als Am Donnerstag, 11. Juli, hat der neu« eng lische Außenminister Sir Samuel Haare im Unterhaus bei einer Debatte in* einer längeren Rede Erklärungen über die auswärtige Polittk abgegeben. Seine Erklärungen haben nicht einen neuen Kurs der britischen Regierung gezeigt- sondern ihre Außenpolitik lediglich nnt un gewohnter Bestimmtheit umschrieben. Besonderen Anlaß hat man in Frankreich, über- diese Veränderung gegenüber der ziemlich verschwommenen Sprache des früheren englischen

Politik gegenüber dem Kontinent kann man die Er klärung des Herrn Hoare über die tatsächliche Grundlage der Zusammenarbeit mit Frankreich bettachten. Die beiden Westmächtt. sagte der Minister, seien in erster Linie für die Gestaltung der europäischen Verhältnisse im Jahre 1919 verantwortlich und hätten demgemäß auch eine besonder« Verantwortung für die Aenderungen, die unter dem Drucke der Entwicklung an ver damals geschaffenen Ordnung Europa» heute vorgenommen würden. Au» diesem Grunde hätten

Großbritannien und Frankreich in den vergangenen Jahren zusammengearbeitet, und „aus triftigen Gründen gemeinsamen Interesses' würden sie diese Zusammenarbeit auch in Zukunst fottsetzen. Für die deutschen Erwartun gen auf eine engere Zusammenarbeit mit Eng land bedeuten diese Ausführungen des brittschen Staatsmannes — vorausgesetzt, daß sie ganz ehrlich und vorbehaltlos gemeint seien, was be, Politikern lange nicht immer der Fall sein soll — zweifellos eine'gewisse Ernüchterung. Daß Hoare der gemeinsamen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.01.1934
Umfang: 6
auszustatten, während Frankreich die Bombenflugzeuge zerstören würde. Damit wäre cin großer Schritt zur Durchführung der Gleichberechtigung getan. Eden scheidet aus der Regierung aus London, 1. Jänner. Der Unterstaatssekretär des Aeußeren, Anthony Eden, wurde zum Privat-Siegelbewahrer ernannt und ist als solcher Mitglied des Hauses der Lords. Eden wird seinen Rücktritt als Unterstaatssekretär des Aeußeren nehmen, aber trotzdem an den Arbei ten des Völkerbundes teilnehmen. Rener Präsident der Republik

zwischen Italien und Frankreich gebracht habe und daß das neue Jahr diese Be ziehungen noch verstärken möge. Trotz aller Hin dernisse und Schwierigkeiten dürfte die Entwick lung der Beziehungen zwischen Frankreich und Italien, die ' dem gegenseitigen Verständigungs willen so förderlich ist, durch keinen Umstand be hindert werden. Ministers statt. Dem Nuntius Orsenigo, der die Wünsche des diplomatischen Korps aussprach und daraus hinwies, daß Deutschlands Erklärung sei nes freundschaftlichen

' bei den Bestre bungen nicht möglich ist: Zwangsläufig geraten sie in Gegensatz, und das Gedeihen der einen oder anderen wird schicksalgebend für Europa sein. Kaum weniger als die begonnene geistige Ausein andersetzung zwischen Frankreich, das das von Versailles geblieben ist, nnd dem neuen Deutsch land, das in sich den Geiste von Versailles bereits zerbrach. Rhein und Donau sind gleichermaßen Schicksalsflüsse Europas. Das neue Jahr wird ganz im Zeichen der Donau stehen. Hier kämpft Frankreich heute

um seine Macht. Der Gedanke, dieses Frankreich wer de sich von seinem Vasallensystem lösen — so, als sei Donau- und Balkan-Europa nicht die Knochen eines französischen Soldaten wert — ist ein schö ner Traum. Die „Große Nation' hat ungeheure materielle Werte, und sie hat den größten Teil ihres verfügbaren Prestiges in den Staaten ihrer Bundesgenossen investiert. Die politische Entwick lung der letzten Tage hat es unzweideutig gezeigt. Das politische Frankreich fürchtet nicht nur, es weiß, daß sein Fundament

als stärkste Macht Eu ropas zerbrechen muß, wenn es nicht mehr im Osten wurzeln kann. Den historischen Augenblick einer günstigen Verlagerung seiner Machtpositio nen hat es versäumt. So ist die Kleine Entente heute mehr denn je Spiegelbild dessen, was Frankreich will, »was es nach seiner Meinung wollen muß. Und französi schen Wünschen entgegengesetzt ist, wenn auch heute noch indirekt, jene Bestrebung, die den Bal--' kan den Balkanvölkern wiedergeben und erhalten möchte. Denn Pan-Balkan bedeutet Abkehr

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 19.07.1860
Umfang: 6
Bedingungen, »reiche Sardinien dem König Franz zu stellen beschlossen habe, in Abrede. Indessen hat der „Eourrier' tiefes Dementi nicht verdient, denn jene Be dingungen lagen wirklich in der Absicht des Grafen v. Cavour, und ich glaube geweidet zu habtn, daß Hr. v. Thouvenel sich am 7. d. MtS. schon dahin geäußert hatte, Frankreich würde nicht zugeben, daß «Sardinien derartige Forderungen, welche ein Verständniß zwischen den beiden Königreichen von vornherein unmöglich

machen würden, in ossicieUer Weise auj'S Tapet bringe. Seitdem sind die Unterhandlungen vorrrärtS geschritten unv daS Turiner Kabinet hat die Saiten bedeutend herab, gespannt, nachdem der französische Gesandte in Turin kategorisch erklärt — dieß geschah in Folge eines tele graphischen Befehls am 1V. d. — Frankreich bestehe darauf, vaß Sardinien sich auf Unterhandlung-n, welche überhaupt einen Erfolg versprechen könnte», einlasse, und «S gebe dem Könige Victor Emanuel zu bedenken, daß er nicht weniger als Franz

gibt vie Fessel vazu. Vielleicht waren trotz allen Hoffnungen, denen man sich Hingidt, vie Concessionen deS Königs zu spät; ganz gewiß aber durste die Dynastie verloren gehen, wenn st- jetzt nicht aufrichtig zu Werke gehen wollte. — Das Petersburger Kadinet hat soeben in einer direkten Depesche dem frän, zösischen mitgetheilt, daß eS mit der größten Befrieti» gung die Intervention Frankreichs in Syrien sehen werde — wohl in der Voraussetzung, daß Frankreich gegen russische Jntervenlionen

in den Donauländern nichlS einzuwenden haben werde. In unsern osficiellen Kreisen verhehlt man vie Ueberzeugung nicht, daß spä. »estenS im künftigen Frühjahre die „Theilung der Türkei« geschehen werde. Dieß führt mich zu der soeben in Paris erschienenen Broschüre ,,Ia politique soglaiso,^ welche mir vorgestern zu Händen kam. Die Schrift ist ein offenes Sendschreiben an Lorv Palwerston, und ihr kurzer Sinn ist dieser: England ist ungerecht und undankbar gegen Frankreich und seine Politik darnach, angethan

, Frankreich zu einem Bündnisse mit Rußland, zu drängen. Es. möge aber bedenken, daß Frankreich seiner Freundschaft viel eher enlbehren kann, alS Eng land der französischen Freundschajt. »WaS Frankreich wünscht, das ist, seine intellectuellen und maieriellen Kräfte in Freiheit zu eniwickeln. Dazu ist aber Sicher, . heit nöthig, und diese absoluieSicherheit fehlt ihm. ES hat die Coalilionen nicht vergessen, und eö will staik genug sein, um ihnen Trotz bieten zu können. ES be« darf daher besserer Grenzen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 24.08.1901
Umfang: 10
Revision zu unte.ziehen. Es ist beabsichtigt, den Gesetzentwurf nach Einholung und Verwertung der verlangten Aeußerungen dem Abgeord netenhause im bevorstehenden Sessionsabschnitte vor- Die Cjarenreise nach Frankreich» Der Besuch deS Clären Nikolaus II. in Frankreich wird von sämmtlichen Wiener Blättern al« ein Frie denssymptom und als ein die Stärkung der französischen Regierung bewirkendes Ereignis dargestellt. Das „Fremd^iiblätt' bezeichne) eö alS Genugthuung für den französischen Natiönalstvlz

der Nationalisten werden durch diesen Besuch zunichte gemacht. — Die „Neue Freie Presse' erklärt gleichfalls, man werde im Auslande den Erfolg deS Cabinets Waldeck-Rousseau mit voller Genugthuung begrüßen, denn dieses hake sich als eminent friedliches erwiesen, so dass dem Czarenbesuch keine Deutung im Sinne der Revanche gegeben werden könne. Zugleich lasse sich erkennen, dass der Himmel zwischen Deutsch land und Russland jetzt rein ist, und da dem Besuche des Ezaren in Frankreich die Entrevue mit Kaiser

Wilhelm II. sowie mit König Eduard VII. vorangehe, kann oaS Gefühl einer zunehmenden Sicherung der internationalen Lage nur verstärkt werden und daher die Ankündigung der Czarenreise überall der freund lichsten Aufnahme sicher sein. Ebenso hebt das „Neue Wiener Tagblatt' hervor, dass die Ankündigung der Czarenreise nach Frankreich mit keinerlei Verschiebungen in der internationalen Politik verbunden ist. In Bezug auf die innere Politik Frankreichs sei der Besuch von umso größerer Bedeutung

. „Wenn sich irgend ein' politisches Ereignis imaginieren ließe, das aus die französischen Parteien bestimmenden Eindruck auszuüben imstande wäre, der Besuch des Ezaren in Frankreich, dem Frankreich der republikanischen Gesinnung eines Loubet und eines Waldeck-Rousseau, dürfte diese innere Kraft für sich in Anspruch nehmen.' — Im „Wiener Tagblatt' wird ausgeführt, dass eS mit Rücksicht ans die jüngsten Ereignisse für die republikanische Regierung von höchstem Wert sei, die siegreiche Kraft ihrer Politik

zp erweisen und durch den Empfang deS mächtigen Bundesgenossen den Gegnern eine gefährliche Waffe auf dem Gebiete der inneren Politik zu entwinden. Jnsoserne die Regierung h'edurch eine Stärkung erfährt und die für den Weltfriedeu jedenfalls gefährlicheren Umsturzparteien in Frankreich eine Zurückweisung er- fsthren, müsse man in dem Czarenbesuch auch eine den allgemeinen Frieden erhaltende Thatsache anerkennen.— Die „Wiener Allgemeine Zeitung' meint, die Reise des Kaisers Nikolaus mache den Verstimmungen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 08.04.1934
Umfang: 6
stattfinden werden Es ist anzunehmen, daß die sranzösische Regie rung daher auch die „Kleine Entente' über die Entwicklung dieser Frage auf dem Laufenden hält. Man sieht in unterrichteten Kreisen immerhin einen Fortschritt darin, daß Frankreich die englische An regung zu neuen Besprechungen angenommen hat. Ueber den Inhalt der sranzösischen Antwort aus die lehtc englische Abrüstungsnote verlautet aus zuverlässiger Quelle, daß die französische Regierung die Frage, ob Frankreich bereit sei, ein Abkommen

zur Begrenzung der Rüstungen unter Beteiligung Deutschlands mit noch zu bestimmenden englischen Durchsührungsgarantien zu unterzeichnen, als zu 'allgemein bezeichnet, als daß Frankreich bereits grundsätzlich in unzweideutiger Weise seine Zu stimmung zu einem solchen garantierten Abrü stungsabkommen geben könnte. Zunächst müsse man wissen, wie hoch die Effek- tivstreitkräste und die Rüstungen sein sollten, die nach Meinung Englands Deutschland zu bewilligen seien, und weiter, welches Militärstatut Frankreich

parallel hiermit nach britischer Ansicht haben müsse. Erst wenn die sranzösische Regierung über diese wesentlichen Punkte Bescheid wisse, könne sie sich in voller Kenntnis der Sachlage äußern. ! Gegenwärtig bleibe Frankreich den. Erundsätzen des HaüptaüsschusseZ der Abrüstungskonferenz treu. Es könne den Anregungungen der englischen Note vom 29. Januar nicht zustimmen, die daraus Hinausliesen, zu gleicher Zeit eine gewisse Ausrü stung Deutschlands und den, Beginn einer Abrü stung Frankreichs

schlimm, weil es keine Verminderung un serer militärischen Kräfte vorsieht. Der Esfektiv- stand der Reichswehr wird mit 300.000 Mann festgesetzt mit der Möglichkeit der Einbeziehung der .Staatspolizei, wodurch diese Ziffer aus zirka 35.000 Mann reduziert würde: dann nimmt dys Projekt eine strenge Kontrolle an, bei deren Durch führung Frankreich besragt werden müsse. Deutschland würde die Massen, die es sich in Berleßung der Friedensverträge verschasst hat, be halten und welches Mittel bliebe

, ihm diese zu neh men, wenn man aus den Krieg verzichten würde? Das Blatt sährt fort, daß es an Frankreich liege, sich sobald als möglich zu entscheiden. Es han delt sich darum, entweder beide Projekte zurückzu weisen, was ein Wettrüsten zur Folge haben würde, oder den italienischen Vorschlag anzunehmen, aller dings mit der Abänderung einiger Punkte. Hinsichtlich der italienisch-französischen Bezie hung besagt der Artikel, daß es die Regierung von Paris und besonders Briand unterlassen haben, das Notwendige

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 24.05.1871
Umfang: 6
bleiben, wie dieser Plan schon früher fallen gelassen wurde. Wie», 20. Mai. Ueber den Friedensschluß zwischen Deutschland und Frankreich schreibt das „Fremdenblatt' in einem lesenswerthen Leitart kel: Mit der Auswechslung der Ratifikationen sind die letzten Formalitäten erfüllt und der Friede zwischen dem deutschen Reiche und dem in der Versailler Na tionalversammlung vertretenen Frankreich ist endlich perfekt geworden. Der Frankfurter' Friede ist der Markstein einer neuen Epoche der europäi'chen Völ

ker- rnlv Staatengeschichte. Deutschland ist nach einer ununterbrochenen Reihe wundervoller Siege eine Großmacht ersten Ranges geworden und wird künftighin ein schwereres Gewicht in die Wagsch ile der politischen Entscheidungen legen, als daö arme zu Boden geschmetiert-Frankreich, welche« Leichtsinn und Uebermuth im Vereine aus seiner Höhe herab gestürzt haben. Wer auch immer in der schönen Hauptstadt an der Seine die Zügel der Gewalt an sich reißen wird, er wird nicht mehr die Macht

und den Einfluß von ehedem besitzen. Die vernichtenden Schläge des letzten deutsch-französischen Krieges haben den militärischen und politischen Nimbus, der von Paris und Frankreich gleich einer goldenen Sonne ausstrahlte, auf lange hinaus zerstört. Der gallische Hahn, der sich in alle Händel gemischt, und das Schiedsrichteramt angemaßt, hat jetzt seine besten Schwungfedern verloren und muß hübsch ruhig in der Ecke sitzen, bis ihm neue gewachsen. Der Fall des französischen Staates ist in der That ein tiefer

und wir begreifen die Betäubung, in welcher sich gegenwärtig in Folge deö erschüttern den Ueberganges die besten Geister Frankreichs be finden. Vor wenig kurzen Monaten noch träumend von der militärischen Unüberwindlichkeit, von sieg reichen Schlachten auf deutschem Boden, von dem „Spaziergang nach Berlin', mußte das Erwachen und die rauhe Wirklichkeit geradezu lähmend wirken. Geschlagen, wie noch nie ein Volk geschlagen wurde, mußte Frankreich den bittern Wermuthskelch des Be siegten bis zum letzten Tropfen

Ge- fellschaftSretter, welche alle Menschen glücklich machen uud das Joch der Reichen brechen wollen, zum veritableu TollhauS geworden. Leider ist dies nicht der Weg, auf dem Frankreich wieder groß und stark werden könnte. Wohl werden die Pariser Eonimunisten nicht lange mehr als Re gierung«- und Verwaltnngö Karrikatureu auf der Bühne a^iren; die steigende Verzweiflung kann das Schwinden der Kraft nicht niaskircn, nnd so werden ja bald der kleine ThierS nnd mit ihm die Ver sailler Versammlung in Paris einziehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 19.04.1860
Umfang: 6
2 fl. Z> kr., per Post bezogen 2 fl. 70 kr. österr. Währung. M 90, Innsbruck, Donnerstag den RS April 1860. Uebersicht. «nitli -tx -rTdeil. Niidtamrlicder Theil. Politische Ueversickr. Innsbruck. Gnadeiispende Sr. k. k. Hobeit teS durchl. Herr» Erzherzog-Statthalters. — Nattenbcrg, Dr. Johann Sterzinger -j-. Wien. Tagsberichl. Deutschland. München. Prinz Adalbert. — Berlin, die Militärrorlagen in der Abgeordnetenkammer. Da« Rhein ufer. Frankreich. Paris, politische Kombinationen. TagSberichte. Die Konferenz

ange kündigt. Sollen wir wirklich Hoffnung behalten, daß sich dereinst Europa gegen den französischen Uebermuth, gegen die französische Arglist in entschlossenem Gemcinge- fühl ermannen werde, so darf auch nicht einer der 'Akte, welche Frankreich gegen das europäische Necht sich heraus genommen , von einer europäischen Konferenz sanklionirt werden. Oder ist es England nicht schlecht genug be kommen, daß es der italienischen'Befreiung durch Napo leon, daß eS den Abstimmungskomödien in Mittelitalien

dieser Neutralität meldet man der genannten Agentur auS VariS: „Frankreich wird an die Unterzeich ner der Wiener Schlußakte ein Memorandum erlassen, nin auf Grund strategischer Erwägungen zu beweisen, daß Frankreich, wenn es jemals daran denke» sollte, die Neu tralität der Schweiz zu bedrohen, dies trotz der Bürg schaften der Verträge von 1815 thu» könnte, da die Mi- litärsiraße, welche heutzutage von Frankreich nach Deutsch land führe, nicht mehr durch die Provinzen Faucigny und Chablais gehe, sonder

» sich auf einem andern Punkte be finde, der nicht in den neutralisirten Bezirken einbegriffen sei. Thouvenel wird hierauf gestützt nachweisen, daß die Einverleibung Savoyens in Frankreich in ihren Folgen durchaus nicht die strategische Stellung der Schweiz ver ändere, und daher keineswegs die Gefahren in sich schließe, welche der VundeSrath aus derselbe» herzuleite» sucht.- Die Neutralitätöfrage soll demnach mit Wortspielen abgethan werden, während die Abstimmiingskomödie mit einer Zähigkeit festgehalten

wird, welche darthut, daß die ses Werkzmg »och fernerem Gebrauche vorbehalte» ist. Die Schweiz scheint ihren Widerstand auf Worte be schränke» zu müsse». Sie schickt ihre. Aufgebote so ziem lich sämmtlich nach Hause, um mit Frankreich uniniltel- bar zu unterhandeln. Diese Entwaffnung wäre nach der Ind. belge die Vorbedingung zur Unterhandlung. Eine andere (nicht vereinzelte) Quelle meldet, ein besonderer eidgenössischer Unterhändler werde die Sache in Paris be treiben , da Dr. Kern in den Tnilerien unliebsam gewor

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 02.06.1862
Umfang: 6
hat, so daß der nach Italic» geschickte Willkomm und der durch aus gerechtfertigte deutsche Unwille darüber hoffentlich gegenstandslos werden, und Einigung stattfinden kann. Hannover, ZV. Mai. Depiitirtenkanimer: Die ministerielle Majorität verweigerte v. Bothmers Ur- amrag, die Wiedcrznlassung der liberalen Ermiuister in der Ständeversammlnng betreffend, zu berathen. Frankreich. Paris, 23. Mai. Das Schreiben des Königs Victor Emmanuel an den Kaiser, welches der Prinz von Savoyen-Carignan überbracht hat, brachte

bleibt. Wenn ein con- tinentaler Zeitungsleser so urtheilen sollte, so würde dieß nicht im Geringsten wundernehmen. Heute be schweren sich „Globe' und „M. Post', beide als Re gierungsorgane accreditirt, über den Conventionsbruch,, den Frankreich begangen haben soll; morgen ermnthigen „Times', „Sat. Review' und ähnliche Blätter, welche Privatinspirationen aus Cambridge-House zu beziehen pflegen, den Kaiser der Franzosen in seiner Civilisa tionscampagne und geben ihm sogar nicht undeutlich den gewiß

willkommenen Rath, das zn erobernde Reich lieber für sich selbst zu behalten, anstatt es dem Erz herzog Maximilian zu geben. Der Gedanke, Frank reich Amerika und Amerika Frankreich über den Hals zu schicken, und so die überflüssige Energie, welche beide Nationen besitzen und oft zur Beunruhigung ihrer Nachbarn anzuwenden Miene machen, zu loka- lisiren, muß für einen Engländer, der einen guten Spaß liebt, wie Lord Palmerston, unwiderstehlich sein. Wenn die wiederhergestellte Union hinlängliche

Be schäftigung für ihre Eifersucht und Zanksucht an der Südgränze findet, so wird sie Canada im Norden ungeschoren lassen, und wenn Frankreich seinen Civilt- sationSberuf jenseits des atlantischen Oceans ausführen will, so wird es dazu so viel Geld, Heldenmuth, Aus dauer, Soldaten und Kriegsschiffe nöthig haben, daß ihm kein Material zu Civilisationsoperationen dies seits deö Meers übrig bleibt. Die boshafte Ironie, womit die „Times' Frankreich, das mit dem vor der Thüre gelegenen Algier nicht einmal fertig

werden kann. Glück wünscht, daß es in Merico ein würdiges Feld für seine Eolonisationskrast gefunden habe, trägt zu sehr einen Palmerston'schen Charakter an sich, als daß wir in ihr einen Gegensatz zur Kabinetspolitik zu sehen brauchten. Wir können uns sehr wohl vor- ' stellen, wie ein humoristischer Mensch, gleich unserm Premier, sich vor Vergnügen die Hände reibt, wenn er sich daS Bild: wie Frankreich, der Civilisation und Ordnung, also der kaiserlichen Phrase zu liebe, sich anschickt den mericanischen

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 12.09.1851
Umfang: 4
Ihr würdet nichts sagen, antwortete er, wenn ich diese Zeit §uf der Jagd zubrächte. Während dieser langen Gebete dachte er an die Pflichten der Krone. Er überlegte, was er als König von Frankreich und Sohn der Kirche für sein Volk und die Christenheit zn thun habe. Er erforschte sich vor Gott, wie er wohl wußte, daß Gott ihn einst zur Verantwortung ziehen würde über den Ge brauch seiner Macht. Er betrachtete nicht sein eigenes Interesse als Mensch und König, sondern seine Pflicht, als Werkzeug

in Europa so beliebt und so befolgt als Ludwig, und er Lütte von seinem Schwerte die Ehre erlangen können, die man seiner Tugend erwies, indem man ihn zum Schiedsrichter aller' Zerwürfnisse der Christenheit machte. Er war der Arm, der Kopf arnd das Herz Frankreichs; er war der Held jener christlichen Reaction, welche den ewigen Aufstand des Heidenthums gegen die Kirche. Christi auf zwei Jahrhunderte hin besiegte und eindämmte. Als der König von Frankreich Angesichts des ganzen Volkes mit wrackten Füßen

und in Thränen zerfließend die Dornenkrone nach Paris zurückbrachte; als er die „heilige Capelle' erbaute, um diesen Schatz in derselben zu verwahren, war es nicht ein frommer Fürst, Zeichen seiner Frömmigkeit gab; nein, es war Frankreich selbst, Las christliche Frankreich, das große Frankreich, daö in der Familie 'Christi seinen Rang als Erstgeborner und Held wieder einnahm. Es lag auf den Knieen und fühlte, daß eS bald für-ein hehres Werk das Schwert ziehen würde; es verrichtete daö Gebet vor der Schlacht

eine Christenpflicht, eine spe cielle Pflicht des Königs von Frankreich. Was Gott, der zum Gerste der Heiligen spricht, ihm wohl gesagt, haben mag, um ihn zu drejem großen Opfer zu bestimmen, wissen wir nicht; aber wir wissen, und man wußte es damals allgemein, daß das heil. Land vertheidigen die Ehre deS christlichen Namens, das Leben des in Palastina niedergelassenen christlichen Volkes, die ganze Christenheit verlherdrgen hreß, welche damals mehr als je von einem Einfalle der Muselmänner bedroht war; wir wissen

, welche mit viel Mühe und Arbeit Monumente für die kommenden Zeiten errichten. Er hat Soldaten verloren, ein großes Lösegeld bezahlt, das ist wahr; aber als ihn ein türki scher Emir mit dem Säbel in der Faust aufforderte, ihn zum Ritter zu schlagen, begnügte sich der gefesselte König von Frankreich, ihm zu antworten: „Werde ein Christ!' aber weder Drohungen, noch O-ualen, noch Versprechungen konnten ihn je dazu bewegen, einen Eid zu leisten, den ihm sein Gewissen verbot; aber man sah ihn nicht niedergeschlagen

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 29.12.1923
Umfang: 8
der beiden „lateinischen' Nationen. Italiener und Franzosen, immer weiter vorschreitet. Bei den spanischen Festlichkeiten in Italien hat nie mand von einer dritten „lateinischen' Nation. Frankreich, gesprochen. Fünf Finaer - hat die Hand des Menschen. Und der scharfäugigste Diogenes vermöchte mit seiner Laterne in Ita lien heute nicht so viele Franzosenfreunde von Bedeutung zu entdecken. Von den paar Zei tungsleuten. so schreibt der römische Mitarbeiter des ..Berliner TagÄilattes'. Dr. Hans Barth

. daß Mussolini auch in der Folge Frankreichs treuer Gefährte sein würde. ! Barrere und die Seinen vergaßen, daß der - Krieg zu Ende und daß es etwas Verschiedenes ^ ist, wie der Italiener sich im Kriegssturme zu . Frankreich stellte, und wie später. Damals galt es für den Italiener als nationale Pflicht, die Sache der Entettte und damit auch die Sache Frankreichs, zu stützen. Wer diese Pflicht, die Frankreich vor dem Untergange gerettet hat. wurde sofort hinfällig, als der Friede da war und Frankreichs grob

und die Entrü stung kannte keine Grenzen mehr. Von da an datierte denn auch die nicht wegzuleugnende tiefe innere Abkehr Italiens von Frankreich. Ganz Italiens, der Regierung wie des Volkes. Nun war man in Paris, bei allem Hätscheln der Jugoslawen und allem Intrigieren gegen das einst als Retter angerufene Italien, naiv ge nug. in dem mächtig anwachsenden Faschismus und dessen Schöpfer und Haupt Mussolini die sichere Stütze der französischen Politik zu sehen. Mit großem Eifer reizten die von Barrere

hetzenden Intriganten in der französischen Botschaft, die alles aufboten, eine schließlich doch naturnotwendige Wiederannäherung Italiens an Teutschland beziehungsweise der beiden Völker zu hintertreiben. Aber die Dinge waren stärker als die Aten schen. sogar stärker als die französischen Diplo maten. Mit Worten war Frankreich ja immer bei der Hand. Italien in Sicherheit einzulullen, und Barrere arbeitete gegen die italienischen Politiker mit Zuckerbrot und Peitsche. Konnte es doch geschehen. Haß

Giolitti die Erlaubnis. Nittis Erbe zu übernehmen, von Barröre durch das Versprechen guter Ausführung gegenüber Frankreich erbitten mußte. Denn Frankreich erblickte stets einen „Üomv nvkastus' und Freund des Deutschen, dessen Rückkehr ans Staatsruder die Pariser Machthaber mit Miß trauen erfüllte. Der wieder zur Macht gelangte Giolitti („Läßt sich mit dem Deutschland von heute noch große Politik treiben?' sagte er da mals zu einem deutschen Pressevertreter) schlug in der Tat Wege «ein. die in Paris

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 36
Datum: 29.12.1923
Umfang: 36
' Nationen. Italiener und Franzosen, immer weiter vorschreitet. Bei den spanischen Festlichkeiten in Italien hat nie mand von einer dritten „lateinischen' Nation. Frankreich, gesprochen. Fünf Finaer hat die Hand des Menschen. Und ber scharfäugigste Diogenes vermöchte mit seiner Laterne in Ita lien heute nicht so viele Franzosenfteunde von Bedeutung zu entdecken. Von den paar Zei- tungsleuten, so schreibt der römische Mitarbeiter des „Berliner Tageblattes'. Dr. Hans Barth, abgeselien

Frankreichs treuer Gefährte sein würde. Barrere und die Seinen vergaßen, daß der Krieg zu Ende und daß es etwas Verschiedenes ist, wie der Italiener sich im Kriegssturme zu Frankreich stellte, und wie später. Damals galt es für den Italiener als nationale Pflicht, die Sache der Entente und dainit auch die Sache Frankreichs, zu stützen. Aber diese Pflicht, die Frankreich vor dem Untergange gerettet hat. wurde sofort hinfällig. als der Friede da war und Frankreichs grob egoistische, auch für Ita liens

kannte keine Grenzen mehr. Von da an datierte denn auch die nicht wegzuleugnende tiefe innere Abkehr Italiens von Frankreich. Ganz Italiens, der Regierung ivie des Volkes. Nun war inan in Paris, bei allem Hätscheln der Jugoslawen und allem Inttigieren gegen das einst als Retter «ngerufene Italien, naiv ge nug, in dem mächtig anwachsenden Faschismus und dessen Schöpfer und Haupt Mussolini die sichere Stütze der ftanzösischen Politik zu sehen. Mir großem Eifer reizten die von Barrere „in spirierten

Inttiganten in der ftanzösischen Botschaft, die alles aufboten, eine schließlich doch naturnotwendige Wiederannäherung Italiens an Deutschland beziehungsweise der beiden Völker zu hintertteiben. Aber die Dinge waren stärker als die Men schen, sogar stärker als die ftanzösischen Diplo maten. Mit Worten war Frankreich ja immer bei der Hand, Italien in Sicherheit einzulullen, und Barrere ctbeitete gegen die italienischen Politiker mit Zuckerbrot und Peitsche. Konnte es doch geschehen, daß Giolitti

die Erlaubnis. Nittis Erde zu übernehmen, von Barrere durch das Versprechen guter Aufführung gegenüber Frankreich erbitten mutzte. Denn Frankreich erblickte stets einen „Üamo nokastus' und Fveund des Deutschen, dessen Rückkehr ans Staatsruder die Pariser Machthaber mit Miß trauen erfüllte. Der wieder zur Macht gelangte Giolitti («Läßt sich mit dem Deutschland von heute noch große Politik treiben?' sagte er da- inals zu einem deutschen Pressevertreter) schlug in der Tat Wege ein, die in Paris gefielen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.01.1935
Umfang: 6
werde auf Grund der Reziprozität und Parallelität durchgeführt. Aehnliche Vorbereitungen seien zwi schen Italien und Ungarn sowie zwischen Oesterreich und Ungarn im Zuge. schleunigung seiner Tätigkeit dürfte es nicht aus geschlossen sein, daß es einstweilen provisorisch ein- link mürden Stallen und Frankreich Weiche» ter ze«eil>sM»Riàl Cine Ansprache dee französischen Botschafters Graf de Chambrun Arbeiter von Montebello Sonico schenken dem Duce 25.000 Arbeitstage Roma, 1. Jänner Die landwirtschaftlichen

Provinzen widerspiegeln, rufen in meiner Seele unser so teures Frankreich wach. Ihr werdet diese Glückwünsche mit jenem Ver trauen und jener freundschaftlichen Herzlichkeit, die unter euch herrschen, aufnehmen, worin ich bei der täglichen Erfüllung meiner Mission Lohn und An sporn finde. Nun sind wir im Jänner: Ist es ein Zufall, daß die Jahre unter dem Zeichen des doppel- köpsigen Janus beginnen, jener kapriziösen Gott heit mit der Maske des Friedens und der des Krieges, deren Tempel nur in den dunklen

uns einflößt: Es lebe Frankreich! Es lebe Italien!' Die Allsprache des Botschafters wurde mit herz lichem Beifall gekrönt. Frankreich und die Flottenfrage Paris, 1. Jänner Der französische Kriegsmarineminister Pietri gab einem Vertreter des „Jntransigeant' Erklä rungen über die Haltung Frankreichs angesichts der ourch die Kündigung des Washingtoner Hlot- tenabkommens geschaffenen Lage. Der Kriegsma- rineminister detonte darin, daß Frankreich nie I große Begeisterung für das Washingtoner Abkom men gezeigt

habe und daß dieses Abkommen mir unter der ausdrücklichen Voraussetzung vom fran zösischen Parlament ratifiziert worden sei, weil es nach 15 Jahren ablaufe. Um jedes Mißverständnis zu vermeiden, habe Frankreich sich dem japanischen Schritt nicht angeschlossen, aus Gründen, die ein Ganzes bildeten, halte Frankreich die Beibehaltung des Washingtoner Abkommens über 1930 hinaus für unmöglich. Das Wiederanwachsen der deutschen Flotte spiele darin ebenfalls eine Rolle. Frankreich wolle an den kommenden Flottenverhandlungen

teilnehmen, um dem Frieden zu dienen. Der fran zösische Standpunkt sei folgender: Frankreich könne auf jeden Fall nur einem Abkommen beitreten, das das Washingtoner Abkommen in seinen Grund sätzen und Modalitäten vollständig abändert, denn die Lage habe sich verschoben. In Albanien herrscht Ruhe Tirana, 1. Jänner Das Presseamt von Albanien veröffentlicht fol gendes Comuniquee: In der letzten Zeit wurden in der Auslandspresse alarmierende Nachrichten über angebliche Unruhen in Albanien verbreitet

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