Forschungen und Mitteilungen zur Geschichte Tirols und Vorarlbergs ; 4. 1907
8 Fl, H. flaug, dieses wohlwollende Verhalten den Wittelsbachern gegenüber kam Herzog Albrecht schließlich in eine gefährliche Lage. Er wußte nicht, welcher von beiden Parteien er sich anschließen solle und hatte doch Karl IV. schon den Treueid geleistet. Darum suchte er zwischen beiden Lagern zu vermitteln. Und so lud er Ludwig und seine Brüder wie den Böhmenkönig und Graf Johann für Juli 1348 zu einem Ver gleich nach Passau ein. Am 24. Juli erschienen Karl und Ludwig 1 ), letzterer
mit einem riesigen Gefolge, in der alten Lonaustadt. Doch die Verhandlungen scheiterten gar bald, da Karl gesonnen war, bayerisches Gebiet in Holland dem König von England zu überlassen, ünter großem Tumult und tiefer Verstimmung ging man auseinander. Von Tirolern lassen sich bei Ludwig in Passau nachweisen: Petermann von Schenna, der Burggraf, Johann Schlandersberger und ein gewisser Niderhauser 2 ). Der Beschwerdebrief, herausgegeben bei Kurz p. 363, gehört nicht hieher, sondern in das Jahr 1354. Denn Ludwig
fordert in diesem Briefe Gebiete für das Bistum Trient, mit dem er 1348 noch im Kampfe lag. Wohl mögen einzelne Beschwerden dieser Klageschrift schon 1348 erhoben worden sein. Bald nach diesen gescheiterten Verhandlungen tritt in Brandenburg der sogenannte falsche Waldemar auf. Karl belehnle den Schwindler mit der Mark und zog für ihn das Schwert. Am 6. September über gab Ludwig seinem Bruder Stephan die Regierung in Bayern und eilte kurz darnach mit einem kleinen Heere nach Norden. Von der Über macht