wir aber das Pulver trocken. Die Waffe des Volkes ist der Stimmzettel und die Zeitung. Vielleicht wird uns in nächster Zeit schon Ge legenheit geboten, für erlittenes Unrecht Ver geltung zu üben. Die Abfallsbemgmg, ihre Erfolge und KMlnpfllvg. Mitte Februar. Der in sich selbst zerrissene Protestantismus streckt schon seit fünf Jahren seine Fangarme nach Oesterreich und hat unter dem Losungswort „Los von Rom!' schon Tausende von ihrer Mutrerkirche getrennt. Die Abfallsapostel feierten jüngst Sieges feste
nach Wien zurück mit dem Troste, daß das neueste österreichische Geschütz sowohl in Bezug auf die Durchschlagskrast als auch in Hinsicht der Tragweite unübertrefflich dasteht und das französische, italienische und russische Geschütz bedeutend hinter sich zurückläßt. Das „Vetorecht' in ungarischer Beleuchtung, Am 15. Februar ist auch in der Plenar sitzung der ungarischen Delegation von den katholischen Delegierten Okolicsanyi, Rakovszky und Zichy gegen die Einmischung Oesterreich- Ungarns
bei der Papstwahl protestiert worden. Interessant war bei dieser Debatte, daß früher im Ausschuß der ungarischen Delegation, wie wir berichtet haben, erklärt wurde: wenn ein Vetorecht bestehe, gebühre es nur dem Kaiser von Oesterreich, nicht dem König von Ungarn. In der Plenarsitzung vom 1ö. Februar legten aber der frühere Apponyianer Emerich Hodossy und der gewesene Kultusminister Wlassies gegen diese Auffassung Verwahrung ein. Sie selbst gaben zu, daß ein „Vetorecht' nicht bestehe, sondern nur eine Uebung
, Wünsche über die Person des Papstes im Konklave vorzubringen, welche die Wahl gerade des Nichtgewünschten keinesfalls ausschließen. Hodossy berief sich hiebei auf die Gemeinsamkeit des katholischen Herrschers. Der gewesene Kultusminister erklärte: solange, dieser Einspruch von anderen Staa'shäuptern geübt werde, sei es gerade wegen der Unabhängigkeit der Kirche geboten (?), daß auch der Kaiser von Oesterreich und apostolische König von Ungarn davon Gebrauch mache. Graf Apponyi fragte