Geschichte des Kaisers Maximilian des Ersten.- (Historische Hausbibliothek ; 13)
, als ihre Standhaftig keit für Trotz und Halsstarrigkeit ausgegeben wurde, und man ihr sagte, daß sie Karls Gefangene sei, indem jeder Weg zur Flucht abgeschnitten wäre, so gab sie endlich nach. Sie verglich sich zu Rennes. Karl wollte vor den Augen der Welt seinen Ruf retten und Anm's Entschluß als einen Act der Freiwilligreit hinstellen. Er zog seine-Leute zurück. Anna ward auf einer angeblichen Reift nach Deutschland, wohin sie zu ihrem Gemahl flüchten wollte, von den beiden Herzogen Bourbon und Orleans
angehalten und aufgefordert , zum König Karl mach Tours einen Abstecher zu machen. So wurde sie durch List und mit halber Gewalt betrübten Herzens nach Tours abgeführt, wo Karl sie mit allen Ehren empfing, und ihr zur Auflösung der Verlobung mit Maximilian angelegentlich zufttzte. Sie solle das Glück, in dem Lande, worin sie geboren und erzogen fei, als mächtige Königin zu herrschen, nicht von sich weisen. Als sie ihr Treuwort dem Maximilian nicht brechen wollte, gewährte ihr Karl noch fünf Wochen
Bedenkzeit, binnen welcher mau ihr mit Bitten, Vorstellungen und Drohungen so zufttzte, daß sie endlich aus Ohnmacht und Verzweiflung ihr Jawort gab, worauf sie ■ ih» sofort öffentlich zu Langers in Touraine im December angetraut und Zu St. Denis gekrönt ward. Karl vollzog dann das Beilager mit ihr, bevor er noch Dispensation zur Scheidung von seiner frühem Braut hatte. = Anna trat in dem Heimthseontraete ihr Herzogthum an Karl und die Krone von Frankreich als eine Schenkung auf ewige Zeiten ab, falls
sie vor ihm ohne männliche Erben stürbe. Karl schenkte ihr da gegen sàe Rechte an die Bretagne auf ewige Zeiten, wenn er ohne Erben stürbe, doch dürft sie dann keine zweite Ehe emgchen, außer mit den Erben der Krone/ öfc« mit einem der nächsten Prinzen, der das