und zu rechtfertigen. Aber waS soll man dazu sagen, wenn daS deutsche Reich deutsche Bürger im tiefsten Frieden heimatlos macht und ihnen ihr Vaterland einfach' unter den Füßen wegzieht? Jud', warum schreist du nicht? National-Miserabler, wo bleibt deine Entrüstung, wo dein „heiliger' Zorn — denn an dir ist AlleS heilig — warum brüllest du nicht gegen diese „Barbarei?' — Gott wie heißt? ES sind doch keine von „unsere Leut''. Ah so, darauf habe ich vergessen. Ich glaubte, ein Deutscher sei , auch dann ein Deutscher
betrachten, daß man die Katholiken und ihre Adressen mit wahrer Verachtung behandelt hat, während man daS giftgeschwollene Gebrülle Unbeteiligter und zur Beurtheilung weder Befähigter noch Berechtigter» als maßgebende unergründliche Weisheit betrachtete und deren Herzenswunsch nun in einer Weise befriedigt, die selbst die Grenzen der einfachsten gesellschaftlichen Rück ficht oft unanständig verletzt. ^ .. ' Also auf solchem Rechtswege ist daS „deutsche Reich der Jesuitenfurcht und berliner Sitte
— und zwar so ziemlich per Eilzug, über HalS und Kopf. Als seiner Zeit die Franzosen während des Krieges die Deutschen aus Paris, auswiesen, entstand ein Geschrei sonder Gleichen, besonders „unsere Leut'' schrieen und mauschelten auS Leibeskräften, denn auch mancher deutsche Jud', der gemacht Ge schäfte in Paris, mußte sein Bündel schnüren und ziehen. Nun, wenn auch die Ausweisung der Deutschen auS Paris nicht mit beson derer Rücksicht vollzogen wurde, so war sie doch wenigstens durch den KriegSzustand erklärlich
' der Jesuiten loS und ledig geworden, wenn auch Westervelle vnd Kozmian die gehofften Dienste dazu nicht geleistet haben. ES ist Thatsache, daß der deutsche Kaiser sich nur sehr schwer zur Unterzeichnung deS höchst weisen und ehrenhaften Jesuitengesetzes entschließen konnte, allein die Freimaurerloge, .welche daS wenn auch versteckte, so doch ausschließliche Regiment im deutschen Reiche führt, befahl, und „man' gab nach. Die Franzosen mögen sich einen VerS darauf machen, daß daS neue Deutschland erst
Allgemeine Zeitung den alten Kopf schüttelt und meint, wenn man nicht artig sein wolle, brauche man darum nicht gar so grob, zu sein. Diesmal hat die Alte wirklich Recht. Vielleicht hat fie so gedacht: Im Reich der ganz guten Sitte und der preußischen Vorsehung kann „gesetzmäßig' einem schlechten Weibsbild, daS dem Dienste der „gesunden Sinnlichkeit' huldigt, von Polizei wegen der Aufenthalt in einer beliebigen Stadt besagten Reiches nicht beanstandet werden, und sollte sich wirklich eine Veran lassung