einstimmig beschlossen, in die volle Diskussion der Deutschi-Südtiroler Frage auf der im nächsten Frühjahr stattfindenden Sitzung der Minoritäten-Kommission der Union wieder einzutreten. Ein Engländer über Südtirol. Unter dem Titel: „Südtirol unter faschi stischer Herrschaft' veröffentlicht der „Manchester Guardian Weckly' vom 10. September folgenden Brief eines Mr. John S. Stephens: „Als starker Skeptiker gegenüber allem, was deutsche Propaganda heißt, arbeitete ich mich durch zahllose in Berlin
und wir waren denn auch über alles, was wir sahen, einer Meinung. 5 So wenig man mit der Art der Darstellung der Tatsachen einverstanden sein mag, was in Deutschland verbreitet wird, entspricht der Wahrheit. Uebertreibung erscheint überflüssig. Es wurde uns klär, daß eine Politik rücksichtsloser Jtalianisierung im Werke ist. Die Unterrichtssprache ist italienisch, die Kinder hören zuhause nur deutsche Mundart. Wenn die neue italienische Lehrerin es mit ihrem Erzieherberufe ernst nimmt, schlägt sie bald ver zweifelt die Hände über dem Kopfe
waren die Wirte die Bolksführer; ihr Führermut ist jetzt aus die Schultern der Geistlichkeit übergegangen und die deutschen katholischen Pfarrer sind noch auf der Wacht an Plätzen, wo deutsche Gemeindeverwaltungen nur mehr zu den geschichtlichen Erinnerungen zählen und die deutschen Schulen in den letzten Zügen liegen. ^ ' Raummangel verbietet mir in Beispielen zu schildern, wie die italienischen Kinder abgerichtet wer den, um ihre deutschen Klassenkameraden zu über wachen, von denen man vermutet
durch italienische, oft süditalienische, Be amte, die kein Wort Deutsche verstehen. Vor drei Jahren litten die Südtiroler, wie viele Faschisten gegner in Italien, unter faschistischer Gewalt. Wenn jedoch die Taten von 1922 Peitschenhiebe waren, züchtigte die antideutsche Gesetzgebung des Tolomei- Programmes dieses Volk mit Skorpionen. Sie sind auf's tiefste dankbar, wenn Ausländer zu ihnen kom men, um die Wahrheit zu hören und ihnen ver sprechen, draußen zu erzählen, was sie gehört haben/' Die Behandlung
sie einmal wieder im Bedarfsfälle zum Vorschein kommen. Die beschlagnahmte Habe wurde in alle Winde verstreut und teilweise, wie ick.später erfuhr, zur Ein richtung von italienischen Kanzleien verwendet. Was würde jedoch Italien sagen, wenn beispielsweise Oester reich und Bayern den zahlreichen italienischen Süd- früchtenhändlern ihr Eigentum beschlagnahmen und es verteilen würde??? Möglicherweise würde eine solche Maßnahme von deutscher Seite von Mussolini als Kriegsdrohung wenn nicht sogar als Kriegserklärung aufgefaßt