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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 23.07.1934
Umfang: 8
ist seine „Missa solemnis' (auch mtt Orchesterbesetzung), die auf den meisten größeren Thören Deutschlands und Oester- reichs oufgefühtt wird. Auf derselben Höhe steht sein „Te De um' op. 50 und sein großes Requiem, sowie die Missa solemnis II und Motetten, z. B. Miseremini. Er war zugleich „praktischer' Komponist, das bezeugen feine a und trugst mit Recht mein ganzes Vertrauen. Ich will, daß Du weiter es tust, um Rose willen und ich bitte Dich, Rose im Leben edr Helfer zu sein. Sieh, lieber Hans, als ich Rose

an meine Seite nahm, da glaubte ich, noch jung zu sein und ein Recht auf die Jugend zu haben, aber ich war alt, und das Schicksal korrigierte meinen Fehler. Und es war wieder richtig. • Und da es mich jetzt wegnimmt nach der un vergeßlich schönen Glückszest, trotz allen Schlägen, die mir nicht erspart blieben . . . immer ist es richtig und gut. Ich denke an Rose, die glücklich werden soll und jetzt im Leben das Glück finden soll, das ihr der alternde Mann nicht geben konnte. Rein ist sie zu mir gekommen

und unberührt habe ich sie verlassen. Hans, aber eine Gewißheit nehme ich mit in den Tod, die Gewißheit, daß Rose nicht allein stehen wird, denn Rose hat immer Dich geliebt, selbst wenn sie es nicht wußte, wenn sie sich darüber nicht klar wurde. Hans, hast du Rose lieb? Dann nimm sie und trage sie im Leben und alle meine Wünsche sind erfüllt. In Liebe und Freundschaft Dein Herbert Arndt.' Hans las den Brief, las ihn immer wie der, sein Gesicht wurde von dunklem Rot überslutet. „Rose . . . liebte

ihn!' Da, erst in diesem Augenblick, da wurde alles klar vor seinen Augen und er wußte, was er vordem nie gewußt hatte — Rose liebte ihn — und er hatte sie geliebt, sein ganzes Leben lang. Und jetzt sollte er Erfüllung finden. Er sah sie mtt glanzenden Augen an. Faßte nach ihrer Hoaü». „Rose!' Sie startte $n an, in seeliger Verwirrung. „Hans!' „Rose, lies den Bttef, und dann . . . dann sag' mir ein Wottl' Sie nahm den Bttef des Toten und las ihn. Ihre feinen Hände zittetten. Dann barg sie den Kopf

in den Händen und weint« und schluchzte. Hcms stand aus und trat neben das ge liebte Weib. „Rose!' Da sahen ihn zwei Augensterne voll Liebe und Hingabe an. „Rose, sag' mir ein Wort — nur ein Wort — darf ich dich nehmen und mit meinen starken Armen durch das Leben tragen? Ich habe dich geliebt mein ganzes Leben lang, und hab's doch selber nicht gewußt, w i e ich dich liebe, kleine, liebe Rose!' Da lag sie an seinem Herzen und umschlang ihn unter Lachen und Weinen. „Du. . Du . . mein lieber, geliebter Hans

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 23.07.1934
Umfang: 8
ie Diener davon war er ß er den ne letzten l sterben. »rnehmen chn mit nen sind, n soühen £ „Frau Rose!' sagte Hans weich. „Ich weiß, wie Sie den Toten liebten» und er hat Ihre Liebe verdient wie wohl kaum ein anderer. Drum muß Ihr Herz ganz still sein, so still wie das meine, das ihn auch geliebt hat.' „Ich weiß es, Hansl' sagte sie dankbar. „Kommen Sie, wir wollen zu ihm!' Und sie traten in das Totenzimmer. Frau van Holten hatte am Fußende der Bahre gesessen. Sie erhob sich. Auch sie war gefaßt. Hans

stieß auf keine verweinten Gesichter. Hans drückte der alten Frau stumm die Hände und trat mit Rose zu dem Toten. Ruhig und ftiedlich lag er in dem Kissen. Er war mit Frieden im Herzen von dieser Welt gegangen. Lange sah Hans den toten Wohltäter an, der so viel Güte verschwenderisch über ihn ausgeschüttet hatte, der ihn durch seine Hilfe dahin gebracht hatte, wo er jetzt stand. Noch einmal faßte er die starre Hand des Toten. Es war wie ein Abschiednehmen. „Schlafe wohl... schlafe in Frieden

... Du. der mir Freund und Vater war!' sagte Hans still. „Er hat im letzten Augenblick noch von Ihnen gesprochen, Hans', sagte Rose leise. „Seine Gedanken waren bei Ihnen. Zu mir sagte er: „Sorge dich nicht, Rose! Rufe Hans und er wird dir in allem helfen! Du darfst ihm so vertrauen, wie ich ihm vertraut habe.' Ihre Augen begegneten sich. „Das dürfen Sie. Rose!' „Ich weiß es, Hans! Mir will es nur nicht in den Kopf, daß er gestorben sein soll, der gestern noch neben mir faß und fröhlich war. Wir glaubten

alle, daß er den Blutsturz gut überwinden werde. Und doch mußte er scheiden.' „Wir wollen ihn in unserem Herzen be halten, Rose. Dann lebt er für uns immer.' Schon am nächsten Tage begrub man ihn. Es war ein stilles Begräbnis. Nur drei Menschen folgten dem Sarge. Rose, Hans und Frau van Holten. Rose weinte am Grabe, Hans stützte sie und sagte leise zu ihr: „Stark sein, Rose! Wir haben ihn begraben, aber in uns lebt er, und das wird immer so sein!' Sie sah chn an und nickte. Ein Bitten war in ihren Augen: „Verlass

' mich jetzt nicht!' Er verstaW die Bitte. Stumm schritten sie dann ihrem Heime zu, das ihnen heute so einsam dünkte wie nie. Sonst war Lachen und Fröhlichkeit durch die prächtigen Räume gegangen, jetzt war die Trauer zu Gaste. Am Abend saßen sie zu dritt am Abend tisch. Josef hatte abgeräumt. Hans nahm die Unterhaltung auf: „Und jetzt sagen Sie mir, Frau Rose, was ge denken Sie jetzt zu tun?' „Was soll ich tun, Hans? Soll ich noch hier bleiben und sein Grab hüten?' Er schüttelte den Kopf. „Nein, Frau Rose

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 09.08.1917
Umfang: 8
des Benefizial- rschts, der Patronate, des Baues der Kirchen und Pfarrgebäude, des Ordinationstitels wird sich daher durch den neuen Kodex keine Abän derung für Oesterreich ergeben. Abt Eugen Notz von Mehreren» gestorben. Am 4. August starb im Zisterzienserstiste Meh- » eG, der Liebe.' Roman. 136 Der Tag verran und als die Abendschatten hernie dersanken, da hob Rose ihr tränenfeuchtes Gesicht zu Josefa auf: „Nimm mich mit, nach Haufe!' Frau Josefa zuckte zusammen. Aus ihren Augen sprach ein großes Leid

: „Wir haben kein Heim mehr, Rose!' Leise, müde kam es von ihren Lippen. Kein Heim — plötzlich erfaßte Rose die volle Be deutung der Worte. „Kein Heim?' schrie sie auf: ihr Körper schüttelte sich im Krämpfe ungeweinter Tränen. Frau Josefa nahm sie in ihre Arme: „Wir müssen uns ein neues Heim schaffen, Rose. Die alte Wohnung ist bereits von anderen Menschen be zogen. Jedes Ding will seine Ordnung und sein Recht. Dieses Recht fragt nicht nach Tod, fragt nicht nach Leid : es geht seinen Weg und blickt nicht nach rechts

noch links ' Ein Zittern ging noch immer durch Roses Glieder, aber sie bezwang sich. Sie wollte stark sein: ..Erzähl' mir von zu Hause.' bat sie. „Was macht der Hannes und die Suse, sind sie noch immer bös mit einander ?' „Der Dorfschmied will die Suse heiraten, der Han nes mag sie nicht mehr.' „So, so,' sagte Rose, wälzte aber bereits eine an dere Frage durch ihren Kopf, scheute sich, sie auszuspre chen und tat es schließlich doch: „Was macht Josef?' „In Ungarn ist er: er hat sich versetzen lassen

.' Rose sagte darauf lange Zeit kein Wort. Auch Frau Josefa schwieg. Beider Gedanken gingen einem Ziele zu: Josef. Endlich fing Rose wieder an: „Mama will nach dem Süden. Ich soll mitgehen: sie will mich recht bald wieder rot und froh sehen. Aber ich werde nur zu Hause wieder gesund.' 133 „Es ist so finster hier.' sagte Karsten. „Ja.' — Mehr sprach die Baronin nicht. Ihre Stimme war tonlos, sie rührte sich nicht. Karsten griff nach dem Halse — das aufsteigende Blut beengte ihn: „RoseRose

!' stotterte er. „Rose ist in ihrem Zimmer bei der Kleinen.' sagte die Baronin. „Soll ich sie rufen lassen ?' Karsten richtete sich auf. Er hatte nicht gemerkt, wie matt die Stimme der Baronin war. Er hatte nur eines gehört: „Rose ist gesund. Sie nimmt es gleichgültig hin. daß Bela ' Frau von Orzi sah den Forstmeister zweifelnd an — sollte >er es wirklich noch nicht wissen, was die Spatzen von den Dachern pfiffen? Er allein nicht? „Bela — Bela ' sie hielt ihr Riechsläschchen an die Nase — eine Ohnmacht

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 4
Datum: 28.07.1917
Umfang: 4
- „I r r w e D e der Liebe.' Roman. 96 mit dem lebhaften Spiel ihres Schirmchens die unfrei willige Haft herbeigeführt hatte. Rose versuchte es, sich frei zu machen. Sie zog die Handschuhe aus und nestelte mit ihren Fingern an den Spitzen ihres Schultertüchleins. Wie sie den Kopf ge beugt hält, sieht sie den überraschenden Ausdruck der dunklen Augen nicht, die wie gebannt auf ihrem Ringe ruhen: so etwa, wie wenn man altbekanntes, halbver gessenes plötzlich wieder sieht. Unverwandt blickte die Fremde auf Roses schlanke

noch nicht gesehen: aber der Ring den sie ihm gegeben, der schmückte jetzt die Hand des schönen Kindes mit den jungen, frommen Augen. „Das kann mein Ring nicht sein — ich muß mich täuschen . . Brennend wir ihr Blick. Der Schirm wrid frei. Rose hebt den Kops. „Ich danke!' hört sie die Fremde sprechen, und dann — sie glaubt zu träumen —: „der Ring, gnädiges Fräulein, darf ich ihn einmal näher ... ich meine, ganz betrachten?' Rose findet die Bitte dreist, sie kennt die Dame

nicht: aber sie kann sich ihrem zwingenden Blick nicht entziehen. Sie streift den Ring vom Finger und reicht ihn zögernd hin: „Mein Verlobungsring: ein altes Erbstück.' „So . . ein klingendes Lachen machte Rose ver wirrt: Zweifelt die Dame an ihrem Wort? 93 „Also du bist wieder zu Hause?' fragte Josef, zwang sich zur Gleichgültigkeit, kam nachlässig die Trep pen hinunter. Sein Wesen wirkte erkältend auf Rose. Ihr Trotz erwachte, schnippisch sagte sie: „Ja, wie du siehst. Ich wollte Lenchen und Therese besuchen, sind sie zu Hause

?' Sie hätte um keinen Preis zugegeben,was sie zu so später Stunde in den Wald geführt: „Ach ... da bemüh' dich nicht weiter ... die Mädels werden warten können... der alte Schubert ist krank, da haben sie keine Zeit zu tratschen.' Das alte Rauhbein! — dachte Rose ärgerlich. „Nun, dann will ich ein andermal wiederkommen. Was machst du aber hier den ganzen Tag? Man sieht dich ja gar nicht mehr!' Unbewußte Trauer klang durch ihre Worte. Ein halbes Leben hatten sie zusammengelebt, gespielt ge lacht

den Hunden und ging seitwärts in den Wald, auf ungebahntem Wege. Rose sah ihm nach, verwundert, verärgert. Was sollte das bedeuten ? Unschlüssig stand sie, warf einen Blick auf die grü nen Fensterläden, durch deren herzförmigen Aus schnitt ein Lichtschein fiel. Und da ging es ihr durch den Kopf: „Der Vater hat recht, verliebt wird er sein... ja ja, verliebt. In Lene oder in Therese? Beide sind so schön — beide.'

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 28.07.1917
Umfang: 4
werden, nur .Zrrwe>eder Liebe.' Roman. 96 mit dem lebhaften Spiel ihres Schirmchens die unfrei willige Haft herbeigeführt hatte. Rose versuchte es, sich frei zu machen. Sie zog die Handschuhe aus und nestelte mit ihren Fingern an den Spitzen ihres Schultertuchleins. Wie sie den Kopf ge beugt hält, sieht sie den überraschenden Ausdruck der dunklen Augen nicht, die wie gebannt auf ihrem Ringe ruhen: so etwa, wie wenn man altbekanntes, halbver gessenes plötzlich wieder sieht. Unverwandt blickte die Fremde aus Roses

noch nicht gesehen: aber der Ring den sie ihm gegeben, der schmückte jetzt die Hand des schönen Kindes mit den jungen, srommen Augen. „Das kann mein Ring nicht sein — ich muß mich täuschen . . Brennend wir ihr Blick. Der Schirm wrid frei. Rose hebt den Kopf. „Ich danke!' Hort sie die Fremde sprechen, und dann — sie glaubt zu träumen —: „der Ring, gnädiges Fräulein, darf ich ihn einmal näher... ich meine, ganz betrachten?' Rose findet die Bitte dreist, sie kennt die Dame nicht: aber sie kann sich ihrem zwingenden

Blick nicht entziehen. Sie streift den Ring vom Finger und reicht ihn zögernd hin: „Mein Verlobungsring: ein altes Erbstück.' „So . . .' ein klingendes Lachen machte Rose ver wirrt: Zweifelt die Dame an ihrem Wort? 93 „Also du bist wieder zu Hause?' fragte Josef, zwang sich zur Gleichgültigkeit, kam nachlässig die Trep pen hinunter. Sein Wesen wirkte erkältend auf Rose. Ihr Trotz erwachte, schnippisch sagte sie : „Ja, wie du siehst. Ich wollte Lenchen und Therese besuchen, sind sie zu Hause

?' Sie hätte um keinen Preis zugegeben,was sie zu so später Stunde in den Wald geführt: „Ach... da bemüh' dich nicht weiter... die Mädels werden warten können... der alte Schubert ist krank, da haben sie keine Zeit zu tratschen.' Das alte Rauhbein! — dachte Rose ärgerlich. „Nun, dann will ich ein andermal wiederkommen. Was machst du aber hier den ganzen Tag? Man sieht dich ja gar nicht mehr!' Unbewußte Trauer klang durch ihre Worte. Ein halbes Leben hatten sie zusammengelebt, gespielt ge lacht

den Hunden und ging seitwärts in den Wald, auf ungebahntem Wege. Rose sah ihm nach, verwundert, verärgert. Was sollte das bedeuten? Unschlüssig stand sie, warf einen Blick auf die grü nen Fensterläden, durch deren herzförmigen Aus schnitt ein Lichtschein fiel. Und da ging es ihr durch den Kopf: „Der Bater hat recht, verliebt wird er sein... ja ja, verliebt. In Lene oder in Therese? Beide sind so schön — Heide.'

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Dolomiten
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Seite 9 von 12
Datum: 20.06.1934
Umfang: 12
Blick und er sah den Haß nicht, der in ihren Augen glühte. IV. Die Verletzung, die Konsul Arndt erlitten batte, erwies sich gottlob nicht als schwer, es bestand keine Lebensgefahr. Aber der schwere Blutverlust hatte ihn bach sehr mitgenommen — so sehr, daß er das Bett hüten mußte, gerade in der schönsten Jahreszeit, da draußen das Korn reifte, und als die Sonne ihre Pracht verschwenderisch über die prangenden Fluren ergoß. Frau Rose war ihm eine liebevolle Pflegerin und sie half mit frohem Herzen

und den Auers- ' den keiner leiden konnte, an die frische — - -«setzt, samt zwei Direktoren und der Suomis Aufsichtsrat hat ihm das volle Ver trauen ausgesprochen und alle Maßnahmen gebilligt. Das wirkte stark! Hans hatte sein gerütteltes Maß voll Arbeit in Berlin, aber das Schaffen war ihm Freude. Sonntags fuhr er immer nach Bergfelde und wurde herzlich ausgenommen. Dann musizierte er mit Frau Rose, deren Stimme schöner und strahlender mit jedem Tage wurde, unterhielt sich mit dem Konsul, dem er genauen

werden, Pianist oder Kapellmeister, kom ponieren wollte ich! Ja, das wollte ich. aber nun ist es anders gekommen.' „Sie haben doch schon etwas Wunder schönes geschaffen, Hans!' warf Frau Rose ein. „Ihr Lied von der Rose von Flandern, aus das ich so stolz bin, es ist ja so schön.' „Ein Volkslied! Oh. es hat mir manche trübe Stunde verschönt. Und jetzt, aber Sie dürfen mich nicht auslachen, in Berlin, in den Wendstunden, als ich Zeit hatte, da habe ich mir die Freiheit genommen, Herr Konsul, an Ihrem Flügel

zu musizieren und ... und da ist ein... ein kleines Singspiel fertig geworden.' Frau Rose klatschte vor Freude in die Hände. „Herbert, hast du gehört, der Hans komponiert! Was ist es denn, Hans?' „Ich habe an die vergangene Zeit in Flandern gedacht, und da ist ein kleines Spiel — Rose von Flandern entstanden — ganz einfach, aber es hat mir viel Freude gemacht... es war wie eine Entlastung.' Konsul Arndt sah ihn lange an und schüttelte staunend den Kopf. „Hans.. Hans., was steckt alles in dem Hans, Herr

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Dolomiten
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Seite 6 von 8
Datum: 24.02.1930
Umfang: 8
zuviel Sorgen auf denr Rücken. Aber ich will all meine Kraft zufammennehmen.' Er machte sich eilig auf den Wog zur Höhe, während Sutor in die „Alpemose' eilte. Die Zimmer seiner Herrin waren erleuchtet, sie mußte also zu Hause sein. Das wm rin Glück. Sutor [türmte die Treppe empor und rief, ehe er noch die Türe erreicht hatte: „Gnä digste Baronesse — ich bin's, der Jäger! Machen S' auf!' Rose-Mary trat im Schlaranzug aus der Türe und fragte ungeduldig: „Was ist denn?' „Gefahr ist,' hastete der Jäger

. „Die Wildwasser kommen, wenn eine Mur nieder geht, kann das Dorf verschüttet werden.' „Mein Gott,' rief Rose-Mary erblassend, „was tu ich nur?' „Retten Sie sich in die Kirche!' —' „Nein, in die Kirche gehe ich nicht. Lieber vertäfle ich dieses Unglückstal —' »Das ist freilich noch sicherer. Aber es muß rasch geschehen, sonst ist es zu spät.' Rose-Mary zitterte um ihr Leben. Sie rief Traudl. ließ sich ankleiden. schlüplte in den wasserdichten Gummimantel und war fertig. „Komm mit, Traudl,' sagte

sie, „wir wollen uns in Sicherheit bringen.' Geschwistern. Es märe schlecht, wenn ich sie in der Rot verlaflen wüick»' . . Rose-Mary schämte sich vor diesein schlich ten Bergkinde, das sein Leben für seine Lieben einsetzte, während sie selber feige entfloh. Aber was band sie denn an dieses Tal? . . . Nichts — als ihre Rache, lind diese konnte sie auch später noch »ollstrecken. Kurz entschlossen, sagte sie: „So bleibe, Traudl — wenn alles vorüber ist, komme ich wieder. Halte mir inzwischen meine Wohnung in Ordnung.' „Äa, gewiß

—' „Adieu, Kindl' „Behüt' Sie Gott!' Rose-Mary verließ rasch das Haus und stteg in ihr Auto, das Sutor und der Chauf feur schon in Bereitschaft gesetzt hatten. Furchtsam drückte sie sich in die weichen Polster. „Fahr' zu!' rief sie und zitterte da bei, als faß ihr schon der Tod im Nacken. Der Chauffeur kurbelte den Motor an und stteg seinen Sitz. Die Scheinwerfer über- flaminten die Straße mit grellem Licht, ein Hebeldruck,— und das Auto schoß wie eine große graue Eidechse davon. Der Jäger sah

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Dolomiten
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Seite 5 von 8
Datum: 26.03.1930
Umfang: 8
Ver lobung foiorn müßte.' Im hellen Sonnenschein des Wintertages stiegen sie bergan. Rose-Mary schritt rasch und tapfer voraus» nichts an ihr verriet, daß dies ihr letzter Gang und «in Todeswsg sei. Nur in ihren Augen stand «ine tiefe Trauer; es war doch hart und bitter, fo jung aus dom Loben gehen zu müssen. Henry in feinem stutzerhaften Sportanzug, mit «der aufgeblähten Ballonmütze, der riesi gen Schneebrille und dom schwarzen Kodak, auf dem Rücken, sah aus wie «in unförmiger Berggeist

oder wie ein Kobold, der zum Lachen reizt. Rose-Mary hatte auch fokundenkang ein Lächeln für ihn, aber dann legte sich wieder der düstere Trauevschloier über ihr Gesicht. Ganz draußen vor dom Dorfe, wo der Weg. die Ammer überbrückend, abgweigt und zum Totenbichl führt, begann Henry seinen Erobevungsfoldzug. „Ich habe das -tte Europa gründlich dick,' sagte er. „Die Leute sind rückständig wie Kulis. Will wieder hin über nach Newyork. Kommst du mit?' „Mt dir?' fragte sie bÄustigt. _ „Als meine Foau

— felbftoerstöndkch.' „UM dein BewvlchMd WSatovgMtevS^ \ „Pah — inzwischen hat sich vieles geändert, Rose-Mary. Wir sind ums nähorgekommen.' „Meinst du?' sagte sie bitter und dachte an Otto Heinrich. „Wir sind uns ferner als je.' „Wir haben doch die gleichen Interessen und ein gemeinsames Ziel, Du sollst es schön haben, meine Toure! Alles sollst du haben, was ich begehrst.' „Es gibt Dinge, die man nicht mit allem Geld der Erde kaufen kann.' „Was denn?' „Das Glück. „Ich bist' es dir —' Sie blickte ihn spöttisch

, ober sie wich ihm gewandt aus und er schlug, so lang er war, in den Schnee. Rose-Mary lachte kurz. Henry rappelte sich aus dem Schnee empor, juchte seine zerquetschte Schneebrille in Ord nung zu bringen und lachte in sich hinein: „Heute Abend bin ich am Ziele, dann kann mir das alte Europa geftohlon werden.' Schweigend gingen sie weiter. Die Luft uw von solcher Machest, daß man m die I Unendlichkeit zu schauen glaubte. In wunder- ' «barer Reinheit erstrahlte die Alponkette, ein himmelftürmender

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 04.11.1884
Umfang: 12
, wie manche süchtigen Dame welche ihrer etwaS verblaß- Wnheit nachzuhelfen müssen glaubt? Hat die Kultur, die sittenverderbende, auch schon die leuchtenden Kinder Floras erstreckt, die mit den Reizen zufrieden waren, welche die gütige Mutier verliehen hatte, zufrieden zn duften und zu sterben, wie eS UumenlooS verlangt? Stehen nun auch sie »Danne der Eitelkeit? Za, meine Herren und v, so ist es, die Sache läßt sich nicht mehr mischen. Die schönste Rose kauft oft ihre H e beim Farbwaärenhändler. Und eS gibt

Pinsel auftrug, ohne zu ahnen, daß die ginze Herrlichkeit dem Tiegel deS Farben- Händlers entsprang. Doch — so wird man w-iter fragen — wo» zu daS Färben? Gibt eS nicht Blumen aller Art und Farbe, schenkt unS die Natur nicht die weiß- Vork-Rose, wie die dankelrothe Pluto Rose, sorgt sie vicht für jeden Geschmack und jede Lauue? Gemach, gemach! Die Natur, die Frei gebige, kann bei oller Generosität mit der Mode nicht immer gleichen Schritt halten, welche manch» mal nur eine Farbe goutirt

» schung, denn die Theerose ist die bestduftende ihrer Schwesteen, von welchen keine andere ihr seiaeS, entzückendes Parfum besitzt. Aber die Theerose ist in Wirklichkeit nur die bestduftende Rose, so lange sie im heimischen Boden wurzelt, in unserer Erde verliert sie die charakteristischen Vorzüge bald wie die edle Rebe, deren Trau» ben nach wenigen Jahren schon vergessen lassen, daß der Stock, der sie trägt, einst in Bordeaux gestanden. Die Täuschung in Bezug auf unsere Blume beschränkt sich daher

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 21.09.1889
Umfang: 8
Thätigkeit für unser Land ge denkend ; Obmannstellvertreter v. Trentlni aus die deutschen Frauen, deren schöne Tugenden niemand schöner besungen hat als Walther. Heinr. Wachtler gedachte in Pietät des verstorbenen Obmannes Dr. G..V. Kofler, sinnreich an den Spruch erinnernd: Keine Rose ohne Dornen und keine Freude ohne Leid; da es uns heute nicht mehr vergönnt ist, den wackern Recken in unserer Mte zu haben. Der Trinkspruch des Hosrathes v. Steidle galt der Stadt Bozen und. dem Lande Tirol. Weitere

u. gemüthlichen Freude baren Zeit heraufzubeschwören. So endete der Ehrentag Walthers von der Vogelweide, der endlich nach Jahr hunderte langer Vergessenheit am schönen Namensfeste Mariä in unserer Stadt feine Heimath gefunden. , « > O Marias sonnenreine.' . - Lichte Rose ohne Dorn, I Stille deines Sohnes Zorn, ^ Daß er gnädig uns erscheine! . v 1 Engel dir zum Preisen singen Und durch alle Welten klingen . /> » Lieder dir und deinem Sohn; .... . Bitte du. vor Gottes Thron- . - , > Mr uns Arme, schuldbeladen

den oberhirtlichen Segen. Aus dem Keuediktinerfiifte Marienberg. Versetzt wurden die hochw. Herren: 1?. Salntt Florin, Koop. in Platt nach Marienberg; ?. Kohler Pins, Neos^ in Marienberg als Koop. nach Platt. - Eine Katecheten- «nd Kehrer-Eonferenx findet am Dönnerbtag, den 26^ Sept. in Klausen im Gasthaus zur „Rose' statt. Beginn um 1 Uhr nachmittag.- ' ' . .. .. Mnsenm. Unserer neulichen den Besuch des Mu seums empfehlenden Notiz können wir die Mittheilung beifügen, daß derzeit und zwar bis inklusive nächsten

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Meraner Zeitung
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Seite 11 von 12
Datum: 17.07.1896
Umfang: 12
, Salzburg Frl. Amalie >törber, „ Aelig m. Frau, Erefeld Ad. Rose, Kaufm., Lübeck Frau Fließbach, Gutsbesitzerin, Hannover Paul Lechler in. Frau, Stuttgart Alfred Bauch in. Tochter, Glogau August >iohll>cpp m. Frau, Bremen Baron Trasche, Wien Mr. u. Airs. Vurklaud m. Bedg., Schottland I. Kolleusperger, Miiuchen Ferd. Feller in. Fran, Wien Mm Nadsord, England Aiiß Shappard, Ludwig Aiahler, Wien Schilling in. Frau, Berlin S. Lichrenslern, Will?, v. Taviguou m. Fam., Wien A. Aiangold, Aiünchen Baron v. Beer

a. M. Arthur Bnk, Wieu Wilhelm Adcnsanier und Fran, Wien Joses Kcmz, Wieu Victor uud ktarl Fal>, Wien Adolf Botlie, München Anton Liebcuau, ,, Frau Tr. >-chmidbor», Mannheim William Nagler, Fabrikbesitzer, Wittenberge Richard Hirschfeld mit Fran, Wien Friedr. Wilh. Lisch uud Frau, Schwerin Julius Niehl mit Frau, Zweibrückeu Ed. Baath mit Familie, General, Halle a. 2. Ferdinand Felluer, k. k. Baurath, Wien Gustav Schilling und Frau, Berlin Frau I. Schaefer u. Frl. A. Quincke, Düsseldorf Adolf Rose, Kaufmann

, Aiagdeburg Klave, Lehrer, Charlottenburg O. Fanth m. Frau, Privat, Bayern Th. Krnger, Hofrath, Berlin Bernhard, Rentier, Heiligenstadt Martha Freitel m. Kinder, Berlin Konrad Pfeifer, Berlin Karitzky, Gr. Lichteufeld R. Günther, Rode SSS Meter ü. d. M. W. Scheepel, Hannover G. Weidenhainmer m. Fam., Berlin D. Kohn, Wahlstadt Dr. Th. Stehser, 'Norden Hopfschläger m. Tochter, Berlin Edwin Aiüller m. Tochter, Dresden Adolf Rose, Kaufm., Lübeck Frau Schißbach, Ehotrscherke Haus A. Cramer, Fiirth Dr. Karl

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 14
Datum: 05.06.1902
Umfang: 14
.—Der 'eigentlicheFesttag (1,Juni) wurde durch Fanfaren vom Stadtthurme eingeleitet. Um halb 10 Uhr Vormittag fuhren die Fräulein des Damen chores, die weißgekleidetenN^ädchen, derFaHnenjunker inGala und die Frau Fahnenpathin zum „Hotel Rose', um sich im Vereinslokale mit den Sängern zum Kirchgänge zu ordnen. Meisten Hofer. aus dessen Werkstatt das künstvoll gear beitete Banner, wie bekannt, hervorging, arrangirte den Aug. Vormr die Musik, sodann nach einander die Sänger (zuletzt 2 mit der zerlegten Fahnenstange

und als Schluß die Sänger. Der eFstzug, der. einen glänzenden An schluß die Sänger. Der Festzug, der einen glänzenden An- Vereinslokal und Wurde auf seinem Wege mit Blumen über schüttet. Nach Abgabe der Fahne im Sängerheiln begab man sich zum Frühschoppen ins Hotel „Alte Post'. Alldort Wurden mehrere fotografische Aufnahmen gemacht. Am Nachmittag vereinigten sich die Theilnehmer an d?r ' Feier wieder bei der „Rose' und! zogen mit Musik zum Bahn hof ins „Hotel Stötter,' wohin infolge des herrlichen Wet ters

halb Sterzing nachfolgte. Am großen Platz vor dein Hotel spielte die K^elle ihre Weisen, auf der großen Terrasse und in den Veranden saßen Leute, Was nur immer Platz finden konnten. Auch einige Lieder gab der Männerchor unter großem Beifalle zu m Besten. Vom musikalischen Standpunkte aus den Hauptanzieh ungspunkt bildete das Fest-Concert am Abend im Saale des - „Hotel Rose'. Der Verein zeigte vor dem massenhaft ver- . sammelten Publikum sein ganzes Können: Orchester (20 Mann), Männerchor

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