¬Der¬ Streit der Tiroler Landschaft mit Kaiser Friedrich III. wegen der Vormundschaft über Herzog Sigmund von Österreich von 1439-1446
6 [94] Leuten ihren Ausdruck und ihre Verwirklichung finden sollte. Ihr Störung in dieses Verhaltniss, so überwog das eine Mal die Gewalt des Fürsten, die nicht selten in Willkür ausartete; das andere Mal die Gewalt der Stände, die, wenn sie inner halb der Schranken des Rechts und der Rechtsvertheidigung blieb, nothwendig zur Erweiterung ihrer Macht und ihres Ein flusses führen musste, wie es denn auch in dem vorliegenden Vormundschaftsstreite der Fall war. Die Geschichte dieses Streites
liefert daher den Beleg, wie, da in Tirol der zweite Fall eintrat, diese Machterweiterung der Stände, man könnte sagen bis zu ihrem Höhepunkte, die Folge davon war. Innsbruck, am 13. Jänner 1873. Der Verfasser. I. Die Cefo er tragung der Vormundschaft über Herzog Sigmund an Herzog Friedrich den Jüngeren. Am 24- Juni 1439 starb in der Burg zu Innsbruck Her zog Friedrich IV. von Oesterreich, auch der Äcltere genannt, jener zur Zeit des Concils von Constanz so schwer geprüfte Fürst, dessen gesegnetes