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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 16.12.1923
Umfang: 16
Millionen Dollar aus Ame rika bekomme und ich weiß nicht wieviel Millionen aus Holland und England. Wir haben dazumal die Nachricht sofort bezweifelt. Wie sollte auch Deutschland heute bei seiner zerrütteten Volkswirtschaft gleich hunderte von Millionen bekommen, das Deutschland, das vor einem Jahre trotz bedeutend günstigerer Wirtschaftslage nicht einmal eine Anleihe von 70 Millionen Dollar in Amerika auszubringen imstande war. Es handelte sich um ein regelrechtes Börsenmanöver, um die Mark

, die, zur Sanierung notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, ohne das Parlament zu befragen. Damit die Regierung aber doch nicht tun kann, was sie will, wurde ihr ein 15gliedriger Ausschuß aus allen Parteien beige geben, ganz wie in Oesterreich der unglückselige Staats rat. Run kanns losgehen — es fehlt nur noch eine Klei nigkeit, nämlich das Geld. Nebenbei sei bemerkt. daß man durch die Not gezwungen, vom Acht? zum Neunftnndentag übergegangen ist. Neuwahlen in England. Englands wirtschaftliche Lage

Besitzungen nach Australien, Neuseeland u. a. nach Kräften gefördert. Es war aber alles nur ein Tropfen auf einen heißen Stein, der Krieg, und noch mehr die unglücklichen Friedens schlüsse haben das europäische Wirtschaftsleben fast ganz zerrüttet. England ist hauptsächlich Industriestaat. Es bezog die Rohprodukte von auswärts, verarbeitete sie und versandte die Fabrikate in alle Welt; seine großen Koh lenbergwerke befähigten es ja dazu. Daran hat alles ver dient, die Schiffahrt, die Kaufleute und Händler

zu bekommen war, sich selbst die notwendigen Fabriken gebaut. Die Folgen machen sich für England immer mehr bemerkbar. Dazu kommt noch ein schwer wiegender Umstand: England sieht in der Landwirt schaft nicht hoch. Seine Getreideproduktion war vor dem Kriege viel geringer als die Oesterreichs ohne Ungarn und das bei einer Einwohnerzahl von insgesamt 45 Mil lionen Seelen. Dementsprechend ist auch die Zahl der in der Landwirtschaft beschäftigten Bevölkerung verhältnis mäßig klein, dagegen wird das Abströmen

in die Städte und Fabriksorte immer größer. Ein Hauptgrund hiefür ist wohl der, daß in England bisher Aus- und Einfuhr aller Waren und auch die landwirtschaftlichen Produkte und Lebensmittel zollfrei war und ist. Es erwies sich da her nur die Viehzucht, die verhältnismäßig wenig Kräfte 1 KRIPPEN KAMEN 1 mm AnsstitncifSen. gjg Bachlechners Krippenkartcn sind eine künst W Hl lerische Leistung! Wenn da Figilrchen, sau- M ggf ber ausgeschnitten auf dem grünen Moos- |fj Hg Untergründe nebeneinander stehen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 10
Datum: 12.08.1922
Umfang: 10
die Reparationsverpflichtungen Deutsch lands sestlegen; denn Deutschland hat be kanntlich sich als derzeit zahlungsunfähig er klärt und um ein Moratorium nachgesucht. England will nach dem Ausspruch Lloyd Ge orges die Deutschen fair behandeln, jedoch von keiner Verpflichtung befreien. „Das deutsche Land hat 60 Millionen tüchtige, geschulte Menschen, die Zeit wird kom men, da die Welt sich wieder erheben wird, da die Arbeiten der Bevölkerung ihre Wun den geheilt haben und die Verwirrung wird ver schwinden und die Welt wird genesen

. Eng land muß sich davor hüten, daß es, wenn diese Zeit kommt, sich einem Deutschland mit 60 Millionen Menschen ohne innere Schuld gegenüber befindet und mit einer äußeren Schuld, die in einer Zeit der Depression festgesetzt wor den ist, während England mit einer inneren Schuld von 7 Milliarden und der bekannten äußeren Schuld dasteht. Deutschland kann nicht aus gefühlsmäßigen oder moralischen (!) Grün den die Schuld von einer Milliarde erlassen werden, während England die Aufgabe hat mit zwei

großen Industriemächten in Konkurrenz zu treten." England ist also besorgt für die Zukunft; es fürchtet eine erwachende deutsche Konkur renz, aber nicht weniger eine französische He gemonie auf dem Kontinent. Frankreich darf nicht wie bisher aus den deutschen Zahlungen allein profitieren und auf deutsche Kosten immer stärker werden. Deshalb sind die Re parationsgelder gleichmäßiger zu verteilen und Alleinvorgehen Frankreichs gegen Deutsch land künftig zu vermeiden. Sobald England dies und politische

Zugeständnisse in der Rü stungsfrage von Frankreich erreicht, gibt es die Taktik, die Franzosen in Wut und Angst zappeln zu lassen, auf. — England hat auf dem Rücken Deutschlands wieder eine Schlacht gegen Frankreich gewonnen. Deutschland muß aber trotzdem zahlen. Das Geschick Lloyd Georges, Frankreich die in den Friedensverträgen überrasch gewon nene Vorherrschaft Frankreichs langsam abzu bauen, ohne Deutschland daraus gewinnen zu lassen, zeigt sich wiederum. Zudem versteht der Engländer es viel besser

als der Deutsche den Franzosen als den Imperialisten und Chau vinisten den Augen der Welt voizmühren. Frankreich hat die Sympathienen der andern Staaten dadurch größtenteils verloren. — Und doch kann sich diesmal England in seinem Eigennutz verrechnen. Der deutsche Reichskanz ler war es, der sagte, „wenn die Londoner Konferenz eine Täuschung bringe, werde Deutsch land sein Arbeitszeug aus der Hand legen und den Mut verlieren. Der Zusammenbruch einer Bevölkerung von 60 Millionen werde sich nicht über Nacht

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 24.10.1924
Umfang: 20
und Wiederaufbau, von denen Staatsmänner und Zeitungen überfließen, ist die Welt erfüllt von poli tischen und sozialen Spannungen. Die politischen Gegen sätze und ungelösten Fragen sind heute trotz aller gegen teiligen Beteuerungen schärfer und zahlreicher vor dem Kriege. Zwischen Deutschland und Frankreich gähnt ein Abgrund von Haß, der schon in absehbarer Zeit zu nichts Gutem führen kann. England ist an der Arbeit, dem deutschen Volke so weit Luft zu machen, daß Deutsch land wieder ein wirksames

, daß heute der französische Staat dem ganzen englischen Volk und allen dortigen Parteien viel zu mächtig erscheint, und daß deswegen jede englische Regierung unentwegt auf die Schwächung dieses " übermächtig gewordenen Neben buhlers hmarbeitet. Frankreich wollte das Ruhrgebiet behalten, aber England hat es nicht zugegeben. Frank reich wollte die Rheinlande vom Deutschen Reiche los reißen und daraus einen unter französischer Oberhoheit stehenden Pufferstaat machen, und wieder war es Eng land

, welches diese Pläne zum Scheitern gebracht hat. Frankreich wollte das deutsche Bol? der ewigen Ver armung überantworten und zu diesem Zwecke unerbitt lich die Kriegsentschädigungen eintreiben und gleichzeitig dR. MMbesetzung. jAe MMliAkeit zu Weiteren Zahlungen unterbinden, und abermals war es Eng land, das im Bunde mit Amerika durch das Dawes- Abkommen die Franzosen zum Rückzug gezwungen hat. Diese .Haltung Hat England nicht aus irgend einem Gerechtigkeitsgefühle gegenüber Deutschland eingenom men

, sondern ausschließlich nur aus Eifersucht auf den franzöfischen Bundesgenossen. Gegenwärtig scheinen England und Amerika ein Herz und eine Seele zu sein. Sie waren Bundesgenossen im Weltkrieg und haben aus dem Kriege die größten Vorteile eingcheimst. Nach dem Kriege haben sie ge treulich zusammengeyolfen, um Frankreich nicht allzu mächtig werden zu lassen. Beide Völker sind stamm verwandt und beherrschen heute durch ihre ReichtÜmer das gesamte Geschäftsleben der Welt. Aber auch diese Freundschaft ist nicht ehrlich

und aufrichtig. In ge schäftlicher Beziehung kennt England keinen Freund und keinen Bundesgenossen und keinen Blutsverwandten. In London wird es schon längst überaus schmerzlich emp- fmrden, daß der Schwerpunkt des Geldverkehres und des Welthandels sich mehr und. mehr nach Amerika verschiebt. Auch die Engländer mußten während des Krieges schwere Mengen ihres Goldes nach 'Amerika verschicken und dort große Summen aufnehmen. Ebenso mußte sich England während der Not des.Krieges zum Aufgeber: seines Bündnisses

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 04.03.1923
Umfang: 14
als freundschaftlich sind. England hat unter Lloyd George ^ die schlechteste Politik gemacht seit Jahrhunderten; es hat den Krieg ge wonnen, aber den Frieden verloren. Englands Politik läßt sich mit einem bekannten Bubenspiel vergleichen. Glicht selten sieht man Buben, wie sie irgend einen Laden (Brett) über einen Baum oder Holzblock legen und dann schaukeln. Abwechselnd steigt bald der eine hoch, bald der andere. In der Mitte steht oft ein dritter, der mit seinem Gewicht die Schaukel nach seinem Gutdünken

reguliert. Käme der eine nicht mehr hoch, tritt 'er aus die an« dere Seite und umgekehrt. So gings durch Jahr hunderte mit der Weltpolitik Englands und be sonders mit den Machtverhältnissen in Europa. England war der Bub, der mitten aus der Schau kel stand; kam Frankreich zu hoch oder wurde es zu mächtig, gab es ihm einen Tritt; so zur Zeit Na poleons und 1870; kam Deutschland zu hoch, erhielt es einen Tritt, so zur Zeit des Weltkrieges; kam Rußland zu hoch, bekam es einen Tritt, so zur Zeit

des Russisch-japanischen Krieges ustv. England verstand es immer, dafür zu sorgen, daß kein Staat übermächtig wurde und die geschlagene Macht nicht ganz niedergedrückt wurde, und daß der Sieger um die Früchte seines Sieges kam. Wie hat es dock) den Japanern nach dem Chinesisch-ja panischen und noch mehr nach dem Russisch-japani schen Krieg bös mitgespielt und um die Früchte des Sieges gebracht! Im verflossenen Kriege aber hat England unter Lloyd George sich total vergallop- piert. Im Rausche

des unerwarteten Sieges ließ es sich verleiten, seinem Hasse an Deutschland freien Laus zu lassen; Deutschland wurde ganz me- dergeworsen. Dabei übersah Lloyd George ^gänz lich, daß Frankreich in Europa alle Macht an sich riß. Heute ist Frankreich die erste Militärmacht nicht bloß Europas, sondern der ganzen Welt. England darf heute gar nicht daran denken, mit Jahrgang 4923 Frankreich in Europa Händel anzusangen. Ruß land zählt nicht, Deutschland ist ohne Waffen, und Italien wäre

, auch wenn es wollte, zu schwach, und allein kommt England dep Franzosen überhaupt nicht bei. Hätte England eine den Franzosen eben bürtige Armee, wie brächte es dieselbe auch über« Meer nach Frankreich oder meinetwegen nach Deutschland, und wie wäre es imstande, dieselbe zu verpflegen und zu versorgen? Frankreich hat zurzeit ein stehendes Heer von 800.000 Mann Friedensstand: es hatte schon im Jahre 1921 min destens doppelt so vief an Flugzeugen als Eng land, 2000 gegen 1000, heute soll es vier-, wenn nicht zwölftausend

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Alpenland
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Seite 1 von 8
Datum: 07.01.1922
Umfang: 8
einer Allianz mit Frankreich. „W e st m i n st e r Ga zette" will von einer Militärallianz mit Frankreich nichts wissen. Cannes, 5. Jänner-. (Reuter.) Bri-and im to Lloyd George hatten heute eine zweistündige Besprechung. Briands Defensivbündnis. TT». Cannes, 6. Jänner. Eigendraht. Gerüchtweise verlautet, daß B r i a n d immer noch ein Tefensivbündnis' mit England abzuschließen wünsche. England wird zur Vorbedingung eines solchen Bündnisies machen, daß Frankreich zu Lande teilweise und zur See vollständig

abrüste und insbesondere die U-Boot- waffe aufgebe. Amerikanische Einflüsse sollen in Cannes am Werke sein, um England und Frankreich zu einem Abkom men auf dieser Grundlage zu veranlassen. Nar das NorwsndWe mied dehrmdett. Paris,.«. Jänner. Aufnahme der eigene« Funkenstatto«. Pertinax teilt im „Echo de Paris" mit, daß daS prinzipielle Einverständnis Briands zur internationalen Konferenz, an der Deutschland und Rußland teil nehmen solle, gesichert scheine. Die Verwirklichung des Pla nes aber setze

es Frankreich zum äußersten, zu einem gänzlichen Bruch mn England kommen lassen werde und ob nicht im letzten Mo mente doch noch ein Ausweg gesucht werde, den >Ausga- ben der Konferenz, Positives zur Sanierung der allgemei» neu Wirtschaftslage zu leisten, näher zu kommen. E n g l a n d hat nicht allein ein lebhaftes Interesse an de, Besserung der weltwirtschaftlichen Lage, die sich in der gro- ßen Arbeitslosenzahl Englands selbst am drückendsten äußerte, sondern auch ein starkes Interesse daran

, a m K o n> tinent Europas eine gewifse Gleich g e xd i ch ts- läge ausrecht zu erhallen. Schon aus der Geschichte ergibt sich, daß sich England jeweils gegen den Stärksten am Konti- nente gewendet hat, weshalb es auch im gegenwärtigen Augenblicke das Ueberwuchern des gallischen Einflusses in Europa und die gänzliche Niederdrückung aller nicht unter französischem Einflüsse stehenden Staaten nicht dulden wird. Frankreich hat durch das A b'k o m m en v o n A n- gora gezeigt daß es nicht allein am Kontinent

die führende Rolle spielen will, sondern daß sich die französische Machtgier auch in der O r i e n t p o l i t i k zeigt, die sich in ihren Bestrebungen gerade im Angoravertrage direkt gegen Eng land wendet. Hinsichtlich der Vorherrschaft des Siegerstaa tes Frankreich wirst der Ausgang der Washingtoner Kon ferenz seine Schatten auf die beginnenden Beratungen von Cannes. Es mußte in England Erregung und Mißmut im* der Frankreich Hervorrufen, daß dieses in der N-Booffrage unnachgiebig blieb

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.05.1922
Umfang: 6
zum Vasallenstaat Eitglands geworden: nach dem Kriege schicen FrarEreich müde und abgekämpft zu fein mrd dieses Land, ernst der GeLdgeber fast der ganzen Wett, war gegenüber Großbri tannien in die frn anz ie lle Unter l egenhe it ge raten. Dazu IjKitte England während des Krieges in Asten großen Bes.ttz erwovbear. Es hatte die Ver bindung zwischen Indien irnd fernem afrikanischen Reiche Hergestellt, und dieses afrikanische Reich Englands war ebenfalls wesentlich vergrößert worden. Es' schien, daß sich die Welt

Verbindungen mit der polnischen Armee und mit den Armeen südost- enropäischer Staaten noch verstärken konnte. Das alles mag Lloyd George wenig bedenklich erschienen sein. Er hat sich daran gewöhnt, in Frankreich ehmt Staat zu sehen, dessen Gefolgschaft England gesichert rvar, und zwar ans dem Grunde, weil Frankreich, solange die deutsche Armee bestanden und die französische Negierung diese Armee als Gegner angesehen hat, tatsächlich ge zwungen war, einen Rückhalt an England zu suchen. Lloyd George

hat aber dabei vergessen, daß mit dem Verschwinden der deutschen Armee auch die Voraussetzungen beseitigt. wurden, die Frankreich ge zwungen hatten, sich dem Willen Englands anzupafferr. Mit der Auflösung des deutschen Heeres wurde Frank reich gegenüber England nicht nur vollständig s e l b st- ständrg, sondern es mutzte darüber hinaus England in dem Verhältnis überlegen werden^ in dein die deutsche Armee aufgelöst und verkleinert nnrrde. Die Wirkungen dieser Politik begannen langsam, aber sicher

hervorzutreten. ES hat vorerst eine gewisse Zeit gedauert, bis Frankreich tatsächlich erkannt hat, daß es gegenüber dem gewaltigen England eigentlich über legen geworden war. Noch im Jahre 1920 wurden fran zösische Besatzwigstruppen ans englischen Druck aus Frankfurt am Main zurückgezogen. Erst im Jahre 1921 wurde auf der Konferenz in Paris die Ueberlegen. heit Frankreichs endgültig besiegelt, und Lloyd George mußte sich damals schon dein Willen des französi schen Kabinettes unterwerfen. Lloyd George mußte

mit einem Male erkennen, daß er nicht nrehr in der Lage war, der französischen Politik auf öenl europäi schen Kontinent irgendwelchen Widerstand entgegenzn- setzen, denn England könnte einen solcher: Widerstand nicht bis zu einer ä u tz e r st e n Konsequenz, bis zu einem englischen Kriege gegen Frankreich, durchhalten. Da die Armee Englands bis auf schivache Kräfte abgebaut wurde, könnte England eine ebenso zahlreiche Armee, wie sie Frankreich besitzt, zu einem Kriege gegen Frankreich schon aus dem Gründe

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Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 31.03.1922
Umfang: 14
Englands ist durch seinen Ausfuhrhandel bestimmt. Politisch ist England dazu gehalten, die Zerstückelung Europas zu wünschen und in Europa Wirtschastsbedingun- gen' zu schaffen, die große Wirtschaftsgruppen unmöglich machen. Frankreich dagegen genügt sich wirtschaftlich selbst. Es ist aber den Invasionen ausgesetzt. Es sieht dazu die wrnationalen Fragen aus ihren politischen und militari- n; > Gesichtswinkel an. Wir sind die Vertreter des Na- in - litätenprinzips. Wir können darum in Genua

werden soll. Die Entschließung gibt außerdem bekannt, daß die gemischte Kommission für die Ausarbeitung eines allgemeinen Ab. rüftungsplanes erweitert worden ist. indem ihr folgende Persönlichkeiten beigeben wurden: Gustav Ador für die Schweiz, Lord Robert Cecil für England. Honhoris für Spanien, Lebrun für Frankreich, Ritti für Italien. Fürst Sapieha für Polen, Urritia für Kolumbien. Diese Kommis sion wird sich sobald wie möglich versammeln. Der Döl» kerbundsrat fordert die Negierungen aus. ihm eine Dar. stellung

zwischen den Brückenköpfen. Die belgische Forderung nach Zusammenschluß der Brückenköpfe mutet die deutsche Presse geradezu grotesk au zu einem Zeitpunkt, wo man sich in Deutschland, Amerika wie auch in England und Italien amtlich darüber den Kops zerbricht, wie die politisch und wirtschaftlich gleich verhäng nisvolle Besetzung abgekürzt werden kann. Es erscheint un glaublich, daß die Regierung eines demokratischen Staates ernstlich den Gedanken der Ausdehnung dieser vernichtenden und nur korrumpierenden Errichtung

meinen Abrüstung und schließlich die Auferlegung einer Ent schädigungslast. die Deutschland auch tragen und die eine verantwortungsbewußte deutsche Regierung wirtlich auch aui sich nehmen könne. Die Antwort Elemenceaus weist alle diese Erwägungen kühl zurück, und zwar mit dem einen Argument, daß England sich mit den Entschädigungen und Sicherungen gesättigt habe, und daß Frankreich jetzt aus seinen Anteil bedacht sein müsse. Verfahre man anders, so werde das von einem schlechten Einfluß

aus die Nachkriegsbeziehungen der Verbündeten sein. Wie gesagt, man hat alle diese Gedanken» gange seit jener Zeit in französischen Zeitungen in Hunderten von Artikeln wiederkehren sehen. Und aus der Drohung Elemenceaus, der dem englisckM Warner und Mahner fran zösische Feindschaft ankündigte. ist inzwischen schon zu einem guten Teil Wirklichkeit geworden. Die Sprache vieler eng lischer Zeitungen gegen Lloyd George und seine Politik Hai an haßerfüllten Ausfällen nichts zu wünschen übrig gelassen. Und England spürt heute aus Schritt

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Alpenland
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Seite 2 von 14
Datum: 04.08.1920
Umfang: 14
um Zeitgewinn handelt, entzieht sich noch unserer Beurteilung. Darüber kann erst der Verlauf der am 30. Juli eingelekteten. bis jetzt aber noch nicht zur Tatsache gewordenen, russisch- polnische WafftngillMndsrech n'l mgen eir'g rmaßrn Klärung bringen Die Unentschlossenheit und schwankende Haltung, die für Englands russische Politik besonders seit dem Frie densverhandlungen mit den Mit'elmächtrn kennzeichnend ist, hät ihre Ursache darin, daß in England zwei Parteien mit entgegengesetzten Anschauungen

Gründen das nationale Mo ment in den Vordergrund schoben. England zog sich daher von seinen Schützlingen nach und nach zurück und kündete den „gegenrrvolutionären Generalen" die weitere Unterstützung. Der nächste Schritt war dann, die Einlei tung wirtschaftlicher Verhandlungen mit den Sowjets', die letzten Endes den Zweck verfolgen sollten, die veti schen Beziehungen wieder anzubahnen. Englands Int"r- effe an einem friedlichen Auskommen mit der Räte- regierung wurde umso dringender

bereitete das vollständige Mißlingen der polnischen Machtprobe auch Lloyd George eine unerwar tete Ueberraschung. doch zog er aus der Veränderten Sachlage ohne Zögern die Konsequenzen, als er in offenen Verhandlungen mit den Sowjets den einzigen Ausweg aus der kritischen Situation sah«. Man muß sich stets vor Augen halten, daß England seine Hauptaufgabe nunmehr darin sieht, eine gemeinsame Grenze zwischen Deutschland und Rußland um keinen Preis zuzulassen. Alle vonseiten Lloyd Georges in den letzten

Wischen gefal lenen Aeußerungen sprachen diesen Gedanken klar aus, deu ten aber auch die Wege an, wie die Lösung dieser Aufgabe gedacht ist. England kommt den Sowjets in allen Fragen entgegen, die auf die deutsch-russischen Beziehungen keinen Einfluß ausüben. Daher wurde Wrangel fallen gelaffen und den Polen in Spaa bedeutet, sich im Osten mit den ethnographischen Grenzen zu begnügen und auf Ostga lizien und die ukrainischen Gebiete Wolhyniens zu verzichten. Die wirtschaftlichen Beratungen

soll dann aber durch diese selbständigen Randstaaten bewerkstelligt werden, über die England un behindert die Kontrolle ausüben kann. Von hier aus hofft England die in Innerrußland verloren gegangene Position und Sympathie wirderzugewinnen, was sich durch die mit der Ausschaltung Deutschlands bedingte Zwangslage, in der fick das auf ausländische Industrieerzeugnisse angewie sene Rußland befindet, — gewissermaßen von selbst er geben muß. In Moskau gibt man sich über die selbstlosen Ziele der englischen Politik schon lange

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Seite 2 von 12
Datum: 29.10.1922
Umfang: 12
. war seine Haltung in der Türkenfrage, wo er das Ansehen Englands grob schädigte. Das Bestreben der Großmächte, England, Frankreich und Ruß lands, die Türkei aufzuteilen, ist bekanntlich mehr als ein halbes Jahrhundert alt. Neuestens hat sich auch der Welsche nste ein Fuchs diesen großen Raubtieren und Allerweltsräubern angeschlossen, da er aus Erfahrung weiß, daß bei großen Raub- zügen auch für kleinere Räuber ein Knochen ab- zufallen pflegt. Die Türkei hat es einzig der Eifer sucht der obgenannten Mächte

. England verstand es dabei wie immer, sich den Löwenanteil zu sichern, was um so leich ter ging, als Rußland gar nicht mehr in Betracht kam. Den Franzosen wurde darob förmlich un heimlich. Nun begann das geheime Gegenspiel. Mit Geld und Kriegsmaterial gelang es dem armseli gen Rest der ehemaligen türkischen Herrlichkeit neues Leben einzublasen. Das Weitere haben wir soeben vor unseren Augen sich abspielen sehen. Das griechische Heer wurde aus Kleinasien förm lich hinausgeworfen. England

hat Griechenland zwar gegen die Türken gehetzt, es aber in seiner krämerhaften Sparsamkeit zu wenig unterstützt. Die Niederlage Griechenlands war eigentlich die Englands; so hat es die ganze Welt aufgefatzt. Noch schlimmer war es für Englands Ansehen, daß Lloyd George Griechenland samt seinen König nicht bloß im Unglück stecken ließ, sondern förm lich verleugnete, obwohl Griechenland ja nichts anderes war als der Soldat und Vorkämpfer Eng lands. Schritt für Schritt wich dann England vor den türkisch

-französischen Forderungen zurück, ob- Lloyd George jedesmal versicherte, ein Zu rückweichen gebe es nicht. Heute steht die Sache so. daß die Türkei ihre Hand nach Westthrazien, Mesopotamien und Arabien wieder ausstreckt. In England ist man darob natürlich wenig erbaut. Man sägte sich dort, die Politik Lloyd Georges ist schuld, daß es soweit gekommen ist. Entweder er hätte sollen schon von Anfang an fest bleiben und vor der Türkei keinen Schritt zurückweichen, auch auf die Gefahr hin, daß es mit der Türkei

zu einem Krieg und mit Frankreich zum Bruch ge kommen wäre, oder er hätte sollen sich mit Frank reich über das eine oder andere Gebiet, auf das Frankreich ein Auge geworfen hatte, abfinden und so nicht dessen Feindschaft herausfordern. Lloyd George merkte wohl die Unzufriedenheit, er sah das Wetter kommen, aber gutwillig wollte er nicht seine Stelle verlassen. Er tat, was er sonst ge tan. Er hielt in der Stadt Manchester eine große Versammlung ab, um dabei seine Politik vor ganz England darzulegen

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Seite 2 von 12
Datum: 08.10.1922
Umfang: 12
an. Unser Bundeskanzler befindet sich, soviel wir wissen, noch in Genf. Man verständige ihn so fort, damit er dem Völkerbund Mitteilung machen kann über das Vorgehen der Welschen in Nord- und Südtirol. Es geht nicht an, daß man unsere Brüder in Südtirol von den welschen Barbaren als vogelftei erklären und behandeln laste. Kommis zwischen England und der Tüttel zum Ktteg? Mit unbedingter Sicherheit kann das heute noch niemand sagen, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß. Schwarze, schwere Kriegswolken überziehen

verlangten die Russen die freie Durchfahrt für ihre Kriegsschiffe, da ihre Flotte im Schwarzen Meere ohne dieselbe einfach nutzlos war. Die Türken wehrten sich natürlich dagegen. Sie wurden dabei von den Engländern unterstützt. denn England und Rußland nicken Feinde. Nun verlangt die Pariser Konferenz, haupt sächlich aber England, die Jnternationalisierung der Dardanellen. Das heißt, über die Durchfahrt der Kriegs- und Handelsschiffe zu Kriegszeiten 1 en-sch'idet nicht die Türkei, sondern eine Kommis

sion, die sich aus den Vertretern der machthaben- den Völker Zusammensetzt. Allmählich würde dann England schon dafür sorgen, daß sonst niemand was zu sagen hätte als England allein. Damit hätte dann England alle Aus- und Eingänge ins Mittel ländische Meer in Händen, den Suezkanal und die Meeresstraße von Gibraltar hat es sowie so schon. Es ist begreiflich, daß die Türkei sich dagegen aus spricht, denn damit wäre sie den Mächten ausge- liefert. Ebenso begreiflich finden wir es daher, bafe

. Es ist keine Zeit für weitere diplomatische Unterhandlungen. Der Krieg kann nur vermieden werden, wenn sich der englische Kommandant so fort ins Einvernehmen mit Kemal Pascha setzt, und zwar so, daß Kemal gegen Räumung der neutralen Zone seine Truppen nach Thrazien übersetzen kann, um dort Ordnung zu schaffen, denn das fei Sache der Türkei." In England ist man sich dieser Lage bewußt. Der Ministerrat tagt ununterbrochen und bleibt in stän diger Fühlungnahme mit den Befehlshabern der See- und Luftstreitkräfte

aber, daß Thrazien noch vor der eigentlichen Friedenskonferenz an diejenige Regierung zur einstweiligen Verwaltung übergehe, die die Nationalversammlung in Angora bestimme Heute, Dienstag, soll eine Konferenz der Generale der interessierten Mächte (England, Italien, Frank reich, Türkei und Griechenland) stattfinden, um die Frage der Zurückziehung der türkischen Trupps aus der neutralen Zone zu bereinigen. Obs ge lingt, ist eine andere Frage. Abhängen wirds von der Haltung Frankreichs. Solange Frankreich

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Seite 1 von 10
Datum: 28.10.1922
Umfang: 10
Änlaß gab. Es ist zwar dem englischen Kabinett infolge rück sichtsloser Ersparnngsmaßnahmen gelungen, das Defizit im Staatshaushalt zu beseitigen und an Amerika bedeutende Rückzahlungen von Kriegsschulden zu leisten, trotzdem konnte? aber der wirtschaftlichen Krise nicht ihre ganze Schärfe ge-j nommen-werden. England hat beute noch anderthalb Mil- Lonen Arbeitslose und die ungefähr gleiche Anzahl von Ar-? heitern muß sich mit Kurzarbeit zufrieden geben. Lloyd George, der zu Beginn seiner politischen

Laufbahn' Vor-' Lnrpfer der Arbeiterbewegung war, vertrat jetzt vielmehr die' Interessen • der Unternehmer, deren Vertrauen er aber in! Mge feiner Vergangenheit doch nie ganz gewinnen konnte So verlor er langsam die breite Basis, auf'der, er seine Po litik aufgebant. statte, und als der Stoß von außen kam, mußte das schtvach gewordene Gebäude zusammenbrechen. Das Ergebnis des türkisch-griechischen Krieges war eine Niederlage Englands. Der Vertrag von Sevres, auf den ge stützt England die Kontrolle

der Meerengen durchführte, ist zerschlagen. Neue Konferenzen sind notwendig geworden und! es ist ungewiß, ob sich die Kontrolle über die Meerengen von' England in der gleichen Weise wird aufrechterhalten lassen trie bisher. Rußland, der alte Gegner Englands am Bos-' Perus, wird ebenfalls auf der Konferenz, vertreten fern. Ein sicher scheinender Erfolg des Weltkrieges ist also für England in Frage gestellt und dem Unwillen, den diese Wendung der Dinge am Bosporus hervorrief, war selbst Lloyd George

nicht gewachsen. Er heimste die faulen Früchte ein, die aus den Diktaten von Paris entstanden sind. Als einziger der Vitt (slewaltigen, die damals der Welt ihren Willen diktier ten, scheitert er am eigenen Werk. Er verwarf die altenglischs Gepflogenheit in der Politik, den niedergekämpften Gegner gegen die Bundesgenossen in Schutz zu nehmen, um so für England die Suprematie zu erhalten, er überbot in Ver sailles geradezu Clemenceau, obgleich er schon damals die schweren Schäden, die aus den Diktaten erwuchsen

, erkannte Daß er sie trotzdem nickst bekämpfte, ist seine tragische Schuld. Durch sein Vorgehen hat er Frankreich und nrcht England hur Hauptmacht in Europa vecholfen und im nachhinein ver-! yeblich versucht, diesen Kardinalfehler seiner Diplomatie zu! verbessern. Mit diesen Versuchen verscherzte er sich lediglich sein Ansehen in Paris, das dann auch bei seinem Sturze laut, dufjubelte. . . v „ r . .., ! ! So sehr man auch seine Befriedigung darüber airsd rucken: Mg, baß mit Lloyd George der letzte

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Seite 5 von 8
Datum: 02.05.1921
Umfang: 8
zwischen Lloyd George und Briand, wobei England auf ein Ultimatum drängte, das Frankreich glatt ablehnte, ohne Ergebnis verlaufen sind, nunmehr eine völlige Einigung über die Sanktionen derart erzielt worden, daß Deutschland ein kurzer Aufschub gewahrt werden soll, um auf die ultimativen Forderungen der Repa- rationskommisfion zu antworten. Nach dem „Populair" ist es Tatsache, daß das französische Kabinett seinen vollen Einfluß geltend machte, um die Ver einigten Staaten zu veranlassen, das deutsche Angebot

Industriellen-Berband hat nicht die Absicht, eine bedeutende Menge deutscher Erzeugnisse mit italienischen Fabriksmarken nach England einzuführen, und denkt nur daran, dieser Ge fahr zu begegnen. Nriand zur Sutzerftes Seron!« entWoste». Paris, i. Mai. (Korrbür o.) Der Berichterstatter der „Ag. Havas" in London meldet: Ministerpräsident Briand hat nachmittags, bevor er sich zur Sitzung des Obersten Rates begab, französischen Journalisten gegenüber erklärt: Ich bin entschlossen, z« glauben, daß die neue

ge stellt werden, nach dessen Ablauf die Zwangsmaßnahmen in Kraft treten sollen, falls Deutschland sich ablehnend verhalt. England und für AmaMMmg eines MgMgsNlanes. T. U. Berlin. 2. Mai. Eigendraht. Alle Meldungen aus London ftiminen öurin überein, daß England und Italien an Stelle der sofortigen Anwen dung der von Frankreich vorqeschlagenen Gewaltmaßnahmen beantragt haben, zunächst durch Sachverständige einen regel rechten Tilgungsplan auszuarbeiten und ihn dann mit einem Ultimatum an Deutschland'zu

übersenden. MMMM BMEmmen Mer Frankreichs Raserei. Rauen, 2. Mai. Aufnahme der eigenen Funkenstatio«. Nach italienischen Blätterstimmen ist die Oefsenrttchkett Italiens gegen die Fortsetzung der Erpressungsaktton gegen Deutschland. „Popolo Romano" sagt. Italien würde sich schämen. B r i a n d s Plänen zuzustimmen. „Giornale d'Jtalia" meint" England, Italien und die Bereinigten Staaten würden dem offenbar wahnsinnig ge wordenen Frankreich nicht iolgen. Das Stockholmer sozialdemokratische Organ schreibt

. Frankreich unterdrücke nun selbst die Freiheit, für die es zu kämpfen behauptete. Von der brasilianischen Presse der „Corew Damanto" und die „Gazetta dei Notizias", keine Nation könne Frankreich auf seinen verbecherischen Wegen begleiten. Die Invasion in Deutschland fei ein unrühmliches Attentat und dazu ge eignet, die Bande zu zerreißen, die zwischen Brasilien und den Feinden Deutschlands bestanden. England; WchenhW bei den Ssnltionen. Paris, 2. Mai. (Havas.) „Petit Journal" bemerkt, falls

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Alpenland
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Seite 1 von 12
Datum: 02.08.1921
Umfang: 12
werden, wie dies Frankreich seinerzeit verlangt hat, sondern daß sie nur eine prinzipielle BereitwiMgkeit Deutschlands zu dm Trup pentransporten haben wollen. Bor der Tagung des Obersten Rates. 117. Paris, 1. August. Eigendraht. Briand wird den Vorsitz beim Obersten Rate führen. Grundsätzlich werden nur England, Frankreich, Italien, Japan und die Vereinigten Staaten an den Beratungen teünehmen. Wmn aber die Frage der Sanktionen bespro chen wird, so wird auch Belgien aufgesordert werden, sich vertreten zu lassen. England

fordert Aushebung der Sanktionen. 117. London. 1. August. Eigendraht. Auf der Konferenz des Obetsten Rates wird England mit dem Vorschläge hervortreten, die Londoner Sanktionen aus zuheben, deren Ausrechterhaltung als eine große Gefahr -für das Kabinett Wirth angesehen wird. Die englische Re gierung hält die Aufrechterhaltung der Sanktionen für durch aus unberechtigt, da Deutschland seit langem alle Verpflich tungen erfüllt und weitere Erfüllungen zugesagt hat. Rauen, 1. August. Ausnahme der eigenen

unter der »gerechten Macht einer kulturell höher stehenden Nation und die Schutz herrschaft dieser dankbar annehmen. . Ich als Aegypter fühle in mir die Pflicht, einige Aufklä rung zu geben über das barbarische Vorgehen in meiner Heimat, einige notwendige Angaben für den, der Wahrheit sucht. Denn England hat es seit je verstanden, die unter jochten Völker nie vor der Oesfentlichkeit Europas zu Worte kommen zu lasten. Von der großen ägyptischen Re volution im Jahre 1882 ist nur eine höchst schleierhafte

Vor stellung in den Köpfen der gebildeten Europäer vorhanden, weil Älbion seine Sklaven verstummen ließ und ihre jeweili gen Gemütswallungen zu sehr bagatellisiert. Ich hätte wie derholt Gelegenheit, mich davon zu überzeugen. England hat seit Fertigstellung des Suezkanals sein Auge aus Aegyp. ten geworfen und begann seither systematisch ferne Macht sphäre über dieses Land und den Kanal zu verbreiten. Es gelang England mit der Zeit, mehr als die Hälfte der Aktien der Suezkanalgesellschaft zu erwerben

rene Unabhängigkeit Ägyptens zu erhalten, umsonst Mustafa Kamel ist seit 19.08 gestorben, Mohamed F a r i d wurde sein Nachfolger und setzte fern Herk fort. Er wurde oft verhaftet und als politischer Verbrecher nack Malta gebracht. Er mußte sich schließlich in dre schwer^ flüchten und hat dort weiter Propaganda gegen Englanr gemacht und starb 1919 in Berlin. Im Jahre 1919 hm Aegypten einem Appell an alle zivilisierten Natronen gerrchte' und von England seine Freiheit gefordert. In ganz Aegyp ten

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 27.09.1928
Umfang: 24
zwischen England und Nordamerika ernstliche Meinungsverschie denheiten betreffend die Flottenrüstungen. Die Verei nigten Staaten wollen die bisherige unbedingte Seeherr schäft Englands nicht mehr weiter dulden, sondern sie wollen auf den Meeren gleich stark sein 'wie England. Dieses hat es bisher nicht gewagt, dem Standpunkt der Amerikaner ebenso gereizt und entschieden zu wider- sprechen, wie es vor dem Kriege einem viel bescheideneren Standpunkte Deutschlands widersprochen hat. Damals hat es geheißen

: Für jedes Kriegsschiff, das Deutschland auf Stapel legt, wird England wenigstens zwei Krieg' schiffe bauen! Eine solche Sprache wagt England Ame- rika gegenüber nicht. Dafür sucht es auf Schleichwegen feine Pläne zu fördern und diese gehen auf nichts Ge- ringeres, als die Vereinigten Staaten vorerst nach de- währtem Muster einzukreisen und bei günstiger Gelegen- heit mit ihnen ähnlich abzurechnen, wie es bei Deutsch land so glänzend gelungen ist. Auf diesen Wegen der englischen Politik war der Flottenbund

mit Frankreich der erste sichtbare Schritt. Nordamerika will sich aber so etwas nicht bieten lassen. 'Es schlägt vielmehr auf seine gefüllten Geldsäcke und läßt seine Gegenspieler wissen, daß es imstande fei, sich eine Kriegsflotte zu schaffen, welche es mit einer Welt von Feinden aufzunehmen ver mag. Es ist noch nicht klar ersichtlich, wie sich England und Frankreich gegenüber dieser Stellungnähme Nord- amerikas verhalten wollen. Nicht wenige Anzeichen sprechen dafür, daß sie vor den nordamerikanischen

nicht traut, daß es mit den bestehenden Verhältnissen unzufrieden ist und daß es bei guter Ge legenheit auf einen Eroberungskrieg denkt. Zu solcher Offenheit und Aufrichtigkeit hat sich Frankreich niemals bekannt, sondern es beteuerte bei feinen ungeheuren Rüstungen fortgesetzt, daß es einzig und allein den Welt frieden erhalten wolle. Auch England und Amerika haben feit dem Welt kriege nicht abgerüstet, sondern mit allem Eifer aufge rüstet. Sie haben zwar die Rekrutierung auf Grund der allgemeinen

, welches die Erfüllung eines bindenden Ver sprechens mit einem fast spöttischen Achselzucken abtun 6466 (mit. Knüpfteppiche in prachtvollen persischen Dessins 230/300 cm und größer S 200 -— Boucleteppiche für Strapaz, moderne Dessins 150/200 cm S 62-- 175/250 cm S 66 - 200/300 cm S 125-— Teppichhaus Fohringer Innsbruck:, Meranerstraße 5 will, ist empörend. Auch in Völkerbundkreisen ist diese Stimmung bei 'kleineren Staaten unverhohlen zum Aus- druck gekommen. In England vertritt der Wortführer der liberalen Partei

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 25.03.1926
Umfang: 16
haben das Aeußerste getan, um die bisherige ganz verfehlte Zollpolitik in bessere Bahnen zu lenken und sie haben unter den schwierigsten Verhältnissen be reits bedeutende Erfolge erzielt. reich haben ihren Teil an der Schuld. Deutschland wäre im Recht, wenn es diesen Mächten den Vorwurf machen wollte, man habe hinterhältig an ihm gehandelt und die Treue nicht gehalten. Denn Deutschland war ge flissentlich die wichtige Tatsache verschwiegen worden, daß England und Frankreich an Polen einen Ratssttz ver sprochen

auf die Regierung. Den willkommenen Anlaß dazu bietet der Mißerfolg in Genf. Solche Versuche auf Ministersturz werden aus Schweden, England, Deutschland und Frankreich ge meldet. Man macht den Vorwurf, daß die Vertreter in Genf ihre Pflicht nicht getan und jedenfalls eine höchst ungeschickte Politik gemacht haben. Namentlich in Eng land zeigt sich ein Teil der öffentlichen Meinung höchst aufgebracht über die Politik des englischen Außen ministers Chamberlain. Man wirft dem Minister vor, seine Politik

ein Teil der englischen Staatsmänner von der notwendigen Noblesse in der eng lischen Auslandspolitik zu reden anfängt. Denn kein Staat hat von jeher eine so wenig noble Auslandspolitik getrieben wie England, das immer und überall ausschließ lich nur seinen Vorteil gesucht und auch gefunden hat. Es ist nur zu wahr, was Kaiser Wilhelm II. von der eng lischen Außenpolitik gesagt hat: Sie befindet sich jenseits von Gut und Böse, das heißt sie hält sich weder an gött- liches, noch an menschliches Recht

gegen über handelt, halten in England alle Parteien fest zu sammen und verteilen unter sich für das aufzuführende Theaterstück die Rollen. Ein solcher Fall scheint wieder vorzuliegen. Man hat Deutschland tüchtig betrogen, ein Teil der Engländer spielt darob Entrüstung, aber es bleibt beim gelungenen Geschäft. Neugierig mag man sein, was nun die d e u t s ch e n Parteien machen werden. Die Regierung verlangt vom Reichstage die ausdrückliche Billigung ihres Ver haltens in Genf. Sollte der Reichstag

Blamage für Chamberlain und Briand und ebenso auch für Dr. Stresemann und Luther angesehen. Die Stellung dieser Staatsmänner gilt als ernstlich er schüttert. In England und Deutschland haben die aus Genf heimkehrenden Vertreter die schwersten Angriffe von Seite der parlamentarischen Opposition zu gewärtigen. In England heißt es heute schon, man sei gegen Deutschland unehrlich gewesen und in Deutschland wird es heißen, unsere Vertreter sind nicht klug genug gewesen, diese Unehrlichkeit rechtzeitig

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Alpenland
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Seite 7 von 10
Datum: 08.05.1922
Umfang: 10
für sehr ernst erklärte, da er seststellen mußte, wie weit die russische Delegation noch von der Annahme des Memoran dums entfernt ist. Ueber die Haltung der Belgier und Franzosen verlautet, daß diese einer Formst des Privateigentums nach dem Muster des 90jährigen Befitzes in England geneigt waren und daß diese Formel auch die belgischen Eigentümer m Rußland befriedigen könnte. Minister I a s p a r hätte die- B System auch in dem Gespräch mit B a r t h o u als Grundlage einer möglichen. Verständigung

« mit Rußland machen wurde, so wie offenkundig es auch England beabsichtige. Wenn Italien einen Sonderfrieden mit Ruß land schließt, so verfolgt es damit nur feinen bisherigen Weg des Friedens und keine der Großmächte würde oder könnte sich darüber beschweren. Genua, 7. Mai. (Korrbüro.) Barthou gab heute den französischen Journalisten ein Frühstück, bei dem er einen Trinkspruch ausbrachte ohne politische Beziehung. Vorher hatte er dre englischen Journalisten empfangen; er erklärte ihnen, Frankreich

für Rußland nicht. Er persönlich hätte den Emdruck, daß die Russen sich noch nicht genügend Rechenschaft über dre wahre Sachlage geben. Würden sie mit „Nein antworten, so wäre diese' Phase der Konferenz wohl beendigt und es würde sich wohl auch der andere Teil erübrigen, da der Nicht, angrisfsakt ohne Rußland keinen Zweck mehr hätte.' Frank reich könne den Friedenspakt nur dann annehmen, wenn er auch Rußland einschließe. Die Verschiedenheit der Stand punkte zwischen Frankreich, Belgien und England

in der Eigentumssrage sei offensichtlich und Frankreich hatte sich für den belgischen Standpunkt entschieden, weil er der logi schere sei und den Beschlüssen von Cannes mehr entspreche. Es handelt sich nicht darum, ob Frankreich Belgien gegen England oder England gegen die Belgier unterstütze, sondern Frankreich stehe aus Serie Belgiens aus sachlichen Gründen. Daraufhin gab sofort die englische Delegation, welche vre Rede Barthons als einen Angriff empfand, eine Erklärung ab, in der sie sich dagegen verwahrte

, da?: von französischer Seite behauptet werde, daß England es bei dem Schutze des Privateigentums an der notwendigen Festigkeit fehlen lasse. Die Erklärung macht dagegen geltend, daß dre den Russen vorqeleqte Formel des Artikels 7 die Zustimmung der Fran zosen gesunden habe und daß Catier (Belgien) in der Ex pertenberatung an der Fassrrng dieses Artikels mitgewirkt habe. Später erst habe Belgien und dann zuletzt. Frankreich einen anderen Standpunkt eingenommen. England ser von jeher Vertreter der Theorie

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 15.12.1921
Umfang: 12
. Die nach mittelalterlicher Art in dem Diktat von Versailles den Deutschen, auferlegten gemessenen Hand- und Spann- dienste sollen in ungemessene verwandelt und die Deutschen 'Mieder in die Periode der Fronzeit zurückversetzt werden, wo bei der Fronherr England sein soll. Die deutsche Industrie, das Gewerbe und der landwirt schaftliche Besitz soll mit Aktien und Hypotheken bedeckt wer- den, die der Entente zum freihändigen Verkauf übergeben werden sollen, wodurch die Kriegsentschädigung nicht mehr zur Forderung

und Belgien — nicht aber England profitiert, in Arbeitsleistung. außer ordentlich ungünstig aus und wird daher wieoer an dem ..bösen Willen" der Deutschen scheitern. Diesen „bösen Wil len" braucht „man" aber, um die moralische Grundlage zu haben für eine vorläufige weitere Genehmigung der Auswir kung französischer Machtgelüste gegenüber Deutschland, wo für in „edler Dankbarkeit" Frankreich den Engländern im Orient wieder gewisse wünschenswerte Konzessionen einräu- men wird. Die sich an Hoffnungen allzu

man der Ansicht, daß eine andere Lösung als die Einsetzung eines zweijährigen Morato- r i u m 8 gefunden werden müßte, wodurch zugleich die In- teresten Frankreichs gewahrt und die Zahlungsfähigkeit Deutschlands gesichert Würde- England bereit, die Frage der Aufhebung der Kriegsschulden zu prüfen. EP. Paris, 14. Dezember. Eigendraht. Der Korrespondent des.,Jntranstgeant" meldet ans Brüssel, daß L o u ch e u r der belgischen Regierung erklärt habe, daß die e n g l i sch e R e g i e r u n a b e r e it sei

Neparattonsprogramuu ND. Paris. 14. Dezember. Eigenbericht. „Chicago Tribüne" behauptet, das englische Programm m seinen wichtigsten Punkten aus allererster Quelle schon zu kennen. Danach sind die drei Hauptpunkte: 1. England schlagt vor, das Finanzabkommen vom IS. August zu revidieren, das Frankreich von der Teil nahme an der ersten bezahlten Goldmilliarde ausschließt. Die Revision soll Frankreich einen bedeutenden Anteil an dieser Ziffer sichern. 2. England erklärt sich bereit, datzsranzösischeVov. recht

auf die Wiedergutmachung für die zerstörten Gebiets! mehr als bisher anzuerkennen. 3. England.will für den ganzen Betrag seiner Forderungen an Frankreich deutsche Bons annehmen, die Deutschland bereits aus Grund deS Londoner Ultimatums auSgegeben hat oder noch ausgeben wird. Weiters beabsichtigt England, mit Deutschland ebenfalls ein Abkommen zu treffen, um sich Naturallieserungen für einen Teil feiner Forderun gen an Deutschland zu sichern. Es besteht auf englischer Seite die Absicht, auch Vertreter Belgiens

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 03.11.1927
Umfang: 16
hat sich um die Inter* essen dieser Kleinbauern schon jahrzehntelang gekümmert, und zwar zu einer Zeit, wo die Sozialdemokraten auch für 'die Kleinbauern nur Hohn und 'Spott und Perfol- gung übtig hatten. Darum lassen wir unseren Bauern bund durch solche Taschenspieler nicht spalten. Was gibt es Neues in der Wett? In England und in ganz 'Europa hat eine Rede großes Aufsehen gemacht, welche iber frühere englische Mi nisterpräsident L loy «dGeor y -e s kürzlich gehalten hat. Lloyd Georges war während des Krieges

genommen, daß 'weniger glückliche Bestim mungen der aufgozw ungenen Friedensverträge in der Folgezeit geändert werden können und sollen! Lloyd Georges erteilt an Deutschland in seiner Rede Ratschläge, wie es eine Aenderung der Friedensbestimmungen m Fluß bringen könnte. Ueber eine solche Rede eines ehe maligen englischen Ministerpräsidenten und derzeitigen Parteiführers, der schon in naher Zukunft wieder zur Macht zu kommen hofft, war man selbstverständlich nicht bloß in England, sondern in der ganzen

ist, und daß er sich erst jetzt daran erinnert, wo er die 'kom- menden englischen Wühlen für feine Partei vorbereiten will. In dieser Beleuchtung ist all «das Unheil, «das 'Lloyd Georges durch den Zwangsfrieden Äber die unterlegenen Länder und auch über Tirol gebracht hat, gerade gut genug, um bei englischen Wahlen als Auftrieb zu dienen und Lloyd Georges politische Suppen schneller zum Sieden zu bringen. Uebrigens scheint sich in England ein großer Um- schwung vorzubereiten. Die Konservativen, welche im Parlament

- wendet. Die englische Arbeiterpartei sucht jeden Schein einer weiteren Verbindung mit dem Bolschewismus oder auch nur mit dem radikalen Sozialismus abzuftreifen und damit jenes Moment zu beseitigen, das dieser Partei bei den letzten Wahlen «den 'Mißerfolg hauptsächlich gebracht hat. Die Liberalen endlich entfalten eine energische Tätig- keit, der konservativen Regierung Verlegenheiten zu be reiten und die öffentliche Meinung für sich zu gewinnen. Es ist also in England von mehreren Seiten

T a n g e r st e t s g a n z e i g e n s b e h a n- d e l t w o r d e n. Diese Etüdt ist wichtig «durch ihre Lage. Denn sie beherrscht den westlichen Eingang zum Mittel- meere kaum weniger als «die im Besitze Englands befind liche Festung Gibraltar. Wegen dieses Umstandes wurde die Etüdt Tanger nicht wie «das übrige Marokko den Spa niern und Franzosen überlassen, sondern es haben über das Schicksal dieser Stadt auch England und seinerzeit auch Deutschland mitgeredet. Dagegen ist Italien diesen Verhandlungen nicht beigezogen worden. Großes Auf sehen hat es erregt, als Kaiser

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Alpenland
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Seite 2 von 8
Datum: 25.05.1922
Umfang: 8
2. Serke, Folge 237. „Alprnkand * — MorgenblütL . / Dönnsr'ßtag, den 2". Mar 152?. Frankreichs auf gütlichem Wege der Vereinbarung — nicht erzielen lassen, so blieb die zweite Methode des all- l>ewährten Rezeptes offen: die Einkreisung. Ersterc-: erwies sich tatsäcksiich ungangbar — Frankreich besitzt eben im Anhang Poincares einen seit reichlich 20 Jahren geschu! tcu, mit allen englisäM Tricks vertranten Regierungskreis dessen chauvinistischer Funke seinerzeit durch das gleich: England

zur Flamme entfacht, nicht so leicht durch ein enc lisches „guy?; ego" sich dämpfen läßt, zumal in Frankreu wiederum die Spuren der Japaner in Washington für ge wisse Gefahren praktischen Anschauungsunterricht ertei hatten. Daher b e s ch r i t t England den zweite. , Weg, die Einkreisung. Dannt war noch nicht gesiup daß Frankreich bereits als „der Feind"' bezeichnet wurde vielmehr galt es für England immer noch, mit friedliche: Mitteln den Gegner zum Einlenken zu bringen. Diesen Zwecke diente der zähe

Kampf Lloyd Georges in Genua, da von England vermittelte deutsch-russische Abkommen, da- englisch-italienische Bündnis, die englische Vermittlung zwi scheu Italien und Jugoslawien, das merklich Entgegenkom men Englands und Italiens gegenüber Sowjetrußland, du Erschütterung der Stellung des schwankenden tschechoslvwak; scheu Ministerpräsidenten Dr. Benesch, kurz alles, was Krise auf Krise zeitigte. Als diese deutlichen Minke am französischen Machtdünke' vollständig abzirprallen schienen, ging Lloyd

diesen deutlichen Sprache lenkte Frankreich nicht ein. Poincare vergalt im Gegenteil Gleiches mit G'etchem. wie seine Reden in Bar !e Duc und Straßburg sowie die Schreib weise der großen Pariser Boulevardprefse bewies. Dies alles jedoch Hütte der Strang ertragen — die drohen den Winke mit dem Zaunpfahl während der ganzen Zeit, in der jeder der beiden Kmnpser auf sein Machtinstrrnnent hinwres: England auf die eingeleitete vollständige Neugrup pierung seiner europäischen Politik, Frankreich auf seine Grand Armee

sich den Bau eines neuen Großkampsschiffes Vorbe halten habe. Um das-DerhLltnis aufrecht zu erhalten, wären die Bereinigten Staaten und England gezwun gen, je zwei weitere Schiffe vom modernsten Typ zu bauen. Dies Abkommen löste sonach jenseits der Meere kein Tosen ans — Tatsachen sieht die angelsächsische Gepflogenheit meist kühl gewappnet ins Arrge Aber daß noch vor Schluß der Genua-Konferenz der Washingtoner Vertrag als nicht mehr existierend bezeickjnet werden konnte, spricht deutlicher

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Seite 1 von 10
Datum: 06.05.1922
Umfang: 10
durch nichts gestört sind und der Versuch, zwischen Seiden Ländern eine Verstimmung zu schaffen, mißlungen ist. ... Echt italienisch? — Italien weiß, daß England heute die Rücken deckung in Rom braucht, um jeden Preis, und darum konnte es sich den kleinen Seitenspruna rasch noch leisten, sein Schäflein in der Türkei ins Trocken« zu bringen! Sacro egoismo! .... Amerikas Friedeasgelte. Washington, 5. Mai. (Funkspruch.) Der amerikanische Marinerat legte betreffs Verwendung der unter die Washing toner

tatsächlich erlosckM sind, fällt sonach die p o li ti s ch e U r s a che, so hat für die wirtschaft liche Auswirkung der Anfang vom Ende begonnen. Daß die alte Gruppierung aber die Spannung des Zer reißens bereits erreicht hat, haben bisher zwei Ereignisse iu Genua bewiesen: Der deutsch--rnsfische Staatsvertrag und die französisch-japanische Militärkonventiou. Mag daher »Genua" nochmals mit einem Kompromiß (vielleicht sogar. Deutschlands Lasten) enden, mögen England und Frankreich

der russischen Intelligenz nicht über gehen, selbst sene nicht, die innerpolitisch Tschitscherin bassen, weil der Russe,, gleichgültig, welcher Partei er angehört, zu- erst einmal wieder Russe, daher Nationalist für sein allrussi- sches Vaterland wurde. Daß aber jene weißhaarigen Weiß gardisten nicht mehr daran rütteln werden, die heute noch die Pariser Boulevards bevölkern, dafür wird England sorgen, das nicht nur trotz der zur Schau getragenen »Ent rüstung" Lloyd Georges dem deutschen Durchbruchs- sieg

Pate stand, sondern diesen durch ein ähnliches Ab kommen sogar verbreitern und vertiefen wird. Sonach bedeutet das deutsch-russische Abkommen nicht mehr, wie einst eine einseitige >Entscheidung des Deutschen Reiches für Rußland, sonach gegen England, sondern eine Wegrichtung, auf der sich die deutschen und englischen Interessen in Moskau treffen und vereinen. Erst unter diesen Gesichtspunkten gewinnt die Meldung vom Abschluß einer französisch-japanischen Militärkonvention Leben und Bedeutung

werden — was hätte Japan nach Kündigung des zwanzigjährigen Bündmsses durch England tun sollen? Aber den Vertrag halten — die durchwegs gefechtsgerüsteten. siegreichen Schlachtschiffe von Tsushima kampflos zu vernichten, daran denkt kein Japaner, ohne blut- und schamrot in den Schläfen zu werden. Da streckte Joffte, der Sieger im Marnewunder, die Hand namens seiner „ebenfalls bckrogenen" grande nation ent gegen, die von dem gleichen englisch-amerikanischen Zweck verband verhalten werden sollte, die »glorreiche

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