23. August 1919 Tittoki zum Sprecher der Drängenden gemacht und bei seinen Kollegen in Paris darauf hingewie sen, daß seit dem Friedensschluß mit Deutschland vor zwei Monaten seither kein einziger Vertrag weder unterzeichnet, noch überhaupt nicht einmal fertiggestellt worden ist. Gerade diese Verzögerun gen sind schuld,- daß immer wieder neue Zwischen fälle die Pariser Konferenz in Nebengeleise ablen ken. Diese Pariser Konferenz ist nach der Erklä rung Tittonis heute eigentlich die Regierung
. Denn, wenn sie viel leicht derzeit nicht viel bieten kann, so ist sie für die Zukunft für uns von allergrößter Bedeutung. Die Ukraine ist für unsere Ein- und Ausfuhr das .gelobte Land. . - . » Die Freunde Tiszas flehen auf. Die Wiener Blätter bemerken in ihren Ur teilen über die neue ungarische Regierung, daß die wichtigsten Ministerposten in die Hände der alten Freunde Tiszas übergegangen sind. Der neue Innenminister Baron Szerenyi z. B. ist ein alter Parteigänger Tiszas, der jetzt die Aufgabe hat, die Neuwahlen
für die Nationalversammlung vor zubereiten. Die Christlichsozialen sind stark ver treten im Kabinett uud besonders die Hauptführer der Partei, die im Lande über 400.000 organi sierte Mitglieder zählt. Man glaubt, daß diese Partei in der Nationalversammlung die Mehrzahl der Sitze haben wird. Die kleinen Besitzer find in der Regierung durch zwei Minister vertreten. We gen der Haltung der Sozialisten hält man die Ministerkrise nur provisorisch gelö.st. Die ;,Neüe Freie Presse' spricht von einem „Verlegenheits ministerium
Wirtschaft und des ungarischen Geistes. Die Mexikaner gegen Wilson. , Ueber Drängen der Republikaner im amerika- mschen Parlament hat Wilson an den Präsidenten Carranza von Mexiko eine scharfe Note gerichtet, w welcher er.ankündigt; daß Nordamerika seine ^ Tiroler VottSblatt Politik gegen Mexiko radikal ändern wird, wenn noch weitere Mordtaten gegen Amerikaner :n Mexiko vorkommen sollten. Carranza antwortete gereizt, die Mörder in Mexiko halten sich in Gegenden auf, wo sie von der Regierung
und Truden beim Generalkom- miffariat in Trient uud find bittlich geworden,, daß ihren rein deutschen Gemeinden wieder die deutsche Schule gegeben werde, welche sie unter Oesterreich besessen Hatten. Es ist ihnen die Zusicherung ge geben worden, daß allen Gemeinden, welche deutsch sind und die deutsche Schule verlangen, auch von der ital. Regierung die deutsche Schule belassen bezw. gegeben werde. Heimgekehrt. Beim Bozner Roten Kreuz amte haben sich folgende ans der Kriegsgefangen schaft Rückgekehrte