eapiren. Ziehen wir eine nächstgelegene praktische Folgerung, vielleicht dämmert's ihm dann ein bischen. Seiner Lehre zufolge waren die heiligen Märtyrer der Kirche lauter Staatsverbrecher. DaS Staats- gesetz forderte von ihnen, daß sie opfern, daß sie den Staatügöttern Weihrauch streuen sollten. DieS war nun offenbar eine äußere Handlung, neben welcher der innerliche Abscheu vor dem Götzendienst ganz wohl möglich gewesen wäre. Nach dem Grundsatz deS „Boten' dursten die Christen also opfern
. Durften sie eS aber, dann mußten sie eS auch, denn waS unbeschadet deS Gewissens geschehen darf, dazu bin ich verpflichtet, sobald eS mir von der rechtmäßigen Obrigkeit befohlen wird. Nach der Lehre des „Boten' waren also unstreitig die Heiligen Märtyrer — Staatsverbrecher. Ist daS etwa nicht ungeheuerlich? — Den Aposteln wurde die Vertündung deS Evangeliums in oxtima 5orwa vom Synedrium.verboten. Sie ant worteten, man muffe Gott mehr gehorchen als den Menschen. In England wurde die Feier
deS katholischen Gottesdienstes, der. hl. Messe und der Sakramente unier Todesstrafe verboten. AlleS daS gehört in'S Gebiet der äußem Handlungen. Zufolge der! Lehre deS „Boten' war die Predigt der Apostel, war jede unter besagten Um ständen gelesene Messe ein — Staatsverbrechen. Ist daS etwa nicht ungeheuerlich?— Der „Bote' bringt die Ausrede, eS handle sich ja nur um die Amputation (um die sittliche Zurechnung). DaS ist in der That köstlich! Ja freilich handelt eS sich um die Jmputation, um die Frage
, ob man für eine „abscheuliche Missethat' verantwortlich ist, auch wenn der Staat sie gebieten sollte, in Folge dessen, ob man zur Begehung der „Missethat' verpflichtet ist durch daS StaatS- gesetz. DaS Allerköstlichste aber ist die Behauptung des „Boten', daß seine Lehre im nächstbesten „Handbuch der Ethik' zu finden sei! Nun da hört Alles auf! Man sieht, die Sache wäre überaus komisch, wenn sie nicht so — traurig wäre. Leute, die so grenzenlose Ungereimt heiten zu Tage fördern, sobald sie über religiöse Dinge nur den Mund
keines, wenn einem da die Haare zu Berge stünden, wie der „Bote' von mir vermuthet. Doch nein, wer längere Zeit den „Boten' lieSt dem stehen die Haare nicht mehr zu Berge, denn (wie der „Bote' als eminenter Moralist wissen wird): ad assuetis von ül xassio,^ man gewöhnt Vieles. : ^ - Der „Bote' murrt darüber, daß ich zwei Stellen auS seinem famosen Artikel heravsgerissen hätte;, wie man von zwei „Flecken' nicht auf die Form eines Kleides schließen könne, so auch nicht auS diesen Citaten auf Tendenz und Zusammenhang