den so laut dafür sprechenden Denkmälern in Rom*) und der im innersten Bewußtsein deS römischen Volkes unerschütterlich wurzelnden steten Ueberlieferung, den ersten Platz einräumen. Denn für das rö mische Volk ist der hl. Petrus sozusagen keine der Geschichte der Ver gangenheit angehörige Persönlichkeit, sondern er ist ihm fortwährend ein Zeitgenosse, ein Mitbürger. Denn nur der kolossalste Unfinn und Wahnsinn könnte behaupten, daß erwähnte Denkmäler unter den Augen der Päpste und des Klerus
, unter den Augen deS gesammten Volkes, selbst unter den Augen der nie fehlenden Feinde der römischen Kirche, in Rom sich einschleichen, und die Ueberzeugung der Anwe senheit des hl. Petrus in Rom in die Herzen der Römer sich ein- meiseln konnte. Ein vernünftiger Mensch wird das nie und nimmer zu behaupten wagen. Dieser doppelte Traditionsbeweis wurde nun die jüngsten Tage in Rom auf eine überraschende Weise geführt; nicht zwar in einer neuen Disputation, nicht in irgend einer gelehrten Schrift. Nein
zu; welche Ueherraschung! Alles steht vor der Kirche, wie verzaubert still, und betrachtet die neue Fa^ade, die nur an der von Claris, iv ?rastevere etwas AehnlicheS in Rom an der Seite hat. — Der Baumeister dieser neuen wunderlieben Fa- yade von L. kuäeuöiaua ist Cavalier Marino, Hauptmann in der päpstlichen Armee; die Gemälde auf fingirtem Mosaikgrund sind von Gagliardi. Zm Giebelfelde thront im Gemälde der Erlöser von Engeln angebetet; darunter schimmert das mit Edelsteinen besetzte Kreuz (ohne Christus
Umrisse der neuen Fayade. — Wie sollte aber diese Fayade eine Antwort auf die Bestreitung der Anwesenheit des hl. Apostels Petrus in Rom sein? Es ist derhl. Petru sauf der Kathedra sitzend, welcher in Mitte der Fayade den Vordergrund deS ganzen Gemäldes einnimmt. Die Kathedra steht hieran ihrem ursprünglichen Platze, und hier nahm PetruS zuerst seinen römischen Stuhl ein. Die Ueberlieferung nämlich, die sich an diese Kirche knüpft, und die durch unzählige schriftliche Be lege gestützt ist, meldet
, daß der hl. PetruS bei seiner ersten Ankunft in Rom vom Senator Pudens, der mit seiner Mutter Priszilla, und seinen Kindern ThimotheuS, Novatus, Pudenziana und Praxedes') den christlichen Glauben annahm, in sein HauS aufgenommen wurde. Hier also taufte der hl. PetruS, hier lehrte er, hier weihte er Bischöfe und sandte sie in verschiedene Gegenden, hier brachte er das hl. Opfer dar auf dem hölzernen Altare***), und hier mit Einem Worte, war das Haus des PudenS die bescheidene Kathedrale des hl. Petrus