die Bemerkung daran, daß die bürgerlichen deutschen Zeitungen mit dieser Sozialisierung wohl auch einverstanden sein werden. Wir wollen dem „Dolksrecht' die Antwort und der Be völkerung die Aufklärung nicht schuldig bleiben. Italien hat vor dem Kriege niemals auch nur annähernd den Papierbedarf im eigenen Land decken können, es hat viel mehr große Mengen Papier einaeführt. Während des Krieges hat die italienische Regierung, gleichwie die österreichische, dt« Paplerwirtschaft in die Hand genommen
. Und zwar wurde in Italien den Zeitungen der von ihnen auf Grund der Auflage und des Umfanges angemeldet« Bedarf von der Regierung zu einem wesentlich niederem Preis zuge- wiesen, als der Marktpreis jeweils war. , So lieferte die Regierung z. B. im Jahre ISIS den Zeitun gen das Rotationspapter zum Kilopretse von V0 Cent., später Lire 1 20, während der Marktpreis gleichzeitig Lire 1'VO, dann Lire 2 20 und 2‘40 war. Der Gestehungsvreis des Papieres in den Fabriken, welchen die Regierung an diese zahlen mußte
, war daher wesentlich höher, als der von der Regierung den Zeitungen zugebilligte Preis. Die in die Millionen gehende Differenz war eine Subven tion der Regierung für die Zeitungen, welche von den Steuer trägern Italiens bezahlt werden mußte. Die Regierung suchte daher den Preis des Papieres, wel chen sie an die Fabriken zu zahlen hatte, immer möglichst zu drücken, was natürlich wiedemm auf die Löhne der Arbeiter in den Papierfabriken seine Rückwirkung hatte. Im Winter dieses Jahres traten die Arbeiter
aller Papier fabriken in den Streik, um höhere Löhne zu erzwingen. Ihre Lohnforderungen waren so bedeutend, daß der Papierpreis eine fast hundertprozentige Erhöhung erfahren mußte. Die bisherige Zentralbewirtschaftung durch die Negierung wurde durch eine Bewilligung der Lohnforderungen unmöglich gemacht und es fanden daher langwierige Verhandlungen zwischen Regierung und Papierfabrikanten statt. Der Streik dauerte an, die Papiervorräte gingen zur Neige, die Zeitungen erhiellen nur mehr einen kleinen Teil
ihres Paplerbedarfes zu- gewiesen, ihr Umfang wurde behördlich eingeschränkt, die Ver schiebung großer Paplermengen aus dem Auslande zu den unglaublichsten Preisen blühte. Ein Ausweg aus dem die Einstellung aller Zeitungen in Italien wahrscheinlich machenden Streik mußte gefunden werden. Die Regierung beschloß die Bewirtschaftung des Zeitungs- papieres aufzugeben und ein Übergangsstadium zu schaffen. Die Zeitungen erhalten derzeit kaum ein Viertel ihres Be darfes, laut Regierungsdekret, von der ihnen zur Deckung