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Volksrecht
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Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1923
Umfang: 8
Italienische Befürchtungen. Tie Tr ibnna schreibt, - Frankreich verfolge seine Pläne, die cs vor Versailles betrieben habe. Das fran zösische Spiel sei ein verziveifeltes. Amerika und England bleiben bei ihrer neutralen Haltung und heimsen dadurch großen Nutzen aus dem Verkauf ihrer Kohlen ein. Italien sei aber schwer geschädigt. Obwohl französischerseits die Absicht der Annexion in Abrede gehellt wird, bedeute eine unbefristete Besetzung ebensoviel wie eine Annexion. Frankreich setze

. Sie könnten keinesfalls Jta- ,Iicit binden. Die Idea Nazionale schreibt: „Auch die Blin den erkennen heute, daß Frankreich nicht finanzielle, son dern politische Zwecke verfolgt und unter dauernder Aus schaltung einer deutschen Revanche die absolute wirt schaftliche und politische Hegemonie in Europa zu erringen plant, wobei cS sich'um England und Italien oder die sehr klare Meinung der ganzen Welt nicht das geringste kümmert.' Im Interesse deS europäischen Gleichgewichtes und der eigenen Unabhängigkeit

müsse Italien etwas tun. Aber da Frankreich Italiens Zu rückhaltung in der Ruhrfragc nicht int geringsten be achte, solle Italien wenigstens Frankreich einen Garantie- Vertrag Vorschlägen, um dadurch Frankreich vor der Furcht der deutschen-Revanche zu befreien und das europäische Gleichgetvicht herzustellen. Sollte Frankreich ablehnen, so müßte Italien hieraus die Konsequenzen ziehen. Das offiziöse Giornale di Roma schreibt: Frankreich hat die Maske der technischen Kommission ab- geworfen und zeigt

unterwerfen wollen, was kein europäisches Volk, das nicht Deutschlands Vasall sein tvill, hinuehmen tvcrde. Indem Frankreich das Problem in ein französisch- deutsches Duell umwandle, werde es schließlich den kür zeren zieheic, denn früher oder später müsse dcrs nu merisch anschtvclleude Teutschland über Frankreich Herr werden,, cs sei denn, daß Frankreich, uin das numerische Gleichgewicht herzustellen, buchstäblich 20 Millionen Deutscher totschlage. Frankreich könne das Rheinland, Westfalen, Bayern

, Preußen besetzen; cS könne mit Hilfe gekaufter Subjekte, tvie Smcets und Dorten, alle mög lichen phantastischen Repnblikeu ausrufen; es könne gar ein neues bayrisches Reich oder ein bayrisch-österreichisches Kaiserreich gründen, aber das alles seien nur Karten häuser, die zusamulenfallen. Der einzige Ausweg wäre die Bildung eines gegenseitigen Sicherheitsbundes, an dem außer Frankreich, Italien nnd England auch Deutsch land teilnehmen müßte. Aber vorher müßte Frankreich seine deutsche und seine übrige

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 12.01.1923
Umfang: 8
verlautet, daß die deutsche Regie rung Frankreich am 15. Jänner die fällige Summe von 5 Ol) Millionen Goldmark bis zum letzten Pfennig zahlen werde. Das Ge rücht sei jedoch mit größter Vorsicht aufzuneh men. Dieser Pariser Meldung steht die strikte Er klärung des deutschen Reichskanzlers entgegen, baß Deutschland die Reparations-Zahlungen an Frankreich einstellt. - > Berli n, 12. Jänner. Die deutsche Regie rung hat gestern die Reparationsleistungen auch für Kohle eingestellt. Eine „Einladung'. ''. Essen

ist aus Deutsch land hernieder, gegangen. Gegen den Rat der Fachmänner aller Welt geht Frankreich vor. Daß es bei diesen Versuchen scheitern muß, ist unsere Ueberzeugung. Was geschehen konnte, um das Unheil abzuwenden, haben wir ver sucht. Das hereingebrochene Unheil zu lindern, wird unser Denken und Tun sein.' Der Ausruf richtet dann an alle Bürger die Ermahnung, »eiserne Selbstbeherrschung zu wahren und das Los der am schwersten betroffenen Landsleute nicht zu erschweren. Er erhebt Protest

und überreichte eine Protestnote seiner Regierung gegen die franzö sisch-belgische Ruhrbesetzung. In der Note finde sich keinerlei Anspielung aus Italien, sondern es werde einfach betont, daß die von Frankreich ins Werk gesetzten Maßnahmen zu den Rück ständen der deutschen Holz- und Kohlenliese- amng in keinem Verhältnis stehen. Es geht auch um Englands Haut. Bonar Law und Poincabe haben sich in Pa ris darüber gestritten, woran denn eigentlich die Konferenz gescheitert sei; den wahren Grund

hat «der als zu heikel keiner erwähnt, und doch ist er schließlich «ein alter Grund, über dem sich Frankreich und England schon öfters in ihrer Ge schichte in die Haare geraten sind. England sah in Poineares Vorschlägen den Ausdruck einer Poli tik, die Frankreich die wirtschaftliche und politi sche Herrschast über das sestländische Europa ge ben soll. Im allgemeinen gleitet auch die Presse über dieses tiefste Motiv, das die englische Repa rationspolitik bestimmt, -möglichst hinweg; doch wird es an folgenden

Ausführungen des großen Londoner Finanz-Organs, der „Financial News' doch recht deutlich angeschlagen: „Heute sind 48 Prozent der Eisenerzlager, 33 Prozent der Hochöfen für die Eisenprosuknon und 31.86 Prozent der Kohle des ganzen Konti nents in Frankreich, auf Gebiet, das Frankreich direkt kontrolliert, oder in Polen. Ist der sran- zö fische Plan einer Ruhrbesetzung ausgeführt, so würde alles Eisenerz, allsgenommen das schwäbische, 60 Prozent der Hochöfen, und 68,76 Prozent der Kohle unter Frankreichs

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.07.1923
Umfang: 6
v °'.«°n .°,onn' °''iewc Nummm. M - . Immer Zeilimg / Deutsches Taablatt MM Redaktion: Wasierlauben 1, I. Stock; »nterurb. Telephon- Nr. 374. Verwaltung: Wasserlauben 1; Teleph.»Nr. S74». Inserat-Tarif: 1 spalt. mm-Zelle 20 cts.. Kleiner Anzeiger IS cts., Stellengesuche, Verluste, Unterricht 10 cts. per Wort Nummer 149 Frankreich ruft das Schicksat in die Schranken. Eine Herausforderung von größter geschicht licher Bedeutimg. von unabsehrbarer politischer Tragweite hat das Frankreich Poincarös

Jnlelfestung. Der Weltkrieg hat die Ausbildung einer Waffe vollendet, die Nack der Auflösung der deutschen Wehrmacht und nach der Abrüstung Englands ohne Konkurrenz In den Händen Frankreichs verblieben ist: die Beherrschung der Luft. Und Frankreich ist sich der Bedeutung seines Vorsprunges und seines Monopols In dieser Waffe so bewußt, daß es die bloß? Ankündigung einer Verstcirkttng der englischen Luftflotte mit der Willenskundgebung beantwortet, seinen Standard unter allen Umständen und im sechs fachen

, den Hochmut und die Ver blendung des ganzen französischen Volkes. Es wird ihm blindlings folgen auf den Gipfel sei ner brutalen Herrschsucht, unbekümmert darum, welchen Abgrund von Gefahren er eröffnen könnte. '-»ken mir an die Frage der Kriegsschuld, die von den verschiedensten Seiten schon hart in Angriff aenommett worden ist, denken wir an die Enttäuschung über den von Frankreich be- herrschten Völkerbund, denken wir an die Renk- sion des Urteiles über den U-Nootskriea. die trotz aller Verhetzung

. das, die englische Regierung, wenn Frankreich auf den Londoner Fragebogen keine Antwort gibt, wahrscheinlich diesen Fragebogen veröffentlichen wird, um der Welt zu zeigen, das; Frankreich nur auf den Ruin Europas hinarbeitet. Zwischen dem genannten Blatte und dem pariser „Temps' ist ob dieser und mancher anderer Meldung ein wütender Kampf aus gebrochen. Das Pariser Blatt erklärt, daß die englischen Cinfchüchterungsversuche nutz los sein werden. Das Londoner Blatt geht nur darauf aus, den gemeinsamen Sieg

der Verpflichtungen von feiten Deutschlands nur noch notwendiger, zumal von Amerika und England ein Druck auf Frankreich wegen Bezahlung der Kriegs- schulden angezeigt wird. Das Blatt schreibt: Wir stehen vor dem Versuche der Aufrich tung einer drückenden Hegemonie, wie sie Europa noch nie gesehen hat. Die Gefahr eines Gorillakrieges. London. 3. Juli. »Daily Chronicle' weist in einem Artikel anläßlich des Atten tates auf den belgischen Mililärtransport bei Duisburg auf die Gefahr eines Guerilla krieges

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 10.07.1923
Umfang: 8
Reiches vom Norden trennen. Die von Frankreich örohenüe Gefahr in italienistber Seleuchtong In der „Idea Nationale' schrieb Francesco Eoppola unter der Überschrift „Eine unerläßliche Vorfrage' einen Artikel, der den französischen Vernichtungswillen in ganz klassischer Weise kennzeichnet. Gerade, weil diese Kennzeichnung der französischen Raubpolitik in einem italienischen Blatte er schienen ist, haben sie in Deutschland tiefen München oder für Bayern allein gesprochen. Ich habe gebeten, dorthin

und >die Gefahr, die aus der Wahnsinnspoli tik der französischen Verbrecher für ganz Europa entsteht, geschrieben worden ist. Lassen wir den Verfasser selber reden: „Existiert denn der Vertrag von Versailles oder nicht?' fragt ein englisches Blatt. Und ganz offen fragt das mit absoluter Einmütig keit die ganze englische Presse einschließlich de rer, die am hartnäckigsten franzosenfreundlich ist. „Wer hat denn den Krieg geführt und wer hat ihn gewonnen? Hat ihn etwa Frankreich allein gewonnen

? Nun will es sich von Eu ropa trennen. Wenn es Frankreich auf Repa rationen -ankommt, dann ist sein Verhalten unerklärlich. Wenn es aber aus die europäische Wirtschaft abzielt, so ist seine Politik seyr ver ständlich.'' Sie ist allen grundsätzlichen Bestre bungen der europäischen Politik Großbritan- mens Entgegengesetzt.' Und derer Italiens. Das hat Mussolini in seiner Rede im Senat er klärt. So sprechen heute die Engländer. So habe Italien gesprochen feit Januar, seit dem Tage des Vormarsches des Generals DegoMre

nach der Ruhr. -So hat Italien gesprochen vom ersten Tag des Waffenstillstandes an, als sich mit unzweifelhafter Genauigkeit jene französi sche Politik, die durch die französische geschicht liche Denkweise in verhängnisvoller Weise vor- cheLbestimmt ist, unmittelbar abzeichnete. Das Unternehmen an der Ruhr und die hartnäckige Unversöhnlichkeit in den gegenwärtigen Vor fragen sind nichts als die dekannten Etappen. Etappen zu welchem Ziel? Wohin zielt Frankreich in Wirklichkeit? Die englischen Fragen

sind vielleicht jetzt müßig. Darüber sind wir sicher seit langer Zeit hinaus. All diese Vorfragen sind seit langer Zeit in dem Urteil eines jeden, der nicht von Natur blind ist oder sich freiwillig geblendet hat, gelöst. Ohne Zwei fel zielt Frankreich nicht bloß auf die Repara tionen, wahrscheinlich zielt es auf die konti- nentale Wirtschaft, ganz sicher zielt es vor jeder anderen Sache aus die Zerstörung der angeblichen deutschen Kraft. Auf jene Zerstörung der deutschen Kraft, die die Franzosen weder

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.06.1921
Umfang: 8
an, daß Frankreich keinen nennenswerten Widerspruch erheben werde, wenn ihm der Rückzug durch ein Urteil der Sachverständigen erleichtert würde. Die englische Regierung wartet, wie das offiziöse Reuter-Büro erklärt, nunmehr den Bericht Sir Harold Stuarts ab, dessen Eingang demnächst ent- gegengesehen wird. Ebenso wird die Wirkung der Anwesenheit der britischen Truppen abgewartet. Cs ist nicht wahrscheinlich, daß der Oberste Rat früher als in vierzehn Tagen, zusammen treten werde. Angesichts der immer

. Bei einer Gedenkfeier für die im Kriege gefallenen ehe maligen Angehörigen des Lyzeums Henri IV. hielt Präsident Millerand eine Rede, in der er ausfllhrte: Das republikanische Frankreich ist mit alle» seinen Fibern dem Frieden ergebe». Wenn es fast drei Jahre nach Beendigung der Feindseligkeiten Gewehr bei Fuß stehen muß, so ist das nicht feine Schuld. Es würde seine für die Aerteidigung des Vaterlandes gefallenen Kinder verraten, wenn es nicht, wenn auch mit Mäßigung, die Ausführung der feierlich übernommenen

Verpflichtungen fordern würde. Frankreich wäre glücklich, wenn der Schuld ner, endlich von besserer Einsicht geleitet, sich bald entschlösse, die Welt durch Honoriening seiner Unterschrift in die Möglich keit zu versetzen, ohne Hintergedanken Ihre Arbeit wieder auf» zunehmen. Frankreichs Liebeswerben um England und Amerika. Die'Frage einer englisch-französischen Allianz, von der die englischen Zeitungen in den letzten Tagen viel gesprochen haben, bildet den Gegenstand eingehender Besprechungen der franzö

- s'sch>'n Presse. Der „Matin' schreibt, daß dieser Vorschlag einer imlnärischen und politischen Allianz auf Grundlage der abso luten Gleichheit in Frankreich eine herzliche Aufnahme finden wird, besonders, wenn man bedenkt, daß diese Allianz den Grundstock zu weit größeren bilden wird und sich nicht nur auf Europa erstreckt. Weder Frankreich, noch England haben allein den Krieg gewonnen. Amerika hat den Kampf entschieden. Der anglo.sranzoslsch.amerirantsche Garantievertrag könne nicht ver wirklicht

werden, aber eine Allianz zu Zweit wird niemals einen Vertrag zu Dritt ersetzen. Die Allianz könne erst dann vollen Wert haben, wenn sie in Bälde zu dem dritten Partner käme. Auch „Chicago Tribüne' enthalt einen offensicktlich oom Quai d'Orsay inspirierten Artikel, der auf eine Neuorientieruwz der französischen Politik gegenüber England und Deutschland hinweist. 'Das Blatt schreibt, daß zwischen Frankreich und Deutschland der Friedenszustand immer nur die Ruhe zwischen zwei Kriegen sei. Die Deutschen seien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 20.01.1855
Umfang: 6
zwischen Frankreich und Oesterreich aufgehört. Ein solcher Gegensatz hat sich aber und mußte sich im Verhältnisse Oesterreichs zu Rußland ergeben/ nach dem die neuere Zeit deS Ezarenthums geheime Ge danken/ seine Bestrebungen, seine Plane, seine Ziele enthüllt, und die Maske russischer Politik so scho nungslos aufgedeckt hat, — eine um so tiefere Kluft, als es der Gegensatz eines fortschreitenden Kultur, und Rechtsstaate« zu einem ländersüchtigen starren Despotismus ist. Deßhalb sagen

wir, wird Oester reichs Bündniß mit Frankreich Dauer und Festigkeit erlangen. Wenn aber die Devise des neuen französischen Kaiserthrons der Friede ist, wie kommt es, kört man öfter fragen, daß sich Frankreich in den russisch-türki schen Zwist mischte, — Frankreich, das doch geringe Interessen an der orientalischen Streitfrage hat? — Fragesteller solcher Art müssen aus der Fundgrube der Geschichte eine sehr dürftige Ausbeute gemacht haben, denn sonst müßten sie wissen, daß ein Volk und eine Regierung

, die in der größten und folgen wichtigsten Frage des Jahrhunderts in trübseliger Resignation und Passivität die Ereignisse über sich kommen läßt, ein Geständniß politischer Unmacht ab legt, und aufhört, unter den Großmächten Europas Sitz und Stimme zu haben. Abgesehen jedoch vom moralischen Interesse, das Frankreich im Streite hat, vom Gefühle eines großen Volkes, der historischen Er fahrung eines mächtigen Staates, daß keine große Frage in Europa entschieden werden darf, in der Frankreich nicht als ein Faktor

der Weltgeschicke sein Wort und seine Entschlüsse in die Wagschale wirft: so hat Frankreich große religiöse und politische In teressen im Oriente. Seit Jahrhunderten machte Frankreich den berechtigten Anspruch eine Schutzmacht der katholischen Kirche in der Levante zu sein. Daß dieses ein großes Interesse des französischen Volkes ist, kann gewiß nicht in Abrede gestellt werden, und eben so wenig, daß eine weitere Ausdehnung der russischen schismatischen Herrschaft für die katholische Kirche mit der größten

Gefahr verknüpft ist, und ihr bei Festsetzung des Czarentbtims in der Türkei mit der Ausrottung in dortigen Ländern droben würde. Allein Frankreich hat mit England in der Türkei, in Kleinasien und in Egypten auch große Interessen des Handels, denn Frankreich ist ein großer Industrie- und HandelSstaat. Wohin Rußlands Arm aber reicht, ist der fremde Handel ausgeschlossen, unterdrückt, ver nichtet, und würde Rußland je festen Fuß am golde nen Horn nnd in den Dardanellen fassen

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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 06.02.1931
Umfang: 8
in der Mei len Monatshälfte, über 8vl> Personen an Grip- pe gestorben. Während die Epidemie in Ma- drid abflaut, wächst sie in einigen Provinze» noch an. Frankreichs Bedingung: Paris, im Jänner iti.,. Pr.) Frankreich, das noch vor ö Jahren das Bild einer schnell verfallenen Währung bot, hat heute SS Millionen Francs in Gold in den Panzer- .schränken seiner-Notenbank und scheint sich vor sichtig und langsam an den Plan' ausländischer Anleihen heranzuwagen. Nicht nur Privatban ken und nähere Nachbarländer

, Frankreichs würden die Möglichkeit einer solchen Anleihe begrüßen, auch Vertreter verschiedener südame rikanischer Staaten haben bereits In Paris die Aussichten auf eine Anleihe auszukundschaften versucht. Auch die Finanzkreise des Fernen Ostens blicken sehnsüchtig nach Frankreich, seit dem Ntwyork praktisch aufgehört Hat, Anleihen zu geben, oder Bedingungen stellt, die statt «Un- cle Sam' den fast vergessenen Namen „Unctt Shyiock' wieder aufleben lassen. Vorläufig ist allerdings in letzter Zeit

keine einzige französische Ausländsanleihe von Be deutung zustande gekommen. , Ernest Farnier, der stellvertretend? Gouverneur der Bank von Frankreich, erklärte der United Preß in einem Interview, daß die Bank von Frankreich nicht die Nolle des Geldverleihers spielen könne und »volle, gleichgültig wieviel Gold sie auch in ihren Tresors aufgestapelt hätte. „Notenbanken ge ben niemals Anleihen und pflegen auch keine Anleihen zu garantieren', sagte, Farnier. „Wir üben- die Kontrolle über Frankreichs Geld

aus und dienen als Mutterbank für die kleineren privaten Anstalten des Landes. Das einzige, was die, Bank von Frankreich tun kann, wäre, gegen eine Goldgarantie Kredite zu eröffnen. Das würde aber den Anleihen suchenden Län dern die Notwendigkeit auferlegen, Goldvorräte als Garantie zu deponieren, wozu nur die we nigsten unter ihnen imstande sein dürften. Die ganze Welt scheint heute Geld borgen zu wol len, und wir wissen kaum, mei, wir zuerst an hören sollen.' Anders leitende Stellen der Bank von Frankreich

faßten ihre Leitlinien für die United Preß in foigenden Punkten zusammen: 1. Die Bank von Frankreich bemüht sich mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, den weiteren Zustrom von Gold aufzuhalten. Die vor kurzen» vorgenommene Ermäßigung des Diskonts voll 2.5 Prozent auf 2 Prozent erfolgte in Uebereinstimmnng mit diesem Bestrebeil. 2. Da sie selbst keine Ausländsanleihen ge währen kann, hat die Bank von Frankreich zur Förderung des Kapitalexportes der Negierung die Ermäßigung der Stempelsteuer

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Pustertaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 09.12.1921
Umfang: 12
amerikanische Schriftsteller H. G. Wells sagt: Frankreich lernt nichts und vergißt nichts. Das ist sein höchstes Unglück ; Frankreichs Beitrag zur Abrüstungskonferenz besteht darin, daß es nicht im entferntesten an Abrüstung denkt. Die Franzosen scheinen hieher gekommen zu sein als Advokaten ihrer Sache und nicht im Geiste, den Grundstein zu einer neuen Weltordnung zu legen, der j^de andere Delegation beseelt. Es herrscht zweifelsohne eine große Liebe zu Frankreich in Amerika. Marschall Foch gieng

als der Helden größter durch Amerika und ist eine der populärsten Figuren, überall mit Ehren überhäuft. Das gab dem Fran zosen Anlaß zum Glauben, daß sie die Lieb linge Amerikas seien und, sicher auf dessen Unterstützung rechnen köänten. Diese Annahme, erklärt Wells, ist durch aus falsch. Die Begeisterung für Foch ist persönlich, er war der Generalissimus der Alliierten, die Liebe zu Frankreich ist tradi tionell, zu jenem Frankreich, daß einst der Sache Amerikas große Dienste leistete, die Liebe

zu Frankreich in Amexika hat nichts zu tun mit dem nationalistischen Frankreich von heute. So weit Wells. Der Leser ver steht, daß solche Worte in Frankreich kein freundliches Echo auslösen. Die Rede des französischen Premiers hat vor allem in englischen und amerikanischen Grobfinanzkreisen den denkbar ungünstigsten Eindruck gemacht. ig» Min! Frankreich hak jeden Versuch seiner Alliier ten, es zu vernünftiger Friedenspolitik zurück zuführen abgelehnt, ja als feindselige Handlung bezeichnet. Es war taub

gegen jeden guten Rat seiner Freunde. Nun setzte das Verhalten Briands in Washington seiner Renitenz die Krone auf. Frankreich weist alle Zumutungen^ die ihm die Freunde stellen, ab. und erklärt, es lasse sich in der Rüstungsfrage vor gar niemanden Vorschriften machen. Es wisse selber am besten, was für seine Sicherheit notwendig sei. Dieser Standpunkt kann eigentlich nicht angefochten werden. Jeder Staat wird so denken und handeln. Befände sich Frankreich tatsächlich in einer Gefahr

Frankreichs schuldig. Aber es gab ein Echo, das nur zu deutlich zeigte, daß die andern Völker Frankreich nicht mehr zu folgen beabsichtigen. Nun ist Briand wieder zu Kaufe angekom men. Wenn er aber ehrlich Bericht geben will so muß er bestätigen: Wir sind endlich allein! Wir haben es dahin gebracht, daß niemand uns mehr traut und unser Geflunker von der deutschen Gefährlichkeit .überall in der Welt als solches erkannt worden ist. Es gibt fast kein Gebiet der auswärtigen Politik, auf dem England

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1923
Umfang: 8
an Frankreich. Englands Arkeil über die französische Reparattonspolink. London, 11. August, heule wird die eng lische Antwortnote Frankreich überreicht. Am Montag erfolgt sodann die Veröffentlichung aller Dokumente über die letzten Verhandlungen zwi- schen Paris. Brüssel und London. In der Ant wortnote wird hervorgehoben, daß England bei der europäischen Krise nicht weniger leide wie Frankreich während oes Krieges in seinen ver- »viisteten Provinzen Leiden durchzumachen gc- habt habe. Seit vem

Wassenstillstande wurde an Arbeitslosenunterstühungen I» England über 400 Millionen Pfund Sterling ausbezahlt, wel cher Betrag hingereicht hätte, die zerstörten Ge biete Frankreichs wieder vollkommen aufzu bauen. Mit Dodauern müsse Englands Regie rung feststellen, daß Frankreich absolut nichts unternehme, um seine zer- störten Gebiete wiederherstellen zulassen, sondern den größten Teil der Reparationenzu neuen Rüstungen verwende. Es wird semer in der Note dar auf hingewiesen, daß die oberste englische

Justizbehörde in der Ruhrbesehung einen Widerspruch mit dem Vertrag von Versailles festgestellt hat. Frankreich wird vorgestellt, die Auhrbeschung auf zu- lassen oder deren Zweckmäßigkeit einem internationalen Schiedsgericht zur Entscheidung zu überlassen. Die Note kommt außerdem auf die internationale Schuld zu sprc» chen und wird betont, daß England seine Ver pflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten tilgen müsse, und zwar aus eigenem Bestände und «ms den Reparationen, aber auch aus den Guthaben

habe nur in den Zeiten des Elends eine Existenzberechtigung und sei nur eine krankhaste Erscheinung. In normalen Zei ten würde sie sehr rasch wieder verschwind»!n, da Kommunismus und Bolschewismus Deutschland nicht liegen. Wenn Deutschland trotzdem in diese Dinge hineinkäme, dann verdanke es dies der Politik der Großmächte. Noch einmal wieder hole er seine schon früher geäußerte Warnung, auf einen Zwiespalt zwischen England und Frankreich zu rechnen. Selbst wenn eine Regie rung den Bruch wollte, werden die Völker

ihn nickt mitmachen, nachdem sie gemeinsam den Krieg geführt hätten. Und dann folgte eine ausgezeichnete Abrechnung mit Frankreich. Wenn der „Temps' sich heute beschwerte, daß wir die Gowanleche auflegten, so sei das nichts würdige Heuchelei, denn Frankreich habe ia immer verlangt, daß wir die Währung -stabili- Streits und Unruhen. Berlin, 11. August. Die Kommunisten glau- l»e»> offenbar, ihre Stunde sei gekommen. Gestern verteilten sie zahllose Fiugzeltel, in denen die Tätigkeit der Regierung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 06.05.1859
Umfang: 6
4»S der Aerzte heute Morgen dahin, daß jeden Augenblick der Tod zu befürchten stebe. Frankreich. Paris, 23. April: Wie wenig ernst «S der fran zösischen Regierung mit der nachträglichen Annahme der englischen Vermittlung gewesen, wenn dieselbe über haupt stattgefunden, lehren die Bedingungen, an welche sie geknüpft wurde. Hat die „Indep. Beige' Recht, so verlangte das französische Kabinet, Großbritannien solle für Oesterreich Bürgschaft leisten, daß eS keine Hintergedanken

habe und ohne die Absicht eines plötz lichen Bruches in die neuen Verhandlungen eingehen werde.' Man wollte sogar verlangen, Großbritannien solle, sallS Oesterreich seinen Verpflichtungen nicht nach- käme, gehalten sein, eine Offensiv- und Defensiv-Allianz mit Frankreich zu schließen. Endlich bestünde man darans, daß Oesterreich sein Ultimatum vnrch einen außerordentlichen Gesandten zurückzöge. Wir brauchen diese anmaßenden Forderungen nur zu erwähnen, um klar zn machen, daß jeder Gedanke an eine ausrichtige friedliche

zwischen Frankreich und Rußland unterzeichnet worden ist. Die Russen haben blos das Ab kommen getroffen, 50.00» Mann zur Beobachtung an den galizische» Gränze» Oesterreichs aufzu stellen, unb daraus hat man aller Wahrscheinlichkeit nach jeneS falsche Gerücht gedräut, daS in HandelSkreisen Befürch tungen verbreitet und den Ruin von Hunderten herbeigeführt hat.« Darauf folgt eine.lange Litanei voll Verwünschungen der Times, als eines Blattes, das allen Gefühlen der Schein unzugänglich geworden sei

antwortete Fürst Gortschakoff: z>»Jch läugne nicht, daß eine geschriebene Verpflichtung zwischen Rußland und Frankreich bestehen könnte, aber ich kann Sie auf die positivste Weife versichern, daß dieses Arrangement nichts enthält, was in irgend eiiiem Sinn als eine gegen Europa feindliche Allianz ausgelegt werden könnte. Wenn Lord Malmesburp über diesen Gegenstand gefragt wird, so kann er mit Vertrauen antworten, und ich gebe eine persönliche Garantie, daß seine Erklärung durch die Thatsachen

nicht lügengestraft werden wird.«« lNun wird man über die Eristenz eines russisch-französische» Uereinkom- mens dock im Klaren sein.) Es ist natürlich, daß Fürst Gort schakoff geheime Verträge weder ausplaudern, noch die Aus- egung derselben als einer --Europa feindlicben Allianz« zu lassen wird. Einen Preis (Auflösung deS Pariser Vertrages von iSZg) wird er sich aber wohl von Frankreich aiisbeduiigen habe», wenn die »geschriebene Verpflichtung« auch nur De monstrationen gegen Oesterreich und Deutschland im Fall

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 14.08.1923
Umfang: 8
s Nr. 184 „Vozner Nachrichten', den 14. u. 13. August 1923 Seite 3 VZ fordert die Aufdeckung der 'Karten, und da durch wurde England genötigt, weiterzugehen, als es ursprünglich gedacht hatte. Es sah sich plötzlich . selber vor das Gespenst gestellt, das es so oft, um Frankreich Schrecken einzujagen, an die Wand ge- j malt hatte: vor dem Bruch der. Entente. ' And da stellte es sich heraus, daß es eigentlich Eng land ist, das von einem solchen Ereignis das meiste zu furchten hat. . Wirft

man die Frage auf, was England vorder hand unternehmen wird, so lautet in Frankreich die einstimmige Antwort: Gar nichts. Frankreich war tet ab. Der Bogen war überspannt, sagt man hier, ' er hat nun seine Kraft verloren. Wir werden den Faden da wieder aufnehmen, wo Baldwin ihn fallen gelassen hat. Die Verhandlungen beginnen von neuem. Der Schwertstreich, mit dem England den gordischen Knoten zerhauen wollte, ist ohnmächtig abgeprallt. Es hat Leute in England gegeben, die um jeden Preis energisch

sein wollten: Nun ist ib- nen die Stimme übergeschnappt, und sie schweigen. Großbritannien wechselt aufs neue die Methode. Bonar Law hat sich als der bessere Psychologe erwie- ^ sen. Aktiv tätig kann heute aus dem Kontinent nur ^ Frankreich sein. Die Rolle, die England zukommt, ist die eines interessierten Zuschauers, nachdem es abgelehnt hat, an Frankreichs Seite in die Ruhr einzumarschieren. Ein bedeutsamer Faktor des mi litärischen Sieges war die Schaffung eines einheit lichen Oberkommandos

. Wir werden nie die Früchre dieses Sieges genießen, wenn wir sie nicht gemeinsam zu pflücken verstehen. Einige „furchtsame' Politiker in Frankreich mei- ! nen, daß England sich nun entschließen werde, Deutschland in jeder Hinsicht moralisch zu unter stützen, um es einerseits vor dem Zusammenbruch zu bewahren, andererseits die französische Aktion zum Erlahmen zu bringen. Unter den Machtmit teln, die England zur Verfügung stehen, nennt man in erster Linie den Druck auf den Franken- k u r s. Niemand verhehlt

sich, daß hier die empfind lichste Stelle ist, an der Frankreich überhaupt ge- - troffen werden kann. Es ist ein offenes Geheimnis, ' daß weder die Industrie, noch die Massen der Be- ? völkerung ihren Bedarf an Winterkohlen gedeckt ha- - ben, weil die Regierung bis spätestens September die Erlahmung der deutschen Widerstandskrast an- ; gezeigt hat. Würde diese Hoffnung durch englische Unterstützung . Deutschlands illusorisch gemacht, so Wäre unter Umständen in Frankreich eine inner politische Katastrophe zu befürchten

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1923
Umfang: 6
erschossen. Die Besatzung?- behörde hat die beiden Mörder verhaftet. Die Regierungserklärung Baldwins. London, 12. Iuli. In der heutigen Regierungserklärung wird Baldwin Deutsch- land den Rat geben» den pafsiven W i- derftandaufzugeben und die Sabo- tageakte (die von den Franzosen ausgesührt werden! D. Schrsllg.) zu unterdrücken, wo- rauf England sich dafür einsetzen wird, für Deutschland wesentliche Bedingungen für die Verhandlungen durchzusehen. Englands Angst vor Frankreich. London, 12. Juli. Reuler

und Baris als Grundlage, woraus denn Hervorgeht, daß Italien, , auch in dieser vielleicht entscheidungs vollen Phase diplomati scher Verhandlungen- möglichst selbständig ope riert und seine Politik nicht ans Schlepptau au» derer Mächte Hängen will. Wie uns von -mafz- gebenlder <veite versichert wird, ist Italien be strebt, durch eine 'direkte Aktion sowohl Eng« land wie Frankreich der italienischen, These zu nähern. Die italienische Presse legt Venn auch die plötzlich aus London kommende Meldung

, daß Mischen Lvrd Curzon und Vom Botschafter Italiens, dem Marchese ldella Torretta, eine Vereinbarung zustande gekommen sei, so aus, als ob sich das britische auswärtige Amt dem Standpunkt Mussolinis anbequemt habe. Jenem Standpunkt, daß die WIedergutmachun-gsfrage von jener der von den Verbündeten im Kriege .lemachten Schulden nicht getrennt werden könnte. Es heißt, die italienische Regierung sei bemüht, auch Frankreich zu dieser These zu be kehren. Sicher ist dies: Italien ist mit England voll ständig

einig, dein Regime, das dem Ruhrgebiet für den Fall vom Verhandlungen auferlegt werden soll, alle nötigen Sicl)erheiten zu geben: zugleich aber derselben Ansicht wie England, wenn es alle nötigen Bürgschaften verlangt, die geeignt sind, alle Versuche, im Herzen Europas politische Hegemonien und Jndustrismonopole aufzurichten, zu vereiteln. Mit Frankreich aber ist Italien darin einig, daß Deutschland wirklich bezahle. Das hat Mussolini wiederholt schon erklärt, es verdient aber noch einmal unter strichen

zu werden, weil jetzt Stimmen laut ge worden sind, die von anderen Absichten Italiens sprechen. Die von Frankreich geübte Politik der Ge- walt aefällt Italien gar nicht. -Elni-ge Blätter, die offiziös nicht belastet sind, meinen aller dings, Die italienische Regierung hätte Frank- rekch nicht so ruhig gewähren lassen sollen, als es In Deutschland! einmarschierte; auf keinen Fall hätte sie Ingenieure nach der Ruhr schicken dürfen. Andere Blätter erheben wiederum den Hauptvorwurs gegen die Angelsachsen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 15.11.1936
Umfang: 8
und der Anarchismus Sorels gerade in diesen rei chen Provinzen Spaniens einen so starken Anhang gewinnen konnte. Der spanische Goldschatz in Frankreich London, 14. November. „News Chronicle' meldet, daß der ge samte Goldschatz der spanischen Regierung, insge samt S0 Millionen Pfund, nun nach Paris in die Tresors der Bank von Frankreich gebracht wurde. Der letzte Transport erfolgte auf einem kleinen Fischerdampfer, der über 39 Tonnen Gold im Werte von 10 Millionen Pfund von Barcelona nach Marseille brachte

. Die kostbare Ladung war nur von einer Handvoll Milizleuten bewacht und nicht versichert, da keine Versicherungsgesellschaft das Risiko für einen solchen Transport überneh men wollte. In Paris wurde das Gold an die Bank von Frankreich verkauft und gegen verschie dene fremde Valuten eingetauscht, die unter meh reren Namen deponiert wurden, um im Falle eines nationalistischen Sieges die Rückforderung des Staatsschatzes zu erschweren. » In der „Frankfurter Zeitung' lesen wir: Die spanische „Volksfront

-Negierung hat in letzter Zeit zu wiederholten Malen Gold der Bank von Spanien zu Schiff und Flugzeug nach Frankreich gebracht und bei der Bank von Frank reich deponiert. Man geht wohl kaum fehl in der Schätzung,' dyß auf diese Weise gegen eine halbe Milliarde Reichsmark spanisches Gold in den Kellern der Bank von Frankreich (zur Zeit in Tou louse) eine vorläufige Zuflucht gefunden hat: eine belgische Zeitung hat auf Grund einer Pariser Information den Betrag sogar auf etwa 590 Mil lionen Reichsmark

beziffert. Dieses Gold wird zweifellos noch viel von sich reden inachen. Sobald die nationale Regierung die Macht end gültig in ihren Händen hat, wird einer ihrer er« sten Akte zweifellos die Forderung nach Ausliefe rung der spanischen Golddepots in Frankreich, sein. Französische Rechtsblätter empfehlen die unver« zügliche Auslieferung, um damit gegenüber den neuen Machthaber» eine Politik der sreundschast« lichen Nachbarschaft einzuleiten. Die französisch- Linke wird dies kaum so rasch zulassen

werden würde, nach dem Franco in Madrid die Zügel der Regierung ergriffen hat? Die Auszahlung der Bank von Frankreich könnte leicht zu dem grotesken Tatbe« stand führen, daß Frankreich den spanischen Kom-, munismus und katalanischen Autonomismus mit spanischem Golde begünstigt. Frankreich würde sich' einem Verdacht aussetzen, den es bisher offiziell zu vermeiden trachtete. Der spanische Botschafter in Paris hat mitgeteilt, daß die Bank von Spanien nach Carthagena ver«, legt und daß ihre Metallreserve in Sicherheit

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.01.1935
Umfang: 6
Frankreich, aus dem Lande der russischen Sphinx, aus dem Dritten Reich oder aus kleineren Ländern kommen, und suchen Freundschaft, Rat und Gehör. Diese Hoffnung ist in der letzten Zeit wieder holt in Erfüllung gegangen. Als die Saarfrage auf einem toten Punkt angelangt war, und eine ernste Wendung in dem Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich drohte, war es Mus solini, der durch seinen Abgesandten in Genf die Vertreter der beiden Nationen zusammenführte und zu einem Kompromiß veranlaßte

, das für Deutschland und Frankreich annehmbar ist. Da mit war ein Alpdruck von der verantwortlichen Politik Europas gewichen. Die Ermordung des Königs Alexander in Marseille hatte schon vorher die Gemüter der jugoslawischen Politiker bedenk lich erhitzt. Die Gefahr eines kriegerischen Konflik tes zwischen Jugoslawien und Ungarn, das von Belgrad der Duldung der Vorbereitungen zum Attentat bezichtigt wurde, war in greifbare Nähe gerückt. Und wieder war es das Haupt des Fascis mus, das vermittelnd eingriff

und Frankreich in der Kolonialfrage auf einen gemeinsamen Nenner gebracht worden. Von aller größter Bedeutung ist auch der Besuch des fran zösischen Außenministers beim Papst, der den Frieden zwischen der Kirche und Frankreich offi ziell einleiten dürfte. Seit 1878 war kein franzö- All Äkt in „ sifcher Staatsmann im Vatikan, und auch hier sieht man wohl die ordnende Hand Mussolinis, der die großen Kräfte der Welt dem Ziel einer friedlichen Zusammenarbeit dienstbar machen will. Die Vereinbarungen in Rom

Titulescus zusammengetreten, Hauptgegenstand der Entschei dungen des Rates der Kleinen Entente bildeten die römischen Verträge zwischen Frankreich und Italien und die gemeinsame Haltung der Kleinen Entente ihnen gegenüber. Die drei Außenminister haben ihre Genugtuung über die von Mussolini und Laval erzielten Ergebnisse ausgedrückt, die ihrer Ansicht nach wesentlich zur Erhaltung des Friedens beitragen. Sie haben beschlossen mit allen interessierten Mächten zusammen zu arbei- Lloyd Georges ,.s 3ahres

über alle Sender der Welt oerkünden zu lassen. Als amtliche Ergebnisse der 83 Abstimmungsbezirke werden nacheinander die Einzelergebnisse mit ihren Stimmen für Deutsch land, Frankreich und den status quo sowie die un gültigen Stimmen in deutscher und französischer Sprache bekanntgegeben. Abschließend verkündet Rohde das Gesamtergebnis der Volksabstimmung im Saargebiet. Dieses wird, wie man erklärt, um Genf nicht vor zugreifen, ausdrücklich als nichtamtlich bezeichnet. Voraussichtlich werden während der etwa

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 07.12.1859
Umfang: 8
, daß Rußland einen Krieg zwischen England und Frankreich herbeizuführen sucht, und nimmt Aergerniß an einem Artikel der ministe riellen »Leipziger Ztg.,' welcher den englischen Staat als im Verfall begriffen darstellt. „Wehe Deutschland,' ruft er aui», wenn in England vie konstitutionelle Frei heit einpial untergeht l Wehe dem deutschen Volke, wenn Rußland die deutschen Regierungen im Schlepptau nach sich zieht und sie alS Werkzeug braucht, um daS letzte Bollwerk der europäischen Unabhängigkeit

nach Kräften zu beschädigen!' Sehr wohl! Aber man gestalte UNS die Frage, welch- Seite der deutschen Presse die g-inze Zeit her seit dem Tage von BreSlnu ihren Widerwillen und ihr Mißtrauen gegen russische Bündnisse ausge sprochen, welche dagegen sie für unverfänglich und zu träglich erklärt hat? Frankreich. Paris, t. Dez. In diplomatischen Kreisen wird versichert, daß Frankreich der. englischen Regierung keine großen Conzes- livnen gemacht habe, um ll- zur Theilnahme am Kongreß zu bestimmen. Die Römagna

z. B.. deren Trennung von Rom England verlangt habe, werde unter der päpstlichen Herrschaft bleiben; und wenn auch Frankreich, wie eS schon früher er klärte, mit England darin übereinstimme die Restauration der Herzog« nicht auf dem Wege der Gewalt durchzusetzen so habe eS doch sein Programm für den Kongreß in Betreff der Befürwortung dieser Restauration keineswegs geändert. Auch babe Lord John Russell die Conzesstonen FrankreirbS nicht genügend gefunden, und für Aufschiebung der Zusage gestimmt. Lord

ist gescheitert. Die russischen Bläller bemühen sich natürlich da« Ganze in Abrede zu stellen. Auch die jireußische Presse wird sich höchst ungläubig geriren. Man kann hieraus schon die.Physiognomie des zukünftigen Kongresses einiger- maten erkennen. .Kein Zweifels daß. Preußen mit Rußland Hand in Hand gehen, und daß Frankreich sich bald auf Oesterreich, bald auf England stützen wird, um seine eigene Politik durchzusetzen. (Allg. Ztg.) , Paris, 2. Dez. ES hat seine volle Richtigkeit,^daß nicht Lord -ivb

werde den Mauren gegenüber den Kürzeren ziehen. England aber vor Frankreich den Marokkanern seine guten Dienste anbieten. »Alles das dünkt UNS eines Blatte» unwürdig, sagt der »Cvnstitulioniiel«. das darauf abzielt, das Organ ter Politik einer großen Nation zu sein. Den Spanier» eine Niederlage zu wünschen, Englands Dazwischenkuiift anbieten, npch ehe dieselbe von einer ter beiden Mächte verlangt worden ist, und diese Dazwischenkuiift durch Gründe, wie die von ter »Morning Post« angeführten rechtfertigen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 21.04.1860
Umfang: 8
SS» land zur Ordnung gerufen würd«. Schlagen wir daher die umgehenden Gerüchte nicht in den Wind, mögen sie auch verfrüht« sein. Ihren Berichterstatter hatte eS schon stutz'g gemacht, daß die hiesige dänische Diplomatie, welche im Lause des vorigen JahreS allerlei sie mit Angst und Zagen erfüllende geheime Unterhandlungen zwischen Frankreich und Preußen witterte, seit mehreren Wochen ganz heiter und zurei sichtlich geworden ist; sie ist die rührigste unter allen, stetS auf der Lauer, nichiö

— nach dem Frieden von Villafranca — die französischen olficiösen Blätter über den Freiherrn v. Schleinitz her, fielen, weil er „nicht ehrlich gegen Oesterreich zu Werke gegangen sei.' Jetzt schlagen sie einen andern Ton an, indem sie mit sichtbarer Absichtlichkeit hervorheben, daß die preußische Politik feindlich gegen Frankreich gewesen sei. — Won Seilen KurhessenS und einiger andern kleinen deutschen Staaten sind in letzter Zeit wiederholte Schritte geschehen, die preußische Regierung zu bestimmen

, ihnen zur Bewaffnung der eigenen Artillerie mit den gezogenen Kanonen die entsprechende Anzahl derartiger Geschütze zu überlassen, doch hat Preußen aus dieses Ansinnen einzugehen sich keineswegs bereit erklärt, nach, dem drei kurhessische Offiziere hier sogar den Schießproben beigewohnt haben. In Folge dessen ist bereits leim Sten deutschen BundeökoipS (Württemberg, Baden und Großherzogthum Hessen) das vorjährige Modell der ge- zogenen französischen Broncekanonen eingeführt, das jedoch bekanntlich in Frankreich

, nur durch seine Marine; eS gibt in Europa drei oder vier Mächte, welche, wenn sie sich zu einigen wissen, alle englischen Flotten in Schach halten können. Möge Frankreich sich mit Rußland und Dänemark verbinden, und vie Nordsee ist den Engländern verschlossen; vom schwarzen Meere sind sie ausgeschlossen. Möge eS zu dieser Allianz auch Spanien und Portugal rufen, und für die Engländer gibt «s keinen Ocean, kein Mittelmeer mehr. Ihre Insel Malta, ihr Gibraltar werden bald nur noch Träume entläuschten Ehrgeizes

, untergegangene Erinnerungen einer stolzen Herrschaft sein. Rußland liegt wegen Kon- stantinopelS auf der Lauer und zählt die Stunden, die Minuten, um zuerst Hand an die Erbschaft zu legen. ES glaubt, daß bald wegen der Erbschaft der Sultane große Konflikte losbrechen werden, und das wird vielleicht daS große AbleiluiigSmittcl für die Kämpfe und politischen Intriguen des Westens sein. Aber so gut wie England, werden Rußland, Frankreich, Oesterreich ihr Theil ver, langen. Wer weiß

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 27.09.1824
Umfang: 8
an; Mitternacht war vorüber. Alle Großen von Frankreich waren im Schlosse versam melt; dort herrschte tiefes Schweigen; ruhig und strah lend war draußen die Nacht; in den halb erleuchteten Sälen war es düster und traurig. Die Wilder Hein richs IV. und Ludwigs XVI. traten beim blassen Lichte der Lampen aus den dunkel behangenen Wänden der Dia- nengallerie hervor. Im Thronsaaleglänzten, wie beiHof- Festen, die kristallnen Leuchter; der Thron mit seinen Wappenschild?», mit seinem Thronhimmel von Goldstoff

, mit seinen gewaltigen sammetnen Vorhängen stand leer und verlassen im stillen Prachtsaale; der, welcher ihn wieder aufgerichtet, die Krone wieder hergestellt hatte, lag jetzt auf dem Todbette. Robert von Frankreich und Heinrich IV. schüttelten ihre goldenen Rüstungen, als wollten sie ihren Nachfolger und Enkel umarmen. Der Nachtwind bewegte magisch leise die reichen Tapeten; die zwei Trophäen an der «eite des Thrones bebten, düster brannten die Kerzen. -— Im Zimmer des Königs lag der Monarch, der als Christ starb

, nachdem er als Kö nig gelebt hatte. Ihm zur Seite sein erhabener Wruder, sein Vermächtniß für Frankreich; seine Nichte, der En gel deS Trostes und Friedens; sein Neffe, der Sieger von Spanien; jene zweite Nichte, so jung, und so bald schon Wittwe geworden; hinter ihnen die Prinzen des Hauses, treue Diener, muthlose Aerzte. — Als endlich der Arzt sprach : „Der König ist todt,' zerfloß die k. Fa milie mit allen Anwesenden in Thränen; knieend um gaben Alle dieses Bett des Jammers und der Größe

. — Der König erschien in der Thüre der Gallerie; mit ge senktem Blicke beugten Alle'vor ihm die Knie, und rie fen mit noch vom Schmerz erstickter Stimme: „Es lebe der König!' — Wenn in den letzten Tagen ihrer Größe unsere Könige sich bei ihren, zu den Füßen des Gottes, der sie zu Königen machte, ruhenden Ahnen versammeln, werfen die Kronofft'ziere Schild, Helm und Wappenrock i?es verstorbenen Königs in's Grab, und der Wappen- Herold von Frankreich ruft: „Sehet Euch vor!' Aber der.Oberstkäminerer

und der Oberststallmeister senken nur Schwert und Fahne gegen das Grab, und der Wappen- König ruft: ..Herr Oberstkämmerer, hebt das Panier deS Königreichs'Frankreich auf!' Dieß deßwegen, weil weder Frankreich noch der König sterben, weil der Kö nig Frankreich, Frankreich dem Könige gehört. Wir ha ben Helm und Waffenrock in das Grab gelegt ; laßt uns heute Schwert und Panier von Frankreich aufheben mit dem Rufe: „Es lebe der König!' -— Die Krankheit, an welcher der König starb, war nur das letzte Symp tom , die letzte

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 08.02.1860
Umfang: 6
können. Wenn Preußen wirklich rüstet, so wird eS auch wohl seine Gründe dazu haben. Berlin, 3. Febr. Nach der „B.- und H.-Ztg.' soll eine gemeinschaftliche Erklärung von Preußen und Rußland gegen Einverleibung von Savoyen und Nizza in Frankreich zwar noch nicht ergangen sein, aber be vorstehen. Die Verhandlungen mit Rußland sind seit einiger Zeit im Gang, und ihrem Abschluß nahe. Nach einer „zuverlässigen' der Börsenzeilung zugehenden Nach richt wird sich der Generalmajor v. Wildenbruch

sollen. Frankreich. Paris, 2. Februar. Die Einwirkungen der neuen kaiserlichen Politik machen sich bereits stark fühlbar, und wie bei jeder UebergangSperiode ist eine momentane arge Stockung im Verkeör eingetreten. Die Eisenindustrie wird besonders hart betroffen, und unfehlbar wird eine nicht unbeträchtliche Zabl von Hüttenwerken u. Schmie den der ausländischen Konkurrenz unterliegen müssen, weil die Regierung, den Zoll herabsey», ehe sie die Koh len- und Eisenindustrie im Innern von den unzähligen

, daß die italienische Annexion nach der Ansicht der beiden Kabinete daS beste Mittel sei, die Frage zu lösen, und daß die Regierungen von Frankreich und England nichts dagegen hätten, daß diese Annerlon eine vollendete That sache werde. Die einzige Verschiedenheit, welche in dieser Beziehung zwischen den beiden Kabineten obwaltet, soll eine Formfrage betreffen. Frankreich wünsche, daß die Bevölkerungen auf dem Wege deö allgemeinen Stimm- rechlS befragt würden, während England neue Wahlen vorzieht

. ' — Mit der Abtretung von Savoyen und Nizza an Verantwortlicher Redakteur: A5. TVa KSS Frankreich wird hier ein« großartige Komödie gespielt; kein irgendwie Kundiger zweifelt, daß die Abtretung eine längst beschlossene Sache ist und daß man nur noch zögert, sie in'S Werk zu setzen, weil man nicht ganz ohne Besorgniß wegen der Haltung Deutschlands und Englands ist. Denn die Einverleibung von Savoyen und Nizza ist, wie die offiziösen Zeitungen auch mit dankenSwerther Offenheit eingestehen, nur der erste Schritt

, den Napoleon III. thut, um Frankreich seine natürlichen Grenzen wieder zu geben. — Dem Ver nehmen nach hat der französische Gesandte in London, Graf Persigny, abermals sich gezwungen gesehen, die französische Regierung auf die Schwierigkeiten aufmerk sam zu machen, welche daS englische Kabinet gegen die Einveileibung SavoyenS zu erheben gemeint oder gezwungen sei. Großbritannien. London, 3k. Jän. Saltaire ist der Name eines ganz neu angelegten schmucken Fabrikortes in Uorkshire, der sammt und fondeiS

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.07.1935
Umfang: 6
M die Menschenrechte ging, die in der großen Französischen Revolution proklamiert worden wa ren, aber erst mit dem Fall Dreyfuß die Grund lagen des französischen Staates der Gegenwart geworden sind. Die Dritte Republik war 1871 begründet wor den, aber sie hatte nur di6 Formen einer Repu blik angenommen; das Wesen der Freiheit war Frankreich nicht bewußt geworden. In verfas sungsmäßiger Form war die Republik nichts als eine Fortführung des Ii. Kaiserreichs, mit den gleichen Ideen, den gleichen Begriffen, Symbolen

Ideologien (man kann sich eine aktuelle Analogie nicht-versagen: auch Deutschland nahm 1319 nur die Formen einer Republik an, blieb aber Kaiser reich). Heute ist Frankreich vielleicht die einzige wirkliche Republik Europas; und das hat die Tragödie Alfred Dreyfuß bewirkt — darum ist, er der eigentliche Gründer der Dritten Republik. « » « ^ Erinnern wir uns an die Tatsachen: Ende 1894 wurde der Hauptmann des Generalstabs Alfred Dreyfuß, Jude, 35 Jahre alt, in Mulhouse geboren zugeteilt

von Schwartzkoppen sein sollte, der dama lige deutsche Militärattache in Paris; in diesem „Bordereau' wurde die Übersendung von Doku menten angekündigt. — Dreyfuß wurde zur. De gradierung und lebenslänglichen Deportieruug auf die' Teufels-Jnsel verurteilt. ' « » » Während Dreyfuß aus der Teufels-Jnsel halb wahnsinnig wurde, nur noch ein Wort sagen, denken konnte: „Ich bin unschuldig!', tauchten auch in Frankreich Bedenken gegen diesen schnellen Pro zeß, der so glatt vor sich gegangen war, auf. Nun setzte

geboten, um das zu wahren, was sie für Ehre hielten; auf der anderen Seite jene, die die Wahrheit wollten, auch um die Ehre, die wahre, zu beschützen. Auf der Seite der Revi sionisten, die man später „dreyfusards' nannte, standen Elemenceau, Zola, der in Clemenceaus „Aurore' seine berümte Anklage. ,,J'accuse!' ver össentlichle, und in der vorderstenHinie der Oberst Picquard, deren selbstloser Kampf schließlich auch zum endgültigen Sieg geführt hat. ^ Die Lage in Paris, in ganz Frankreich

nehmen müssen. Vieles, das damals gesprochen und geschrieben worden ist, ist einmalig geblieben und noch heute gültig. Es war eine Zeit, in der ein Volk von einem Gesinnungskampf rettungslos erfaßt worden war; an dem Fieber in Frankreich gemessen, war die internationale Anteilnahme, wenn auch an sich sehr bedeutend, doch unmerklich. Plätzlich wurde gegen den Major Esterhazy die Anklage erhoben, der Spion im Generalstab und, der Autor des Bordereau zu sein. Esterhazy kam vor ein Kriegsgericht

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 02.01.1935
Umfang: 6
werde auf Grund der Reziprozität und Parallelität durchgeführt. Aehnliche Vorbereitungen seien zwi schen Italien und Ungarn sowie zwischen Oesterreich und Ungarn im Zuge. schleunigung seiner Tätigkeit dürfte es nicht aus geschlossen sein, daß es einstweilen provisorisch ein- link mürden Stallen und Frankreich Weiche» ter ze«eil>sM»Riàl Cine Ansprache dee französischen Botschafters Graf de Chambrun Arbeiter von Montebello Sonico schenken dem Duce 25.000 Arbeitstage Roma, 1. Jänner Die landwirtschaftlichen

Provinzen widerspiegeln, rufen in meiner Seele unser so teures Frankreich wach. Ihr werdet diese Glückwünsche mit jenem Ver trauen und jener freundschaftlichen Herzlichkeit, die unter euch herrschen, aufnehmen, worin ich bei der täglichen Erfüllung meiner Mission Lohn und An sporn finde. Nun sind wir im Jänner: Ist es ein Zufall, daß die Jahre unter dem Zeichen des doppel- köpsigen Janus beginnen, jener kapriziösen Gott heit mit der Maske des Friedens und der des Krieges, deren Tempel nur in den dunklen

uns einflößt: Es lebe Frankreich! Es lebe Italien!' Die Allsprache des Botschafters wurde mit herz lichem Beifall gekrönt. Frankreich und die Flottenfrage Paris, 1. Jänner Der französische Kriegsmarineminister Pietri gab einem Vertreter des „Jntransigeant' Erklä rungen über die Haltung Frankreichs angesichts der ourch die Kündigung des Washingtoner Hlot- tenabkommens geschaffenen Lage. Der Kriegsma- rineminister detonte darin, daß Frankreich nie I große Begeisterung für das Washingtoner Abkom men gezeigt

habe und daß dieses Abkommen mir unter der ausdrücklichen Voraussetzung vom fran zösischen Parlament ratifiziert worden sei, weil es nach 15 Jahren ablaufe. Um jedes Mißverständnis zu vermeiden, habe Frankreich sich dem japanischen Schritt nicht angeschlossen, aus Gründen, die ein Ganzes bildeten, halte Frankreich die Beibehaltung des Washingtoner Abkommens über 1930 hinaus für unmöglich. Das Wiederanwachsen der deutschen Flotte spiele darin ebenfalls eine Rolle. Frankreich wolle an den kommenden Flottenverhandlungen

teilnehmen, um dem Frieden zu dienen. Der fran zösische Standpunkt sei folgender: Frankreich könne auf jeden Fall nur einem Abkommen beitreten, das das Washingtoner Abkommen in seinen Grund sätzen und Modalitäten vollständig abändert, denn die Lage habe sich verschoben. In Albanien herrscht Ruhe Tirana, 1. Jänner Das Presseamt von Albanien veröffentlicht fol gendes Comuniquee: In der letzten Zeit wurden in der Auslandspresse alarmierende Nachrichten über angebliche Unruhen in Albanien verbreitet

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.06.1940
Umfang: 4
Seite 2 »Alpeazelta«^ Donnetstag, den 27. Juni 1940-XM Die Bedingungen des Waffenstillstandes zwischen Frankreich und den Achsenmächten Das itallenisch«französ>sche Abkommen tViederhott, da in eine« Zeil de? gsiieigsu Ausgabe nicht erschiene») Die vom italienischen General stabschef im Auftrag des Duce und ober sten Befehlshaber der operierenden Trup pen und vom Führer der französi schen Waffenstillstandsdelegation unter zeichneten Waffen st ill st àndsbe- dtngungen sind folgende: Art

. 1 — Frankreich stellt die Feind seligkeiten gegen Italien im Be reich des französischen Mutterlandes, in Frcmzösifch-Nordafrika, in den Kolonien, in den Schutz- und Mandatsgebieten ein. Ebenso stellt es die Feindseligkeiten gegen Italien zur See und in der Lust «in. Art. Z — Die i ta l i e n i s ch e n T r u fi xen verblei ben bei Inkrafttreten vorliegenden Übereinkommens und für die ganze Dauer desselben auf ihren vor geschobenen Linien auf allen Kriegsschauplätzen. Art. Z — Im f r a nzö

die italienische und deutsche Regierung nicht anders bestimmt, werden die Rundsuntsendungen im ge samten Gebiet des französischen Mutter landes untersagt. Die Bedingungen, un ter welchen die Rundfunkverbindungen zwischen Frankreich. Franzöfisch-Nord- asrika, Syrien und Französisch-Somali land ersolgen können, werden von der italienischen Waffenstillstandstommission bestimmt. Art. 20 — FreierDurchgangs- Warenverkehr zwischen Deutschland politischen oder militärischen Gründen oder wegen Begünstigung der italieni

Konvention sowohl direkt als durch ihre Stellen zu kontrollieren und vorliegende Konvention mit der zwi schen Deutschland und Frankreich abge schlossenen in Einklang zu bringen. Art. 24 — Am Sitze der Kommission wird eine französische Delegation einge richtet. die damit beauftragt ist, die Vor stellungen ihrer Regierung hinsichtlich der Durchführung der Konvention geltend zu machen, sowie die Verfügungen der ita lienischen Komission an die zuständigen französischen Stellen weiterzukiten. Art

. Was! Art. 2t - Alle italienischen die Gebiete von Franzöfifch-Nordafrita. K ri e g s g es a n g e n e n, forme all« aus und Anlagen jeder Ari unversehrt zu Berli ». 25, — Die Bestimmungen des deutsch-französischen WaffenftiUstands- oertrages voni 22. Juni haben folgenden Wortlaut: 1. — Die französische Regierung ver anlaßt in Frankreich sowie in den fran zösischen Besitzungen, Kolonien, Protekto ratsgebieten und Mandaten sowie auf den Meeren die Einstellung des Kampfes gegen das Deutsche Reich

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