zu haben, der ihm mitgetheilt habe, daß man im Gasthause zum „weißen Rößl' in Zürich falsche österr. Geldnoten zu kaufen bekomme. Ob dies richtig ist, läßt sich beim entschie denen Widerspruche des Anton Lobis nicht feststellen. Thatsache jedoch ist, daß im Jänner 1898 Anton Hopf- gartner, Schuhmacher in Stefansdorf, Gmd. Lorenzen, dem Azzolini schon im Sommer 1897 erzählt hatte, daß man in der Schweiz falsches österr. Geld bekommen könne, in Ge sellschaft des Bauers Josef Kirchler von Pfeffersberg, dem Hopfgartner Hievon
Mittheilung gemacht hatte, den Azzolini in Bozen aufsuchten und daß sich dann Azzolini und Kirchler zu Anton Lobis begaben, der damals im hie sigen Krankenhause sich befand, um mit ihm wegen der Be schaffung von Geldfalsifikaten sich zu besprechen. Da Lobis damals, wie Azzolini angibt, mit der Sprache nicht herausrücken wollte, faßten Azzolini und Kirchler den Entschluß, aus eigene Faust nach Zürich zu fahren, um dort mit einem gewissen Jakob Schund wegen Lieferung von falschen Geldnoten zu verhandeln
. Azzolini behauptet näm lich, daß er über die Mittheilung des Lobis, man bekomme beim „weißen Rößl' in Zürich Notenfalsifikate zu kaufen, dorthin gefahren war, dort das genannte Gasthaus aber nicht fand und sich deßhalb bei einem Dienftmanne um einen Lithographen erkundigte, der ihn an den genannten Jakob Schmid gewiesen habe. Dieser habe sich nach anfänglichem Sträuben bereit erklärt, ihm falsches Geld zu beschaffen, jedoch eine Anzahlung verlangt, die ihm Azzolini nicht geben konnte. Dieser, fuhr
deshalb, wieder nach Hause und als dann Hopsgarten und Kirchler zu ihm kamen, begab er sich mit Letzterem neuerdings nach Zürich, wo Kirchler dem Jakob Schmid, welchen Azzolini als jenen Mann vorgestellt hatte, welcher die Falsifikate beschaffe, zu diesem Zwecke 29 Goldstücke zu 20 Mark übergab. ^ . , : i Schmid. erklärte, daß er mit der Herstellung der Noterr noch nicht fertig sei, und daß Kirchler und Azzolini deshalb ^ am 8. März 1898 wieder kommen sollen, um die Falsifikate abzuholen
, ^ ^ ^ ^ Da Kirchler inzwischen erfahren hatte, daß Azzolini nicht vertrauenswürdig sei, fuhr er am bestimmten Tage allein nach Zürich, fand jedoch den Schmid nicht, weshalb er sich bei Azzolini telegraphisch um die Adresse desselben anfrug. ' > - ' Als er Hierauf keine Antwort erhielt, fuhr er wieder nach Hause. Es ist wohl klar, daß Jakob Schmid, von dem nicht konstatirt werden konnte, daß er irgend einen Schritt zur Anfertigung von falschen Geldnoten gemacht hatte^ daran gar nicht dachte