von vornherein an eine fixe Idee binden, sondern das Ergebnis der Probefahrten wäre ausschlaggebend auf die Wahl der Absahcts- stelle. Nicht so bei uns, wo der Bureaukratismus die schönsten Blüten zeitigt. Hier wird unbekümmert um billigere und bessere Gelegenheit jeglicher Vorteil beiseite gelassen und das Projekt irgend eines höheren Beamten, der vielleicht auch von der ganzen Sache keine blasse Idee hat, ausgeführt. So auch im vorliegenden Falle und zwar unter dem Hin weise, man könne Neumarkt nicht ganz
, breitspurigeAutos verkehren?' Aber trösten sich die Herren Neumarkter! Neumarkt ist im Kopfe eines maßgebenden Faktors fchon vor Abschluß der Probefahrten im Projekte als Abfahrtsstelle bezeichnet und wird derselbe all seinen Einfluß darin setzen, daß dies sein Geistes kind ungeändert ins Leben tritt. Aus dem Um stände als Auer bei den sogenannten Probe fahrten gar nicht berührt wurde, könnte man selbe besser gleich als Eröffnungsfahrten be zeichnen. — So, und nun zum Schlußsatze: „Bei der Wahrheit bleiben
, Lügen haben ckurze Beine.' Bereits zweimal wurde vom Neu markter Korrespondenten behauptet, die dortige Straße sei nicht gepflastert, um nun endlich doch zuzugeben, daß die Strecke Neumarkt—Bill gepflastert und das Pflaster obendrein teilweise aufgerissen sei. Bezüglich der Schnttlänge beim Abgehen der Strecke dürften sonderbare 70 Zentimeter-Schritte gemacht worden sein und hat man sich etwa auch um einige Hundert verzählt. Betreffend der Stei gung wird wiederholt, daß die ganze Fleimferstraße
keine, auch nur annähernd so große aufweist, als gerade die Neumarkter Teilstrecke. Was die von Auer nach Cavalese verkehrende Postbotenfahrt an langt, welche zu übernehmen die Neumarkter Unter- nehmnng ausgeschlagen haben will, kann nur so viel gesagt werden, daß dieselbe aus Bedarf er richtet wurde und dieselbe Neumarkt auch nie be kommen hätte, trotzdem sie so manchem Herrn schon von Anbeginn ein Dorn im Auge war. In Betreff der Behauptung, Neumarkt wäre auch im Falle als s. Zt. ein Auerer die Postsahrten
dieser staatlichen Automobilfahrten haben wir leider einen traurigen Schluß zu ziehen, den nämlich, daß nun die Fleimstalbahnsrage in weite Ferne gerrückt erscheint, wenn sie überhaupt sür die deutsche Linie nicht ganz fallen gelassen wurde; denn es ist nicht anzunehmen, daß das jedenfalls gut unterrichtete Postärar für die kurz gedachte i) Es geht uns dieser Artikel aus Auer zu und zwar als Erwiderung auf einen Artikel aus Neumarkt im „Tiroler' Nr. 92. Wir wollten die Aufnahme nicht verweigern