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Bücher
Jahr:
1879
Maximilian's I. Beziehungen zu Sigmund von Tirol in den Jahren 1490 - 1496 : Studie zur Charakteristik beider Fürsten
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Seite 11 von 58
Autor: Kraus, Victor / von Victor von Kraus
Ort: Wien
Verlag: Hölder
Umfang: 58 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Xerokopie
Signatur: II A-638
Intern-ID: 135521
vorher hatte er die frühere Regierung vor seinen -Riehterstuhl geladen, jetzt that er sie in die Acht. Die Grafen Thierstein und Matsch setzten dem aus der Ferne offenen Trotz entgegen. Sie alle verloren ihr liegendes Gut auf Tiroler Boden. Am 1 . Februar vollzog sich vor dem Kaiser und einem glänzenden fürstlichen Gefolge, in welchem wir Sigmund’s Schwiegervater, Herzog Albrecht von Sachsen, dann Cristina von Baiern bemerken, ein Act, der Sigmund’s Zustand auf das deutlichste illustrirt. Sigmund

widerruft feierlich alle dem Herzog Albrecht von Baioni auf seine Länder gemachten Verschreibungen in der i H ölie einer Million Gulden. Was hier Sigmund wieder durch den Mund des für ihn unerreichbaren Kcgicrungs - Kanzlers O t •« o o otfirze] sagen lässt, bedarf keiner Erklärung: Da er früher in der Verschreibung für Albrecht gesagt habe, er mache sie aus „freiem Willen“, so könne er aus Willkür „die ses freien Willens“ seinen früheren Willen jetzt ändern. Merkwürdig ist auch die Schlussscene

: der Kaiser nahm das Wort, um zu erklären, dass dei - nach den Worten Stürzel’s und der von Sigmund erfolgten mündlichen 'Wiederholung gegebene Widerruf auch wirklich der ernstliche Wille Sigmund’s sei. Wir kennen Kaiser Friedrich^ gutmüthige Gesimimigsart zu Q o genau, um annehmen zu dürfen, dass er sich gegenüber einem mit normalen Denkfunctionen versehenen Vetter den grausamen Scherz erlaubt hätte, zu dessen feierlicher Sanction der Meran er Ord nung noch einen unter anderen Umständen höchst

beschämenden öffentlichen Widerruf zu fügen. Die Sache ist eben die: Sigmund war nicht mehr zu verletzen. Was man ihm hier auferlegto, betraf eigentlich gar nicht seine Person. Aber den möglichen Folgerungen aus der angenommenen Willensunfreiheit Sigmund’s hei den Meran er Abmachungen von baieriseber Seite wollte ■ Friedrich so rasch als möglich, so lange er Sigmund noch reden lassen konnte, mit einem Male die Spitze abbreehen. Vieles spricht dafür, dass Friedrich schon damals an eine freiwillige

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Bücher
Jahr:
1879
Maximilian's I. Beziehungen zu Sigmund von Tirol in den Jahren 1490 - 1496 : Studie zur Charakteristik beider Fürsten
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Seite 12 von 58
Autor: Kraus, Victor / von Victor von Kraus
Ort: Wien
Verlag: Hölder
Umfang: 58 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Xerokopie
Signatur: II A-638
Intern-ID: 135521
durch seinen Beitritt anzuerkonnen, drohte ihm Kaiser Friedrich mit einer Fehde dieses Bundes, bis im November 1488 zu Augsburg zwischen den beiden Fürsten bezüglich Burgaus und der tiroli sehen Verschreibungen ein für Bai era eben nicht günstiger, übrigens nicht so bald zur Ausführung gelangter Vergleich stipulirt wurde. Unterdessen kamen aus Tirol schon neuerliche Klagen über Sigmund.* Im April 1488 will er bereits nichts mehr von der neuen Ordnung wissen, im Zerwürfnisse mit der Regierung rüttelte

er an den lästigen Fesseln und richtete sich einen glänzenden Hofstaat ein. Offenbar muss die baicrische Partei stärker ge wesen sein, als man gemeinhin annimmt 1 ). So nur ist es zu erklären, dass die Landräthe, für ihr Leben fürchtend, sich durch Sehatlloshaltungs-Bnefe der Landschaft zu sichern versuchen. Am 23. December 1488 traf Kaiser Friedrich abermals in Inns bruck ein. Es ist unglaublich, welche Rührigkeit dieser sonst so schwer bewegliche Fürst in dieser Hausangelegcnhoit an den Tag legte. Sigmund

für die Verzichtleistung auf seine Ansprüche eine Summe von 100,000 fl. verlangt. Auf Ffiedrieh’s Zureden verweigerte Sigmund die Zahlung derselben. Jetzt, gegen das Ende des April, kommt Maximilian nach Tirol 3 ). Nach all dem, , was vorgefallen, musste der erste Empfang ') S. Unresti, Chron. Austr. p. 730. — *) Jaeger hat dies zu wenig hervorgehoben. — 3 ) Kaiser Friedrich verlässt Ende Juni 1489 Tirol, um sich über Laibach nach Linz zu begehen, welche Stadt er bis zu seinem am 19. August 1493 erfolgten Tode

nicht mehr verliess. Am 29. April 1489 veranstaltete Maximilian Sigmund und dem Schwager Albrecht von Ballons zu Ehren eine grosse Jagd bei Hall (Haller Stadtarchiv).

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