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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 12.11.1933
Umfang: 8
Stimme — und hatte nicht ein mal gegossen. In der Küche stand das gebrauchte Geschirr von gestern, von den Tagen vorher. Sie wollte sich auslassen, trat an den Auswaschtisch, den er ihr vor ein paar Monaten an den Ausguß gebaut, um ihr die Arbeit zu erleichtern. „Warum hat er unterschlagen müssen?' schrie sie plötzlich laut heraus — und weinte dann still vor sich hin. Nicht, daß die Sorge nun schwere Gewichte in ihr Leben senkte, nicht, daß die Schande sie von allem Bisherigen trennte, schien

mit Heftig keit den Kops schütteln. „Wie aber? Woher diese wiederholten Zuwendungen, wenn Ihre Gattin dem Luxus abgeneigt war, wie Sie betonten?' Der Richter grub weiter. Der gebeugte Mann schwieg. Nur seine Schul tern verzogen sich wie im Krämpfe. Fast wider seinen Willen schien es aus ihm hervorzubrechen: „Ein Mal nur — ein Fehltritt — da war ich in der Hand der Erpresserin.' Das Brausen hinter der lauschenden Stirn er stickte Denken und Gehör. Doch als sich ihre Sinne langsam wieder sammelten, vernahm

, was er konnte.^und mit gehobenem Herzen trug ich das köstliche Schmuckkästchen nach Hause. Humoreske von Hermann Rei neck e gen stand ich heimlich auf und machte den Ge burtstagstisch. „Nun, Kind, habe ich deinen Geschmack gè troffen?' „Ach ja', meinte meine Frau mit gezwungenem Lächeln. „Nanu', entfuhr es mir, „du hattest dir doch einen roten Stein gewünscht, nicht wahr? Na, und jetzt?' „Na, und jetzt?' wiederholte sie, „sieh dir den Stein doch Mal an. Nennst du das rot?' Wie verhext und aus allen Wolken

!' hin und war dann wieder draußen. Drei Wochen später hatten wir Termin. „Sagen Sie mal, Angeklagter', sragte mich der Richter, „war es denn unbedingt nötig, daß Sie den Kläger derart beileidigten?' „Erlauben Sie, Herr Amtsrichter'? erwiderte ich, „wenn mir der Mann einen grünen Edelstein verkauft und ich doch aber...' „Danke, ich kenne die Geschichte', unterbrach mich der Richter, „Sie haben sie oft genug zu Protokoll gegeben. Es tut mir leid, ich muß Sie aber verurteilen. Der Kläger hat recht. Er ver kaufte

: Es spielte eines Abends zur höheren Ehre des Gottes Mammon bei einer Neureichen, erhielt Applaus, und alle Welt war — mit Recht begei stert. Da sagte Frau Neureich: „Wenn Sie nächstes Mal wiederkommen, teurer Meister, dann bringen Sie doch ruhig ein paar Leute mehr mit. Wie schön werden Sie erst dann Quartett spielen!' Aus der Kinderstube Hans-Erich (5 Jahre) und Liselotte (4 Jahre) stehen am Rande der Wiese ' und beobachten ge spannt einen Storch, der nicht weit von ihnen die Gräben entlang stelzt

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 21.11.1913
Umfang: 8
Vergeltung. Line Schikkergeschichte von üer „waterksnt'. von Karl koSe. achbarssöhne waren Claas Ohlen dorf und Helge Störtebosch. Sie befanden sich auch in demselben Alter und, da beider Väter Schis- ferwaren, waren Claas und Helge ebenfalls Schiffer geworden; Nordseeschiffer und Fischer zugleich, denn ihr Heimatdörfchen lag an der friesischen Küste. Die See trennt und verbindet, sagt man. Man sagt auch, sie mache wetterhart und wellenweich. Und irgendwo habe ich mal gelesen, daß sie zu großen

junge Schwester, Antje geheißen, mit der er mal zu teilen hatte. „Heiraten ist gut, aber nicht heiraten, ist besser!' so ungefähr schreibt der Herr Apostel Paulus den Corinthern in seinem ersten Briefe, Kapitel sieben, Vers achtunddreißig. Aber an der „Waterkant', obwohl man dort durchaus bibelfest ist und gottesfürchtig, hält man nicht viel von diesem Wort. „Jung gefreit, hat niemand gereut?' gilt dort mehr. Claas und Helge waren noch nicht mal Sol daten gewesen, da hatten sie schon ihre er klärten

dausend annere ok! Dat's en Overgang, de Spaß makt.' Dann mußte geschieden sein. „Adjüs, Claas! Bliew munter!' „Adjüs Helge! Lat't di gut gahn!' „Lew wol, Antje!' „Bliew gesund,' mein leive Helge, un lat mal von di hören!' „Bliew mi gut, Mintje! Jk fall di af und alls an mal skrewen, wu et geiht!' „Dat dau, Helge! Skrew ok, wu de Deinst di bekömmt. Jk fall di Holemal ant- wören.' . . „Js gut, Mintje! Jk freug mit all ob!' ,>Datt d' mi aberst nich vergettst, Helge!' Nachdr, „Häw kein Angst nich, Mintje

Kameraden, die Vor bilder der älteren Matrosen und der Vor gesetzten, machten aus dem ^ an sich schon schmucken und stattlichen Helge 'in- -kurzer Frist ein wahres Patent-Kerlchen. ' ,Zk fall di af an alls an mal skrewen wie et geiht!' hatte er Mietje Lahrsen ver sprochen. Und die hatte gesagt ^ „Dat dau, Helge! Skrew ok, wu de Deinst di bekömmt. Jk fall di helemal antwören.' - Das war leicht versprochen gewesen; von Helge Seite wenigstens. Jetzt wurde es ihm schwer, sein Versprechen zu halten

. Für seinen nüchternen Sinn und bei des Dien stes göttlichem Einerlei gab es nichts zu schreiben. Nichtsdestoweniger kriegte er es doch fertig, einmal seinem Schatz, ein ander mal feinen Eltern einen Brief zu senden. Die Antworten ließen nicht auf sich warten. Antje wie Mietje hatten sich ge waltig angestrengt, - hatten ihm die ganze Dorfchronik vom kranken Gaul des Gemeinde schulzen bis zur krepierten Katze des Nacht wächters niedergeschrieben. Beide - Briefe klangen aus in der Sehnsucht nach einem baldigen

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 04.07.1941
Umfang: 4
. «Zu nichts hat man Lust!' Aus dem Hinuner des Betxiehsführers Hörte Hie Schritte eines Hiy und her gehenden Menschen. „Was Hot er demi wied.er?' fragte Marga Giebel und deutete mit dem Dau men hinter sich. — „Schlechte Laune', antwortete Schnell verdrossen. Das Klingelschnarren ertönte, das die Sekretärin zum Diktat rief. Aber die war anschàmd nicht iy ihrem Zimmer Mbeà He«o man hörte dieMygel noch eiy Meites und drittes Mal ungeduldig und ausgiebig rattern. Jetzt gibt's ein Donnerwetter! hießen die Blicke

der Buchhaltung, als sich die Tür öffnete und der Prokurist Loewe her- ausst.ob. Er hat wieder seinen oer.kp.if- senen Mund! stellten sie mit Heimlichem Blinzeln fest: sie kannten das schon und waren glücklich, daß der Sturm diesmal nicht sie treffen würde. Sollte er sich be> ^'e Hagen austoben, dachte jeder bei sich, i'as konnte ihr offengestanden, mal nichts vaden. Die war viel jünger als sie alle >l>H hatte in den vier Wichen, die sie erst Im Betriebe war. noi etwa? abbe- kochflley. Ja, jsie Halle sogar

sie mit .einem kleinen Schreck, als sie ihren Chef vor den Post karten stehen lah. der „wütende Loewe' persönlich. Sie wußte um seine geschäft liche Verärgerung und auch darum, daß heute die geringste Kleinigkeit genügte, leinen Zorn ausbrechen zu lassen. „Sagen Sie mal', ex Iah sie grpllend an und wies mit der Hand auf -die Kar ten, „was ist denn das da?' Ilse Hagen wußte gaiH ger.au, Ms er meinte. Aver es W.r ihr.e Störte, den Dingen mit Humor ins Auge zu sehen. So trat sie scheinheilig Ader .an denl Schrank

und solgte mö den Blicken dem und ausgestreckten Finger. „Dieoenow', sagte sie, „Ostseebad Dievenowl' „Was denn. Dievenow!' Die Stimme schwoll an, ver Finger sank herab. „Ich meine — —' Er brach ab. „Dievenow? Wieso? Wo?' fragte er dann in ver engertem Ton. „Hier!' sagte Fräulein Hagen zeiyte auf die Karte. Sie.he da. Herr Loewe stand plötzlich versonnen, langsam von einem Fuße auf den anderen wippend, und lächelte. Lä chelte auf eine Ansichtskarte herunter. „Nun sehen Sie mal an!' Er tippte

mit den» Finger auf ein Häuschen. „Hier habe ich gewohnt. Ist das nicht komisch?' Ilse stand lieben ihm und fand das gar nicht komisch, denn irgendwo mußte er ja schließlich gewohnt haben, — abei sie be griff sofort die Wandlung in seiner Stim mung. „Ja, und hier geht's lang', der Finger bezeichnete einen Weg. „ein Stückchen durch den Wald und dann hier an dem yi^se vorbei, und schon ist man an der .!ee. Und' sehen Sie mal', er zeigte leb haft mit der anderen Hand hinter sich, „hier ist Her Kodden.' Ilse

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 4
Datum: 08.05.1923
Umfang: 4
. „Das ist ja unerhört, hören Sie mal!' „Ja. da ist eben nichts zu mache». Aufs Land will keiner. Das ist ebeu das Unglück, gnädiger Herr. Es muß eben Weller mit den Polen versucht werden. Ich tue schon Schritte, eS soll gleich geschehen.' „Ja. das wird aber auch Zell, hören Sie mal. Ru mal vorwärts!' Der Herr Inspektor war eutlasseu. Lässig lehnte sich der junge Herr Kohlömauu im Sessel zurück. Eeregt fiel sein Blick aus seine Lackschuhe, deren mangelhafter Sitz ihn schon immer geärgert und wurde dadurch

wie viel d« auf der Liste halte, der Herr Hirse korn. 84 Rittergüter und- 110 Baunusitze,' warf Wald» trand hin, „denke mal, da hetßt'r drauhallev.' „Na, daun meiuetwegeu, da schreibt dem Herrn Hirsekorn, daß er kommrn kan», da wollen wir nun endlich der Sache ein Ende machen, mir soll'S recht fein!' lenkte Frau KohlS» manu schließlich gereizt ein. „Ja daS finde ich auch,' sagte Edrlgarde mit leisem Seufzer. Neuntes Kapitel. Die Frldarbeiter uud Kuechte käme» heute zrllkger heim vom Felde als sonst. Die Ackrrarbelt

er nicht viel, die machte» gern leicht darüber hin. Und morgen ist Allerseelen. Wieder mal ei» Feiertag für die Pollacke» l Da mußte n schon mal selbst hin nach den Rechte» sehe», da der Lehnhard nicht mit dabet war. Die letzte» Woche» warm schöne, sonnige gewesen i» diesem Herbst. Daher hatte die Arbeit gekleckt. Dt» Luft trocken uud klar, so recht zum Ernten und Berge», wie seltm sonst. Auch heute lag solch' ei» Hrrbstzaubn iu dn Natur. Et» leiser Wind streicht vom Abend hn. In satter, rot braun« Wärme ruht

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 09.11.1941
Umfang: 6
- koxn Mit ihrer etwas grellen Stimme und schaute ihrem Mann herausfordernd und befehlend an. „Du hast doch schon viel früher bestellt, und nun wird dieses jun ge Ding da zuerst bedient. Was denkt sich der Ober eigentlich? Ich an deiner Stelle, ich würde mal ordentlich Krach machen!' Und Zustimmung heischend blickte sie sich in dem kleinen Kreis von sechs, sieben Menschen um, lauter Freunden und gu ten Bekannten, die an oem Tisch in der Fensternische sahen. „Aber ich bitte dich, Steffi', wehrte

Bewunderung. „Sicher ist sie eine Filmschaupsielerin', meinte die eine. Die andere nickte eifrig und bestätigend. Und dann seufzten sie beide und träumten von einem glanz vollen Leben, einem Leben voller Ruhm und Anerkennung und Erfolge. „Es soll sich schon mal jemand totge mischt haben, stichelte einer der drei Skatspieler an jenem Tisch, aus dem je den Freitag abend ein Täfelchen mit der Aufschrift „Reserviert!' stand. Aber Herr Reiwer, der eben am Geben war, hörte das gar nicht. Er hatte eben

einen Blick der Fremden aufgefangen und glaubte noch nie solche Augen, noch nie ein sol ches Gesicht geschaut zu haben. »Man soll te endlich heiraten', dachte er mit einem verlegenen Lächeln. „Das hier ist ja kein Leben. Der ewige Skat am Freitagabend kommt einem langsam zum Hälfe heraus. Komisch, daß die anderen beiden nicht ebenso empfinden! Man ist auf dem be sten Wege, ein verknöcherter Junggeselle zu werden.' „Nun mal los, los!' drängten die Freunde. „Spiesen wir Skat oder wollen wir uns Geschichten

, ob der Schütze auch richtig zielte. Der Schuß prasselte los. Den Kater ober berührte das nicht im geringsten. Er schnurrte wohlig.»n der Sonne weiter. „Ist ja merkwürdig!' meinte der Zöll ner und schüttelte den Kopf, „das oerstehe ich nichts „Probieren Sie doch auch mal', schlug der Mutige vor und schob e'ne neue Pa trone in den Lauf, die sofort paßte. Der Zöllner legte an. Der Schuß krachte. Die Wirkung aber war ganz unerwartet. Der Kater sprang steil in die Luft! Ms er wieder landete, streckte

er freund lich grinsend: „Laß mal, Emma, ich Hab ->- mitgebracht est tun und dir auch'n schönen Ha Mußt'n eben aus dem R , ... aufhängen. Ich bin büschen unsicher auf den Beinen.' So unsicher war er aber wieder nicht, daß er nicht die Kellertreflie hinunter- steigen konnte, um sich über die dort auf gestellten Milchsetten herzumachen, denn dje Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß süße Milch das beste Gegengift gegen Alkohol vergiftung W. Als er die Kellertreppe wieder hinauf kam, stand seine Emma drohend

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.11.1938
Umfang: 8
der Zahnarzt ausweichend. „Ich werde jedenfalls mein Bestes tun.' Inspektor Dimmock öffnete gehorsam den Mund. Das bleiche, glattrasierte Ge sicht des Zahnarztes beugte sich für «inen Augenblick über das seine. Während er einen neuen Bohrer in den Bohrapparat einsetzte, hielt der Zahnarzt plötzlich inne und begann, offenbar um seinen Patien ten in diesem Augenblick der Krise abzu lenken, gesprächig zu werden. „Sie erzählten mir das letzte Mal von einem merkwürdigen Fall: «in Mädchen, das unter verdächtigen

Umständen an Herzschlag starb . . . war es wirklich ein Mord?' Es war diesmal an Inspektor Dim mock, ausweichend zu sein. „Tja'. sagte er mit gekünstelter Gleichgültigkeit, „wenn ich offen sein soll, muß ich sagen, daß ich mir darüber noch nicht klar geworden bin.' Keine Beweise?' bemerkte der Zahn arzt. Nichts Neues, was amtlich bekannt wäre', sagte Inspektor Dimmock. „Ich er zählte Ihnen das letzte Mal, daß nichts auf Mord hindeutete, außer der Tatsache, daß vollkommen gesunde Mädchen im all gemeinen

. Michael hüpfte hinterdrein und quietschte: „Warum denn, Mutti?' Da öffnete sich die Tür des ersten Stock werks, und heraus trat Margarete. „Oh!' rief sie. „Welche Ueberrafchungi Wie-wird-erblickte am-Fenster ein Klavier mit auf' Später, in der Zelle, sah der Zahn arzt Inspektor Dimmock wieder. „Ich weiß nicht, was ich von Ihnen als Zahnarzt halten soll', sagte der Inspek tor. „Zweifellos aber sind Sie ein Mör der von Format. Sie wurden mit dem er mordeten Mädchen nur ein einziges Mal gesehen

. Nur einmal! Aber es war ein mal zu viel. Trotzdem waren wir uns darüber klar, daß wir Ihnen den Mord nie hätten nachweisen können. Es war meine Idee, Sie zu jenem zweiten Mord zu verlocken, der so oft begonnen wird, um den ersten zu verschleiern. Müßig, zu betonen, daß ich weder Nadel noch Pho tographie fand.. Die Injektionsspritze ent-! hielt Kurare, jenes Äist, mit dem auch' das Mädchen unseren Vermmungen nach getötet wurde — ganz meinen Erwar tung' entsprechend. Wie Sie sich die Sa che l ichten, ist klar: ich wäre an Herz

Sohn, und Michael schlug die Hacken zusammen. „Ich führe meinem Bruder den Haus halt', flötete Marga weiter. „Kann ich etwas helfen? Vielleicht den Kleinen et was unterhalten? Oder eine Tasse Kaffee kochen?' „Nein, danke.' Michael ging auf den Balkon. Und Kaffee hatte man schon ge trunken. Bielen Dank, wirklich... — „Nun, denn ein andermal', flötete Mar ga und zog sich zurück. Herbert sammelte stöhnend die Scheàn 7>c' Spiegels von der Treppe. Das „andere Mal' ergab sich bald. Mi chael

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 17.12.1943
Umfang: 4
seinem Gesicht und bemerkte zum erstenmal, daß er sehr helle blaue Auaen hatte, noch heller als der blanke Frühlingshimmel über ihm. Das war dos Letzte, was sie sah, ehe sie die Augen schloß. Als sie wieder recht zu sich kam. war er schon längst auf der Straße. Cr ging mit weiten Schritten und drehte sich nur ein einziges Mal nach ihr um, schon sehr fern,von draußen her. Cr sah sie noch immer am Zaune ste hen, still und allein und ein bißchen fas sungslos. Und ihr Leinenkleidchen wehte leise Im Wind

wie eine kleine blaue Frühlingsfahne. Der Fremde Von Leon Freiherr von .Campenhausen Durch das Dunkel der Dorfrühlings- ...... nackst braust der Tauwind. Er klirrt ge- D<rs Fräulein wickelte die Leine «ms-, gen die Fohremmpfel, rerßk dürres vk' einander, rückte den Schemel neben zweig aus den zitternden Krnnen. faucht einen Wä'ckepfahl und skieg daraus. Sie durch die schwankenden Birken und tat das alles ein bißchen hochmütig und peitscht ihre kahlen Aeste, daß sie durch geziert, wie man das nun mal gern tut

.war auch nicht besser, denzi er lachte nun mit seiner frechsten Unbeküm mertheit zu ihr herüber. Da er aber sonst nichts tat und lagte und schließlich doch einer mal das Wort ergreifen muß te. fuhr sie plötzlich spitz zu Ihm herum. „Sie haben wohl auch nichts Besseres zu tun als da herumzustehen, wie?' „Nee, Fräulein, momentan nicht. Ich baba, übechaupt kolossal viel Zeit. Ich könnte Ihnen direkt ein bißchen helfen, wenn jch wollte.' „So, ist ja furchtbar nett von Ihnen! Wenn Sie wollten — Sie suchen wohl Arbeit

?' „Direkt, suchen, will ich noch gar nicht mal sagen. Fräulein! Jch meine eigent lich auch mehr wegen den Maulwurfs- löchern und dem guten blauen Kleid chen.' „Ach 1a —. Siel Und eben haben Sie noch gelacht.' „Aber wenn ich Ihnen nun die Lein» anmachte, Fräulein, was krieg ich denn dafür?' „Was möchten Sie denn? Vielleicht — paar Brote oder so?' „Dong! Aber nur, wenn mit alter Wurst und Schknken. Ist .abgemacht Fräulein.' Damit stieg er über den Zaun, steckte seinen Stock in die Erde, hängte den Hut

obendrauf und machte sich mit sichtbarem Sachverstand - daran, den Garten kreuz und quer nsit Leinen zu verbinden. Das Fräulein sab ihm eine Weile zu, lachte, auch mal zwischendurch über einen Witz von ihm und schlenkerte die übrige Zeit fröhlich d'n Klammerbeutel hin und her/Dann-fiel ihr plötzlich ein, daß es Sonnabend wäre, und sie ging hin »nd schleppte einen Korb voll Wäsche heran. Cs zeigte sich jetzt, daß er ihr nicht blök um des schnöden Lohnes willen half, sondern daß er außerdem noch ein rich

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Dolomiten
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Seite 6 von 20
Datum: 05.05.1934
Umfang: 20
Mittelstürmer, 2 mal linker Flügel), Eamba II 5 (4mal Verbinder, einmal rechter Flügel), Solei 2, Koban Max 5 (einmal halblinks. 3mal rechter Flügel, einmal Mittelstürmer), Kürschner, Zuenclli und Corsini je ein Spiel. Man steht, das? ein und derselbe Spieler oft den Posten wechseln mußte, was selbstverständlich viel zu einem Versager beitragen muß. Es wird kaum eine Mannschaft irgendwo zu finden sein, die derartige Umstellungen mitmachte. Tore wurden im ganzen 23 geschossen (da von 1 Elfer

ist da Vezzali, der ein mal für drei Spieltage gesperrt wurde, da er einen Tormann ansprang. Bonoldi erhielt eine Buße von zwei Spieltagen, weil er einem Geg ner einen Fußtritt gab. Eine Verwarnung be kam Fabbrr. Eine sehr erfreuliche Tatsache in diesem Meisterschaftsjahre ist die Teilnahme des Publikums an den Punktekämpfen. Eine geradezu stattliche und für Bolzano imposante Menge war beim Kampfe gegen Trento zugegen. Wenn auch etwa 499 Trientner Supperteurs zum Drusus-Platze wandelten, so waren immerhin

am Sonntag. Am ULIE-Platz: 13 Uhr: Claudia—Sparta >5 Uhr: La Veneta—G. Eiacomo. 17 Uhr: Cerenissima—Gries V. 18 Uhr: Dolomiti V—Serenissima B. Am Drusus-Platz: 17 Uhr: Aurora B—Aurora A. In Bresianonc: 14.39 Uhr: u. S. Bressanone—F. C. Lirtus. Bolzano. In Ralles: 14.39 Uhr: Nalles—Atalanta. In S. Paolo: 15 Uhr: S. Paolo B-Claudia B. Meraner Lokalmeifterfchast Rlorgen, 14.39 Uhr, Maja—Iungfaschisten- Die derzeit führenden Mannschaften in der Meraner Meisterschaft treffen sich morgen das erste Mal im Laufe

der heurigen Saison. Da die Iungfaschisten ihr Spiekermaterial durch Sinnicher Spieler ergänzen können, wird es den Majanern äußerst schwer fallen, ihre derzeitige Position an der Spitze der Tabelle zu halten. Man kann also den Iungfaschisten die größeren Siegesaussichten zusprechen, obwohl ihre morgi. gen Gegner alles versuchen werden, um den Meister der Saison 1932/33 zu entthronen. Die Meraner Knabenmeisterschaft wird dies mal unterbrochen, so daß in dieser Kategorie nicht gespielt wird. Um 1.15 Uhr

, ein Freundschaftsspiel in Innsbruck gegen den Sportverein Hötting aus. Es ist dies das erste Mal. daß eine Mannschaft aus unserem Kreise ein Sviel im Ausland absolviert. Wetterbericht des meteorologischen Observatorium» Botzano-Trie, (284.80 Meter), vom 5. Mai. Die erst« Ziffernreihe bedeutet die Ablesung am Vortag um 7 Uhr abends und die zweite di« Ablesung am Datumstage um 8 Uhr morgens. 759.8 I 15.9 I 17.2 I 11.11 89 I N I 1.2 I — 762 9 I 14.9 I - I — | 80 | O | — | — Hoch über Italien; Tief über Grönland. Ligu

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Volksbote
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Seite 7 von 16
Datum: 24.11.1927
Umfang: 16
lichen Mitbrüder und seiner sonstigen Be kannten wird ersucht. Tarres, 2g. November. (Eäcilien- feier.) Die hiesige .Musikkapelle hielt heuer zum ersten Mal unter der Leitung des Mesners eine kleine Cäcilienfeier ab. Beim Frühgottesdienst spielte die Musik kapelle die deutsche Singmesse. Nachmittags gab sie ein Platzkonzert mit neuen Stücken zum besten. Wir wünschen der Kapelle guten Erfolg. INorker, 21. November. (T o d e s f a l l.) Heut« nachmittags starb hier die allgemein geachtet« Lehrersgattin

.) Alle guten Dinge sind drei und so geschah es zu- sMg,. daß unser hochgeschätzter Pfarrer, -hochw. Herr Walentin Aftner, sein 40jährige» Jubelfest am letzten Smmtüg das dritte Mal feiern mußte. Das erste Mal feierte er es freiwillig mit \t>mm Mitschülern vori ges Jahr in Sdams -mit Bischof Waitz. Das zweite Mal ließ es sich feine Prettauer Hei-matgem-etnde nicht nehmen, dieses seltene Fest ihres einzigen einheimischen Priesters in ihrer Mitte zu feiern. Und so durste «s der hochgeschätzte Jubilar

mit dieser Freude überraschen. Daß nun am Festtag -alles klappte, ist wohl sMstverständlich, zu mal sich -die ganze Feier auf das rein Kirch liche 'beschränkte. Das kleine Kirchlein konnte die Menge bei weitem nicht f-affen. Hochw. Herr Dekan Sorarui hielt di« orignell« ^Jubelprediigt, worin er den Zuhörern den unermeßlichen Schatz der Gnaden der Haupt- fächlichen prieftevlichen Arbeiten -des greifen Jubilars mm seinen ersten, wie immer zag haften Ausüngen an spannender Weise vor Augen führte. Nun folgte

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 19.10.1940
Umfang: 10
und still hin ausgegangen aus dem Zimmer. Eva hat ge heult, Mutter hat sie getröstet, so gut sie es konnte. Ich aber habe mich dünne gemacht und bin hinaus zu Bodo gegangen. Da habe ich mal meinem Herzen gründlich Luft ge mocht über Eva. Bodo, der dumme Kerl, hat mir überhaupt nicht geantwortet, sondern Hot wie besessen an der Zeichnung von Maschinen gestrichelt und den Kops überhoupt nicht da von in di'e Höhe gehoben. Er hat nur mol ge knurrt, ich solle stille sein, meine Rederei störe

ihn in der Arbeit. Er scheint ober wirklich ganz Feuer und Flamme für seinen Beruf zu sein. Nicht mal zum Abendbrot ist er 'runter gekommen zu Gasteiners, sondern hat sich mit vieler Arbeit entschuldigen lassen. Wie findest du das, Lore?' „Vernünftig von ihm. Ich freue mich, mit ihm auch mal wieder zusammen zu sein.' „Du darfst aber wirklich nicht länger blei ben als zwei Tage, Lore, hörst du? Der letzte Tag vor deiner Abreise gehört mir dann ganz allein. Handschlag? Ehrenwort?' .Beides, Cläuschen!' Nicht lange

hatte. Eine unbekannte Macht drückte ihm die Kehle zu, er stürzte, raffte sich auf und die Gewißheit raunte an seinem Ohr. daß es kein Entrinnen gebe. Weit lag das Watt im Grau begraben. Es barg Tote. Wo blieb die Hafenkneipe, wo das Lachen des Stadtmüdchens, wohin verkam der Prunk der Stadt? Lautlos um fing ihn die Stille. Das Grauen zerquälte sein Hirn. Der Tod zählte die Minuten. Mit der Flut kam er rauschend daher, um die Lichter des Lebens auszulöschen. Noch ein mal glitt sein Leben an ihm vorbei, Kind heit

Egoistin, aber das alles ist doch keine Sünde! Wenn du wirklich ein solches Scheusal wärst, für das du dich augen blicklich zu holten scheinst, so würde dich Jens ganz bestimmt nicht so liebhaben.' „Das ist es ja! Seine große Liebe quält mich oft, fällt mir auf die Nerven. Ich möchte manches Mal fort von ihm.' „Aber Eva, was für schreckliche Ideen hast du!' „Ich habe oft schreckliche Gewissensbisse, und dann möchte ich Jens am liebsten gar nicht sehen.' „Das verstehe ich nicht, begreife ich nicht, Eva

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Lienzer Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 07.09.1940
Umfang: 10
aber mal nicht so maulfaul, erzähl' mal alles richtig und ausführlich.' Und Lore erzählte. Mit gespanntester Auf merksamkeit hörte Claus zu. Nur ab und zu unterbrach er die Schwester mit nicht gerade fe-hr gewählten, aber dafür desto herzhafteren Ausrufen von Bewunderung und Anerken nung. Am Nachmittag machten sich die Geschwi ster auf den Weg. Lore hatte telefonisch an gerufen und der Tante mitgeteilt, daß sie nicht allein, sondern mit dem soeben zurück gekehrten Bruder zum Tee kommen

.' „Cläuschen, Cläuschen, das wollen wir erst mal sehen. Du bist doch manchmal recht rauh beinig!' „Und du eine Zimttüte, wenn du das falsch verstehst. Echtes, kerniges, deutsches Wesen ist das!' „Erlaube mal! Das ist Verkennung der Tatsachen. Mit deutschem Wesen hat deine Frechheit nichts zu tun. Jedenfalls mäßige dich ein wenig mit deinen burschikosen Aus drücken. Die sind bei Tante nicht angebracht. Du hast auch von der alten Marikke gehört, was für eine vornehme Dame sie ist.' „Marikke — diese Unschuld

würde. „Vorderhand, teuerste Mama, muß ich dir leider wieder mal auf der Tasche liegen. So bald ich aber wieder einen Posten habe, er- hälst du alles auf Heller und Pfennig zurück, was du jetzt für mich auslegst', erklärte er großartig. Bei dieser Rede lächelte Frau Bodmer etwas sauersüß. Sie kannte Bodos Optimis mus und auch feine Versprechungen in Geld- angelegnheiten. Sie wurden niemals ge halten. Bodo sah dieses Lächeln, ärgerte sich dar über, nannte innerlich die Stiefmutter eine arrogante Gans

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 03.11.1924
Umfang: 8
Kriegerdenk mal einen prächtigen Kranz mit Widmungsschleife nieder, welche Gedächtnisspende von der Öffiziers- deputation in gleicher Weise beim Kriegerdenkmal (Georgi-Ritter) erwidert wurde. Nach Beendigung der Seelengottesdienste formierte sich Her Prozes sionszug vom Wallfahrtskirchlein aus zur feierlichen Gräbersegnung, welche Monsgr. Propst Schlechtleit ner vornahm. Den feierlichen Zug eröffnete der.Boz ner Veteranenverein mit der Vorstehung an der Spitze, Mitglieder des Bozner Kirchensängerchores

, die ein geradezu erhebendes, ergrei fendes Bild boten. Besonders die Ehrenarkade, in welcher verdienstvolle Männer der Stadt ihre letzte Nachdruck verboten. Käthe Gernsbachs Ehe. Roman von Margarete Elz er. „Haben Sie gehört — Binger — Direktor Holm hat sich verlobt!' „Meinetwegen!' / „Warum so brummig, was hat Direktor Holm Ihnen getan?' „Mir nichts — mein lieber Meyer — aber un^ serm jungen Herrn!' „Wieso —?' „Ich weiß, was ich weiß, Meyer.' „Was denn — ich sag's doch keinem Menschen!' „Ich Hab' mal Fenster

! Und wohler würden wir uns fühlen unter Dieter Gernsbachs Regiment als unter dem Holms. Ich kann nicht verstehen, daß sich eine Braut für das alte Ekel gefunden hat!' „Meyer, nun sind Sie Ungerecht! Erstens mal ist er nicht alt, höchstens zwei Jahre älter als unser junger Herr, und dann ist er doch von außen ganz hübsch. Das Inwendige sieht man ja bei der Ver lobung nicht gleich! Bannig sein sieht er auch im mer aus! Wer ist denn die Braut?' „Fräulein Wachmann!' „Ach — vom Bankier Wachmann dje Tochter

erfaßt, das sitzt fest wie Pech.' Ol- ^6'3stundc,nlieben ist das etwas anderes, Binger! „Ich weiß, was ich weiß! Die Käte Wachmann kennt unseren Herrn Dieter gar nicht mehr. Aber ich Hab' ihn manch' liebes Mal erwischt dabei, daß rer, deren Räder nicht mif der vorgeschriebenen Steuermarke versehen waren; zwei Fuhrleute wegen' Stehenlassens ihrer Fuhrwerke auf der Straße, Wz-' durch der Verkehr behindert wurde; ein Fuhrmann, weil er die von ihm durch die Stadt geführte Ze mentfuhr nicht der Vorschrift

und sieht man manches, ohne zu lauschen. Gott, was ist unseres Dieters Mutter unglücklich gewesen! Aber nie hat sie es gezeigt. Immer stolz! Ich wußte aber den Winkel, eine Bodenkammer in dem alten Patrizierhaus der Gernsbachs, wo sie mit allem Herzeleid hinkroch. Niemand hat sie dort gefunden. Manchmal haben sie sie stundenlang im Haus ge^ sucht. Ich Hab' sie nicht verraten. Aber komisch war mir's doch, als ich unseren Herrn Dieter ein mal ganz verzweifelt im Kammerwinkel seiner seli gen Mutter fand

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 03.11.1940
Umfang: 6
des Menschen sehr lohnt. Seine Revanche Ein berühmter Pianist mit wallendem Haarwuchs kommt nach Kopenhagen. Er sieht einen kleinen Jungen auf der Straße der ein ganz schwarzes Gesicht hat. „Hör mal, Kleiner, ich geb Dir ein? Krone, wenn Du Dir dort drüben am Brunnen gleich mal das Gesicht wäschst!' Einen Augenblick später ist der Junge gewaschen zurück. Der Pianist zückt die Krone. Der Junge greift seinerseits in die Tasche und gibt ihm 50 Oers zurück: „Behalten Sie man nun die Hälfte — und lassen

er im mer wieder die Katrin an. die selig er glühend vor ihm am Küchentisch saß und ihn in ihrer Verlegenheit ein ums andere Mal aufforderte, daß er nur ja genug von dem Kuchen aß. Dieser leckere Ku chen! Er aß sich gewiß alle Liebe damit an. dachte Lisbeth und dann verließ sie schmunzelnd die Küche. Sie merkten es nicht einmal, die Katrin und der Hein, Er hieß Hein Wilke Ein Bauernsohn war er und seine Eltern besaßen einen hübschen Hof da oben in der Marsch. „Ach, da ist ja auch die Lisbeth daheim

' nicht kennen, wenn der nicht wiederkommt... Und er kam auch wieder. So oft er dienstfrei hatte, kam er zur Katrin, mit der Ziehharmonika und mit Bildern von daheim und mit all seiner Liebe. Und als er das letzte Mal da war, küßte er sie und sagte ihr, daß sie heiraten wollten, wenn der Krieg glücklich zu Ende sei, und — sie sollte nicht böse sein — aber von ihrem ausgezeichneten Kuchen damals hätte ihm doch am besten die Bohne ge schmeckt

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 02.05.1937
Umfang: 8
besteht. Es ist wichtig zu betonen, daß das Haus wirk lich ganz modern mit dem letzten Komfort ausge stattet ist. Besonders die technischen Einrichtungen in der Küche.und im Badezimmer sind dem neue sten Stand der Technik angepaßt. Am 26. Jänner hörte ich es das erste Mal. Ich saß arbeitend an meinem Schreibtisch, mit dem Rücken der Wand zum Badezimmer zugekehrt. Ich merkte, daß mich etwas störte, ohne zunächst zu wissen warum. Ich lauschte ein paar Sekunden — nichts — völlige Stille

ich, wie der Verfolger, ein Mann mit einem großen Hut, sein Lasso durch die Luft schleuderte. Zu gleicher Zeit, als die Schlinge den Boß faßte, krachte mein Schuß. Sofort entstand unter den Zuschauern ein wilder Tumult. Der Boß warf hastig die Schlinge ab, ich schoß ein zweites Mal, ihm Zeit zur Flucht zu geben, da lies er schon an mir vorbei. Ich sah noch, wie die Zuschauer um hersprangen und durcheinanderbrüllten, gab noch einen dritten Schuß auf die Laterne ab und rannte dann dem Boß nach. Niemand folgte

mir. Vorm Hotel traf ich den Boß. Er hatte den Sack, in dem er sein Geld auf bewahrte, bei sich. „Da haben wir noch mal Glück gehabt!' rief ich ihm atemlos zu. „Sie sind entlassen!' brüllte er zurück. „Sie Narr — haben allss verdorben — hatte alles so gut einstudiert — wollte doch die Sache persönlich zu Ende spielen — Sie verdammter Narr — und das Mädel mit der blonden Perücke — Mann, ich könnt' Sie umbringen — diese Sensation!' „Hier ist das Geld, Mr. Beverly!' sagte ich kleinlaut und kramte

^ So ist es Mr. Kingsley aus Hollywood null schon — elf Mal ergangen. Er buchte einen Platz und gab ihn später aus irgendwelchen gescliäft< lichen Gründen oder weil er eben verschlafey hatte, auf. Und stets, wenn er auf einen Plah verzichtet hatte, stellte sich später heraus, daß das Schiff oder Flugzeug oder sonstige Beförderung^ mittel einen Unfall erlkct. j Es ist eine geradezu unwahrscheinliche Vor< sehung, die Kingsley immer wieder vor dem Um heil beschützt. Er wollte z. B. mit dem Luxuss dampser „Georges

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 18.08.1937
Umfang: 6
sich an die über den Tod hinaus ge Frau gebunden fühle... Auch in den Köp- r übrigen Holzfäller nistete sich nach und ieser Aberglaube ein. Und bald gab es den Fallenstellern keinen Menschen in Mal- der den Spuk nicht als selbstverständlich en hätte. Nur der neue Besitzer des Säge- Mister Fulton, lachte über den Unsinn, nicht in allen Dingen erwies sich Fulton chtern denkender Mensch. Leichtsinnig, wie eute behaupteten, steckt« er neues Kapital Werk, errichtete mit riesigen Kosten An- u dem Zweck, die Rodung

Kappen einer Tanne von dem niedersausenden Stamm erschlagen. Der dritte unverletzte Kame rad der Gruppe lief atemlos in die Siedlung zu rück und verkünde.e mit weit aufgerissenen Auaen. beim Abknicken der Fichte das erste Mal wieder die Eule Battlefords gesehen zu haben. Sie habe sich in den Gipfelzweigen des Unglücksbauines licht über den Sterbenden gefangen und erst nach einer ganzen Weile mit unheimlichem Geschrei entfernt... Diese Mitteilung des am ganzen Körper vor Aufregung zitternden Mannes

der Häuser ver rammelt, die Fenster dicht verhangen. An einem Vormittag verkündeten die beiden Fallensteller William Clerk und Thomas Pher- son, durchaus nüchterne und bisher noch am wenigsten von der Gespensterraserei angesteckte Männer, daß ihre ausgelegten, neuen Eisen spur» los oerschleppt seien. Es gäbe dafür nur eine Erklärung: die Rache der aus dem Otter verjag ten Seele Mister Battlefords. Dann kam jene Nacht über das verstörte Mal verton, in der eine Frau die „Seelen der Ver storbenen

fieber hafte Infektionskrankheit, die 131-! zum ersten Mal beobachtet wurde. Sie kommt ausschließlich bei Schweinehirten vor, und da das Krantheits- bild sich von anderen hochsiebrigen Erkrankungen, einerseits von der Art des Typhus, anderseits von der der Menengitis, wenig unterscheidet, hat sich der Name „Schweinehirten-Krankheit'' für diesen Sondersall eingebürgert. Und dies um so mehr, als man zwar feststellte, daß sie zweifellos von kranken Schweinen auf Menschen übertragen wird, aber weder

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 06.11.1935
Umfang: 6
kein Klavier »ar, konntö ijie der Königin gehört haben. Im imcrn steht nämlich groß und deutlich das Her- tellungs/ahr „179Y' angeschrieben, während Ma ie Antoinette am 5. Oktober 1789 Trianon zum ehien Mal besucht'hat., Trotzdem kann man die mannten und viele andere Möbelstücke, die in rcmzösischen, Schlössern gezeigt, werden, nicht als eine Fälschungen ansprechen, - dü sie immerhin ,cius der Zeit sind. Wieviel Fälschungen aver ergen Liebhabersammlungen! Ein nicht abreißen- er Strom des/Unechten ergießt

, mit der sie an der Seite des Kranken ein Leben lang aushielt, an der Seite eines Mannes aushielt, weil er einst ein Held war, aushielt, obwohl er jetzt ein Wahnsin Niger war. Ihre harten Hände krampsten sich am Geländer fest. Es war Zeit, Abschied zu nehmen, die Glocke des Dampfers schlug zum zweiten Mal an. Aber sie traute sich die Haltung nicht zu, wieder hinein zugehen und nicht zu weinen, wenn sie den Mann toben sah. Aber endlich entschloß sie sich. Im Salon war alles friedlich. Das Mädchen spielte einen Foxtrot

— auf einen unsichtbaren Virus zurückführte. Alle Behand lungen, denen man die krankheitserzeugenden Kristalle unterwarf, haben ihre Fähigkeit zur Er zeugung der Krankheit und ihre chemische Zusam mensetzung nicht verändert, sie sind etwa hundert mal, aktiver geblieben als der Auszug, den man aus erkrankten Tabakblättern gewinnen konnte. Die Kristalle selbst haben Nagelform und etwa ein dreiunddreißigstel Millimeter Länge. Die Wissen schaft wird sich mit ihnen noch eingehender zu be schäftigen haben, denn sie bieten

könnte. Sie ist jetzt 41 Jahre alt und war nicht weniger als 14 mal verheiratet. Nur einer ihrer Männer ist gestorben. Von den anderen hat sie sich scheiden lassen.

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.08.1941
Umfang: 6
; Poftstell-Wagen und Privatkutschen gingen ab und zu zu mit Passagieren und die Hotels und und Gasthäuser waren mit Fremden ge füllt. Reise von Bolzano nach Merano Die Fremden, die in Merano 1K71 „Kiechemüller sollte das Städtchen eine kleine, örtliche .. Sensation haben Eine boshafte Handln sonnigen Süden aufsuchten, entst.e- in d.r Nacht »°m m z« -7. Mal s-n Markthalle war 1871 schon fast fertig und von den „Grampen' bezogen. I Hotels ragt, stand im Jahre 1871 Im Früblinq des Jahres 1871 gab

Veranstal- me, und erwidern dieselben nun unsere Kaiserin Elisabeth zu längerem Aufent- tungen der heurigen Saison. Wir ver-1 Tennisverbände in kameradschaftlicher - - ' ' ' weifen an dieser Stelle auf die Aus- und dankbarer Weife. Es ist eine beson- ersten Mal die Profeß ab, und eine Schwester feierte ihr Svjähriges Jubi läum. Anfangs Dezember erwarb die Kuroorstehung die zur Fortsetzung der Winterpromenade bis unter die Zeno burg erforderlichen Grundstücke. Das Tragen der langen Schleppen

., man hat es mir erzählt. Es ist doch schließlich kein Geschäftsgeheimnis, daß Herr Hardy einen Double hat?' Ach was .. Geschästsheimnis!' knurrte Philipps. „Daß ein Ersatzmann — eben ein Double — an Stelle des Schauspielers besonders schwierige Sensationen aus führt, ist natürlich bekannt. Wenn der Held eines Films — sagen wir mal — durchaus am Blitzableiter runterrutlchen soll, dann macht das selbstverständlich ein andrer für ihn. Von einem Schauspieler kann kein Mensch verlangen, daß er ne benbei

? — Er ließ die Brieftasche stecken und sagte ach selzuckend: „Wie soll ich Ihnen das beweisen.... da ich noch nicht Double gewesen bin? — Ich kann Ihnen nur sagen, ich beherrsche fast alle Sportarten, vom Schwimmen bis zum Eishockey... Ich kann segeln, rei ten, Hab' mein Pilotenexamen gemacht...' „Halt stopp...', unterbrach ihn Philipps. „Das ist ja allerhand... Diese Liebhabe reien müssen Sie doch 'n Haufen Zeit und Geld gekostet haben!' „Geld hatte ick mal... Na, und Zeit

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 4 von 12
Datum: 30.04.1921
Umfang: 12
den !. B.'ai: 10. Bezirk, Zimmer Dir. 19, 2. Stack, Rathaus: Mittwoch den !. Mai: i. und 8. Bezirk, Zimmer Dir. 20, 2. Stack, Rathaus; '.viiitmoch den .!. Mai: 5. Bezirk, Zimmer Nr. 1, Parierre, Natiums; 6. Mal: 0. Bezirk, Zicmner ' * zwar Muse,Mi Bezirk, Zimmer ' re, Nattians; Freiiag den !!>. 2. Stack, Nathans, und ckpccNtlssc'sl i ii|\t , Nl' ci.ijl de n UJia i: G. 20, 2. Stock, Rn tinms, ncie nno ereu (vivito; 1 den 6. T >c a i : i t . Bezirk, , Din 1 [»»•:>; Sc! tue! Np i’t ’I 7. ■Mai: 7. ■n 0 . 2. Stock, Nathans

, welche auf der Doz- iier Bceise dev. nile.eweiveu Beifall der Daiuenivclt gesunden haben, lic-c.-cicien in: Bieber, Bozen, Kaiser Wilhelmsiraße 5, ZUIN Ber- l.iuf, 6113 fjofef ..Germania'. Kovzertvrogrmvm für Sonntag den 1. Mal: I. Nobert Bvlisiedt: „Schneidig', Marsch: 2. Franz Lehar: „Eva- Walzer' ans der glelchiiaivlgen Operette; 3. Franz v. Suppä: Ovver- ivre aus der Operette „Dichter und Bauer': 1. Louis Tremaux: ,.7obogg„n', Ebaratterslück; 3. Paultoii-Boivolin» ..'Aus dem Dollar- lande', P-oipoiirrl

-stistenreise Im März gehaltene» LIchiblldcrvortrnges über Meran und dessen Unigebung tm grasten Kursaale bet freiem Eintritt für Kurgäste und Einheimische anfangs Mal. Fenier wird beschlossen, an die Kur- und Sportgese'lschaft mit dem Ersuchen heranzutreten, diese Reklameaiislagcn so weit als mäglich ln den laut Vertrag vor gesehenen Reklnmeposten clnznrechnen. Im Sinne des in der lespen Sitzung gefaxten Beschlusses wird über Antrag des Finanzkomitees als 5)Ilksbeamter für das Rechnungs- amt 5)crr Ernst

einiger Personalangelegenheiten wird be- scl-lessen, ein 'Ansuchen um Ermästigung einer bereits längst fällig gcweicven Abgabe abwcislich zu bescheiden. Dem Slnsuchcn des Theaterdlrektors um Deistellung de» Orchesters für die beiden letzten am Sonntag den 1. Mal stattfindenden Dor- stetcnngen, ferner den Anstichen der Ferienkolonie, der freiwilligen Feuerwehr Meran und der Mcisterkrankenkasse um Deistellung von Rosselspiel, Glücksrad und Glückscopfbude für die von diesen geplan ten Frühlingrseste wird entsprochen. Ferner wird beschlossen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.05.1929
Umfang: 6
am ßronleichnamstage, also am 30. Mai zum ersten Mal den Vatikan verlassen wird. Heule früh hat Möns. Caccia Dominion?, der klammerer S. Heiligkeit den Erzbischof Ali»?, velizzo und den Polizeikommisscir Comm. ZlokaZi -n den Vatikan rufen lassen und hat ihnen die «està vom Papste gefällte ài cheidung.an der feierlichen Frönleichnamsprozess on, die am ZV. Mal bn der vatikanischen Basi ika stattfindet, teilnehmen zu wollen, milgeleil. Bei dieser Besprechung wurden die Modalitä ten fiir diese Zeremonien festgesetzt

aus, wird der Papst, der diesmal im Gegensah zu den sriiber-,, Zei ten von 1S70 zu Auft zum ersten Mal aus gehen wird, dem auf dem Platze versammelten Volke mit dem Atierheiligften öen Segen ertei len. Die heutige Unterredung zwischen ZNons. Lcit,» cia Dominion!, dem polZzelkommifsär Comm. Rosati und Alans, pelizzo dauerte über, zw«! Stunden. Es handelte' sich nichiblof».darum, das komplizierte Zeremoniell festzulegen. son dern auch über den Ordnungsdienst w beschlie ßen, den-die italienische Polizei anläßlich

sich sodann der Zug der Autos über die Steigung zum sagenhafte»» Klo ster von Arcangelo und dem gleichnamigen Dvrfs hinauf. Die ganze Ortschaft ist mit Blumen und Triumphbogen geschmückt und.die.Pevölkermttz huldigt ihrem Herrscher,, den sie, fest ihrer^ Zuge hörigkeit .zum italienischen Königreiche da? erste mal zu sehen das Glück hat. Die Trikolore aus der Akropolls von Loryma An Eastroferaclo, das auf den Ruinen der an tiken Akropolis von Loryma entstanden ist, und yüf welchem die Trikolore weht

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